Sturz aus Flugzeug ohne Fallschirm

Moin zusammen.

Es wird wahrscheinlich das falsche Brett sein, da sich die Frage eigentlich mit Physik, Biologie und Militärhistorie beschäftigt. Im zweiten Weltkrieg war es häufig der Fall, dass von Fallschirmspringern sich der Schirm nicht geöffnet hat, diese Personen mit viel Glück den “Aufprall“ überlebt haben. Es macht von der Beschleunigung eines Körpers eigentlich keinen Unterschied, ob man die Ursprungshöhe nun 100m oder 50m beträgt, da ein Körper doch im Nicht-Vakuum nach 12m (weiß jemand hier die korrekte Zahl – ich konnte sie leider nicht recherchieren) nicht mehr beschleunigt.
Wie kann man nun also so einen “Sturz“ überleben? Ich habe gehört, dass Fallschirmspringer ihre Beine quasi aneinander reihen und die Augen offen haben sollen, da es wohl eine psychologische Sache ist und man reflexartig bei geschlossenen Augen die Beinen wieder “spreizt“ (das kann ich persönlich schlecht beurteilen, bin noch nicht aus einem Flugzeug gesprungen).
Wie sollte man nun also im Idealfall aufkommen?
Auch beim Sprung vom 10m Turm im Schwimmbad sollte man möglichst als “eine Einheit“ im Wasser landen. Warum? Ich weiß, dass das “Wasser“ dann weicher ist, evtl. weil wenn man das Wasser als eine Einheit betrachtet und man sich mit diesem vereint, wird das Eintauchen auch nicht mehr so schlimm sein.

Schöne Grüße Disap

Hallo,

„Füsse zusammen“ gilt beim Fallschirmspringen immer, auch im Normalfall, die Verletzungsgefahr ist dann viel geringer.

Ohne Fallschirm hängen die Chancen davon ab, worauf man trifft, neben exotischen Sachen fallen mir folgende Möglichkeiten ein:

Sumpf - kenne einen Fall persönlich, 70 Brüche aber überlebt. Wasser an sich ist zu hart, aber ein Sumpf hat keine Oberflächenspannung. Tiefer Schnee könnte auch gehen.

Nadelwald - bei Laubbäumen sind die Äste zu stabil, aber bei Nadelbäumen kann man Glück haben und genügend abgebremst werden.

Ein Steilhang, auf dem man aufkommt wie ein Skispringer. Wollte ein Stuntman mal in den Alpen vorführen, hat dann aber glaube ich zurückgezogen.

Gruss Reinhard (bei dem der Schirm immer aufgegangen ist)

keinen Unterschied, ob man die Ursprungshöhe nun 100m oder 50m
beträgt, da ein Körper doch im Nicht-Vakuum nach 12m (weiß
jemand hier die korrekte Zahl – ich konnte sie leider nicht
recherchieren) nicht mehr beschleunigt.

deine beschleunigung wird kleiner, aber duerfte eigentlich nicht 0 werden, wenn deine masse gross genug ist. beim menschen kanns aber ne grenze geben. eine zahl in metern kann es aber nicht geben, da das von der koerperform abhaengig ist.

Wie kann man nun also so einen “Sturz“ überleben? Ich habe
gehört, dass Fallschirmspringer ihre Beine quasi aneinander
reihen und die Augen offen haben sollen, da es wohl eine
psychologische Sache ist und man reflexartig bei geschlossenen
Augen die Beinen wieder “spreizt“ (das kann ich persönlich
schlecht beurteilen, bin noch nicht aus einem Flugzeug
gesprungen).

wenn deine beine auseinander sind, knicken sie sonst wohin weg, wenn du aufkommst. hast du sie zusammen, dann knickst du nicht so leicht zur seite.

