Stromverbrauch zu niedrig?

Hallo, da ich bis Oktober noch Zeit habe meinen Stromanbieter zu kündigen, habe ich heute mal gegoogelt, was bei anderen Anbietern der Strom kostet. Vorher habe ich meinen Verbrauch am Stromzähler abgeschrieben und habe deshalb folgende Fragen:

Ich habe eine 50 qm Mietwohnung und wohne seit 01. Januar 2016 allein in der Wohnung.
Die Wohnung hat eine Nachtspeicherheizung, und jeweils einen Stromzähler für HT und NT.
Bei meinem jetzigen Anbieter habe ich für HT 1500 kW und für 5000 kW angegeben (geschätzt von mir).
Als ich heute die Zählerstände abgeschrieben habe, war ich erstaunt über den HT-Stand,
ich habe insgesamt in 9 Monaten 61 kW verbraucht (habs richtig abgelesen und auch mit meinem Einzugsstand vom Mietvertrag verglichen)
Das kommt mir enorm niedrig vor, bei meinem NT-Stand habe ich knapp 3000 kW verbraucht.
Dazu muss ich noch folgendes sagen:
ich wohne allein in der Wohnung, bin den ganzen Tag arbeiten und jedes 2. Wochenende von Freitag bis Montag früh überhaupt nicht dort, meine Waschmaschine läuft einmal im Monat (sonst wasche ich bei meinem Freund :slight_smile: ) da ich alles neu gekauft habe, sind Kühlschrank, Waschmaschine und Herd A+++ Geräte, ausserdem habe ich überall LED-Lampen. Wenn ich in meiner Wohnung bin läuft der Fernsehr vielleicht 2 Stunden am Tag.
Wie gesagt Nachtspeicherheizung und das Wasser kommt von einem Elektroboiler im Keller, keine Ahnung ob der auch auf Nachtstrom läuft.
Da ich 12 Cent weniger für den NT Strom zahle als für den HT Strom, hab ich etwas bedenken, das das vllt. beanstandet wird.
Hat da jemand Erfahrung?
Danke im Voraus für jede Antwort.

Servus,

die bedeutenden Verbraucher sind die, die heizen (auch der Kühlschrank: der heizt die Küche). Bisher hast Du nur zum Kühlschrank was geschrieben (der läuft eben, oder er läuf nicht - ungefähr 27 kWh gehen während HT-Zeit in den neun Monaten auf dessen Konto, falls es ein relativ einfaches und gut isoliertes Teil ist.

Zu Deinen Gewohnheiten beim Gebrauch von Herd, Kaffeemaschine, Wasserkocher (auch, was die Zeiten betrifft!) hast Du noch nichts weiter erzählt - das wäre ganz wichtig, um zu einer groben Schätzung zu kommen. Außerdem die Uhrzeiten, nach denen bei Deinem Versorger HT/NT geschaltet wird.

Schöne Grüße

MM

Hallo Anyleen,

so gering ist dein Verbrauch gar nicht.

Wenn du seit dem 1.01.2016 bis heute dort wohnst, sind das 8 Monate.

HT 61 kW geteilt durch 8 ergibt 7,625 kW pro Monat
NT 3000 kW geteilt durch 8 ergibt 375 kW pro Monat.

Wenn du kaum zu Hause bist,läuft also nur der Kühlschrank in der HT -Zeit und da kommen
die 7 kW gut hin.

achso…
mein Kühlschrank ist ein ganz einfacher auch gut isoliert A+++
Wasserkocher, Toast, Eierkocher benutz ist ganz ganz selten.
den Herd brauch ich 1 - 2 x die Woche, aber je ca. eine halbe Std (esse im Betrieb)
Kaffeeautomat läuft jeden Morgen wenn ich hier bin, also 20 Tage im Monat, für 3 Tassen Kaffee.
Mikrowelle läuft ca. 1x im Monat.
Waschmaschine wie schon geschrieben 1x im Monat, eine Trommel.
Den Laptop hab ich privat ca. jeden Tag eine 1/4 Std an.
Radio läuft auch selten.
der elek. Warmwasserboiler ist immer auf 60 Grad geschaltet und an.
Sonst, ausser das Licht und den Fernseher, hab ich ich keine Geräte, die ich oft nutze.

Wann Zeiten für HT/NT Strom geschaltet sind weiß ich nicht, wusste gar nicht das es das gibt.
Ich denke aber das die Nachtspeicherheizung nur Abends bis Morgens läd.
Die Heizung (NT) war von Januar (Einzug) bis Mitte April an, dann hab ich sie auf Null gedreht, bis dahin hatte ich ca. 2500 kW NT verbraucht, Mitte Juni in etwa habe ich die Sicherungen für die Lüfter ausgemacht (hatte ich gelesen, dass man das tun sollte).

