Such Sponsor für Patent und Kollektion

Hallo, ich suche einen Sponsor oder jemanden der mir ein Darlehn gewährt. Ich habe eine bestätigung für eine patentierbare Babytrage und arbeite an einer exklusiven Kollektion. Ich habe aber null Finanzen dafür. Ein Teil finanziert das Erfinderzentrum Hannover für das Patent, aber ich brauche aber beide Projekte. Keine Bank wird mir etwas geben. Ich bin allein erziehend mit drei Kindern und habe eine nicht so tolle finanzielle Vergangenheit.Genügend Futter um mich tot zu schreiben. Ich benötige wache Menschen die wissen das sich eine Situation von heut auf morgen ändern kann. Ich brauch sicher keine Leute die mir sagen das man mit drei kindern nichts mehr machen kann. Eine konstruktive Antwort ob jemand einen solchen Sponsor oder Organisation kennt wäre toll. Wir reden hier auch nicht von Unsummen. Ich befinde mich bereits seit 4 Monaten in Asien mit meinen Kindern und meine langsam zu verstehen was wo geht.
Viele Grüße
Danke!

Mir ist nicht ganz klar was eine „Bestätigung für eine patentierbare Babytrage“ sein soll?

Gruß

Jehauris

Guten Tag,
Nun ja, wenn man etwas erfindet oder weiter entwickelt was es schon gibt, aber keinerlei nennenswerten Nutzen erzielt, kann man damit zum Erfinderzentrum gehen und erfragen ob deine Erfindung schon existiert oder nicht. Oder - wie in meinem Falle - ob die Weiterentwicklung der Allgemeinheit dient. Und in meinem Falle täte es das. Alles was der Allgemeinheit dient und neu ist ist Patentierbar. Jeder kann demnach versuchen etwas bestehendes weiter zu entwickeln , wenn es an neuerfindungstalent mangelt :smile:
Ich hoffe die Antwort ist klar genug gewesen

Grüße

Hallo,

ah ok, in dem Fall liegt „lediglich“ eine Beurteilung des EZN vor? Da müsste schon jemand das Geld übrig haben, um in etwas zu investieren, von dem man nicht sicher sein kann, dass am Ende ein Schutzrecht daraus entsteht. Vor allem müsste man einen ganz schön langen Atem mitbringen, weil wohl eher nicht damit zu rechnen ist, dass ein Patentamt die Anmeldung einfach so durchwinkt.

Gruß

Jehauris

Hallo!

Eine Produktidee ist schutzfähig, wenn sie neu und gewerblich verwertbar ist sowie Erfindungshöhe besitzt. Du hast solche Idee. Fein! Hoffentlich besteht die nächste Idee nicht darin, das Produkt selbst herstellen und vermarkten zu wollen. Um es mit Donald Duck zu sagen „Was soll ich mit Arbeit? Ich will Geld!“

Du brauchst ein Unternehmen, das dir ein gewerbliches Schutzrecht abkauft. Um das zu realisieren, brauchst du zunächst (fast) kein Geld. Du brauchst nur einen Schutz, damit dir niemand deine Idee klaut. Diesen Schutz hast in dem Moment, in dem du eine formal einwandfreie Schutzrechtanmeldung (Patent oder Gebrauchsmuster) beim Deutschen Patentamt oder einer seiner Außenstellen mit Annahmestelle einreichst und eine Kopie der Anmeldung mit eingeprägtem Datum in Händen hältst. Ohne diesen Schutz kontaktierst du bitte niemanden, außer bei Bedarf einen Patentanwalt. Ob das Patentamt die Anmeldung „durchwinkt“, wie hier jemand in seiner Antwort schrieb, ist irrelevant. Vielmehr muß dich bei geeigneter Vorgehensweise gar nicht interessieren, ob das Patent jemals erteilt wird.