Wie sollte man nun also im Idealfall aufkommen?

gezielt federnd…

bei wasser oder sumpf oder anderen fluessigkeiten:

mit kleiner flaeche, damit der aufschlagdruck gross ist und das wasser weicht.
ist der druck klein(bauchklatscher), tut’s weh, weil eine fluessigkeit bei einer so „geringen“ kraft pro flaeche nicht so schnell weicht.

mfg
rene

Sumpf - kenne einen Fall persönlich, 70 Brüche aber überlebt.
Wasser an sich ist zu hart, aber ein Sumpf hat keine
Oberflächenspannung. Tiefer Schnee könnte auch gehen.

die oberflaechenspannung duerfte nur untergeordnet eine rolle spielen. das liegt eher an der massentraegheit der fluessigkeit…also die masse unter dem aufprallenden koerper,die mit wieviel kraft auf welche flaeche wie schnell verdraengt werden soll.

machst du einen bauchklatscher, ist deine kraft pro flaeche zu klein.du stoppst ploetzlich - auch im sumpf. aber im sumpf musst du einen bauchklatscher machen, ansonsten versinkst du und kannst nicht mehr an die oberflaeche schwimmen. am besten leicht gekruemmt reinspringen:smile:oder besser: gar nicht.

mfg
rene

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Moin, Disap,

es gibt meines Wissens nur einen einzigen Fall, in dem ein solches Überleben verbürgt ist, das war aber lange vor dem Internet, deshalb wird es nicht einfach sein, einen Beleg zu finden. Wenn ich mal auf den Soller komme, krame ich in meinem Archiv.

Aus der Erinnerung: Ein russischer Springer ist im Winter auf Nadelbäumen heruntergekommen, die seinen Sturz gebremst haben. Mehr weiß ich leider nicht mehr.

So, jetzt wird es makaber. Wem nicht danach ist, der lese bitte nicht weiter!

Der Tipp, die Augen offen und die Beine geschlossen zu halten, gilt für jede Landung - ausgenommen die ohne Fallschirm, da kommt es nicht mehr drauf an. Bei 200 km/h kann von Abfedern, Abrollen oder kontrollierter Landung nicht mehr gesprochen werden. Möllemann lag in etwa 40 cm Tiefe; Selbstmörder, die von der Europabrücke springen, kommen vorzugsweise mit geschlossenen Beinen auf (der Fachmann nennt das „Kerze“) und stecken bis zur Hüfte im Boden. Wo die Knie sind, mag sich der geneigte Leser selbst vorstellen.

Gruß Ralf

machst du einen bauchklatscher, ist deine kraft pro flaeche zu
klein.du stoppst ploetzlich - auch im sumpf. aber im sumpf
musst du einen bauchklatscher machen, ansonsten versinkst du
und kannst nicht mehr an die oberflaeche schwimmen. am besten
leicht gekruemmt reinspringen:smile:oder besser: gar nicht.

Hallo Rene,

Präzisierung: im konkreten Fall war es eine sumpfige Stelle in einer grossen Wiese, also kein Moor, in dem man untergeht, sondern schön weicher Boden. Das ist auch das Problem bei Wasser - man könnte den Aufprall überleben, ertrinkt dann aber. Dass jemand noch schwimmen kann, ist wohl auszuschliessen.

Gruss Reinhard

Hallo!

Im Falle eines Falles (… was für ein unglaublicher Wortwitz! …) sollte man hoffen, dass man in einen Nadelwald stürzt. Zumindest hat man uns das in der Gleitschirmausbildung erzählt. Das sind zwar keine ungebremsten Stürze, aber dennoch gilt die Tanne als eine sehr angenehme Form der Notlandung. (Baumlandungen waren in der Anfangszeit der Gleitschirmfliegerei so häufig, dass die Drachenflieger unsere Fluggeräte manchmal heute noch als „Fichtenkondome“ bezeichnen).

