Hallo Herr Lohm,
Ihre Idee funktioniert leider nicht. Sie verlieren nämlich nichts, weil Sie alles behalten, die Fehlversuche ebenso wie die bestandenen Klausuren.
Ich bin zwar keine Studienberaterin für FHs, aber ich vermute, dass es dort ebenso abläuft wie an Universitäten.
Wenn Sie Ihre FH verlassen mit der Idee, anderswo weiter zu machen, nehmen Sie Ihre Fehlversuche mit. Keine Hochschule wird Sie wieder ins erste Semester einschreiben, es wird immer geschaut, was hat einer vorher gemacht und muss / kann da etwas anerkannt / berücksichtigt werden. Es gibt also keinen zweiten ersten Versuch.
Zudem wäre ein Wechsel der Hochschule zum jetzigen Zeitpunkt eine denkbar unsinnige Idee. Sie würden an der neuen Hochschule ohne die Prüfer zu kennen, mit möglicherweise modifizierten Prüfungsanforderungen „blind“ in die (so vermute ich) letzten Versuche gehen.
Mein dringender Rat daher: lassen Sie sich an Ihrer jetzigen Hochschule eingehend beraten. Welche Möglichkeiten haben Sie, welche Hilfen gibt es?
Versuchen Sie auch selbst zu analysieren, woran es gelegen hat? Haben Sie Prüfungsangst? Dann versuchen Sie entsprechende Hilfen in Anspruch zu nehmen.
Haben Sie nicht ausreichend gelernt? Oder fehlen wichtige Grundlagen? Dann setzen Sie sich für den letzten Versuch hin und lernen Sie. Suchen Sie sich ev. Gleichgesinnte und lernen Sie im Team, das hilft manchmal, sich zu motivieren und zu organisieren. Fragen Sie an der FH nach Unterstützung für „Unorganisierte“ oder „Aufschieber“. Auf keinen Fall aber stecken Sie den Kopf in den Sand und warten Sie ab, in der Hoffnung, dass Ihre Probleme sich von alleine lösen werden …
Ganz, ganz wichtig ist daher, dass Sie richtig informiert in die Prüfung gehen! Was ist möglich, was ist nicht mehr möglich? Wie viele Versuche haben Sie noch in welcher Prüfung und wie viel Zeit bleibt Ihnen für die Vorbereitung? Dafür müssen Sie sich unbedingt an Ihrer Hochschule richtig informieren und beraten lassen!
Und was ist, wenn Sie die letzten Versuche auch daneben setzen?
Dann schauen Sie hier: www.hochschulkompass.de nach Alternativen. Neben Mechatronik gibt es eine Reihe von verwandten Studiengängen, die Sie vielleicht noch studieren können (das hängt davon ab, ob Ihre in den Sand gesetzten Klausuren für diese neuen Studiengänge von Belang sind oder nicht). So können Sie Ihre beruflichen Ideen vielleicht doch noch verwirklichen. Und der psychische Druck bei den letzten Versuchen ist nicht ganz so groß, weil Sie wissen, es gibt Alternativen. Aber auch dafür ist es wichtig genau zu analysieren, welche Fächer Sie daneben gesetzt haben und warum. Sonst wird es Ihnen im zweiten Studiengang ebenso gehen wie im ersten.
Ich wünsche Ihnen ganz viel Erfolg bei der Analyse Ihres Problems und den Konsequenzen, die Sie daraus ziehen werden.
MfG
Susanne Mensah
Studienberaterin
Universität Trier