Stromkreis bei Gewitter abschalten

Hallo,
ich habe folgendes vor:

Vor einigen Steckdosenkreisen, wo z.B. Computer und HiFi dranhängen, will ich einen Schalter bauen. Im Verteilerschrank. Wenn dann ein Gewitter kommt brauch ich nicht mehr hinter die Schränke kriechen und unter den Schreibtisch und 25-30 Stecker rausziehen, sondern mache einfach die Schalter aus. Die müssten dann natürlich allpolig (also auch den PE ) abschalten, Was haltet Ihr davon? Blitzschutz ist nicht so wirkungsvoll, sehe ich immer wieder auf Arbeit. Da haben wir alles doppelt und dreifach abgesichert mit Modulen von DEHN und PHOENIX und nach jedem Gewitter ist eine Haufen Elektronik im Arsch.

Mfg
Torsten Müller

…bei Gewitter abschalten und dann neu kaufen
Hallo Torsten,
genau das Thema beschäftigt mich auch oft, vor allem bei den Gewittern, die gerade so runterkommen.
Mein Problem ist(wie schon so oft) der Computer, bzw. die Daten
auf meiner Festplatte. Ich mache regelmäßig meine Backups, weil ich
mit den Daten mein Brot verdiene, also wertvoll.
Mein Backup Laufwerk (externe Festplatte) nehm ich bei Gewitter
mit nach Hause, lass es also nicht im Büro stehen und vor allem
nicht angeschlossen.
Warum schreib ich das alles?
Aus folgendem Grund, bzw. Überlegung:
Meinen Rechner schalte ich mitsamt der Peripherie per Steckdosenleiste
komplett ab. Bei einem Blitzeinschlag kümmert das den Blitz und dessen
Energie nicht besonders. Was sind schon 3-5mm Kriechstrecke für einen Blitz.
Außderdem hängen an meinem Rechner noch Netzwerkkabel etc. dran, also immer noch Verbindungen nach draußen.
Das Anschalten per Steckdosenleiste hat also nur einen Energiespareffekt.
Das Beste ist, wie du es praktizierst, alles rausziehen und !weglegen!
(Kriechstrecke!)
Das herausgezogene Kabel ist kurz und induziert wenig Enegie in dein Gerät.(Hier kommt der Kernpunkt meiner Laberei!! Also noch mal aufwachen…!)

Wenn du jetzt die Zuleitung zu dieser Steckdose mal genauer anschaust, dann ist die sagenwirmal…5-10m vom Sicherungskasten weg.
Bei Blitzschlag ensteht ein großes Magnetfeld, das Enegie in der Zuleitung induzieren kann, aber genauso kapazitiv geladen werden kann.
Kurz gesagt, du hast eine Antenne in die der Bliz einschlagen kann, dann sind die Geräte futsch. Am wirksamsten erscheint mir dann doch das Rausziehen der Stecker und weglegen.

Gruß Rudi

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Und
Richtig!

Mittlerweile ist es auch so, dass dieser elektromagnetische Impuls nicht nur über die Netzzuleitung in Geräte gelangt (auf dem Weg sind genügend impulsfeste Bauteile, die eine kurzzeitige Überspannung abfedern), sondern über die diversen anderen langen Leitungen wie z.B.:

  • Antennenleitung
  • Netzwerkverkabelung
  • Telephonleitung

Gruß

Stefan

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Hallo Torsten,

ich habe folgendes vor:

Vor einigen Steckdosenkreisen, wo z.B. Computer und HiFi
dranhängen, will ich einen Schalter bauen. Im
Verteilerschrank.
Wenn dann ein Gewitter kommt brauch ich
nicht mehr hinter die Schränke kriechen und unter den
Schreibtisch und 25-30 Stecker rausziehen, sondern mache
einfach die Schalter aus. Die müssten dann natürlich allpolig
(also auch den PE ) abschalten, Was haltet Ihr davon?

Das unterbrechen des PE ist:
a) Verboten
b) eher Nachteilig

Blitzschutz ist nicht so wirkungsvoll, sehe ich immer wieder
auf Arbeit. Da haben wir alles doppelt und dreifach
abgesichert mit Modulen von DEHN und PHOENIX und nach jedem
Gewitter ist eine Haufen Elektronik im Arsch.