Michael

hallihallo,

Präzisierung: im konkreten Fall war es eine sumpfige Stelle in
einer grossen Wiese, also kein Moor, in dem man untergeht,
sondern schön weicher Boden.

naja…die sache ist halt die. wenn du breitflaechig aufprallst, egal ob wasser oder sumpf, tuts weh. ist deine geschwindigkeit zu gross, kommt dir der aufprall wie erde vor.
fliegst du senkrecht ins wasser, dringst du meherere meter in das wasser ein…selbst bei 50 oder 80 km/h ist das , denke ich, kein problem, wenn du wirklich schoen senkrecht reinfliegst.du wirst dann meherere meter untergehen, aber du wirst es ohne probleme ueberleben, weil du ja wieder an die oberflaeche schwimmen kannst.
triffst du mit der gleichen geschwindigkeit denkrecht in den sumpf oder die stelle auf der wiese, dann wirst du mehr widerstand haben, aber du wirst, wie auch im wasser, in den sumpf/die sumpfige wiese eintauchen. das problem jetzt, im schlamm laesst sich schwer schwimmen.
deshalb nie senkrecht in nen sumpf springen:smile:und umso intressanter,dass dieser mann das ueberlebt hat.

mfg
rene

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zur Fallbeschleunigung
Hi Disap,

Es macht von der Beschleunigung eines Körpers eigentlich
keinen Unterschied, ob man die Ursprungshöhe nun 100m oder 50m
beträgt, da ein Körper doch im Nicht-Vakuum nach 12m (weiß
jemand hier die korrekte Zahl – ich konnte sie leider nicht
recherchieren) nicht mehr beschleunigt.

das wird so nicht ganz stimmen. Die Maximalgeschwindigkeit eines Springers liegt bei 200 km/h; ganz grob überschlagen erreicht ein Körper - ohne den Luftwiderstand zu berücksichtigen - nach 6 Sekunden oder 180 Metern diese Geschwindigkeit.

Gruß Ralf

ist ungesund :wink: o.w.T.
.

das wird so nicht ganz stimmen. Die Maximalgeschwindigkeit
eines Springers liegt bei 200 km/h; ganz grob überschlagen
erreicht ein Körper - ohne den Luftwiderstand zu
berücksichtigen - nach 6 Sekunden oder 180 Metern diese
Geschwindigkeit.

Gruß Ralf

Hallo Ralf,

das stimmt für einen Sprung aus dem Hubschrauber. Ein Flugzeug beim Absetzen von Springern hat selbst rund 200 km/h, daher fliegt der Springer zunächst fast waagrecht mit dieser Geschwindigkeit, wird dabei aber stark abgebremst durch die Luft, während er gleichzeitig nach unten beschleunigt. Im Endeffekt ergibt sich eine mathematisch nicht uninteressante Kurve mit (vermute ich mal) annähernd konstanter Geschwindigkeit. Wer Lust hat, kann das ja mal nachrechen. Als Konsequenz jedenfalls würde es also auch nicht helfen, aus einem tieffliegenden Flugzeug zu springen, es geht nur schneller.

Gruss Reinhard

1 Like

Hallo Reinhard,

das stimmt für einen Sprung aus dem Hubschrauber. Ein Flugzeug
beim Absetzen von Springern hat selbst rund 200 km/h, daher
fliegt der Springer zunächst fast waagrecht mit dieser
Geschwindigkeit, wird dabei aber stark abgebremst durch die
Luft, während er gleichzeitig nach unten beschleunigt. Im
Endeffekt ergibt sich eine mathematisch nicht uninteressante
Kurve mit (vermute ich mal) annähernd konstanter
Geschwindigkeit. Wer Lust hat, kann das ja mal nachrechen. Als
Konsequenz jedenfalls würde es also auch nicht helfen, aus
einem tieffliegenden Flugzeug zu springen, es geht nur
schneller.