Du brauchst einen Käufer deiner Idee. Du brauchst aber keine Vermittler. Halte dir insbesondere die zahlreichen im Internet agierenden Leute vom Hals, die behaupten, sie hätten die nötigen Kontakte. Das ist hohles Gewäsch, denn für dein spezielles Produkt haben sie ganz bestimmt nicht die passenden Kontakte. Vielmehr müssen sie die Kontakte auf die im Folgenden beschriebene Weise herstellen. Mit der Bereitschaft zu sorgfältiger Arbeit und zur Beschäftigung mit dem kommerziellen Nutzen deiner Erfindung kannst du das alles selbst und vermutlich effizienter.

Vertrieblich ist es die leichteste Übung, eine Idee zu verkaufen, die vor Dieben geistigen Eigentums geschützt ist, sofern man eine Vorstellung des wirtschaftlichen Nutzens der Erfindung hat. Es braucht nur penibel durchgeführte Vorbereitung Der Verkauf ist einfach, weil du deine potentiellen Kunden namentlich kennst. Man braucht niemanden, der jemanden kennt, es wird nichts gestreut, es gibt nur die direkte Ansprache der Entscheider in den Unternehmen, die sich als Hersteller mit Produkten deiner Idee beschäftigen. Du gehst ins Impressum der Internetseiten dieser paar Hersteller und schreibst die Namen der Geschäftsführer bzw. Vorstände ab. Das sind deine Ansprechpartner – nicht irgendwelche Vertriebsheinis o. ä. Suche nach Möglichkeit inländische Hersteller. Das hat etwas mit Vertragssprache, mit dem zur Anwendung kommenden Recht und seiner Durchsetzung sowie mit der Minimierung von Reisekosten zu tun. Im letzten Schritt der Verkaufsverhandlungen ist nämlich regelmäßig der persönliche Kontakt erforderlich.

Bevor ich zu den nächsten Schritten komme, noch dies: Der Geschäftsführer bzw. Vorstand eines Herstellers von z. B. Babytragen interessiert sich nur am Rande für Babytragen. Was ihn wirklich interessiert ist das Zeug zwischen Daumen und Zeigefinger – Cash, Bares, Schotter, Kohle, was kann man verdienen. Wenn man also diese Leute anschreibt, bitte keine langen technischen Abhandlungen. Liest kein Mensch. Du hast genau eine Seite mit 3 Absätzen und insgesamt nicht viel mehr als 15 Zeilen. Die Leute werden mit Korrespondenz überschüttet und wenn man nicht mit klarer Sprache sofort zum Punkt kommt, der Leser nicht auf den ersten Blick erkennt, worum es geht, hast du verloren.

Du schreibst per gelber Post (keine Mail) namentlich den Geschäftsführer im Unternehmen an (also nix mit sehr geehrte Damen und Herren). Du schreibst in wenigen knackigen Sätzen. Für Details verwendest du nur einen Satz, nichts Ausführliches. Sinngemäß etwa: Du hast eine geschütztes Produkt als Ergänzung zu den Babytragen, Typ sowieso. Damit kann dieses und jenes (du schreibst nicht dieses und jenes, sondern das Wort für das jeweilige Segment) Marktsegment bedient und ein Wettbewerbsvorteil für diese und jene Kundengruppe oder Anwendung erzielt werden.
Du möchtest das Schutzrecht verkaufen. Bei Interesse an einer Vertiefung erbittest Du Kontaktaufnahme.

Das reicht für den ersten Brief. Schreibe den Brief, lasse ihn über Nacht liegen und überarbeite ihn. Und noch einmal. Und noch einmal. Lange Abhandlungen (siehe dieser Text) sind kein Kunststück. Die Kunst besteht darin, einen facettenreichen Sachverhalt in wenigen Zeilen verständlich und überzeugend zum Ausdruck zu bringen. Ich muß wohl nicht erwähnen, daß dein Brief einen übersichtlichen Briefkopf mit allen Kontaktdaten besitzt (manche Leute vergessen sowas und wundern sich, daß sie auf ihren Waschzettel nichts mehr hören). Du bekommst von irgendeinem Vorstandssekretär o. ä. alsbald eine Antwort mit freundlich bekundetem Desinteresse oder der Bitte, mehr Details zu nennen. Das ist dann die Aufforderung zum Tanz.

