Lest euch mal bitte folgenden Artikel durch:http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/10/0…Was glaubt ihr? Panikmache oder ernstzunehmendes Problem?
Nun ja, möglich ist alles, aber das ist so eine Postille vom Typ „Tuet Buße, das Ende ist nahe!“
Hallo Armin Diedrich,
Der Text ist tatsächlich recht dramatisch formuliert, allerdings stelle ich mir eher die Frage, ob dieses Szenario wirklich so sicher eintritt, wie es der Autor schreibt, da ich bis jetzt noch keine anderen Quellen zu diesem Thema finden konnte.
Die Apokalypse kann warten!
Hi.
das ist blanke Panikmache!
Natürlich sind die quasi offen rumstehenden Brennelemente von Fukushima Block 4 ein großes Problem. Wenn die improvisierte Kühlung des Aufbewahrungsbeckens versagt, besteht eine hohe Wahrschenlichkeit, dass aufgrund der Restwärme diese Brennelemente Schmelzen können. wie sich das geschmolzene Material dann verteilt und ob dies zu einer kritischen Anordnung des Materials führt (was dann erneut eine Kernreaktion bedingen würde, sozusagen eine nukleare Verpuffung) ist mir nicht bekannt und hängt von der Geometrie des Beckens ab.
Eine solche „nukleare Verpuffung“ ist jedoch keine Nuklearexplosion, dazu wären andere Geometrien des Kernbrennstoffes erforderlich.
Das Problem des freigesetzen radioaktiven Materials wäre natürlich ebenfalls schwerwiegend, abhängig von der Windrichtung könnten mehrere 100 km2 Japans auf Jahrhunderte unbesiedelbar werden. Auswirkungen auf den Meeresboden entlang der Küste nach Norden sind ebenfalls wahrscheinlich und könnten die Fischerei dort empfindlich schädigen. Allerdings fehlt im vergleich zu Tschernobyl der Graphitmoderator, dessen mehrere Tage dauernde Abbrand dort zu einer enormem Freisetzung von sogar schwerer flüchtigen Elementen geführt hat, die dann über einigen 1000 km2 verteilt wurden. Denn dieses Material wurde durch den Aufwind in höhere Luftschichten verfrachtet und dort weiträumig verblasen. (Das führte dazu, dass in Deutschland Wildschweinfleisch immer noch ausgemessen und regelmäßig wegen zu hoher Strahlenbelastung entsorgt werden muss)
Fazit: Selbst bei einem kompletten Versagen der Kühlung des Beckens sowie einem worst case scenario, was die Kritikalität der daraus resultierenden Schmelze angeht, wären die Schwerwiegenden Auswirkungen wegen der geringeren Freisetzung von Isotopen sowie der geringeren Einbringungshöhe in die Atmosphäre viel stärker lokalisiert als bei Tschernobyl.
Ein derartiger Unfall wäre wohl mit dem Unglück bei Majak
http://de.wikipedia.org/wiki/Kyschtym-Unfall
vergleichbar.
Natürlich sind die Auswirkungen schrecklich, aber von einer drohenden globalen Apokalypse (wie sie während der Kuba Krise mit drohendem 3 Weltkrieg samt Nuklearwaffeneinsatz im Bereich des Möglichen lag) kann absolut keine Rede sein.
LG
Mike
Hallo,
von einer globalen Katastrophe kann keine Rede sein, von einer regionalen sehr wohl. Der Hilferuf des japanischen Premiers zielt auf technische Unterstützung. Zu den techn. Details hat sich Michael ja schon geäußert.
Die Behauptung, dass dem Zirconium eine Schlüsselrolle zukommt, halte ich für nicht überzeugend. Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Zirconium#Sicherheitshi…. Zirconium als Pulver hingegen ist sehr reaktionsfreudig.
