Es kommt hat insbesondere darauf an, was man gemacht hat, bevor man sich für das duale Studium entschieden hat. Hat man bereits Berufserfahrung ist das etwas ganz anderes, als wenn man sich mit 27 für ein duales Studium entscheidet, und die letzte zehn Jahre rumgegammelt hat. Gerade aufgrund des praktischen Anteils sind die Firmen, die nicht wenig Geld in die Ermöglichung eines duales Studiums stecken, sehr daran interessiert, hierfür Leute zu gewinnen, bei denen sie davon ausgehen dürfen, dass die auch bereits vom ersten Arbeitstag an im Unternehmen möglichst schon einen Mehrwert bieten.
Was die späteren Jobaussichten angeht sieht es ja sogar so aus, dass die Unternehmen in den entsprechenden Verträgen regelmäßig einen Passus enthalten haben, dass sich der Student für einen gewissen Mindestzeitraum nach dem Studium ans Unternehmen binden muss, sollte von dort eine Stelle angeboten werden. Und da die Unternehmen die Kosten eines dualen Studiums normalerweise nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit sponsern, kann man davon ausgehen, dass im Regelfall nicht viel mehr Studienplätze angeboten werden, als auch Bedarf absehbar ist.
BTW: Konkretes Beispiel für ein recht spät aufgenommenes duales Studium war eines unserer Au-Pair. Nach erfolgreichem Studienabschluss in Russland (mit drei Fremdsprachen) bewarb sie sich hier mit Mitte 20 auf ein duales Studium bei einem internationalen Logistikanbieter. Für den war der späte Einstieg überhaupt kein Thema. Dafür kamen ja ein interkultureller Hintergrund und die mit Studienabschluss belegten Sprach- und Pädagogik-Kenntnisse ins Haus. Inzwischen ist das Studium gelaufen, die junge Dame hat einen guten Job in der Unternehmenszentrale, war schon im Auslandseinsatz, und bildet inzwischen selbst aus.