Stromverteilerkasten Strasse Asbest?

Wir wollen ein Haus kaufen. An dem Grundstück steht ein Stromverteilerkasten auf dem Bürgersteig.  Ich habe mal gehört, dass in Stromkästen Asbest sein kann? Weiss jemand, ob in oder an diesen Kästen Asbest sein kann?

Wir wollen ein Haus kaufen. An dem Grundstück steht ein
Stromverteilerkasten auf dem Bürgersteig.  Ich habe mal
gehört, dass in Stromkästen Asbest sein kann?

Ich nicht. Kenne die hauptsächlich aus GFK.

Weiss jemand, ob
in oder an diesen Kästen Asbest sein kann?

Ich muss ein wenig schmunzeln:

Was soll’s?
Lass doch das Teil aus Asbest haltigem Material bestehen.
Solange du den nicht ohne Atemschutz mit ner Fräse bearbeitest, ist das wirklich egal.

Freies, also nicht in anderen Materialien gebundenes Asbest ist schlimm, wenn es in geschlossenen Räumen die Raumluft kontaminiert.

Freies Asbest draußen ist schlimm, wenn man es konzentriert einatmet.
Freies Asbest auf der Straße - nun, wenn es in Haufen herumliegt, zerbröselt und der Wind richtig steht und deine Fenster offen stehen…

Ach Quatsch.

Hallo!

Warum sollte es ?

Asbest war früher(z.B. bekannt von Nachspeicheröfen) als hitzefeste Unterlagsplatte für hitzeempfindliche Bauteil im Einsatz.
Selbst dort ist ja nicht mit dem gefährlichen Freisetzen von Asbestfasern zu rechnen.
Asbest ist ungefährlich,solange es nicht verarbeitet wird. Gefährdet waren also die Arbeiter in solchen Fabriken,beim Abbau des Minerals im Boden,beim Schneiden von Platten(Dachschindeln) ,beim Entrümpeln und Entkernen von Industriebauten usw.

Und bei einem im Freien vor dem Haus aufgestellten Stromkasten schon gleich gar nicht.

meines Erachtens nach muss man in Verteilerkästen nämlich überhaupt nicht mit Asbest rechnen.

MfG
duck313

Danke dir für deine schnelle Antwort! Was ist GFK? Zum Schmunzeln ist mir noch nicht. Wir hatten in unserem Zuhause Aerger mit Asbest und mit zwei kleinen Kindern will ich vor dem Kauf sicher sein…

Danke…

Hallo!

Was ist GFK?

GFK ist die Sammelbezeichnung für (Glas-)Faserverstärkte Kunststoffe http://de.wikipedia.org/wiki/Glasfaserverst%C3%A4rkt… .

Zum Schmunzeln ist mir noch nicht.

Entwarnung kannst du trotzdem zur Kenntnis nehmen.

Wir hatten in unserem Zuhause Aerger mit Asbest und mit zwei kleinen Kindern…

Innerhalb bewohnter Räume oder in Lüftungsanlagen kann (muß aber nicht) Asbest bedenklich sein. Früher wurde Asbest als wärmeständiger Werkstoff an vielen Stellen eingesetzt. Asbestfasern dienten zur Armierung von Kleb- und Kunststoffen, kamen deshalb in Bodenbelägen und Fliesenklebern vor. Außerdem wurde Asbest In Fassadenverkleidungen und Dacheindeckungen sowie in Isolierstoffen von z. B. Nachtspeicheröfen verwendet, darüber hinaus in Bremsbelägen und Dichtungen.

Heute werden asbesthaltige Werkstoffe zumindest in D nicht mehr in Verkehr gebracht. Aber z. B. vor Jahrzehnten verarbeitete Dacheindeckungen aus asbesthaltigen Werkstoffen erfüllen noch allerorten ihren Zweck und es gibt keinen vernünftigen Grund, sie auszutauschen. Die im Werkstoff gebundenen und verbackenen Fasern richten ganz sicher keinen Schaden an. Bei Herstellung und Verarbeitung der Werkstoffe, beim Bohren, Sägen und Schleifen, waren ungeschützte Werker u. U. Gefahren durch Einatmen lungengängiger Fasern ausgesetzt. Bedenklich sind auch Lüftungsanlagen, die früher aus Gründen des Brandschutzes mit asbesthaltigen Beschichtungen versehen wurden.

