Styroporplatten als Innen-Wandverkleidung-Dämung?

Hallo,

wohne in einem Mietshaus mit Ziegelsteinwänden. Die Außenwand ist von innen extrem kalt, da keine Isolierung vorhanden!

Kann ich nun von innen auf die gestrichene Wand dünne Styroporplatten mit doppelseitigem Klebeband befestigen. Ist es ratsam drüber noch Alufolie zu kleben, zur Wärmereflektion nach innen?
(Im Baumarkt gibt es die ja auch fertig für hinter die Heizung.)

Wann kann hier Schimmel entstehen?

Danke für Antworten.

Gruß Kati

achso kann ich so was auch im Bad machen auf Fliesen?

lieber nicht, und wenn doch, dann richtig
Hallo!

Styroporplatten mit Doppelklebeband an die Außenwand, da ist Schimmelbildung vorprogrammiert, würde ich sagen.

Soweit ich weiß, sollte das mindestens vollflächig verklebt werden, damit sich zwischen Dämmung und Wand kein Tauwasser und somit Schimmel bilden kann.
Lies mal hier zum Thema „Innendämmung“ „Taupunkt“ etc.:
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmed%C3%A4mmung
und hier:
http://www.der-schimmel-profi.de/index.php?area=1&p=…

Deshalb werden Häuser meist von außen gedämmt, das gibt weniger Probleme. Für z.B. denkmalgeschützte Altbauten gibt es Lösungen zur Innendämmung, das ist meist etwas aufwändiger. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Aus der Praxis: Die Küche unseres Hauses war von innen an zwei Außenwänden mit Styroportapete tapeziert. Diese Wände waren komplett schwarz verschimmelt. Auf der Tapete und darunter… Klar, die alten Leute werden nicht mehr so viel geheizt und gelüftet haben, wie wir jetzt, aber die „Plastiktüte“ an der Wand hat dem Raumklima den Rest gegeben.

Ist das ne Mietwohnung? Da würde ich mal beim Vermieter fragen, ob er nicht mal die Außenwand dämmen möchte.

Grüße
kernig

Alternative Überlegung
Hi Kathi,

mag sein, dass Dir meine Alternativ-Überlegung nciht gefällt oder Du zumindest Zeit benötigst, um Dich mit dem Gedanken anzufreunden:

Du wohnst - in diesem Fall: gottlob - „nur“ zur Miete. Warum willst Du Dich mit diesem Thema beschäftigen und womöglich Geld investieren in eine Wohnung, die nicht Dein eigen ist?

Ich schlage vor, Mal zu überlegen, ob es nicht in vielerlei Hinsicht besser/vorzuziehen wäre, gleich eine entsprechend moderne oder sanierte Wohnung zu mieten (oder kaufen).

Diese Wohnung wirst Du von innen mit halbwegs vertretbarem Aufwand kaum in den gewünschten Zustand (bezügl. Dämmung) bringen und bei Auszug wäre alles futsch. Während Du da wohnst, bleibst Du vermutlich mit dem Ergebnis unzufrieden und wenn Du Dich letztlich zum Wohnungswechsel durchringst, ersetzt Dir niemand Deinen Einsatz . . .

Hallo Kati,
eine Wärmedämmung muss immer an der kalten Seite (hier: an die Fassadenfläche) angebracht werden.
Bauphysikalisch ist der Zusammenhang wie folgt:
Die kalte Witterung draußen bildet ein Temperaturgefälle zum warmen Innenraum.
Die Wärme (Innenraum) durchdringt teilweise das Mauerwerk, es wird quasi mitgeheizt.
Kein Mauerwerk ist so dicht, dass die Luftfeuchtigkeit (hier: aus dem Innenraum) dieses nicht durchdringen könnte. Üblicherweise bemerken wir nichts von diesem Vorgang, er ist normal und völlig unschädlich.

Nun gibt es einen theoretischen Punkt im Querschnitt des Mauerwerkes, an welchem die Feuchtigkeit aufgrund der niedrigen Temperatur nicht mehr in Lösung, also dampfförmig gehalten werden kann. Ergebnis: die Feuchtigkeit kondensiert flüssig aus.

Auch dierser Vorgang verläuft üblicherweise völlig unbemerkt. In der Architektur geht man davon aus, dass die im Mauerwerksquerschnitt kondensierte Wassermenge kleiner ist als jene, welche in den wärmeren Jahreszeiten wieder (nach Außen) abgegeben werden kann. Und dem Mauerwerk selbst macht die Feuchtigkeit nichts.

