Suche ein Rezept zum Met herstellen

Ich bin Imker und habe Honig im Überfluß
Ich suche ein Rezept für Met oder Honigwein herstellung

bei der suche nach genauen rezepten hilft dir google weiter :wink:

ich habe selbst schon einige liter honigwein gebraut …

da du selbst über viel honig verfügst ist das natürlich toll und lässt dich viel experimentieren ohne die hohen kosten des honigs machen.

es gibt so viele rezepte - aber ein par tips:

  • meiner erfahrung nach sind gärbehältnisse von 15- 30 liter super geeignet
  • verzichte auf nelke!!! das zeug hat echt den mega aufdringlichen geschmack und ist mega vordergründig, schmeckt dann nur noch nach „glühwein“
  • achte darauf das du sehr sauber arbeitest!!! met ist sowas von empfindlich - mir ist leider schon mehr als einmal der trank bei der gärung umgekippt - ist schade um die zeit und das geld, also wirklich den tip beherzigen: LANGSAM ist SCHNELL!!!
  • zuchthefe bekommst du aus dem internet oder von deiner apotheke … am besten geht die gärung mit hefen für rotwein, die etwas aushält
  • wenn du mit imkerhonig arbeitest solltest du ihn erwären und mit etwas wasser etwa 10 minuten auf etwa 80°C erhitzen um bakterien und hefen abzutöten - das ist wichtig damit dir dein met nachher nicht umkippt!
  • benutze nicht zuviel gewürze!!! besser wenige sonst gibt es voll das gepansche
  • ich verzichte auf apfelsaft zu starten der hefe … ich nehme mir eine saubere wasserflasche, schütte das meisste wasser weg, gebe mit einem trichter 2 esslöffel zucker dazu und die zuchthefe, das mache ich um verunreinigungen zu vermeiden (fremdhefen und bakterien!)
  • den hefestarter lasse ich auf zimmertemperatur einen tag vorgären, bitte mach KEINEN deckel auf die flasche … gärung heisste umwandlung von zucker in alkohol und CO2
  • dann honig im wasserbad erwärmen und in einen großen topf geben und wasser dazu geben, wie schon geschrieben 10 minuten auf etwa 80°C erhitzen und immer rühren, das macht fremdhefen und bakterien platt
  • das wasser dann in dein gärbehältnis geben bis die menge erreicht ist, die du zuvor erreichnet hast
  • wenn du gewürze in deinem met haben willst dann empfehlen sich zwei arten: entweder eine gewisse menge wasser erhitzen (auch wieder um die 80°C weil die gewürze sonst an intensität verlieren oder den geschmack verändern), dann ähnlich wie beim tee verfahren … also die gewürze nicht direkt ins wasser geben sondern in ein „teeei“ oder in einem kaffeefilter oder einem sehr dünnmaschigen sieb geben, dann ziehen lassen und wieder raus damit … sonst wird das alles zu bitter
  • dieses gewürzwasser dann in deinen gärbehältnis geben
  • gestartete hefe in das gärbehältnis geben
  • ggf musst du noch etwas zucker hineingeben, da gibt es tabellen die du nutzen kannst um mit deiner hefe den optimalen alkoholgehalt ausrechnen kannst
  • den verschluss zu deinem gärbehältnis nochmal richtig sauber machen (am besten wasser zum kochen bringen und etwas essig hineingeben) dann kurz den gummipfopen abkochen bitte eine sauberes tuch verwenden (am besten ein kleenex frisch aus der packung!)
  • pfropfen drauf und natürich den „stopper“ nicht vergessen!
  • bei raumtemoeratur einfach gären lassen, das kann schon eine weile dauern. ganz wichtig ist hin und wieder mal die ganze sache schwenken damit die hefe (sie setzt sich immer wieder ab weil sie schwerer ist als wasser)überall hinkommt und auch den schwimmenden zucker erreicht (es gibt hierbei veschiedene sorten von zucker die ein verschiendes gewicht haben und verschiendene hefen brauchen um abgebaut zu werden)
  • du bemerkst wenn die erste gärung abgeschlossen ist das es ruhiger in deinem gärbehältnis zugeht aber das heisst nicht das alles vorbei ist, dann gerne mal hin und wieder schenken! (die gefahr bei zu frühem abfüllen besteht in der nachgärung, dann kann es sein das dir die flachen um die ohren fliegen …)
  • nach einigen wochen kannst du mal testen wie viel alkohol da tatsächlich etwa drin ist - dazu gibt es geräte (internet oder apotheke) die können dir etwa anzeigen wie viel prozent alkohol dein getränk hat … das ist wichtig im bezug auf die nachgärung … denn wenn deine hefe 12% alkohol machen kann und du hast tatsächlich nur 10% erreicht dann bedeutet es ggf eine nachgärung, also explosion
  • wenn du eine nachgärung auf jeden fall vemeinden willst kannst du deinen fertigen met in einen großen topf füllen und bei etwa 50°C eine stunde erhitzen, dann in flaschen ziehen. wenn du möchtest kannst du das getränk auch filtern, würde ich aber nicht empfehlen weil meiner meinung nach dabei viel geschmack verloren geht und die natürlichkeit deines getränks meiner ansicht industriealisiert wird (meine meinung!!!)
  • wenn deine flaschen befüllt sind empfielt es sich zuerst alle par tage mal nachzusehen ob sich doch noch druck aufbaut wenn nicht dann einfach einmal in 14 tagen schauen bis du dir wirklich sicher bist das kein druck mehr besteht. wenn keiner mehr da ist dann ist dein met wirklich fertig und er reift noch solang du ihn aufbewahrst
  • met lagert man am besten kühl, wie einen wein sollte man ihn hin und wieder wenden damit sich die schwebstoffe nicht so absetzten

