Suche Bedeutung des Begriffs Gimber

Hallo Yseult,

Rheine liegt ca. 150km entfernt von Solingen, als Mengenangabe steht in dem Buch 1 lb (Pfund).

Gruss,
Michael

*die so langsam den Eindruck kriegt, dass sie schuld am
Debakel ist…*

Ach Du lieber Himmel, Yseult,
das sieht auch unser lieber Fritz (der MOD dieses Brettes) wohl nicht so eng. Dialekte haben immer mehr oder weniger mit Geschichte zu tun, insofern glaube ich auch kaum, dass daraus Schuldzuweisungen abgeleitet werden. Angesichts des Gezänks in manch anderen Brettern ist es hier geradezu erholsam.
Lieben Gruß an Dich
Eckard.

Jetzt kommt aber der Clou: Ich habe nämlich noch eine dritte
Möglichkeit aufgetan: In Rheine ist Ihre Form belegt (also
„Gimber“), allerdings als Bezeichnung für die Heil- und
Würzpflanze Tanacetum balsamita, auch bekannt als Balsamkraut,
Marienbalsam, (Frauenminze, Marienblatt, Frauenblatt)

Hallo, Ysault, mit Dank an Herrn Brückner und alle anderen Ingwersucher :smile:

ich habe im „Marzell - Wörterbuch der Dt. Pflanzennamen“ ganz am Ende des zweiseitigen Eintrages der Tanacetum balsamita folgenden Eintrag gefunden:
Gimber („Marienblatt“ Rheine (Westf.): Löffler 40. Wohl zu Ginfer, Imper ‚Ingwer‘(DWb 4,2,2117), der ebenfalls stark aromatisch riecht. Vgl. nl gingber Heuk 65 für T. vulgare.

Mit Löffler ist Norbert L. gemeint, der 1904 am Gymnasium Rheine tätig war.
Heuk ist W. Heukels (Woordenboek der nederlandsen Volksnamen van Planten 1907)

Hier noch ein Bild von T.balsamita http://linnaeus.nrm.se/flora/di/astera/tanac/tanabal…
und von T. vulgare http://www.hebes.mdx.ac.uk/teaching/learning/garden/…
unter dem Namen Rainfarn sicher gut bekannt.

Für die Kartoffel (nur nebenbei) ist aus Kärnten 1862 der Name „Gimpalan“ belegt (Überfelder 112)

„Gimst“ oder „Gimbst“ ist aus Seelscheid (Siegkr) für den Ginster belegt.

Mein Schwiegervater hatte mir den Erwerb des vierbändigen Pflanzennamen-Wörterbuches bisher verschwiegen!

Grüße
Eckard.

1 Like

Ingwer im feudalen Steuerrecht
Hallo zusammen,

hat vielleicht noch jemand das Woerterbruch von Friedrich Kluge im Regal stehen oder Zugriff darauf? Mich wuerde sehr interessieren, wann dieser Hinweis auf die Publikationen des Bergischen Geschichtsvereins in das Woerterbuch aufgenommen wurde. In der 11. Auflage von 1934 ist er schon enthalten. Also: Wann taucht zwischen 1918 und 1934 erstmalig der Hinweis auf die Verwendung von Ingwer als Zahlungsmittel auf.

Wuerde mich ueber eine Antwort sehr freuen.
Mit besten Gruessen,
Michael

PS: In der Zeitschrift d. Bergischen Geschichtsvereins Jg.45, (1912) steht auf Seite 163 : „Hern dechant und capitel zu Dusseldorf haben im ambt Medtman aus irem hof zu Rollefradt dis jar an
roggen 7 mlr., haveren 10 mlr, verken 1, holz 4 firdel, pfeffer 1 Pfund, gengiber 1/2 Pfund, honer 6, eier 500“

Zitiert wird die Aussetzung der geistlichen Steuer im Amt Mettmann. 1604, Dez. 17.