Die Stuterei!
Hallo, Eckard & all ihr anderen Kerle & Mädle!
Ich will euch meine ganze Stuterei nicht vorenthalten:
_ Stuterei , die; -, -en (veraltet): Gestüt.
Stute
Substantiv Femininum Standardwortschatz (9. Jh.), mhd. stuot, ahd. stuot, mndd. stot Stammwort.
Aus g. *stoda- n. „Pferdeherde“, auch in anord. stód, ae. stod n.
Außergermanisch entspricht akslav. stadon. „Herde“.
Ausgangsbedeutung ist vermutlich „Stand“, zu einer Erweiterung von stehen. Eine Pferdeherde besteht aus einem Hengst und mehreren Stuten, so daß seit der mittelhochdeutschen Zeit das Wort die heutige Bedeutung haben kann. Später setzt sich diese Bedeutung durch, die ältere noch in der Neubildung Gestüt (16. Jh.). Auch das feminine Genus ist erst deutsch und hängt vielleicht mit der gleichen Entwicklung zusammen.
Ebenso ne. stud.
Palander (1899), 85-87. indogermanisch s. stehen
Stuten
Substantiv Maskulinum „Weißbrot“ peripherer Wortschatz regional (15. Jh.) Stammwort.
Das Wort bedeutet eigentlich „Oberschenkel“ und ist eine Variante zu Steiß. Daraus übertragen auf das Gebäck nach der Form. Stutenmond für „Flitterwochen“ ist bezeugt seit dem 19. Jh. und beruht auf einem ähnlichen Motiv wie ne. honeymoon. deutsch
Bißgurre
(Bißgurn) Substantiv Femininum peripherer Wortschatz regional (16. Jh.)Stammwort. Das Wort scheint eine Nachdeutung des Fischnamens Peitzker zu sein - eigentlich Gurre = „alte Stute“. Dann scherzhaft übertragen auf ein „zänkisches (bissiges) Weib“.
Mähre
(heute durch Stute ersetzt) Substantiv Femininum erweiterter Standardwortschatz obsolet (8. Jh.), mhd. merhe, ahd. mer(i)ha, as. meriha, meria, merge Stammwort.
Aus g. *marhI/jO- f. „Stute“, movierte Form zu g. *marha- m. „Pferd“ in anord. marr m., ae. mearh m., ahd. marahscalc „Pferdeknecht“.
Dieses zu air. marc m., kymr. march „Pferd“.
Da ai. márya- sowohl „Jüngling“ als auch „(junger) Hengst“ bedeutet, kommt ig. (weur.) *marko/A wohl von ig. *mer- mit Wörtern für „Junge“ und „Mädchen“.
Nicht ausgeschlossen ist auch eine Entlehnung aus den altaischen Sprachen (vgl. russ. mérin „Wallach“, entlehnt aus mongol. morin, mörin „Pferd“).
Die heutige Bedeutung von Mähre als „schlechtes Pferd“ beruht darauf, daß Stuten schneller altern.
Ebenso nndl. merrie, ne. mare; Marschall, Marstall.
Vietze, H.-P. PIAC 27 (1984), 428f. indogermanisch
Stute, die ; -, -n [mhd., ahd. stuot, ursprüngl. = Herde von (Zucht)pferden, wahrsch. zu stehen u. eigtl. = Stand, zusammenstehende Herde od. Standort (einer Herde); seit Anfang des 15. Jh.s zur Bez. des einzelnen weiblichen Zuchtpferdes (die Herden bestanden überwiegend aus weiblichen Tieren)]:
a) weibliches Pferd; b) (von Eseln, Kamelen, Zebras) weibliches Tier.
Stuten, der ; -s, - [mniederd. stute(n), zu: stut = dicker Teil des Oberschenkels, nach der Form] (landsch.): a) Rosinenbrot; b) Gebäckstück aus Hefeteig.
Stutenbiss, der (ugs.): aggressives Verhalten, aggressive Einstellung einer Frau gegenüber anderen (als Konkurrentinnen angesehenen) Frauen.
stutenbissig (ugs.): als Frau anderen (als Konkurrentinnen angesehenen) Frauen gegenüber aggressiv, streitbar.
© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001_
Manchmal könnte man sich kringelich oder bucklich lachen über unsere Sprache, gell?
Gruß Fritz