Maya light vs. heavy Ochsenfrosch
Hi KamikazeKatze.
Du weißt aber schon, dass es auch heute noch real
existierende, lebende und atmende Maya gibt?
Hat sich sogar zu mir herumgesprochen, ja. Die sind halt die „light“-Version der alten Maya, so wie die heutigen Christen „Christen light“ sind im Verhältnis zu früher.
Der Untertitel des fraglichen Buches „Verständigung ohne Worte, Schöpfung jenseits der Polarität“ scheint mir jedenfalls nicht sonderlich mit dem alten Maya-Glauben zu harmonieren, auf den sich der Autor doch angeblich bezieht. Die Maya waren polytheistisch, was mit Nicht-Polarität schwer vereinbar ist.
Er schreibt auch: „Vor langer, langer Zeit waren wir Menschen ziemlich anders (…) Wir kommunizierten und spürten auf eine Art, die überhaupt nichts mit dem Gehirn zu tun hatte, sondern stattdessen aus einem heiligen Raum im menschlichen Herzen kam.“
Nun wurde gerade dieses von Heiligkeit erfüllte Herz von den Maya gerne aus dem Brustkorb ihrer noch lebenden Opfer gerissen. Das erwähnt der Autor natürlich nicht. Stattdessen bemüht er eine romantische Sprache, die mit dem Denken der Maya vermutlich nur tangential übereinstimmt.
http://www.mexiko-mexico.de/hochkult/maya.htm
„Nach dem Glauben der Maya gliederte sich der Kosmos in drei Bereiche. Zuoberst das Himmelsgewölbe, das aus dreizehn verschiedenen Schichten bestand, jede Schicht repräsentiert durch eine Gottheit, in der obersten Schicht das Ur-Paar, die höchste Dualität, der Ursprung aller Gitter und Menschen. Dann folgt die Erde mit seinen indianischen Bewohnern und zuunterst die Welt Xibalbas, wo die Ahnen weiterlebten. Xibalba ist eine Art Parallelwelt zur Erde, nicht mit unserer Hölle zu verwechseln.“
Zitat Ende.
Wie bei fast allen früheren Kulturen spielte auch bei den Maya der Drogengebrauch für rituelle oder schamanische Zwecke eine große Rolle. Ihr Drogengott hieß „Akan“, er entsprach ungefähr dem griechischen Dionyos. Sie konsumierten vor allem Psilocypin und das Gift des Ochsenfrosches, dessen Wirkungen dem LSD gleichen soll.
Wer also das Mayadenken wirklich gründlich erforschen will, sollte das berücksichtigen
Die „Heiligkeit im Herzen“ hinderte die Maya übrigens keineswegs daran, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Maya
„Die Maya führten häufig untereinander Kriege (…) Die Kriegsausübung hatte bei den Maya vielfältige Funktionen. Sie diente politischen, wirtschaftlichen und auch religiösen Zwecken: Häufiges Ziel war die dynastische Kontrolle über konkurrierende Stadtstaaten, d. h. der Krieg wurde geführt, um eine feindliche Dynastie durch abhängige Herrscher zu ersetzen.“
Zitat Ende.
Gruß
Horst