Stromverbrauch - Glühbirne vs Thermostat

Hallo.

Ich nutze den extrem schlechten Wirkungsgrad einer 25 Watt Glühfadenbirne, um den Backofenraum auf 27°, über ein Zeitraum von 12 Stunden, zu erwärmen. Nun möchte ich auf eine Thermobox umsatteln und benötige dafür Terrarium Equipment, wie z.B. ein 25 Watt Heizkabel und einen Thermostaten, wie diesen hier.

Die 25 Watt Birne brennt 12 Stunden durchgehend mit ihrer maximalen Leistung. Der Thermostat dagegen steuert das Heizkabel so, bis die gewünschte Temperatur in der Gärbox erreicht ist. Fällt sie ab, regelt er nach. Ich verstehe von elektrischen Geräten nicht viel, aber ich vermute mal, dass auch Thermostaten wie dieser einen Eigenverbrauch haben.

Hierbei reicht mir eure Einschätzung, denn wer weiß schon, wie viel Watt das Heizkabel aufbringen muss, um meine 27° zu erreichen und wie oft der Thermostat nachregeln muss. Falls sich beide Systeme Verbrauchsmäßig nichts tun, belasse ich es bei meiner Glühbirne.

Gruß, warsteiner

hi,

Die Energie die in Wärme umgesetzt wird kann nicht effizienter sein. Eine Glühbirne ist da schon sehr nah dran, das bissl Licht was dabei entsteht, kann man vernachlässigen.

nicht zwingend. Die gibt es auch rein mechanisch.
Es gibt fertige Systeme zu kaufen, die direkt als Zwischenstecker ausgelegt sind, da könnte man auch wieder die Glühbirne anschließen (ungünstig sind hier nur die Schaltvorgänge, da ist eine Heizung besser).
Legt man das Gerät komplett mit in den Gaarraum, hat man auch den geringen Eigenbedarf des Gerätes als Wärme genutzt. Halte ich aber für übertrieben.
Beispiel

Wenn du die Regelung nicht benötigst weil du die 27° gut triffst, lass es so.
Ein Heizkabel gleicher Leistung würde letztlich auch nur die gesamte Zeit eingeschaltet bleiben.
Durch eine größere Heizung würde man die Aufheizzeit verkürzen, muss diese aber dann regeln.

Den Strombedarf könnte man mit einer entsprechenden Wärmedämmung verringern.

grüße
lipi

Nabend.

Never change a runnig System, kam mir nach dem lesen deiner Antwort in den Sinn. Ich treffe in der Tat mit wenigen Mitteln die 27° im Backofen. Ich bin schon seit Tag hin und her gerissen, zwischen Ofen und Thermobox. Alles in allem müsste ich für das ganze Equipment incl einer für Lebensmittel geeigneten Box ca. 75 € auf den Tisch legen. Kosten, die mit der Glühbirne erst in vielen Jahren zusammen kommen würden PLUS noch die eigenen Energiekosten dieses neuen Systems. Da bin ich bereits Würmerfutter. :scream:

Gruß und danke für deine Antwort

warsteiner

Ich würde einen Heizstab nehmen, wie er in Aquarien verwendet wird. Sie sind regelbar und müssen auf die gewünschte Temperatur in Deiner Box durch Versuche eingestellt werden.
Denkbar wäre auch ein Yogurtbereiter in die Thermobox einzubringen . Sie sind nicht regelbar und stellen eine Temperatur von ca 40°C ein. In der Thermobox stellt sich je nach Volumen und Isolierung dann eine Temperatur ein, die geeignet sein könnte.
Udo Becker

Moin,

Ich nutze den extrem schlechten Wirkungsgrad einer 25 Watt Glühfadenbirne,

der Wirkungsgrad beträgt etwa 95%, das ist eigentlich kaum noch zu toppen :wink:
Stoßfeste Glühlampen sind aber tatsächlich noch besser und fallen auch nicht unter das Glühlampenverbot.

Leider hast du nicht gesagt, was das Ziel deines ganzen Aufbaus ist. Das ist eigentlich die wichtigste Frage die es zu beantworten gibt. Züchtest du da was? Tiere? Lebendfutter? Joghurt(bakterien)? Wieviel Toleranz hat deine Temperatur von 27°C?

