Studienplätze in Deutschland werden knapp

Liebe Experten, in letzter Zeit wird immer wieder davon gesprochen, wie knapp die freien Plätze an der Universität sind.
Die Bewerberzahlen überschreiten die freien Plätze um das Vielfache.
Meine Tochter wollte dieses Jahr mit dem Studium beginnen und jetzt fragen wir uns natürlich, ob die Situation tatsächlich so dramatisch ist, wie sie von den Medien beschrieben wird. Besteht keine Hoffnung mehr auf einen guten Platz an der Universität?
Liebe Grüße.
Helene

Naja, ein guter Studienplatz ist relativ… Meinen Abschluss am KIT würde ich trotz „elite“ Status nicht über den von anderen Unis erheben. Einfach überall bewerben wo man Interesse hat und schauen was dabei raus kommt. Ändern kann man sowieso nichts! Vielleicht noch Österreich und die Schweiz in Erwägung ziehen.

Falls Ihre Tochter noch Fragen direkt zum Studiengängen an Studenten hat, einfach mal auf www.stuser.de schauen obs nen passenden Ansprechpartner gibt :wink:

vg

Durch den doppelten Abiturjahrgang in einigen Ländern und die Streichung der Wehrpflicht wird mehr Nachfrage an den Unis entstehen (von „vielfacher Überschreitung“ würde ich aber nicht reden). Die meisten haben ihre Kapazität aber erhöht.

Letztlich hängt bei beschränkten Studiengängen alles von der Note ab, wenn Ihre Tochter also einen guten Abischnitt hat, wird das vermutlich kein Problem. Ansonsten hilft ganz einfach nur auf die Bescheide warten…

Hallo Helene,

man muss das ganze differenziert betrachten. Die Lage gestaltet sich von Hochschule zu Hochschule und natürlich von Studiengang zu Studiengang anders. Generell schaut es so aus, dass die Hochschulen im Osten (neue Bundesländer) mehr freie Plätze bieten als die im Westen (relativ gesehen). In München und Bayern generell bspw. ist die Situation extrem kritisch, nicht nur was die Plätze an sich angeht, sondern auch Wohnungsraum (Lebenskosten, und was da alles mit dranhängt)… Da spielt auch hinein, in welchem Bundesland gerade auch doppelte Abiturjahrgänge sind (in Bayern war es jetzt der Fall) - viele Abiturienten bleiben ja doch in der Nähe…

Ich würde deiner Tochter raten, sich rechtzeitig darüber Gedanken zu machen, wie ihre Wunschstudiengänge ausschauen und wo diese angeboten werden. Dann kann sie sich ein eigenes Ranking aufstellen und sollte auf jeden Fall mehrere Bewerbungen, d.h. unterschiedliche Bundesländer und Studiengänge! - abschicken (bei zulassungsbeschränkten Studiengängen) - je nachdem, wie das Verfahren ist und zum Beispiel die Abi-Durchschnittnote deiner Tochter ausschaut.

Dann spielt mit rein, ob es Zulassungsbeschränkungen gibt oder nicht. Bei zulassungsfreien kann sie sich einfach einschreiben, der Platz ist quasi garantiert.

Mein Fazit: Wer sich rechtzeitig und ausführlich informiert, wird seinen Studienplatz bekommen.

Grüße,
Christian

Hallo Helene,

Deine Tochter hat einen Abi-Schnitt von 3,9 - schick sie nicht studieren, sie wird nicht erfolgreich sein.
Deine Tochter hat einen Schnitt von 2,2 - sie weiss was sie studieren will - ist wohl aber nicht alt genug, ansonsten würde mir nicht die Mama schreiben.
Deine Tochter hat nen Schnitt von 1,5 und will endlich die Welt kennenlernen - sie will Fische studieren und Meeresbiologie - kein Problem, davon gibt es genügend Plätze an der Uni.

Es kommt immer darauf an, was man studieren will, mit welchem Wille, mit welchem Schnitt und mit wieviel Wartesemestern. Es gibt durchaus noch Unís in unserem Lande, zuviel hochbezahlte Professoren und ein paar Studienplätze und hierfür muß man sich bewerben.

Viel Erfolg!

Hallo Helene, das kann man so pauschal nicht sagen. Viele Bundesländer und deren Hochschulen haben auf die doppelten Abijahrgänge sowie die Abschaffung der Wehrpflicht reagiert und zusätzliche Plätze geschaffen. Ich würde dazu raten, viele Bewerbungen an unterschiedliche Unis zu schicken und auch das Nachrückeverfahren ggf wahrzunehmen. Man wird denke ich erst nach diesem Semester sehen, ob die Unis ausreichend auf die Bewerber eingestellt waren.

Viele Grüße.

Es kann ja noch etwas frei werden, weil sich viele bei mehreren Hochschulen bewerben und dann nur einen Studienplatz annehmen.

Hallo Helene,

das kommt sicher auf den Studiengang an. „Zulassungsfreie“ Studiengänge wie die Geisteswissenschaften nehmen meines Wissens nach immer noch jeden auf, der die Eingangsprüfung (falls vorhanden) besteht.

Gruß,
Anne

Hallo Helene,

ich studiere an einer FH und hier kann man beides beobachten. Der Studiengang Bauingenieurwesen ist komplett überfüllt und hier kümmert sich auch kein Dozent darum, wie es den Studenten geht und ob sie durchkommen.
In meinem Studiengang Wissenschaftsjournalismus sieht die Sache viel besser aus. Wir haben mit 30 Leuten angefangen, man hat sich super um uns gekümmert, wir hatten immer einen Ansprechpartner.
Der Studiengang Online Journalismus fing mit 80 Leuten an, war aber auch super organisiert.
Ihnen hilft diese Info wahrscheinlich nicht wirklich weiter. Grundsätzlich kann man aber wohl sagen, dass bei einem hohen NC die Chancen für weniger überfüllte Studiengänge besser stehen. Eine Hilfe kann auch das CHE Hochschulranking der Zeit sein. Ansonsten wäre noch ein Tipp zu den Informationstagen der Unis zu gehen und direkt mit den Studenten zu sprechen. Diese sind natürlich angehalten, ihren Studiengang gut dastehen zu lassen, aber die Studenten sind eigentlich immer ehrlich.
Grundsätzlich muss man sich auf Unis aber eher darauf einstellen, dass man auf sich alleine gestellt ist und eher weniger geholfen wird. FHs sind „verschulter“ und mehr betreut.
Außerdem ist zu beachten, dass in den ersten Semestern die Studiengänge IMMER voll(er) sind. Bei besonders vollen Kursen werden Klausuren extra schwer gemacht, damit möglichst viele durchfallen und dann aufhören.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Studiengänge „leerer“ sind, bei denen eine Vorleistung erbracht werden muss, z.B. ein Praktikum oder ein Test. Hier ist die Hemmschwelle sich nochmal zu engagieren für die Schüler höher und dadurch manchmal weniger attraktiv.
Eine Möglichkeit sich weiter zu informieren, könnte sein, bei den Unis anzurufen und zu fragen, wieviele Studenten maximal zu einem Studiengang zugelassen werden. Das ist zwar manchmal auch weniger aussagekräftig, denn trotz vieler Studenten kann der Service gut sein. Aber es ist vllt. ein Hinweis.
Ich hoffe ich konnten Ihnen ein bisschen weiter helfen. Falls Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich gerne an mich. Ich komme jetzt ins 5. Semester und man bekommt auch von anderen Unis so einiges mit.

Freundliche Grüße
Falaz

Hoffnung besteht immer, ich würds trotzdem versuchen auch wenn die Medien was anderes sagen.