Stromvertrag Erneuerbare Energie

Hi,

wir möchten den Stromanbieter (EON) wechseln und den Strom von einem Anbieter der garantiert keinen Atomstrom im Mix hat.
Ausserdem sollte es auch kein „Tauschstrom“ (Atomstrom der gegen Strom aus nordeuropäischen Wasserkraftwerken etc. getauscht wird)

Falls ihr einen solchen Stromanbieter habt - seid ihr mit dem Service und der Kalkulation zufrieden?

viele Grüße
Susanne

erneuerbare Energie
Hey, ich gehe mal nicht auf deine Frage nach dem Vertrag ein, denn das hier ist ja das Umweltbrett.
Ob du nun Strom vom AKW oder Windrad nehmen willst, ist der Natur egal.
Denn (fast) aller Strom ist in der gleichen Leitung, und du kannst nicht beeinflussen, woher dein Strom kommt.
Es gibt Leute, die meinen was Gutes zu tun, wenn sie angeblich erneuerbare Energie beziehen, aber nur zur Freude derer, die das zu ihren Profit machen.
Und was soll man davon halten, wenn Wasserkraft, die seit hundert Jahren so erzeugt wird, ploetzlich teurer wird, nur weil einige Leute bereit sind das zu bezahlen?
LG

Hallo,

Ob du nun Strom vom AKW oder Windrad nehmen willst, ist der
Natur egal. Denn (fast) aller Strom ist in der gleichen Leitung, und
du kannst nicht beeinflussen, woher dein Strom kommt.

Natürlich ist im Leitungsnetz der Strom unseres kompletten Strommixes enthalten. Aber irgendwer muss den Strom dort einspeisen, und wenn man einen Anbieter hat, der ausschließlich regenerativen Strom anbietet, dann muss dieser auch diese Menge an regenerativen Strom zuvor ins Netz eingespeist haben.

Daher fördert man natürlich mit dem Bezug solchen Stroms den Ausbau der Erneuerbaren Energien, weil die Anbieter bei steigender Nachfrage ihre Kapazitäten immer mehr ausbauen müssen. Denn wie gesagt: Du kannst nicht mehr Strom verkaufen, als du produzierst. Und damit erhöht man dann auch gleichzeitig den Druck auf die Anbieter von Strom aus fossilen Brennstoffen oder Atomenergie, weil denen ein Abnehmer fehlt.

vg,
d.

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Hallo,

wir möchten den Stromanbieter (EON) wechseln und den Strom von
einem Anbieter der garantiert keinen Atomstrom im Mix hat.
Ausserdem sollte es auch kein „Tauschstrom“ (Atomstrom der
gegen Strom aus nordeuropäischen Wasserkraftwerken etc.
getauscht wird)

Da würden mir jetzt spontan z.B. folgende Anbieter einfallen:
Lichtblick, Elektrizitätswerke Schönau und Greenpeace Energy.

Alle haben weder Kohle- noch Atomstrom im Angebot und erzeugen den Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien oder mit Gaskraftwerken die mit Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten.

Falls ihr einen solchen Stromanbieter habt - seid ihr mit dem
Service und der Kalkulation zufrieden?

Nunja, der Strom kommt nach wie vor aus der Steckdose und kostet genau so viel wie angegeben :wink:

vg,
d.

und wenn man einen Anbieter hat, der
ausschließlich regenerativen Strom anbietet

So einen Anbieter wirst Du nicht finden. Die halten sich alle die Möglichkeit offen, bei Bedarf auch Kohle- oder Atomstrom zuzukaufen. Sie können ihren Kunden ja schließlich nicht einfach den Saft abdrehen, wenn nicht genug regenerativen Strom zur Verfügung steht. Und wenn diese Möglichkeit erst einmal besteht … nun ja, auch Ökostomanbieter können nicht jeder Versuchung widerstehen.

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und wenn man einen Anbieter hat, der
ausschließlich regenerativen Strom anbietet

So einen Anbieter wirst Du nicht finden. Die halten sich alle
die Möglichkeit offen, bei Bedarf auch Kohle- oder Atomstrom
zuzukaufen.

Selbst wenn dem so sei: In anderen Zeiten produzieren sie dafür zu viel regenerativen Strom, so dass dann z.B. weniger Kohle- oder Atomstrom im Netz ist. Das gleicht sich auf Dauer doch aus.

Und zukaufen musst du ja nicht gleich Kohle- oder Atomstrom, sondern du kannst ja auch Strom aus Gaskraftwerken, KWK-Anlagen oder Laufwasserkraftwerken zukaufen.

Sie können ihren Kunden ja schließlich nicht
einfach den Saft abdrehen, wenn nicht genug regenerativen
Strom zur Verfügung steht.

Das würde aber ohnehin nicht passieren, weil auch wenn bei einem konventionellen Anbieter z.B. ein Kraftwerk ausfällt dann wird die Lücke von anderen Anbietern geschlossen, damit die Lichter nicht ausgehen. Dazu müssen die Kraftwerksbetreiber ja per Gesetz bestimmte Ressourcen für Regelenergie bereit halten.

Hallo,

So einen Anbieter wirst Du nicht finden. Die halten sich alle
die Möglichkeit offen, bei Bedarf auch Kohle- oder Atomstrom
zuzukaufen.

wieso sollten sie? Üblicherweise erfolgt die Einspeisung der „Ökoenergie“ auf Grund standardisierter Lastprofile (bei Lichtblick erfolg meines Wissens alle viertel Stunde ein Abgleich). D.h. zu unterschiedlichen Tageszeiten werden unterschiedliche Mengen an Ökostrom in das Netz eingespeist. Damit wird der verbrauch sehr exakt abgebildet. Der Rest wird tatsächlich aus „grauem“ Strom gedeckt. Vor ca. 2 Jahren gab es einen kleinen „Skandal“, weil Lichtblick wohl 1% grauen Strom benötigte. Lichtblick hat daraufhin verschiedene Maßnahmen ergriffen (Reservekapazität erhöt etc.) und ist damit AFAIK unter 0,5% gekommen (nur mal um die Größenordnung zu nennen). Grauer Strom ist Strom nicht genau definierter Herkunft.

Sie können ihren Kunden ja schließlich nicht
einfach den Saft abdrehen, wenn nicht genug regenerativen
Strom zur Verfügung steht.

Dafür sind die Reservekapazitäten da und entsprechende Vertragliche Verpflichtungen der Erzeuger.

Und wenn diese Möglichkeit erst
einmal besteht … nun ja, auch Ökostomanbieter können nicht
jeder Versuchung widerstehen.

Das ist jetzt eine Unterstellung Deinerseits. Allerdings ist die Konkurrenz so groß, dass man sich das zweimal überlegt (den "Lichtblick-Skandal hat der Konkurrent Greenpeace-Energy „aufgedeckt“).

Der Sinn Ökostrom zu beziehen liegt darin, dass die Ökostromanbieter in ihren Verträgen Klauseln enthalten, die ein bestimmtes prozentuales Investitionsvolumen in neue Anlagen vorschreiben bzw. ein Maximales Durchschnittsalter der Anlagen festlegen. Dadurch wird der Neubau forciert.

Gruß, Niels

Lichtblick, Elektrizitätswerke Schönau
und Greenpeace Energy.

oder:
http://naturstrom.de