Falls das nämlich nur irgendwie warm sein muss, würde ich den ganzen Aufbau genau so lassen wie er ist. Wurde ja auch schon angedacht. Ggf. könnte man die Heizleistung einstellen (nicht regeln!) indem man einen handelsüblichen „Dimmer“ für die Steckdose verwendet http://www.elektroshop-online.de/images/product_images/info_images/424890_steckdosendimmer.jpg
Eine einfache, günstige Regelung quasi ohne Eigenverbrauch könnte man hiermit aufbauen:
https://www.conrad.de/de/einbauthermostat-einbau-0-bis-120-c-551699.html
Aber das ist bei 230V nix für Laien, davon würde ich dir also abraten. Außerdem sind die dauernden Schaltvorgänge kontraproduktiv.

Wenn es um Lebewesen gehen sollte muss man auch immer die Zuverlässigkeit im Blick haben. Nicht, dass die bei einem Gerätedefekt frieren oder verbrennen.

Hierbei reicht mir eure Einschätzung,

Der Hersteller gibt als Leistungsaufnahme <1,5W an, da müssen wir gar nicht spekulieren :slight_smile:
http://www.luckyreptile.com/html/seiten/support_download.php?id=11&lang=de

HTH,
J~

Noch ist die aktuelle Glühbirne im Rennen. Bevor es über die Ziellinie geht, werde ich checken, ob der Heizstab für meine Zwecke geeignet ist. Das gleiche gilt für den Joghurtbereiter.

Hallo.

Musste ersma gucken, ob ich euch den Verwendungszweck tatsächlich verschwiegen habe. Okay, meinen anfänglichen Hinweis auf eine Gärbox war suboptimal, da hätte noch Brot- und Sauerteig hingeḿusst. Darum geht es. Ich möchte z.B. über Nacht, meinem Sauerteig die nötige Wärme zukommen lassen. Hellhörig wurde ich bei deinem Hinweis bzgl einer Stoßfesten Glühlampe. Sie hängt zwar im Backofenraum nur so vor sich hin, aber wenn ich nach den 12 Stunden heiß heraus nehme, ist mir früher schon öfter der Glühfaden gerissen. Seit dem bin ich dazu übergegangen, 10 Minuten vorher den Stecker zu ziehen.

LED Lampen sollen auch im Ruf stehen, Energieverschwender zu sein. Doch dafür müsste ich erst einmal herausfinden, wie viel Watt sie haben müsste, um meine Wunschtemperatur zu erreichen.

Und genau das ist für mich entscheidend. Ich habe kein Problem damit einzuräumen, von der Materie kaum Ahnung zu haben, und auch bei meiner Glühfadenbirne ist mir nicht immer so ganz wohl. Bei LED Birnen würde ich mich sicherer fühlen. Wie steht es denn mit der Sicherheit, bzw. Wärmeentwicklung? Falls ich noch mehr Wärme brauche, z.B. 28 bis 29°, lege ich Tagsüber für 3 Stunden zusätzlich eine Alufolie auf den Backofenboden und die heiße Glühbirne hängt unmittelbar nur wenige mm darüber. Kommt es da zu einem Hitzestau, der der Birne und deren Fassung gefährlich werden könnte?

Gruß, warsteiner

Wie bitte?

Grob: je teurer die Hardware, desto mehr Licht und weiger Wärme je Watt Leistung wird erzeugt. Da es Dir auf die Wärme ankommt, ist die günstigste Hardware am besten. Wenn die Box lichtundurchlässig ist, dann wird auch das Licht, welches die Lampe abstrahlt in Wärme umgewandelt.

Wenn Du mit einer 25-Watt Glühlampe hinkommst, dann kannst Du sie durch eine 25-Watt LED ersetzen. Die ist aber deutlich teurer, nimmt möglicherweise die mäßige Kühlung etwas übel und mit Pech atmet sie noch unschöne Dämpfe aus.

Kurz: sie bringt keinen Vorteil.

Du kannst auch einen 25-W-Elektromotor laufen lassen. Oder …

HTH,

Sebastian

[editiert vom www Team]

Jo, zur Energieeffizienz der LED-Birnen wurde schon was gesagt. Wenn die NICHT effizient sein sollen, mag es vielleicht daran liegen, daß die Vorschaltelektronik darin bei ganz billigen Modellen nicht effizient ist, so daß dort viel Wärme erzeugt wird.