noch ein par kleine tips:

Hefe ist der grundstoff der zucker in alkohol verwandelt. das ist ein natürlicher prozess, hefe frisst zucker und scheidet CO2 und alkohol aus. das macht die hefe solange bis das milieu unfreundlich wird und die hefe aufgrund des alkoholgehaltes schließlich abstirbt.
es ist also sehr wichtig bis in welchem maße die hefe alkohol verträgt.
als die kelten vor tausenden jahren den met „erfunden“ haben hatten sie nur natürliche hefen, das hatte zu folge das sie einen honigwasser hatten mit maximal 5% alkoholgehalt, wir sind in der lage mit zuchthefe ein getränk mit bis zu 17% alkoholgehalt herzustellen ohne weitere vorgänge wie destillation oder beim bockbier das einfrieren und wegnehmen von wasser um damit das getränk einzudicken.

WICHTIG ist der alkoholgehalt bei der lagerdauer. bei etwa 9% alkoholgehalt ist eine flüssigkeit unempfindlich gegenüber bakterien und hefen, das heisst das getränk ist gegenüber diesen schädlichen einflüssen resistent. nur noch der zerfall einzelner komponenten des getränks können den geschmack verändern wie z.b. zu hohe lagertemperaturen oder sonneneinstrahlungen

es gibt sehr gute tabellen im internet mit denen man den öchslegehalt (zuckeranteil in der frucht) berechnen kann. das ist wichtig denn wenn man met mit anspruch brauen will dann will man weder ein „dünnes“ noch ein „zuckersüsses“ produkt herstellen - man strebt meines erachtens individuelle perfektion an.
die wichtigsten fragen sind also:

  • wie viel zucker brauche ich um die hefeleistung umzusetzten
  • wie viel zucker darf maximal in der meische sein damit keiner mehr übrig bleibt und das getränk übersüsst

meiner meinung nach ist die abfüllung von flaschen nicht die beste möglichkeit zur endlagerung. die sterilisation der flaschen zu erreichen ist ziemlich aufwändig und energieintensiv … sehr sauber ausspühlen und dann im backofen erhitzen und dann vorsichtig kühlen lassen damit sie nicht springen …
mein tip also: 5 liter kanister destiliertes wasser erwerben, die dinger sind billig und sauber. wenn man den met abfüllen möchte einfach wasser ausschütten und met rein.

ein weiterer vorteil ist das material, palstik geht nicht so schnell kaputt wie glas bei einer unachtsamkeit. die farbe des plastikkanisters bringt aussedem vorteile bei der sonneneinstrahlung

ich bitte rechtschreibfehler zu verzeihen … wenn du fragen hast darfst du dich gerne melden, ich freue mich über jeden neuen begeisterten braumeister

viel spass und erfolg bei deinen brauversuchen … wenn du zuviel honig hast würde ich dir gerne etwas abnehmen *fg*