Mir gehts nur darum, weil ich ja beim Einzug 1500 kW für den HT Strom geschätzt hatte und wenn ich jetzt hochrechne im Jahr 100-150 kW für HT Strom brauche, dass mein Anbieter mir deswegen Schwierigkeiten macht.
Und das vllt. irgendwas auf NT läuft was auf HT zählen sollte, (kenn mich da überhaupt nicht aus, ob das möglich sein kann) deshalb wollte ich wissen ob so ein niedriger Verbrauch im HT möglich sein kann, jetzt da ich es gemerkt habe, kann ich mich ja nicht unwissend stellen.
Mein NT Strom beträgt seit Juni, als ich die Lüfter-Sicherungen ausgeschaltet habe ca. 70 kW/Monat. (den NT Zähler hab ich immer mal wieder beobachtet um zu wissen, ob ich mit dem Verbrauch hin komme)

Für eine kleine Wohnung und alleine habe ich von früher leider keine Daten zum Vergleich.

Hallo,

das:

70 kW/Monat

ist auch der übliche Verbrauch eines 1-Personen-Haushaltes, von daher also kein Grund zur Sorge.

Die Umschaltzeit von HT auf NT findest du in deinem Vertrag mit dem Energieversorgungsunternehmen und der NT gilt ja immer für den gesamten Verbrauch an Strom und ist nicht nur auf die Heizung festgelegt.

Das wusste ich nicht, das der NT für den gesamten Strom gilt, dachte nur für das Heizen.

Du meinst Kilowattstunden. Ein ganz normaler moderner Kühlschrank braucht allein schon 100 KW Stunden im Jahr. Da ist wahrscheinlich eine falsche Schaltung der Verbraucher.
Udo Becker

danke für deine Antwort.
du hast sicher Recht. wenn es nur um HT Strom geht.
@Benny_8346a5 hat mir geschrieben und mich zum Nachdenken gebracht :slight_smile: , das NT Strom auf den gesamten Verbrauch geht.
Ich hab dann nachgesehen und gelesen das ich NT-Strom von 22.00 bis 6.00 Uhr habe, also wird ab 22.00 alles auf NT gezählt und mein NT Verbrauch ist dann wieder für einen Singelhaushalt in Ordnung.
Dachte vorher nur, das NT nur für das Heizen zählt und alle anderen Geräte die nichts mit Heizen zu tun haben auf HT gezählt werden, ohne Beachtung der Zeit.

Hallo,

Im Prinzip hast du zwei Zähler NT und HT.
(Technisch hat man nur ein Messwerk und dafür schaltet nur das Zählwerk um.)

Von 22:00 bis 06:00 wird alles vom NT gezählt und in der restlichen Zeit vom HT.
Dein Gesamtverbrauch ist dann NT+HT.
Gesteuert wird die Umschaltung von EVU über den Rundsteuerempfänger.

Boiler und Nachtspeicher-Heizung werden normalerweise nur zu NT-Zeiten betrieben.
Normalerweise schaltet dies auch das EVU über den Rundsteuerempfänger, dadurch kann das EVU die Netzbelastung etwas ausgleichen.

Meistens gibt es noch einen Überbrückungsschalter für Boiler und Nachtspeicher-Heizung, dann kann man diese jederzeit auch mit teurem HT-Strom betreiben. Beim Boiler braucht man das, wenn man ausnahmsweise mal sehr viel heisses Wasser verbraucht hat und Nachheizen muss oder wenn ein Boiler-Service gemacht wurde und man nicht bis zum nächsten Tag auf warmes Wasser warten will.
Aber nicht vergessen den Überbrückungsschalter wieder auszuschalten, sonst wird es teuer.

MfG Peter(TOO)

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Das für ist unterschiedlich.

Wenn man 2 Zähler hat, dann ist der NT wirklich nur für das Heizen und ggf. für Warmwasserbereitung in einem Speicher.

Hat man aber (das ist oft so) nur 1 Zähler mit Doppelzählwerk, dann bezieht man jeweils den gesamten Hausstrom mal zu NT, mal zu HT-Preisen.

Wenn das Tarifschaltgerät also z.B. um 22 Uhr von HT auf NT umschaltet, dann laufen sowohl die Nachtspeicheröfen als auch die gerade laufende Waschmaschine, Fernseher oder Licht zu verbilligtem NT-Tarif.
Man kann also gezielt den NT-Preis nutzen, in dem man starke Stromverbraucher in diese Zeit legt, so z.B. nachts waschen oder den Geschirrspüler anschalten.

Das geht technisch gar nicht anders, die Tarife sind dann auch darauf angepasst.
Bei reinem NT und HT mit 2 Zählern ist der NT Preis auch niedriger, weil man nur Heizen kann.

