Guten Abend!
jedem, der sich selbständig macht stehen Fördermittel zu (z.B.
Gründungszuschuss, Einstiegsgeld, KfW Gründungscoaching, KfW
Förderungen). Dies gilt auch für die Stuhlmiete.
Das stimmt so nicht und das ist auch gut so.
Aus meiner Sicht brauchen wir mehr Selbständige, aber nicht noch mehr Ebay-Händler, Fingernagelstudios, Kurierfahrer, Tierfutterverkäufer, Nahrungsergänzungsmittelvertriebe und Friseure. Eine gute Chance für eine dauerhaft tragfähige Existenz und für Fördermittel haben Leute mit kaufmännischem Verstand und mit Alleinstellungsmerkmalen. Alle anderen sollten unbedingt die Finger von der Selbständigkeit lassen, weil der Weg vorhersehbar über die Kümmerexistenz in die Insolvenz führt. Auf dem Weg ins Elend füttern sie noch Vertreter der Beraterkaste durch.
Gründungszuschuss und Einstiegsgeld sind Kann-Leistungen. Insbesondere beim Einstiegsgeld liegt es in der Natur der Sache, dass die Leistungsempfänger über kein nennenswertes Eigenkapital verfügen. Das Einstiegsgeld ist außerdem geradezu lächerlich gering, so dass sich damit eigentlich gar nichts Sinnvolles anfangen lässt.
Zahllose Leute fristen ihr Dasein als Kleinunternehmer und kommen kaum jemals in die Verlegenheit, in die Umsatzsteuerpflicht zu geraten. Dividiere 17.500 € durch 12, ziehe KV-Beiträge und Altersversorgung ab und beachte, dass es sich um Umsatz handelt - davon kann kein Mensch auf die Dauer als Selbständiger existieren. Es ist ein dauernder Kampf am wirtschaftlichen Abgrund.
Selbständigkeit kann etwas sehr Erstrebenswertes sein, aber nicht mit Stuhlmiete als Friseur und auch nicht mit den übrigen oben genannten Tätigkeiten.
Manche Berater sehen das ganz anders. Die leben nämlich von subventionierten Beratungen und Coachings, sind selbst arme Teufel im überbesetzten Marktsegment und können es sich gar nicht leisten, erkennbar ungeeignete Leute mit ebenso erkennbar dürftigen Konzepten nach Hause zu schicken. Sie gehören nämlich selbst zu den Leuten mit ungeeigneter Geschäftsidee.
Gruß
Wolfgang