Stromschlag in der Badewanne durch Smartphone

Hallo allerseits,
in den Medien ging der Nachricht rim, dass ein Mädchen in der Badewanne gestorben sei, weil ihr Smartphone in das Wasser gefallen ist. (Möglicherweise war das Ladekabel angeschlossen)

Es gibt FI-Schalter und die Wannen sind meistens aus Plastik, also keine Erdung. Na gut, in den USA nehmen vieles lockerer, jeder kann sich als Elektriker verdingen, aber für mich hört sich das alles etwas seltsam an.
Meine Frage also: ist das möglich oder nicht?

Ja, aber so ein Ladekabel liefert doch nur ein paar Volt Gleichspannung (Netzteil im Stecker).

Gruß Oberberger

Mag sein, aber dann nicht durch Stromschlag, sondern durch Schock :wink:

5V bringen niemanden um.
Möglicherweise hatte sie es an einem Verlängerungskabel, und dessen Stecker (bzw. Buchse) ist ins Wasser gefallen. Das wäre natürlich kritischer.

Gruß,

Kannitverstan

Hallo

Das Opfer koennte einen Wand neben der Wanne beruehrt haben

Sofern es nur ein Smartphone ist: Nein, es ist nicht Möglich.
Wenn ein Ladekabel dranhing: Unwahrscheinlich (Nur wenn das Ladegerät einen Fehler hatte)
Wenn das Ladekabel in einem Verlängerungskabel steckte und dieses mit untergangen ist: Wahrscheinlich

So war es - zumindest nach den ausführlicheren Meldungen.

Wieso die anderen Mitglieder über die Höhe der Spannung fabulieren, weiß ich nicht. Entscheidend, ob ein Stromschlag tödlich ist, ist (neben anderen Faktoren wie Weg des Stroms durch den Körper) vielmehr die Stromstärke und die kann bei einem Smartphone am Ladekabel ein Ampère leicht übersteigen. Tödlich sind - zum Vergleich - Ströme ab etwa 50 mA (Einsetzen des Kammerflimmerns).

Gruß
C.

Moin,

und die Wannen sind meistens aus Plastik

in D sind die Wannen meiner Erfahrung nach meistens aus emailliertem Stahl.

Meine Frage also: ist das möglich oder nicht?

ohne die Hintergründe zu kennen ist die Frage nicht zu beantworten. Solche Geschichten sind wie die Spinne in der Yucca-Palme aka stille Post.
Keiner kennt die genauen Umstände, keiner kennt das verwendete „Ladegerät“ und Laien, auch „jounalistische“ Laien benutzen Wörter sehr oft einfach falsch. Statt des Ladegerätes war’s in Wirklichkeit vielleicht eine Oberleitung (oder auch nur ein Netzkabel ohne Schutz- oder Neutralleiter) und es war auch keine Badewanne sondern das Dach eines Zuges (oder auch nur ein geerdeter Stahl-Fußboden im Badezimmer). Schon passt die Geschichte…

VG
J~

Moin Christian,

das liegt daran, dass die nötige, sehr kleine Stromstärke von einer Unzahl von haushaltsüblichen Stromquellen geliefert werden kann. Die Spannung die nötig ist um diese aber durch den menschlichen Körper auch treiben zu können in den meisten Industriestaaten vor Zugänglichkeit besonders geschützt ist.
„Gefühlt“ kommt es also lediglich auf die Spannung an. Und praktisch ist das aber auch der bestimmende Faktor.

VG
J~

Hallo.

Weil du ohne hoch genuge Spannung den tödlichen Strom nicht zusammenkriegst. Und Ladegeräte liefern immer noch Konstantspannung, nicht Konstantstrom.

Als Kinder haben wir 9V-Blockbatterien mit der Zunge geprüft. Das hat ganz schön gebritzelt, aber gestorben ist keiner. Klar - der Strom ist ja auch nur durch ein Stück Zunge geflossen.
Auf die Idee, einen Pol im A… anzuschließen und den anderen im Mund, ist niemand gekommen. Das könnte nach deiner Lesart natürlich gefährlich werden, wenn der Körperwiderstand < 180 Ohm wäre.

Gruß,

Kannitverstan

Hallo C.,

Das Problem ist, dass Herr Ohm ein Gesetz erlassen hat:
Spannung / Widerstand = Strom

Damit du das Eine Ampere erreichen kannst, muss bei 5V der Widerstand 5 Ohm sein.
Für die 50mA dürfen es dann 100 Ohm sein.

Allerdings kann man bei 5V mit etwa 100 kOhm rechnen, da bist du weit neben den gefährlichen 50mA.
OK, das mit dem Körperwiderstand ist etwas kompliziert, weil nicht linear:

deshalb ist auch bis 50V AC keinerlei Berührungsschutz vorgeschrieben, da darf man mit beiden Pfoten beide Pole verbinden können.