Aktuell brauchst du aber etwa 25W Heizleistung. Die kannst du theoretisch auch mit einer 25W-LED erzeugen. Wohlgemerkt, NICHT mit einer, die nur 2,5W braucht, aber so hell wie eine 25W Glühbirne ist, sondern eine, die tatsächlich 25W braucht. Ich empfehle dazu dann aber ne starke Sonnenbrille.
Ach ja, von dem Licht geht vieles durch das Glas der Backofentür raus, das müßte man von innen abdunkeln.

Nun sind 30°C keine Temperatur,das halten auch LEDs aus. Aber danach bitte nicht mit LED backen, das halten selbst normale Glühbirnen nicht aus.

Ich sehe es aber auch so, daß LEDs zumindest anfangs etwas ausdünsten können, was in einem engen, geschlossenen Gährraum doch etwas stärker werden könnte, und in den Teig zieht.

Zum Thema Kosten: Wenn du 50 Brote im Jahr machst und Strom 0,30€/kWh kostet, macht das

 50 * 25W * 12h * 0,30€/kWh = 15000Wh * 0,30€/kWh =15kWh*0,3€/kWh = 4,50€

Es lohnt sich von den Kosten her überhaupt nicht, über ne Gährbox nachzudenken!

Da geht es hauptsächlich darum, daß die Lampe im Backofen zufällig ne halbwegs ideale Temperatur bringt, die aber auch noch von Ofen-Modell und Umgebungstemperatur abhängt. Mit ner richtigen Gährbox wird die gewünschte Temperatur ziemlich exakt eingehalten, außerdem wird der Backofen nicht ewig blockiert.

Wenn du doch Interesse an ner Gährbox hast, und da selber was basteln willst, bist du beim Thema Terrarium vermutlich schon ganz richtig. Eine schöne, lange Heizschlange hat auch den vorteil, daß sie wenig Hitze über ne große Fläche abgibt, also nicht punktuell sehr heiß wird.

Offenbar erfordert der Backofen doch 25 W x 12 h = 300 Wh ( 0,3 kWh) an zugeführter Energie um die 27 Grad zu erreichen und zu halten.

Ok.

Und eine andere Heizung genau so viel. Egal ob die 25 W oder 250 W hätte.

Solange der Heizraum (Volumen, Art der Dämmung usw.) gleich sind, ändert sich daran nichts.
Die schwache Heizung mit 25 W würde wie die Glühlampe dauernd EIN sein.
Eine stärkere Heizung taktet und wird vielleicht 10 % der Zeit EIN sein, den Rest aus.

Aber am Schluss kommen auch deine oben genannten 300 Wh raus.

Weniger wird es nur wenn deine „Thermobox“ viel kleiner im Volumen wäre oder viel besser isoliert. Aber dann würde auch deine Glühlampenheizung mehr leisten und könnte mit einem Thermostaten geregelt werden und für weniger Energieverbrauch sorgen.

MfG
duck313

Pst, jetzt sag das bloß nicht meinem Sauerteig, sonst tritt der in einen unbefristeten Streik, bis ich ihm auch so ein kuscheliges Plätzchen bereite.

Natürlich kann man mit beliebig hohem Aufwand das Ziel verfolgen, die Reproduzierbarkeit der eigenen Backergebnisse an die der Industrie anzugleichen. Aber wenn ich mir ansehe, dass ich seit Jahren mit schöner Regelmäßigkeit sehr brauchbare und leckere Brote herstelle, die sich in einer vollkommen akzeptablen Bandbreite bewegen, ohne dass ich dafür irgendeinen Aufwand treibe, …

Bei mir steht der Sauer einfach auf der Küchenarbeitsplatte in einer mit einem Handtuch abgedeckten Schüssel, und wird „bei Gelegenheit“ mit einer Handvoll Mehl und etwas Wasser gefüttert. That’s it!

Irgendwann wird es dein ST ja doch mitkriegen, dann kannst du es ihm ruhig jetzt schon bieten. :grin: Nee, aber mal ohne Spässken. Meine Wohnung kühlt nachts, vor allem im Winter, auf 15° ab. Der ST braucht mindestens 25°. Und anfüttern zwischendurch mache ich auch nicht. Vor dem ansetzen frische ich das Anstellgut auf und nehme anschließend 10 %, bezogen auf die ST-Menge, ab und mixe damit den ST, der dann nachts 12 Stunden steht. Möglicherweise hast du eine weitere, vor allem kühlere Möglichkeit entdeckt, die den ST reifen lässt.

Tach.

