Stromflussrichtung FI, LS etc

Hallo Fachleute!

bisher hab ich Einbaugeräte im Sicherungs-/Verteilerkasten immer so verdrahtet, das der Strom von unten nach oben fliesst. Weil man’s halt so macht. Ich hab ehrlich gesagt nie drüber nachgedacht, aber ein Freund von mir hat jetzt einen gebrauchten Kasten auf ebay geschossen, und da ist die Verdrahtung etwas . . . nun ja, wüst.

Aber in der einen oder anderen Situation wäre eine umgekehrte Verdrahtung schon förderlich für die Übersichtlichkeit (speziell bei FIs).

Frage: Bei welchen Geräten ist die „Flußrichtung“ wichtig, wo ist sie egal? Oder ist es in irgendeiner Norm festgelegt?

Neozed-Sockel ist klar, wegen dem Berührungsschutz. Ebenso die ganzen „Spezialschalter“ von Etako.
Wenn ich die Schaltpläne richtig deute, sollte es bei einem FI und Überspannungsfiltern (Dehnguards und -rails) eigentlich egal sein, wie sieht’s mit LS, Relais/Schützen aus?

Heissen Dank!
mabuse

Frage: Bei welchen Geräten ist die „Flußrichtung“ wichtig, wo
ist sie egal? Oder ist es in irgendeiner Norm festgelegt?

Zu FI Schaltern war schon eine diesbezügliche Anfrage in einer Fachzeitschrift. Kurze Zusammenfassung: Flussrichtung egal, solange der Hersteller es nicht definitiv vorgibt.

Neozed-Sockel ist klar, wegen dem Berührungsschutz. Ebenso die
ganzen „Spezialschalter“ von Etako.
Wenn ich die Schaltpläne richtig deute, sollte es bei einem FI
und Überspannungsfiltern (Dehnguards und -rails) eigentlich
egal sein, wie sieht’s mit LS, Relais/Schützen aus?

Bei Schützen und Relais ist die Richtung eigentlich auch egal, aber ich würde normalerweise erwarten, dass die heißen Klemmen oben sind und mit 1-3-5-7 beschriftet sind. Aber dem Schütz wäre es egal.

Frage: Bei welchen Geräten ist die „Flußrichtung“ wichtig, wo
ist sie egal? Oder ist es in irgendeiner Norm festgelegt?

Zu FI Schaltern war schon eine diesbezügliche Anfrage in einer
Fachzeitschrift. Kurze Zusammenfassung: Flussrichtung egal,
solange der Hersteller es nicht definitiv vorgibt.

Neozed-Sockel ist klar, wegen dem Berührungsschutz. Ebenso die
ganzen „Spezialschalter“ von Etako.
Wenn ich die Schaltpläne richtig deute, sollte es bei einem FI
und Überspannungsfiltern (Dehnguards und -rails) eigentlich
egal sein, wie sieht’s mit LS, Relais/Schützen aus?

Leitungsschutzschalter sind so konstruiert, dass man die unteren Klemmen durch eine Potentialschiene verbinden könnte, daher hat es sich eingebürgert, das „heiße Ende“ nach unten zu legen.

Bei Relais ist die Richtung oft (z.B. bei Wechslern) vorgegeben, ansonsten ist es egal.

Bei Schützen ist es prinzipiell egal, aber CAD-Programme verdrahten von der niedrigen zur höheren Kontaktnummer, also in der Regel von oben nach unten.

Bei Schützen und Relais ist die Richtung eigentlich auch egal,
aber ich würde normalerweise erwarten, dass die heißen Klemmen
oben sind und mit 1-3-5-7 beschriftet sind. Aber dem Schütz
wäre es egal.

Kurze Zusammenfassung: Flussrichtung egal,
solange der Hersteller es nicht definitiv vorgibt.

Das ist ne Aussage, mit der man was anfangen kann.