Wenn Du aber nun -wie geplant- eine Wärmedämmung aus Styropur oder Styrodur NACH INNEN an die Wand anbringst, dann verlagerst Du den Taupunkt, der normalerweise weit außen in der Nähe der Fassadenoberfläche liegt, mehr in die Nähe des Innenraumes.
Im ungünstigsten Fall kann es sogar passieren (das haben wir einmal durchgerechnet), dass bei entsprechendem Außenklima an der Wandoberfläche im Raum sogar mit Minusgraden zu rechnen ist.
Der Fall ist nicht rein theoretischer Natur, sondern praktische Anwendung.

In Deinem Fall kann es dazu kommen, dass bei ungünstiger Verlagerung des Taupunktes die gesamte Innenwand nass wird.
Die begleitende Schimmelbildung dürfte dann das kleinere Problem sein.

Wie bereits in einer anderen Antwort beschrieben, ist nur und ausschließlich die Fassadendämmung sinnvoll. Und das ist klare Aufgabe des Eigentümers!
Im Übrigen sind die Reflektor-Dammmatten, welche in schlecht wärmegedämmten Heizkörpernischen Einsatz finden, etwas anderes.
Sie dämmen zwar die Wärmeverluste bzw. reflektieren die Wärmestrahlung, doch aufgrund der meist recht kleinen Flächen ist keine schädliche Entwicklung im Sinne einer kritischen Taupunktverlagerung zu erwarten.
Bei einem großflächigen Aufbringen von innen an die Außenwandflächen dagegen schon!
-.-.-.-.-
Ich hoffe, ich konnte ein wenig zur Aufklärung beitragen.
Gruß: Klaus

und wie wäre das im Sommer (da bin ich nämlich froh über die kühle Wand) wäre das Styropor eher isoliernd von der hitze außen oder würde sich innen dann die hitze stauen?

Hallo Klaus,

aus Deinem Artikel hab ich die FAQ:3020 geschnitzt.
Wenn Du damit nicht einverstanden bist, wird sie selbstredend wieder gelöscht.

Gandalf

Hallo Gandalf,
warum sollte ich etwas dagegen haben.Das war/ist natürlich so in Ordnung.
Dennoch: Danke für die ehrlichen Worte!
Gruß: Klaus

Hallo,

wohne in einem Mietshaus mit Ziegelsteinwänden. Die Außenwand
ist von innen extrem kalt, da keine Isolierung vorhanden!

Bist du sicher, dass es Ziegelwände sind? Innen und außen verputzt gibt es normalerweise keine Probleme, die Oberflächentemperatur ist bei „normalem“ Heizverhalten nicht im Bereich der Kondensatbildung.

Kann ich nun von innen auf die gestrichene Wand dünne
Styroporplatten mit doppelseitigem Klebeband befestigen.

Dünn? Weshalb nicht in stärkerer Ausführung (60 - 100mm)? Wenn schon, denn schon.
Zur Vermeidung von Schimmel bei Innendämmung ist eine geschlossene Dampfbremse, evtl. Dampfsperre, erforderlich. Wie bereits hier geschrieben, eine etwas heikle Angelegenheit. Durchaus machbar, aber bei Zweifel die gesamte Wandkonstruktion berechnen lassen. Und die Dampfbremse/-sperre beeinflusst natürlich das Wohnklima, eher ungünstig.

Gruß
Der Franke

Hallo

Diese Wohnung wirst Du von innen mit halbwegs vertretbarem
Aufwand kaum in den gewünschten Zustand (bezügl. Dämmung)
bringen und bei Auszug wäre alles futsch. Während Du da
wohnst, bleibst Du vermutlich mit dem Ergebnis unzufrieden und
wenn Du Dich letztlich zum Wohnungswechsel durchringst,
ersetzt Dir niemand Deinen Einsatz . . .

Hinzu kommt, wenn du eine solche totsichere Schimmelbildungsmassnahme einbaust, noch dazu auch überlegst es im Bad zu tun, was noch ne Spur anspruchsvoller ist es einigermassen richtig zu machen (wenn es denn unbedingt innendämmung sein muss), dann kann es sogar sein, dass dich dein Vermieter wegen der entstehenden Schäden haftbar machen kann.

Also sprich lieber mit dem Vermieter, ob er nicht für eine Dämmung sorgen kann, entweder Aussen oder eben von innen (dann aber vom Profi berechnet und gemacht).
Sonst wirds nur unnötig teuer.
Gruß Susanne