Was aber draußen an fertig verarbeiteten asbesthaltigen Werkstoffen herumsteht, ist vollkommen ungefährlich. Du kannst den Kopf 'reinstecken, daran lutschen, es passiert wirklich nichts, keine Spur von freien Fasern.

Von manchen Leuten wird mit der Angst vor Asbest ein Geschäft betrieben. Asbest und dann „Oh, das wird aber teuer“ ist die gängige Masche, die augenblicklich das Portemonnaie ahnungslos-ängstlicher Leute öffnet, damit sie der teure Fachmann und der noch teurere Entsorger von dem Teufelszeug befreit. Für den vorgeblichen Fachmann ist die Sache trotzdem gefährlich. Er könnte sich nämlich totlachen, sobald der zahlende Kunde außer Hörweite ist.

Dennoch solltest Du die Finger von dem Schaltkasten lassen, ihm nicht mit Bohr- und Schleifmaschine zu Leibe rücken. Aber nicht wegen Asbest, sondern weil solches Tun teuren Ärger mit dem Energieversorger (oder wer auch immer Eigentümer ist) nach sich ziehen wird. Es ist eher unwahrscheinlich, daß im Werkstoff des Schaltkastens Asbest verarbeitet wurde und falls doch, muß es dich gar nicht interessieren. Es gibt dort keine freien Fasern. Selbst wenn etwas abbricht, gibt es an Bruchstellen nur verbackene Fasern, die um Zehnerpotenzen zu groß sind, um lungengängig zu sein.

Gruß
Wolfgang.

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Hallo,

ja, in Sicherungskästen oder Stromkästen waren die Rückwände (Auskleidung) öfter mal mit Asbestpappe beklebt, um einen Brand (durch Funkenflug) bei einer Störung zu verhindern.
Heute gibt es strenge Regeln im Umgang mit Gefahrenstoffen zum Schutz der Arbeiter.
Technik wird in der Regel modernisiert und auch dem Stand der aktuellen Technik angepasst.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einem großen Energieversorgen, die ständig zum Wohl der Kunden und Arbeiter handeln müssen/ sollen, derart veraltete Technik im Einsatz ist. Seit 1993 ist Asbest in Deutschland verboten, leicht gebundener Asbest (Spritzasbest oder Asbestpappe in Sicherungskästen) war schon vorher mit strengen Regeln belegt und das Verbauen verboten.
Weiterhin kann ich mich den anderen Ausführungen anschließen.
Schauen Sie sich mal die umliegenden Dächer an, denn ich vermute, dass 1/3 der Dächer (meine Erfahrung) mit Asbestschiefer (Kunstschiefer vor 1993) belegt sind.
Hier liegt das Hauptproblem in der falschen Sanierung durch Dachdeckerfirmen oder Firmen, die mit der Panik der Leute viel Geld machen, denn hier wird oft der größte Mist gemacht.
An Asbest kommen Sie überhaupt nicht vorbei, einfach unmöglich, aber in einem aktiven Stromverteilerkasten geht die Wahrscheinlichkeit in unserer heutigen Zeit gegen 0.

Sollten Sie ein Haus vor 1993 kaufen, dann sollten Sie im Inneren (vor einer Sanierung) die Materialien begutachten, z.B. Fußbodenplatten, Fensterbänke, Isolierungen von Heizungsrohren, Leichtbauwände, Kamindichtschnur, ihren eigenen Sicherungskasten (das interessiert nämlich den Versorger nicht wirklich, da Ihre 4 Wände) und im äußeren Bereich die Bedachungen und Fasadenverkleidungen (Wellasbest, Asbestschiefer, etc.).
Alles aber letztlich nicht dramatisch, wenn man derartiges Material nicht ohne Hirn einfach rausbricht etc. und mit bedacht eine Sanierung macht.

Alles Gute und viele Grüße

Verteilerkästen an Straßen bestehen nur noch aus Kunststoff oder aus glasfaserverstärkten Kunststoffen.
Asbest wurde dort nur für die Innenisolierung benutzt, allerdings schon seit Jahren nicht mehr.
Das reine Vorhandensein eines solchen Kastens als (Gegen-)Kaufentscheidung für ein Haus in Erwägung zu ziehen, halte ich für gelinde gesagt, übertrieben.

Schließlich gehören solche Kästen zum Alltag eines jeden, genauso wie Autos (4775 Verkehrstote pro Jahr), Steckdosen (20 Strom-Tote pro Jahr), Gewitter (5 Blitz-Tote pro Jahr) oder Passivrauchen (Zahl nicht genau erfassbar).