Leitungsschutzschalter sind so konstruiert, dass man die
unteren Klemmen durch eine Potentialschiene verbinden könnte,
daher hat es sich eingebürgert, das „heiße Ende“ nach unten zu
legen.

Genau.
Und deswegen wäre es doch praktisch, den FI „falschrum“ zu verkabeln. Dann setzt man den FI rechts neben die LS und kann die Potentialschiene einfach durchgehen lassen.

Ich danke euch beiden, damit habt ihr mir schon echt weitergeholfen.

lg, mabuse

Und deswegen wäre es doch praktisch, den FI „falschrum“ zu
verkabeln. Dann setzt man den FI rechts neben die LS und kann
die Potentialschiene einfach durchgehen lassen.

So wird es regelmäßig gemacht und so ist es auch voll in Ordnung.
Es wurden schon Anfragen dazu gestellt:
Einer sagt: „Aber dann wird ja ein metallischer Gegenstand auf die unter Spannung stehende oberen Anschlussklemmen des RCD fallen“ und will deshalb immer unten einspeisen. Unfug. Wenn der RCD an ist, sind die oberen Klemmen ja auch unter Spannung. Und es sollten sowieso keine ellenlangen unisolierten Teile der Adern herausschauen.
Andere sagen: „Man muss von oben einspeisen, weil dort die Klemmen 1-3-5-7 sind“ - auch Unfug. Letztlich ist nur die Lage des N vorgegeben, da:

  1. Über diesen der Prüfwiderstand läuft.
  2. Dessen Kontakt ein „Vorläufer“-Kontakt ist.

Ich setze übrigens keine 3-Phasen-Schienen. Sind mir beim Austausch eines Sicherungsautomaten einfach zu umständlich. Habe schon oft geflucht. Aber das ist Geschmackssache. Ich nehme immer flexible Verdrahtungsbrücken, achte dann aber auf Automaten mit 2-Kammer-Anschlussklemmen, z.B. die von ABB. (Weil zwei flex. Brücken in einer Kammer zu verklemmen unschön ist, passt nicht gut, ist fummelig. Und wenn man zwei Kammern in zwei Ebenen hat, erzielt man einer sehr sauber anzuschauende Verkabelung, weil die Brücken dann schön schräg überlappend liegen.)

Einer sagt: „Aber dann wird ja ein metallischer Gegenstand auf
die unter Spannung stehende oberen Anschlussklemmen des RCD
fallen“ und will deshalb immer unten einspeisen. Unfug. Wenn
der RCD an ist, sind die oberen Klemmen ja auch unter
Spannung. Und es sollten sowieso keine ellenlangen
unisolierten Teile der Adern herausschauen.

Und eigentlich sollte da ja auch nix sein, was runterfallen kann . . . und außerdem gibt’s ja genau dafür noch ne Vorsicherung.

Automaten mit 2-Kammer-Anschlussklemmen, z.B. die von ABB.
(Weil zwei flex. Brücken in einer Kammer zu verklemmen unschön
ist, passt nicht gut, ist fummelig. Und wenn man zwei Kammern
in zwei Ebenen hat, erzielt man einer sehr sauber
anzuschauende Verkabelung, weil die Brücken dann schön schräg
überlappend liegen.)

Ach, ABB hat dafür zwei Kammern?
Ärgerlich, jetzt hab ich den ganzen Kram von Hager. Über die Fummelei mit zwei Brücken hab ich mich auch schon geärgert. Bin mittlerweile dazu übergegangen, an mehr oder weniger festliegenden Stellen zwei 10er Kabel zusammen in eine 16er Aderendhülse zu pressen.
Das ist zwar eine sehr saubere Lösung, aber natürlich so flexibel wie ein Backstein . . .

Na, egal, ist ja nur für mein kleines Häuschen. Wenn ich da mal alles fertig habe, werd ich da wohl eher selten nochmal bei müssen.

Aber für’s nächste Haus (im nächsten Leben) hab ich was gelernt ;D

Ich danke dir, mabuse

Ach, ABB hat dafür zwei Kammern?