Übrigens, den 9V-Block-test hat man ein übermütiger in meiner Schule mit einem Kurbelinduktor gemacht. Naja, er hat kurz geschrien und war nicht so wirklich begeistert. Sonst ist nichts passiert und bekloppt war es schon vorher!
Nachträglich haben wir dann die Spannung gemessen, es waren um die 60V. :smile:

MfG Peter(TOO)

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Hallo,

Laut Originalbericht ist nicht klar, ob das am Ladegerät angeschlossene Handy ins Wasser gefallen ist oder ob sie das Ladegerät einstecken wollte.

Wenn man das Ladegerät, in der gefüllten Wanne sitzend und mit tropfenden Händen, versucht einzustecken, kommt das nicht gut! Dies hätte aber mit jedem anderen Stecker eines Gerätes auch passieren können.

Die andere Möglichkeit ist ein fehlerhaftes, oder nicht normgerechtes, Ladegerät, welches dadurch nicht wirklich eine galvanische Trennung zum Netz hat. Zumindest in den USA waren solche Ladegeräte ohne galvanische Trennung auf dem Markt.

Hier noch der Originalbericht, auf welche sich alle beziehen:

MfG Peter(TOO)

    Möglicherweise hatte sie es an einem Verlängerungskabel, und dessen Stecker (bzw. Buchse) ist ins Wasser gefallen.

Wenn die Buchse mit ins Wasser fällt, dann wird es wohl einen Kurzschluss geben, denn in der Buchse ist ja auch der Neutralleiter, der dann mit im Wasser ist.
Wenn man nichts genaues weiß, kann man auch nicht sagen, warum!

Schon mal ausprobiert?
Ohne FI wird es in den meisten Fällen funken und sprutzeln und das Wasser erwärmen.

So Niederohmig ist das Wasser gar nicht. Eigentlich ist reines Wasser ein ganz guter Isolator, leitend wird Wasser erst durch die Verunreinigungen.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

das Problem ist, daß billige Ladekabel zwar 5 Volt liefern, an ihnen aber die volle Netzspannung anliegt. https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article129531751/Wenn-billige-Ladegeraete-zur-Todesgefahr-werden.html

Selbst die 110 Volt, die in den USA geliefert werden, reichen dann für einen tödlichen Stromschlag vollkommen aus, um die nötige Stromstärke durch „den Körper zu treiben“ wie J~ es formulierte.

Gruß
C.

Hallo C.,

Habe ich in der anderen Antwort auch geschrieben!

N24 scheint auch Praktikanten zu beschäftigen!
Im Bericht werden Ladekabel und Ladegerät als Synonyme verwendet. Man sollte dem Schreiberling einmal die Beiden einzeln um die Ohren hauen, dann versteht es den Unterschied sofort. :stuck_out_tongue:

MfG Peter(TOO)

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Na ja, dann kann auch die Person im Wasser nichts abbekommen, geht nicht.

Das ist alles schön und gut. Soweit ich noch an meine (lange zurückliegende) Physikunterricht erinnern kann, der Strom muss irgendwie abfließen, sonst gibt es kein Stromschlag. Die Elektriker an den Hochspannungsleitungen kriegen auch keinen Schlag, wenn sie isoliert sind. Die eigentliche Frage wäre also, was muss man in der Wanne sitzend neben ein im Wasser liegenden Ladegerät noch berühren, um einen Stromschlag zu kriegen.

Bei 5V nicht, bei 110V oder 230V liegt der Fall dann aber ganz anders.

Wenn du das bruzeln meist, der LS löst erst bei Strömen über 16A aus, bei 110V betragen die Auslöseströme das Doppelte.
Und mit reinem Wasser ist destilliertes gemeint, aber so etwas kommt nicht aus einem normalen Wasserhahn. Da sind jede Menge Mineralien und Salze im normalen Leitungswasser.

Es hat eben schon seinen Grund, wieso man bei einer Autobatterie kein Leitungswasser zum Auffüllen verwenden darf.

MfG Peter(TOO)

So eine Wasserleitung ist recht gut geerdet.
Da gibt es dann eine Menge Möglichkeiten einer Verbindung mit dem eingelassenen Wasser.

Dann wäre noch die Abwasserleitung, teilweise sind die noch aus Metall. Aber wer sich so eine nicht mehr ganz neue Kunststoffleitung schon einmal angesehen hat, weiss dass sich da drin jede Menge Ablagerungen finden, welch nicht isolieren.

MfG Peter(TOO)

Das „Ladegerät“ war wohl eine USB-Mehrfachsteckdose; etwa wie diese:

Hatte heute morgen ein Interview mit der Oma der Toten gesehen, wo so ein Teil gezeigt wurde…

Gruß Oberberger