Asbesttote gibt es etwa 1000 Fälle pro Jahr, wobei dies ausschließlich Arbeiter betrifft, die mit diesen Stoffen umgehen mussten. Inwieweit dies die Bevölkerung ebenso betrifft, ist unbekannt und aufgrund der langen Latenzzeit von etwa 30 Jahren auch äußerst schwer nachweisbar.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2017434…

(genannte Zahlen sind der Jahres-Durchschnitt der letzten 10 Jahre in Deutschland)

Ich will damit sagen, dass ein Verteilerkasten vor der Haustür weit weniger gefahrvoll ist, als beispielsweise die Teilnahme am Straßenverkehr, wo auch Asbest vorkommt, z.B. im Staub der Bremsbeläge alter Fahrzeuge oder Fahrzeuge aus Ost- und Südeuropa.

Selbst wenn innerhalb des Kastens Asbest wäre, ist ein Sturm über den Dächern der Stadt weitaus asbesthaltiger, als ein geschlossener Kasten neben dem Grundstück.
Die Chance, zu Hause auf längere Zeit zu überleben, ist also relativ groß.

Danke für die ausfuehrliche Hilfe. Eine Frage hab ich noch. Asbestschiefer meint die schwarzen Platten, die im Gegensatz zum echten Schiefer glatt und gepresst aussehen, oder? Der echte Schiefer ist doch ganz unruhig, als waeren viele kleine Stücke rausgebrochen, richtig?

Danke für deine ausführliche Antwort und liebe Grüße Christina

Danke für deine Mühe:smile:

Guten Abend!

Asbestschiefer meint die schwarzen Platten…

Hier ein Beispiel für eine Wandverkleidung aus asbesthaltigem Werkstoff: http://www.gelbmann.de/Fotos_Marx-Zentrum/Asbestplat… oder hier die typische Dacheindeckung aus Asbestzementplatten http://www.homberger-hingucker.de/wp-content/uploads…. Im Vergleich dazu Schiefer: http://medias.photodeck.com/030a3848-919f-11e0-b59e-….

Schiefer ist gut zu erkennen, aber Asbest nicht immer, weil es sich oft um Mischungen mit z. B. Zement, Bitumen oder Kunststoffen handelt. Manche Asbestplatten sehen auf den ersten Blick wie graue Pappe aus.

Gruß
Wolfgang

Hi,
Die meisten Schiefer erkennt man neben den üblichen Spalt - und Brucheigenschaften, ganz einfach mit einem Geigerzähler, da die meisten Schiefer radioaktiv strahlen.

OL

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Viele der Punkte, die Sie bei der Hausbegutachtung erwähnen, sind mir bekannt. Nur die Leichtbauwaende sind mir neu. Wie kann ich da asbesthaltige erkennen? Ich hoffe, Sie unterscheiden sich deutlich von Rigipsplatten? Wir haben in unserem jetzigen Heim Rigipsplatten aus den 80ern entfernt. Andere Leichtbauwaende haben wir aber auch gelassen.
Im neuen Haus fand 2005 eine Kernsanierung statt. Wie kann ich einer alten Leichtbauwand dort anmerken, dass sie asbesthaltig ist?

Toll, danke! Da lag ich bei meiner „Schiefereinschätzung“ ja richtig!!! Vielen Dank für Ihre Mühe! Das mit den Leichtbauwaenden hat mich noch irritiert, s. Anfrage oben. Hoffe, da können Sie mir auch helfen! LG

Da müsste ich schon längst Tod sein,denn wir haben schon X Jahre Trinkwasserleitungen mit zirca 25Km Zubringerleitung aus ein Gemisch (Beton)Tonasbest, ich glaube die wurden in OE hergestellt Gruß

Ob und in wie weit ggf. schwach gebundenes Asbest (z.B. Asbestpappe) in dem Stromverteilerkasten vor Ihrem Grundstück verbaut ist, ist als eine unerhebliche Gesundheitsbelastung für Sie in Ihrem Hause zu bewerten. Entscheidend ist:
Sind Asbestprodukte in Ihrem Haus?

Mit freundlichen Grüßen

Dieter Müller
Sachverst. für Bau- und Gebäudeschadstoffe

-.-
Müller & Partner
Sachverständigen- und Ingenieurbüro

Kontakt: http://www.schadstofffrei.de/kontakte.htm