Wie auch schon geschrieben wurde, wirken die Leitungen als Antennen und die kapazitive Kopplung zwischen den Drähten ist auch nicht zu vernachlässigen:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Du solltest den ganzen Thread mal durchlesen.

Das andere Stichwort lautet EMP:
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetischer_Puls

Dieser Thread enthält auch noch für dich relevante Informationen und Links:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

MfG Peter(TOO)

Hallo Torsten Müller,

zusätzlich zu dem was die Anderen schon schrieben, gebe ich zu bedenken, dass der Schalter im Sicherungskasten wirkungslos wäre, weil sein Kontaktabstand im offenen Zustand (ein paar mm bis zu ein paar cm, falls du einen Hochspannungsschalter dort einbauen wolltest) dem Blitz mit seinen 10 bis 100 Mio Volt völlig wurscht ist.

Wenn du einen vollständigen Schutz für PC etc haben willst, musst du die Geräte vollständig von allen Kabeln die in die Geräte führen befreien (abstecken) und die Geräte einzeln mit Aluminiumfolie dicht umwickeln.
Dann die Alufolieklumpen in einen Keller tragen und auf den Boden legen, wo mindestens 10 m Abstand zu anderen elektrische Leitungen oder Stahlträgern ist.

Gruß
WB

Verständnisproblem leicht o.T.
Hallo,

habe ich das jetzt richtig verstanden? Wenn ich alles PC Zubehör in einer Steckleiste habe, die ich bei Gewitter mittels Schalter abschalte, nützt mir das gar nichts, ausser einem gewissen Stromspareffekt?

Das Telefonkabel ziehe ich jetzt in solchen Fällen direkt aus der Dose…

Verwirrte Grüße
Sabine
(die vor ein paar Wochen bei Gewitter eine menge Hardware verloren hat)

Moien

habe ich das jetzt richtig verstanden? Wenn ich alles PC
Zubehör in einer Steckleiste habe, die ich bei Gewitter
mittels Schalter abschalte, nützt mir das gar nichts, ausser
einem gewissen Stromspareffekt?

Richtig.

Bei einem direkten Treffen ist es wurscht ob dein Rechner von ~100.000 - 1.000.000V (Schalter an) oder von ~50.000 - 750.000V (Schalter aus) gegrillt wird. Tot ist tot.

Allerdings (und das ist ein sehr grosses allerdings) trifft sehr selten ein Biltz wirklich direkt neben deinem Haus eine Stromleitung. Indirekte Treffer (einige km weiter weg, in einem anderen Stromkreis…) lösen weit weniger heftige Spannungen aus. Dann hilft das Abschalten durchaus. ~1000V sollten selbst die ganz billigen Schalter abhalten.

Bei Schalterleisten mit Biltzschutz für 20 Euro kann man übrigens nach 6-9 Monaten den Biltzschutz in der Pfeife rauchen. Der Schutz greift auch in den ersten Monaten nur bei Spannungen

Hallo,

habe ich das jetzt richtig verstanden? Wenn ich alles PC
Zubehör in einer Steckleiste habe, die ich bei Gewitter
mittels Schalter abschalte, nützt mir das gar nichts, ausser
einem gewissen Stromspareffekt?

Es ist immer die Frage WO ein Blitz einschlägt. Das Abschalten der Steckdosenleiste schützt Deine Geräte beispielsweise von einer auftretenden Überspannung im Stromnetz, wenn der Blitz in ein paar km Entfernung einschlägt. Wenn der Blitz aber wirklich in Dein Haus oder sehr nahe dran einschlägt hast Du, neben der auftretenden Überspannung, noch einige andere Probleme, weil dann zusätzlich noch viele andere Effekte zusätzlich auftreten, von denen hier gesprochen wurde. Es ist also durchaus sinnvoll wenigstens mal die Steckdosenleiste abzuschalten bevor man gar nichts tut.

