Hallo suxx,
ich hoffe das passiert hier in das Brett hinein. Derzeit mache
ich noch eine Ausbildung die ich voraussichtlich am 31.08.10
beenden werde. Danach möchte ich mein Abitur nachholen und
später dann studieren.
Respekt! Da hast du noch ein ordentliches Stück Weg vor dir! Aber es ist gut, dass du dir jetzt schon Gedanken darum machst, wohin dieser Weg führen soll. Das lässt dir Zeit genug, dich zu informieren und nachzudenken.
Ich habe gelesen das Mathematik eine wichtige Rolle im
Psychologiestudium spielt - inwiefern tut sie das ?
Zu Philo kann ich dir leider nicht viel sagen, daher beschränke ich mich auf Psycho:
Mathe spielt eine große Rolle, und zwar in Form von Statistik. Stichwort zum Googlen wäre z.B. „empirische Sozialforschung“.
Falls du einen Blick in Fachbücher tun möchtest, um eine Vorstellung davon zu bekommen, was dich erwartet, dann schau mal in der nächsten Bibliothek in „Forschungsmethoden und Evaluation“ von Bortz und Döring hinein. Das Buch ist quasi eine der methodischen Bibeln der Psychologie. Lies ein bisschen und überleg dir, ob diese Art der Denkweise eine ist, in der du dich wiederfinden kannst. Falls ja, dann ist die eigentliche Statistik (und das ist wirkliche Mathe pur!) das kleinere Problem.
Was ich damit sagen will: ja, Mathe ist wichtig - aber es ist in der Psychologie Mittel zum Zweck. Du rechnest nichts, was nicht inhaltlich einen Sinn ergibt. Das macht es einerseits einfacher, weil du weißt, wiesowarumweshalb du dir die Arbeit machst, andererseits auch schwerer, weil bei dieser Art der Forschung von dem Menschen, der dich eigentlich interessiert, häufig genug nicht viel übrig bleibt.
Um eine Vorstellung davon zu bekommen, welche Bandbreite Psychologie hat und was dich dort generell so alles erwarten könnte, empfiehlt sich ein Blick in Zimardos Überblickswerk bzw. Myers. Beide dürften sich in einer gut sortierten Bibliothek finden lassen.
Ganz wichtig wäre, sich später - wenn es soweit ist - die Uni genau anzuschauen, an der du studieren willst. Forschungs- und Lehr-Schwerpunkte können sehr unterschiedlich sein. Wenn dich z.B. kognitive Psychologie und Neurokram reizt, dann nützt es nichts, an einer Uni zu studieren, an der im wesentlichen psychoanalytische Ansätze gelehrt werden.
Danach schau aber wirklich erst, wenn es an die eigentliche Bewerbung geht! Im Moment ist durch die Hochschulreform viel im Umbruch, dadurch verschieben sich auch Schwerpunkte gerade an vielen Stellen.
Insofern würde ich dir derzeit auch raten: konzentrier dich erstmal primär auf dein Abi (für Psycho brauchst du sowieso einen Super-Schnitt). Nutz die Zeit bis dahin, um nebenher ein bisschen zu lesen und z.B. auch Leute, die interessante Fächer studiert haben oder noch studieren, einfach anzusprechen und ein wenig nach ihren Erfahrungen zu löchern. Bestimmt wird sich mit der Zeit ein klareres Bild für dich zusammensetzen, so dass du dann besser entscheiden kannst.
Viel Erfolg!
Lizzie