Jawoll, Cheff :wink:
Haben aber auch andere, ist nichts exotisches.

Ärgerlich, jetzt hab ich den ganzen Kram von Hager. Über die
Fummelei mit zwei Brücken hab ich mich auch schon geärgert.
Bin mittlerweile dazu übergegangen, an mehr oder weniger
festliegenden Stellen zwei 10er Kabel zusammen in eine 16er
Aderendhülse zu pressen.

Oh, dafür gibts extra Aderendhülsen mit Isolierkragen für 2 x 10mm².
Die Hülsen mit Kragen finde ich eh besser, da dann der Übergang zwischen Isolierung und blankem Kupfer schön umfasst ist, sieht besser aus und ist sicherer (Berührungsschutz).

http://www.eap-elektrotechnik.de/de/aderendh/seiten/…

Hallo,

Die Hülsen mit Kragen finde ich eh besser, da dann der
Übergang zwischen Isolierung und blankem Kupfer schön umfasst
ist, sieht besser aus und ist sicherer (Berührungsschutz).

Und hat noch einen Vorteil: der Kragen wirkt wie ein Trichter -> weniger Fummelei beim Einfädeln.
Die Dinger sind mir auch am liebsten.
Gruß
loderunner

Jo, das sieht wirklich sehr schön aus.

Aber ne VP-Einheit von hundert Stück für mein kleines Häuschen . . . ich werd mal unseren Haus- und Hofelektriker anschnorren :smiley:

Hallo,

Aber ne VP-Einheit von hundert Stück für mein kleines Häuschen

bei reichelt gibt es auch ein Sortiment - je 50Stück der üblichen Größen für 6,65€. Und eine Hunderterpackung macht schließlich auch keinen arm.
Gruß
loderunner

Hallo Carsten,

Und deswegen wäre es doch praktisch, den FI „falschrum“ zu
verkabeln. Dann setzt man den FI rechts neben die LS und kann
die Potentialschiene einfach durchgehen lassen.

Gehen wir einmal von dem Fall aus.
Ein Schaltschrank "Siemens Alpha 1950mm * 550mm * 320mm
Du hast einen Kreis welcher über einen RCD 63A/0,03A läuft und wo
7 LS Schalter dranhaengen. Soweit ist das in Ordnung. Was ist aber wenn nun noch ein 3 poliger Automat gewuenscht wird ?
Spätestens dann wenn du den RCD rechts setzen willst, kommst du in „Schwulitaeten“ :wink: Setzt du in Links neben die Automaten wirst du keine grösseren Probleme haben :wink:
Auch gibt es Stromschienen speziell für den RCD. Sprich. Dort fehlt schlicht der 4 Pin! Du kannst ihn ganz bequem dann auch links neben die Automaten setzen.
Auch ist es oftmals so, das wenn der RCD die Bezeichnung Q50 hat, dann die LS Schalter die Kennzeichnung F50.1 , F50.2 etc. bekommen. Somit behaelt man die Uebersicht. Sitzt der RCD Links, schauts ein wenig blöd aus :s
Zu der Sache ob man einen RCD oben oder unten anfaehrt, ist richtig das es keine Rolle spielt! Jedoch sollte man die verfügbaren Mittel wissen und dann den besten Weg waehlen. Oftmals ist es auch Sinnvoll den RCD von Unten (2,4,6,8) anzufahren. Warum , schreibe ich weiter unten.

So wird es regelmäßig gemacht und so ist es auch voll in
Ordnung.
Es wurden schon Anfragen dazu gestellt:
Einer sagt: „Aber dann wird ja ein metallischer Gegenstand auf
die unter Spannung stehende oberen Anschlussklemmen des RCD
fallen“ und will deshalb immer unten einspeisen. Unfug. Wenn
der RCD an ist, sind die oberen Klemmen ja auch unter
Spannung. Und es sollten sowieso keine ellenlangen
unisolierten Teile der Adern herausschauen.
Andere sagen: „Man muss von oben einspeisen, weil dort die
Klemmen 1-3-5-7 sind“ - auch Unfug. Letztlich ist nur die Lage
des N vorgegeben, da:

  1. Über diesen der Prüfwiderstand läuft.
  2. Dessen Kontakt ein „Vorläufer“-Kontakt ist.

