Ist eine Spannungsquelle nicht gleichzeitig eine Stromquelle?
Na ja, man kann eine Spannungsquelle für mancherlei Gebrauch (z.B. 20 mA Schnittstelle/TTY für digitale Datenübertragung) mit einem Widerstand als brauchbare Stromquelle nutzen. Das gilt, solange die Arbeitspannung deutlich kleiner ist als die Spannung aus der Spannungsquelle, dann bleibt der Strom einigermaßen konstant. Einigermaßen, bzw. ausreichend.
Also z.B. 24 VDC Industriestandard-Spannung mit 1,1 kOhm Widerstand. Davon wird dann üblicherweise ein Opto-Koppler angesteuert (und der sollte mit einem konstanten Strom angesteuert werden) und es fließen dann ausreichend genau 20 mA. Haben die oft langen Leitungen z.B. 300 Ohm Widerstand, dann wird der Strom zwar geringer (ist ja keine „echte“ Stromquelle), ist aber noch über 10 mA, die für die meisten Opto-Koppler ausreichen.
Eine Spannungsquelle stellt eine möglichst konstante Spannung zur Verfügung aus der sich der Verbraucher seine Strom je nach Bedarf entnimmt. Bis die Spannungsquelle „nicht mehr kann“ und die Strombegrenzung zum Schutz den „Hahn zudreht“. Dann wird eine Spannungsquelle auch mal zur „echten“ Stromquelle.
Eben das Verhalten der meisten Netzteile zur Stromversorgung mit Gleichspannung. Aber nicht aller. Weil ja dann die Spannung einbricht, steigt die Verlustleistung über dem Spannungsregler an. Daher haben manche Netzteile eine sog. Foldback-Charakteristik, d.h. bei der Nennspannung (z.B. 24 VDC) „spenden“ sie zwar z.B. 2 Ampère, der Kurzschlussstrom wird aber auf z.B. 0,8 Ampère „abgedreht“.
Eine Stromquelle „drückt“ sozusagen einen konstanten Strom in den angeschlossenen Verbraucher. Solange die Spannung, die über dem Verbraucher abfällt nicht zu hoch wird, stimmt das dann auch. Eine Stromquelle, die z.B. mit 24 VDC funktioniert (Transistor mit Meßwiderstand am Emitter) kann bis ca. 23 Volt Spannungsabfall über dem Verbraucher, den gewünschten Strom in den Verbraucher „hineinwürgen“.
Mit so einer Stromquelle kann man z.B. eine ganze Reihe von in Reihe geschalteten Leuchtdioden mit gleichem Strom betreiben. Will man eine LED ausschalten, schließt man einfach über der LED mit einem Schalter (Transistor) kurz. Der große Vorteil ist, dass der Stromverbrauch immer konstant bleibt und nur 1 x Strom gebraucht wird um z.B. 10 LED anzusteuern. Anstatt schwankend von 0 bis 100 mA braucht man immer konstant 10 mA egal wieviele LEDs leuchten. Meines Wissens nach arbeiten viele ICs für Aussteuerungsanzeigen so, damit es keine Störungen auf die Audio-Schaltung gibt (immer konstante Stromaufnahme) und sich die Leistungsaufnahme in Grenzen hält.
Gruß
Stefan