Das würde ich nicht sagen, durch die hohe Horizontalgeschwindigkeit kann sich der Springer möglicherweise so günstig in den Wind legen, dass er einen Auftrieb erfährt und den Vertikalanteil seiner Geschwindigkeit deutlich reduzieren kann. Je nach Beschaffenheit des Aufschlagortes könnte das die Überlebenschancen erhöhen (Im Wald eher nicht).
Interessant ist die Frage, ob es mit einer geeigneten Flugbahn und Körperhaltung sogar möglich wäre, den Vertikalanteil in Bodenhöhe bis auf nahezu null zu reduzieren um dann wie ein Flugzeug auf dem Bauch zu landen und über die „Landebahn“ rutschend langsam abbremsen zu können. Im Wald bringt es natürlich nichts, wenn man mit 200 kmh horizontal gegen einen Baumstamm knallt.

Jörg

Servus!

auf dem Bauch zu landen und über die „Landebahn“
rutschend langsam abbremsen zu können.

*grns* Was verstehst Du unter „langsam“?? Wie dick ist Deine Haut, dass du sie als Landekufen verwenden kannst?

VG
Christian

Hallo Christian,

ich habe mal vor mir auf der Autbahn einen Motorradfahrer mit etwa 200 unfreiwillig absteigen sehen. Nach 20 - 30 Überschlägen auf der Fahrbahn ist er wieder aufgestanden, wenn auch etwas benommen. Aber:

  1. Die Autobahn war 3spurig, eben und gerade.
  2. Er hatte eine erstklassige Ledermontur an.
  3. Er ist eben nur aus 1 m Höhe „abgesprungen“.

Ist also auch nicht zur Nachahmung zu empfehlen, weder mit Motorrad noch mit einem tieffliegenden Flugzeug.

Gruss Reinhard

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Guten Abend!

Im zweiten Weltkrieg war es häufig der Fall, dass
von Fallschirmspringern sich der Schirm nicht geöffnet hat,
diese Personen mit viel Glück den “Aufprall“ überlebt haben.

Die Nichtöffnung eines Fallschirmes ist beim Sprungdienst ein immer wieder vorkommender Vorgang. Hierbei kenne ich es so, dass man einen Reserveschirm hat, d.h. Kappentrennschlösser auf und den Hauptschirm mit dem Leinenwirrwar abwerfen, dann stabile Fluglage mit ausgebreiteten Armen und Beinen einnehmen und Reserveschirm ziehen. Der Fall geht dann schneller, aber es bleibt bei blauen Flecken. Teilweise kriegt man den vertüdelten Hauptschirm nicht weg und muss trotzdem den Reserveschirm wie ein Segel in den Fallwind hängen. Eventuell könnte es sich auch um eine Landung aus geringer Höhe zwischen Bäumen oder im Wasser gehandelt haben.

MfG Gerhard Kemme

Link dazu
Hiho,

die Glaubwürdigkeit kann ich nicht einschätzen: http://www2.t-online.ch/c/52/71/22/5271228.html

bye
Rolf

Hallo Rolf und andere,

alles in dem Artikel hat Hand und Fuss (auch wenn das bei dem Thema makaber klingt).

Gruss Reinhard

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

10 Sekunden 300 m
Hi,
die Zahlen stimmen nicht, grob hat man nach ca. 10 Sekunden und 300 m Freifall die Endgeschwindigkeit von etwa 200 kmh erreicht. Freifallgeschwindigkeit ist je nach Körperhaltung zwischen 170 und 320 kmh, das ist tötlich. Überlebt wird nur, wenn man auf einer weichen „Unterlage“ aufprallt, oder aber die Geschwindigkeit reduziert ist. Die ab und zu in den Medien auftauchenden „abgestürzten, wie durch ein Wunder überlebenden Fallschrimspringer“ hingen fast alle unter einem nicht ganz entfalteten Schirm, der aber die Freifallgeschwindigkeit entsprechend reduziert hat.
Alex

Es macht von der Beschleunigung eines Körpers eigentlich
keinen Unterschied, ob man die Ursprungshöhe nun 100m oder 50m
beträgt, da ein Körper doch im Nicht-Vakuum nach 12m (weiß
jemand hier die korrekte Zahl – ich konnte sie leider nicht
recherchieren) nicht mehr beschleunigt.