Ich setze übrigens keine 3-Phasen-Schienen. Sind mir beim
Austausch eines Sicherungsautomaten einfach zu umständlich.
Habe schon oft geflucht. Aber das ist Geschmackssache. Ich
nehme immer flexible Verdrahtungsbrücken, achte dann aber auf
Automaten mit 2-Kammer-Anschlussklemmen, z.B. die von ABB.
(Weil zwei flex. Brücken in einer Kammer zu verklemmen unschön
ist, passt nicht gut, ist fummelig. Und wenn man zwei Kammern
in zwei Ebenen hat, erzielt man einer sehr sauber
anzuschauende Verkabelung, weil die Brücken dann schön schräg
überlappend liegen.)

Das kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen! Gehen wir mal wieder von den oben genannten Schrank aus. Dort hast du einen Schienenabstand von 125mm. Der Schrank eine Tiefe von 320mm!
Nun stelle dir mal vor du hast eine Schiene voll mit Automaten. Die Schiene darueber ist auch voll! Was du da an Platz zwischen den Automaten hast, weisst du selber. Nun stelle dir vor, du sollst dort sagen wir mal bei 63A Flexible Drathbruecken mit 10mm legen. Oder gehen wir mal von 80 A aus, wobei wir schon bei einem 16mm waeren.
Danach sollst du noch einen Drath sagen wir mal bei 16A von 2,5mm an den Automaten anschliessen? Da brichst du dir aber gewaltig die Finger! Somal auf einmal 320mm verdammt lang werden koennen!
In genau solch einen Fall ist es besser den RCD Links zu setzen und dann eine Stromschiene zu verwenden. Den RCD faehrst du in dem Falle von oben an! Hast du keine Stromschiene zur Hand, die für den RCD ausgelegt ist, so kannst du eine beliebige Stromschiene nehmen, wo natuerlich kein Aufdruck des Aussenleiters vorhanden ist. Dort den L1 herausnehmen. Davon den 2 Pin abschneiden, entgraten, wieder einsetzen und dann kannst du diese auch verwenden! Diese Variante wird sogar vom TÜV abgenommen. Wenn man diese Variante nicht will, ist es ratsam den RCD von unten (2,4,6,8) einzuspeissen und dann die Bruecke von oben wegzunehmen :wink:

Um Nochmal kurz ein anderes Thema anzuschneiden. Ich daechte bei ABB ist es so das die Hilfskontakte für einen Automaten unten angerastet werden. In dem Falle bist du froh wenn du nur 1 Drath noch drunter bekommst. Aber dazu brauchst du auch schon eine Zange oder ganz schlanke Finger :s

Auf Deine Aussage hin, das man Automaten schlecht wechseln kann, wenn eine Stromschiene eingelegt ist, kann ich auch nicht nachvollziehen. Das wiederrum kommt auf das verwendete System an. Normale Automaten von Siemens, der neuen Bauform, kann man lösen indem man nicht wie üblich die „ich sag mal Klammer“ um untersten Ende des Automaten hervorzieht und ihn so abrasten kann, sondern es sind neuerdings , wie soll ich es beschreiben „2 Kontakte“ am Automat oben drauf! Diese kann man nach oben ziehen, sie halten sich selber. Dann kannst du den Automat ganz bequem abnehmen, egal ob eine Stromschiene unter den Automaten langläuft. OK, man muss die Anschlussklemmen weit aufdrehen, aber mehr nicht. Somit ist ein Wechsel sehr leicht möglich!

MfG Alex