Bleibt nicht mehr viel zu sagen, außer vielen Dank Jungs für die sehr anschaulichen Antworten. 4,50 € kommt bei mir hier tatsächlich hin, denn so um die 50 Brote in Jahr sind es tatsächlich, will ja zwischendurch auch mal lecker Körnerbrötchen essen. Was das blockieren oder nicht blockieren des Ofens während der Gärzeit betrifft, das ist kein Thema bei uns. Demach lohnt sich eine Gärbox Kostenmäßig definitiv nicht. Ein Fuß ist bereits über der Ziellinie, der andere zögert noch kurz wegen diesem hier:

Ich vermute, es entsteht kein gefährlicher Hitzestau, denn in einer viel engeren Deckenlampe passiert ja auch nichts, hätte jedoch noch gerne eure Meinung dazu, dann kann ich das Thema zu den Akten legen.

Gruß, warsteiner

Ich habe mir gerade mal den Spaß gemacht, und das digitale Bratenthermometer neben den Sauerteig gelegt. 20,9°C! Die Küche ist nicht direkt beheizt, da sie zu den Wohnräumen hin offen ist, und bekommt so auch die Absenkungen tagsüber und nachts voll mit. Wenn wir nicht gerade Hochsommer haben oder ich stundenlang Steaks auf dem Herd grille, erreiche wir da keine 25°. Und ich arbeite jetzt an der Stelle seit vier Jahren mit zunächst vom Bäcker geholten, dann eigenem Sauerteig.

Ich mache auch keinen Unterschied zwischen Anstellsauer und dem, was ich verarbeite. Die Schüssel wächst über die Zeit, und hat dabei immer mehr und weniger starke Gärperioden (weil ich nicht so regelmäßig füttere). Wenn es ordentlich gärt und ich backen will, gibt es noch mal eine anständige Portion Mehl drauf, damit am nächsten Tag nach dem Abnehmen der Backmenge noch genug übrig bleibt. Mehr Aufwand treibe ich da nicht. Man hat ja auch noch anderen Hobbys.

Auch bei den Zutaten und deren Mengen bin ich immer recht flexibel, und habe noch nie ein wirklich schlechtes Brot damit erzeugt. Gerade vorgestern wollte ich für Besuch ein weiches und leichtes Brot haben, und habe mir am Vorabend einfach etwas von meinem Roggensauer genommen und über Nacht schon mal mit normalem Weizenmehl (405er, hatte gerade kein 550er da) und etwas Weizenvollkommehl angesetzt. Am nächsten Tag mit normalem Weizenmehl verarbeitet, und ein wunderbares Brot gebacken. Klar, für einen Bäckermeister oder die Industrie ist so ein Vorgehen nicht geeignet. Aber für den heimischen Bedarf stehen bei mir Aufwand und Ergebnis in einem sehr guten Verhältnis.

hi,

kurz: du nutzt einen Backofen, der kann warm und sogar heiß werden. Die Wärme wirst du nie erreichen.

Wenn du sicherheitstechnisch unbedingt das letzte rausholen willst, würde ich mir eher die Befestigung der Glühbirne ansehen.
Kann sie sich lösen? Kann man sie anders Beschädigen? Kann sie in Kontakt mit Metallteilen kommen? Eine übliche Handlampe mit Schutzschirm drumrum ist schon ausreichend um die Glühbirne von jeglichem Metall fern zu halten. Das kann auch die billigste sein, die Kunststofflampen halten meist 60 Watt aus.

grüße
lipi

Nabend.

ich habe an einem gewöhnlichen Verlängerungskabel eine Lampenfassung angeschraubt. Das Kabel stecke ich als Schlaufe durch 2 Rost-Stäbe und sichere diese Kabelschlaufe mit einem Kochlöffel. Diese " runde" Knickstelle am Kabel gefällt mir nicht besonders. Da werde ich mir was einfallen lassen müssen. Denn immerhin hängt das Kabel bereits seit 4 Jahren in dieser gebogenen Form. Nicht, dass es eines Tages zum Kabelbruch führt.

Gruß, warsteiner

hi,

was ist eigentlich mit der Backofenbeleuchtung?

grüße
lipi

Hallo.

Habe ich anfangs auch gedacht. Doch Licht, bzw. dessen Wärme von oben ist böse. :flushed: Sie verbrennt den Teig wie mit einer Lupe, zerstört die Hefen, zudem sind BO-Lampen Schweineteuer, sowie 12 Stunden oder mehr am Stück, und das über Monate, halten die nicht aus.

Gruß, warsteiner