Mache keine Massenveranstaltung daraus. Wenn Du 5 Hersteller ausfindig gemacht hast, schreibe zunächst nur einen oder zwei an. Erfahrungsgemäß können in einem ersten Kontaktbrief Mißverständlichkeiten enthalten sein, die zur Ablehnung der Vertiefung führen. Das ist ärgerlich, weil man ein Nein schwer wieder aus der Welt bekommt. Wenn man nicht gleich alle einschlägigen Hersteller angegangen ist, kann man noch korrigieren. Im günstigen Fall hast du am Ende mehr als einen Interessenten. Das ist gut, weil die Verhandlungsposition bei nur einem Interessenten schwach wäre. Bei Bedarf kannst du durchblicken lassen, mit verschiedenen Interessenten zu sprechen, aber du plauderst nichts, schon gar keine Namen und Details über Verhandlungen mit anderen Unternehmen aus. Du saugst dir keine Zahlen aus den Fingern, sondern hast sie recherchiert. Rechne damit, daß sich die Akteure einer Branche kennen und womöglich Kontakte pflegen.

Für Dich ist der entscheidende Punkt, was dabei herausspringt. Dafür gibt es Berechnungsgrundlagen. Die Höchstsätze des Arbeitnehmererfindungsgesetzes bilden die Untergrenze (das sind die Sätze für Beschäftigte, die nicht schon qua Position im Unternehmen für Innovationen bezahlt werden). Du bist zwar keine Arbeitnehmerin, aber so bekommst Du Anhaltspunkte für die Wertermittlung. Überhaupt ist es nützlich, sich um die kaufmännische Seite des Produkts zu kümmern und sich eine Vorstellung des Herstellaufwands, der Größe des Marktsegments und des kaufmännischen Nutzens zu verschaffen. Lasse Dich nach Möglichkeit auf keine stückzahlabhängige Vergütung ein. Versuche, einen Einmalbetrag durchzusetzen. Du würdest sonst ewig auf Geld warten und hättest keine Kontrollmöglichkeiten. Wenn es um’s Geld geht, traue keinem noch so seriös oder großspurig auftretenden Unternehmen.

Oft ist es vorteilhaft, die Verwertungsrechte komplett abzugeben und das kaufende Unternehmen ist auch für die Durchsetzung und Aufrechterhaltung des Schutzrechts einschl. aller Gebühren zuständig. Das Patentamt ist über solche Übertragung zu informieren.

Zum Schluß etwas zur selbst erstellten Kollektion: Ohne Namen in der Branche, als Nobody und Newcomer, sehe ich keine Chance, zu Bankmitteln zu kommen. Bei offensichtlich völlig fehlendem Eigenkapital schon gar nicht. Auch private Geldgeber werden sich schwer tun.

Willst du unbedingt die eigene Kollektion realisieren, suche Dir eine Beteiligung.

Das schließt natürlich den vorherigen Verkauf mit vollständiger Abgabe der Verwertungsrechte des schutzfähigen Teils aus.

Lasse dich von einem Patentanwalt beraten, ob und wie der designerische Teil einem Schutz zugänglich ist. Dann könntest du alles zusammen verkaufen.

Anmerkung: Eine Unternehmensgründung ohne eigenes Geld oder ungeeignet finanziert hat nur geringe Überlebenschancen. Es ist ein seltener, aber durchaus gangbarer Weg, mit dem Verkauf von Schutzrechten das Kapital für eine Unternehmensgründung zu verdienen. Denkende Köpfe haben nämlich oft mehr als nur eine wirtschaftlich interessante Idee.

Für diese Unternehmensberatung hast du soeben einen mindestens 4stelligen Betrag gespart. Und du jammerst, du hättest kein Geld :wink:

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Es gibt auch Internetplattformen, auf der man nach Kooperationen für die Finanzierung seiner Produktideen suchen kann- google einfach mal nach Schutzrechtsbörsen im Internet, werd aktiv!

LG