Ich selbst habe beispielsweise nur einen normalen, aber vernünftigen, Überspannungsschutz in allen Zuleitungen (also Strom, ISDN und DSL) im Haus installiert, die zu gefährdeten Geräten wie PC, Telefon, Fernseher etc. laufen. Seitdem hatte ich nie mehr einen Blitzschaden. Der einfache Überspannungsschaden ist nämlich der gängige „Normalfall“. Extreme Fälle, wie die hier genannten, sind wohl doch eher die Ausnahme. Ich kenne selbst keinen Fall wo sogar ein mehrfacher Dehn-Blitzschutz nicht ausgereicht hat. Aber möglich ist sowas natürlich. Das das dann aber „nach jedem Gewitter“ passiert und dann gleich „ein Haufen Elektronik im Arsch ist“ halte ich jetzt ehrlich gesagt für etwas übertrieben.

Verwirrte Grüße
Sabine
(die vor ein paar Wochen bei Gewitter eine menge Hardware
verloren hat)

Fang doch mal mit einen einfachem Überspannungsschutz an, bevor Du gar keinen hast: http://www.apc.com/products/category.cfm?id=12&segme…

Gruß, Edison

1 Like

Hallo,

Es ist immer die Frage WO ein Blitz einschlägt. Das Abschalten
der Steckdosenleiste schützt Deine Geräte beispielsweise von
einer auftretenden Überspannung im Stromnetz, wenn der Blitz
in ein paar km Entfernung einschlägt. Wenn der Blitz aber
wirklich in Dein Haus oder sehr nahe dran einschlägt hast Du,
neben der auftretenden Überspannung, noch einige andere
Probleme,

Ich hatte das am 13ten Mai. Der Blitz schlug ins Nachbarhaus ein. Meine „spezielle“ Sicherheitssteckleiste für PC und Zubehör hat im Betrieb (ich wollte Rechner zwar schnell runterfahren, der Blitz war schneller, und vor dem runterfahren wollte ich die Steckleiste nicht vom Strom nehmen) mein Modem, meinen Router, meine Telefonanlage, Scanner und Drucker betriebsunfähig gestellt …

Mein TV und Sat Reciever haben es überlebt, ohne grosse, teure SicherungsSteckleiste wie ich sie am PC benutze, aber mit einem einfachem Blitzschutzstecker…(für 3 Euro bei Plus). Die Satanlage auf dem Dach war aber hinüber - das war aber zum „Glück“ eine Gemeinschaftsanlage deren Reparatur vom Vermieter getragen wurde…
Sogar der Timer meines Herdes hat sich derart verstellt, dass der Herd nicht mehr ging.

Ich selbst habe beispielsweise nur einen normalen, aber
vernünftigen, Überspannungsschutz in allen Zuleitungen (also
Strom, ISDN und DSL) im Haus installiert, die zu gefährdeten
Geräten wie PC, Telefon, Fernseher etc. laufen.:

Dafür befürchte ich, bin ich technisch zu unbegabt. Ich hab gar keinen Plan von Strom … und auch Angst davor.

Aktuell überlege ich: ich tausche an der Steckdose am Rechner die Sicherheitssteckleiste aus, und schließe eine normale 3er Steckdose an. In diese kommt die PC Leiste. Bei Gewitter ziehe ich dann den Stecker der PC-Leiste raus. Dann müsste ich doch gewappnet sein? Es sind dann alle Geräte vom Strom, zusätzlich ziehe ich noch das Telefonkabel aus der Dose.

Vielen Dank und viele Grüße
Sabine

Hallo,

wie schon mehrfach geschriben, ist Stecker rausziehen die
sichere Variante gegen Überspannungen auf den Netzleitungen.

Man rechnet mit einer Spannung von ca. 1000V pro 1mm Luftstrecke
in Luft. Da sind die wenigen mm Luftstrecke in Schaltern
leicht überbrückt.

Aber die Netzeingänge sind heute IMHO eher weniger das Problem,
weil die Zuleitungen wie meist als Erdkabel zugeführt sind.
Ordentliche Geräte haben im Netzeingang schon einen gewissen
Überspannungsschutz, der dann meist reicht.