Es sollte auch berücksichtigt werden, dass es in der Vergangenheit ca. 2000 Nuklearwaffentests gab, davon über 600 oberirdisch. Dagegen ist Fukushima vergleichsweise unbedeutend.
http://ueberhauptgarnix.blogspot.de/2010/08/kernwaff…
Gruß
vdmaster
Hallo,
Es sollte auch berücksichtigt werden, dass es in der
Vergangenheit ca. 2000 Nuklearwaffentests gab, davon über 600
oberirdisch. Dagegen ist Fukushima vergleichsweise
unbedeutend.
es ist ja nicht so, daß ein Kernwaffentest in der Wirkung auf Mensch und Tier einem explodierten Atomkraftwerk enspricht. Der radioaktive Auswurf eines zünftig havarierten Atomkraftwerkes ist schon bauartbedingt um ein Vielfaches höher als der einer herkömmlichen Kernwaffe.
Zahlen für Kernwaffentests sind nicht leicht zu finden, aber für die Operation Emery mit insgesamt 24 einzelnen Sprengköpfen wird der Wert von 250 Petabecequerel angegeben. Fukushima hat offiziellen Meldungen zufolge in den ersten drei Wochen das sechsfache freigesetzt.
Gruß
C.
Was glaubt ihr? Panikmache oder ernstzunehmendes Problem?
Alleine schon die zahlreichen Verlinkungen dieses merkwürdigen Blatts auf den Kopp Verlag dürfen dessen Seriosität doch sehr in Zweifel ziehen.
Das ganze: Größte Krise der Menschheit zu nennen ist einfach nur selten dämlich.
Wenn Japan Spezielisten dafür sucht, müssen die woanders suchen., Hier ist doch alles mit Atom seit langer Zeit verpönt. Forschung und Bildung wurden deswegen in Deutschland bei der Atomkraft auf null runtergefahren.
Hallo,
es ist ja nicht so, daß ein Kernwaffentest in der Wirkung auf
Mensch und Tier einem explodierten Atomkraftwerk enspricht.
Dies habe ich so auch nie behauptet. Und dies läßt sich auch leicht mit der Menge des verwendeten Spaltmaterials erklären.
Zahlen für Kernwaffentests sind nicht leicht zu finden, aber
für die Operation Emery mit insgesamt 24 einzelnen
Sprengköpfen wird der Wert von 250 Petabecequerel angegeben. Fukushima hat offiziellen Meldungen zufolge in den ersten drei
Wochen das sechsfache freigesetzt.
Allerdings muß hierbei auch berücksichtigt werden, dass es sich bei der von Dir benannten Operation Emery um unterirdische Tests handelte, was die „Freisetzung“ naturgemäß stark einschränkt. Gerade in der Anfangszeit der Kernwaffentest erfolgten diese aber meist oberirdisch. Luftströmungen verteilten sie dann in einer solchen Menge global, dass es zu einem internationalen Vertrag kam, der oberirdische Tests verbietet. Und mein Hinweis bezog sich vor allem auf diese oberirdischen Tests.
Gruß
vdmaster
Hallo,
Allerdings muß hierbei auch berücksichtigt werden, dass es
sich bei der von Dir benannten Operation Emery um
unterirdische Tests handelte, was die „Freisetzung“ naturgemäß
stark einschränkt.
das ist mir durchaus bekannt, nur sind eben die Daten für die Oberflächentests nicht an jeder Ecke zu finden und diese waren griffbereit. Worauf ich hinauswollte, ist, daß es konzeptionell etwas anderes ist, eine Kernwaffen zu zünden, die vor allem durch Druck und Hitze wirkt/wirken soll, oder ein Kernkraftwerk in die Luft zu jagen, dessen Grundprinzip es ist, mit radioaktiven Substanzen dauerhaft Energie zu erzeugen, dessen Ziel es also ist, Radioaktivität zu erzeugen, was bei einer Kernwaffe (von Neutronen- und EMP-Waffen abgesehen) eher Neben- bzw. Abfallprodukt ist.
Insofern ist die Menge der radioaktiven Substanzen, die in Fukushima nun auf Halde und im Faß liegen, keineswegs unerheblich - auch nicht im Vergleich zu den oberirdischen Kernwaffentests. Verschärfend kommt hier dazu, daß sich Fukushima schon geographisch ganz woanders befindet als Nevada, das Bikini- oder das Johnston-Atoll (auch wenn das die früheren Bewohner mutmaßlich anders sehen).
Gruß
C.