MfG
duck313

Hallo Peter,

das:

Gesteuert wird die Umschaltung von EVU über den Rundsteuerempfänger.

ist in Deutschland aber nur bei einem verschwindend kleinen Teil der Anlagen noch der Fall.
Die meisten Anlagen werden direkt vor Ort über eine beim Zähler befindliche Schaltuhr gesteuert.
Diese kann allerdings durch das EVU Fernprogrammiert werden, wenn sich Tarifmodalitäten ändern.

Dafür hätte ich gerne Belege.
Ich bin für einen Kunden bundesweit tätig und habe den Fall „Zeitschaltuhr“ einzig bei einer Anlage gesehen - welche aus den 60ern stammt.

JAIN.

Das sind immer noch Rundsteuerempfänger, aber die modernen können Programme nach einer Schaltuhr ausführen. Das entlastet den Rundsteuer-Sender, die verwendeten Telegramme sind recht langsam. Allerdings kann die Schaltuhr-Funktion jederzeit über die Rundsteuerung überschrieben werden.

MfG Peter(TOO)

Hallo X,


Es sind Rundsteuer-Empfänger mit zusätzlicher Schaltuhr.

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,

die führen im Normalfall immer nach der Schaltuhr aus, den die Rundsteuerung ist heutzutage
durch die Photovaltaikanlagen voll ausgelastet.
Teilweise werden diese sogar über richtige Rundfunksender im Langwellenbereich gesteuert, da die Kommunkikation über die Stromleitungen zu lange dauern würde.

Hallo,

Das ist Regional, bzw. von EVU zu EVU, recht unterschiedlich!

Zumindest weiss ich es von CH und D, wurden die ersten Systeme schon vor dem Krieg entwickelt.
Es gab lange Zeit unzählige Systemen, vor allem unterschiedliche Trägerfrequenzen, Modulationsverfahren und Telegramme. Vieles ist mittlerweile ausgestorben, vor allem aus Kostengründen.

Wie man aus dem Prospekt ersehen kann, bietet L+G standardmässig immer noch über 5 Protokolle an.
Unterschiedliche Trägerfrequenzen werden im Prospekt gar nicht erst erwähnt.

Das Andere ist noch, was eingebaut wird und welche Funktionen dieser Geräte aktuell auch genutzt werden. Das wissen nur die Insider der EVUs wirklich.

Das Ganze ist eine Planung über Jahrzehnte. Bei Neuanlagen ist das kein Thema, da kommt das aktuelle rein. Aber das Umrüsten von Altanlagen ist eine teure Geschichte, da ist das Umrüsten des Rundsteuer-Empfängers nur halbwegs wirtschaftlich, wenn auch ein Zählerwechsel gemacht wird. Das kann aber 20-30 Jahre dauern. Dort wo ich Einblick hatte, dauerte schon die Umstellung von den mechanischen Empfängern auf elektronische Jahrzehnte. In der Übergangszeit wurden dann beide Systeme, auf unterschiedlichen Frequenzen, parallel betrieben.

Ein mir bekanntes, kleineres EVU in CH, hat die alte Anlage erst so vor 15-20 Jahren ausser Betrieb genommen. Da waren halt noch ein paar der ganz alten Empfänger verbaut. Das EVU gehört der gemeinde und diese Gemeinde hat mehr als genug Geld zur Verfügung, es waren kein Spargründe, welche die Zeit erzwungen haben. Der eigentliche Anlass, war eine Modernisierung der EDV, die alten Programme konnte man nicht auf neue Rechner portieren. Möglicherweise wäre die alte Anlage sonst heute noch in Betrieb :smile:
Bei diesem EVU war es auch, seit den 60er Jahren, Vorschrift, dass Waschmaschinen auch über die Rundsteuerung laufen mussten. Gab dann mit den ersten Mikroprozessor gesteuerten WaMas Ärger mit den Hausfrauen, weil die nach einem Stromausfall nicht wieder angelaufen sind. Die heutigen können es wieder. Zeitweise durfte man dann die „modernen“ WaMas direkt anschliessen. Wie der aktuelle Stand ist, weiss ich nicht, lebe da über 10 Jahre nicht mehr.

Die Situation in CH war sowieso etwas speziell. So um 1990 gab es noch über 6’000 EVUs, manche haben nur ein einziges Dorf versorgt. Früher waren es noch wesentlich mehr und jedes hatte seine eigene TAB und eigene Vorschriften für den Bereich Mittelspannung!
Mittlerweile sind die meisten in Verbunden organisiert oder aufgegangen und es gibt noch etwa 700 unterschiedliche EVU-Verbünde. Entsprechend sind die Vorschriften in einem Verbund heute einheitlich.

MfG Peter(TOO)