Aus seinem Hauptwerk
Hallöchen,
ich habe im letzten Jahr Darwin „Über die Entstehung der Arten“ gelesen. Aus diesem seinen Haupwerk stammt das Zitat. Da ich mir zu jedem Kapitel Notizen gemacht habe, kopiere ich die der Einfachheit halber einfach mal hierher. Das komplette Zitat ist daher schwierig, weil die Erläuterung im gesamten Kapitel 10 erfolgt. Sicherlich kannst du dir das aber irgendwo mal ausleihen und/oder kopieren.
Überhaupt geht Darwin bereits in seinem Werk sehr ausführlich auf Kritiken ein, die bis heute immer wieder vorgetragen werden, die er aber schon ziemlich gut abschmettern konnte… versteh das ein. In dem zusammenhang auch speziell interessant: Kapitel 7 - Einwände gegen die natürliche Zuchtwahl. So, hier mal meine Zusammenfassung zum 10. Kapitel.
_Kapitel X - Die Lückenhaftigkeit der geologischen Urkunden
Hier wird der Frage nachgespürt, warum nicht jede geologische Formation vor Zwischengliedern nur so wimmelt, wenn die Theorie Darwins stimmt.
Hier zeigt sich aber schon der grundlegende Denkfehler der Kritiker, die dieses Argument anbringen. Die Geologie zeigt keinesfalls eine ununterbrochene Kette organischer Wesen, Fossilienfunde sind verhältnismäßig seltene Einzelfunde. Nur selten war in der Vergangenheit die Situation so günstig, dass Lebewesen fossiliert oder anders der Nachwelt erhalten wurden, wobei bestimmte Artengruppen sich auch schlicht nicht zum Fossilieren eignen. Der Großteil der verstorbenen Lebewelt zersetzt sich schlicht.
Nun verändert sich nach Darwins Theorie eine Art nur schrittweise in kleinen Etappen. Wie Darwin sagt, sind Varietäten ja der Beginn entstehender Arten. Um eine lückenlose Formenreihe zu erhalten müsste demnach jede einzelne Variation, so unbedeutend sie im direkten Vergleich mit den Nachbarvariationen auch sein mögen, erhalten bleiben.
Zudem müsse man bedenken, dass es ja in der Regel keine direkte Verbindung zwischen zwei verschiedenen Arten gibt (zB Tapir und Pferd) sondern sich beide Arten schritt für Schritt von einer Stammart auseinanderentwickelt haben… das direkte Bindeglied zwischen Pferd un Tapir wird man daher vermutlich gar nicht finden.
Ein weiteres Problem ist, dass ja auch geologische Schichten selbst nicht chronologisch lückenlos sind. Wo sich einst etwas angelagert hat, kann später durch Erosionsprozesse auch wieder abgetragen worden sein und damit eventuell verborgen Zeitzeugnisse der Witterung preis gegeben haben, bevor es zu erneuten Anlagerungen kam usw…
Grob wiedergegeben: Um eine gleichmäßige Formenreihe von Arten zu bewahren, müsste unter anderem eine gleichmäßige Sedimentierung über geologische Zeiträume hinweg gegeben gewesen sein, was an sich schon unrealistisch ist. Diese Sedimentierung müsste durch einen ebenso gleichmäßigen Senkungsprozess ausgeglichen worden sein (damit dort weiterhin abgelagert werden kann), was aber die Unterspülung des Denudationsgebietes (das Gebiet, wo die Sedimente quasi abgetragen werden) zur Folge hätte.
Und damit ist aber immernoch ein wichtiges Kriterium nicht gegeben, nämlich das die betrachtete Art und alle Zwischenformen immer in diesem Gebiet gelebt hätte und nicht abgewandert sei (wo doch aber gerade das ein Faktor ist, der Artbildung begünstigt).
Jedenfalls kann man als Fazit daraus (und aus der weiteren Argumentationsführung Darwins in diesem Kapitel)ziehen, dass unmöglich ganze Formenreihen erhalten bleiben könnten, sondern immer nur einzelne Glieder, einzelne Übergangsformen.
Er bringt allerdings ein zwei interessante Argumente, die schwerwiegender sind: Zum einen das scheinbar plötzliche Auftreten neuer Artenreihen in einer Schicht und der Fakt, das vor den kambischen Gesteinsschichten keinerlei Fossilien gefunden wurden, obwohl die Arten des Kambiums sich ja auch allmählich entwickelt haben mussten… also ihr Stammformen vorher schon existiert haben, und eventuell Zeugnisse hinterlassen haben mussten.
Er gibt auch hierfür Erklärungsansätze, gesteht aber ein, dass besonders der letzte Punkt in späteren Zeiten noch wissenschaftlich abgeklärt werden müsse (grob gesagt lautet seine Theorie, dass heutige Landmassen früher Tiefseeboden gewesen sein könnte, wo durch hohen Druck natürlich eher eine Metamorphisierung des Sediments passierte, also eventuelle Fossilien sich nicht erhalten haben konnten…)_
ich hoffe, das bringt schon etwas Licht ins Dunkel.
liebe Grüße
Aj