Bei Signalleitungen sieht es oft viel schlechter aus, schon
deshalb, weil die Ein-/Ausgänge viel empfindlicher sind und
Blitzschutz die Signale selbst leicht beeinflußt, so daß
nicht die rel. einfachen Maßnahmen wie bei Netzeingängen
benutzt werden können.
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

ich habe folgendes vor:
Vor einigen Steckdosenkreisen, wo z.B. Computer und HiFi
dranhängen, will ich einen Schalter bauen. Im
Verteilerschrank. Wenn dann ein Gewitter kommt brauch ich
nicht mehr hinter die Schränke kriechen und unter den
Schreibtisch und 25-30 Stecker rausziehen, sondern mache
einfach die Schalter aus. Die müssten dann natürlich allpolig
(also auch den PE ) abschalten, Was haltet Ihr davon?
Blitzschutz ist nicht so wirkungsvoll, sehe ich immer wieder
auf Arbeit. Da haben wir alles doppelt und dreifach
abgesichert mit Modulen von DEHN und PHOENIX und nach jedem
Gewitter ist eine Haufen Elektronik im Arsch.

Ich denke, da liegt was im Argen.
Entweder ist das Blitzschutzkonzept nicht ausgegoren oder die
Geräte sind zu billig.
Gruß Uwi

Moin,
danke schön :smile:

Sehr ernüchternd *gggg*.
Wie ich es jetzt plane, kannst du meiner Antwort an Edison entnehmen :smile:)

Vielen Dank und viele Grüße
Sabine

Moien

Mein TV und Sat Reciever haben es überlebt, ohne grosse, teure
SicherungsSteckleiste wie ich sie am PC benutze, aber mit
einem einfachem Blitzschutzstecker…(für 3 Euro bei Plus).

In diesen Schutzteilen stecken MOVs. Die funktionieren bei der ersten Überspannung ganz gut, sind nach 3-4x aber Schrott. Da kleinere Spitzen immer mal vorkommen überleben die Teile selten mehr als 9 Monate. Den 3 Euro Steckern würde ich nach der Aktion nicht mehr trauen und die Sicherungssteckleiste dürfte es schon vorher erwischt haben.

http://dansdata.com/gz039.htm

Bei Gewitter ziehe
ich dann den Stecker der PC-Leiste raus. Dann müsste ich doch
gewappnet sein? Es sind dann alle Geräte vom Strom, zusätzlich
ziehe ich noch das Telefonkabel aus der Dose.

Und den Sat-Stecker abschrauben, dann past es.

cu

Dafür befürchte ich, bin ich technisch zu unbegabt. Ich hab
gar keinen Plan von Strom … und auch Angst davor.

Da muß man nicht sonderlich begabt sein für. Mit zwei ProtectNet (http://www.apc.com/products/family/index.cfm?id=145 einen für ISDN und einen für DSL) und einer Back-UPS (http://www.apc.com/products/family/index.cfm?id=17) hast Du schon mal einen brauchbaren Zugewinn für Überspannungsschäden. Die UPS wird ohnehin einfach nur zwischen Rechner und Steckdose gesteckt, Kinderspiel also, Die ProtectNet müssen allerdings vernünftig geerdet werden wenn sie was bringen sollen. Am besten nicht an einer Steckdose, sondern wirklich an einem dafür vorgesehenen Erdungsanschlußfeld.

Aktuell überlege ich: ich tausche an der Steckdose am Rechner
die Sicherheitssteckleiste aus, und schließe eine normale 3er
Steckdose an. In diese kommt die PC Leiste. Bei Gewitter ziehe
ich dann den Stecker der PC-Leiste raus. Dann müsste ich doch
gewappnet sein? Es sind dann alle Geräte vom Strom, zusätzlich
ziehe ich noch das Telefonkabel aus der Dose.

Kannst Du machen, ich würde aber dennoch einen vernünftigen Überspannungsschutz kaufen. Der Schaden kommt sonst sicherlich wieder zu dem Zeitpunkt wo der Rechner noch nicht runtergefahren ist, oder Du nicht zu Hause warst und den doofen Stecker mal wieder vergessen hast!

Gruß, Edison

Da haben wir alles doppelt und dreifach
abgesichert mit Modulen von DEHN und PHOENIX und nach jedem
Gewitter ist eine Haufen Elektronik im Arsch.

lol. wie kommt denn sie denn dahin?