Grüß Gott, Herr Teichert,
zunächst: mit „Gesprächspartner“ meine ich einen regel-
mäßigen jedoch zeitlich ungezwungenen Mailkontakt zu
christlichen Fragen, möglichst hinsichtlich der Ökomene. - Ihrer Homepage ist zwar zu entnehmen, dass
Sie „im Ruhestand“ sind, doch dies bedeutet für Sie
zweifelsfrei nicht, die Zeit tot zu schlagen.
Vielleicht kennen Sie einen Amtsbruder, Bekannten oder
wen auch immer, der / die Interesse an solch einer
Konversation und die zeitlichen Möglichkeiten hat.
Ich bin 59, wohne seit 9 Jahren in Michendorf zwischen
der Spargelmetropole Beelitz und Potsdam, bin in 2. Ehe
verheiratet. Meine Frau Astrid wurde im September 2006
getauft, und im Rahmen ihrer Taufe trat ich vom
katholischen zum evangelischen Glauben über.
Meine Wurzeln stammen aus Nordbayern -> Oberfranken
mit Kreishauptstadt Bayreuth. Bis 1999 war ich rk,
Marienverehrer, dann nach dem Kennenlernen meiner
neuen Partnerin und seit 2001 Ehefrau ein etwa 12
Monate andauerndes religiöses „Vakuum“ (ständiger
Ehebruch lt. Vatikan, Ausschluss von den Sakramenten
der Beichte / Hl. Abendmahls).
So erlebte ich über Jahrzehnte den katholischen und
seit ca. 8 Jahren den evangelischen Glauben bzw.
Konfession. Denn: „glauben“ beide an die
gleiche Trinitas, beten das gleiche Vaterunser und
bis auf 1 Wort das gleiche Credo.
Und eben aufgrund des Erlebens dieser beiden christlichen Konfessionen gibt es nicht wenige Ansatzpunkte, sich über das „Warum“ zu diesen und jenen Unterschieden auszutauschen.
Will heißen, mir geht es keinesfalls um hochtheologische Themen, vielmehr darum, als säßen sich ein katholischer und evangelischer Christ gegenüber -hier eben per Mail-, um für beide Seiten interessante Gespräche zu führen und von den Erfahrungen des anderen zu lernen.
Meine Frau ist in der Seniorenbetreuung tätig. Ihr AG
finanzierte ihr u.a. eine kostspielige Ausbildung zur
„zertifizierten Gedächtnistrainerin“, die jedoch in
der Praxis nicht eingesetzt wird. - Jeder Außenstehende
geht vielleicht davon aus, dass ein Ehepaar, wenn es sich , Mails verschickt. Das trifft in Astrid’s Fall zu, also das Mailen mit anderen Kolleginnen aus dem Gedächtnistraining - Forum.
Es wäre m.E. fatal, den Feierabend gemeinsam nur vor dem TV zu verbringen. Wir liefern uns jeden Sa. und So.
eine „Scrabble - Schlacht“ und haben ganz bestimmt ein harmonisches Zusammenleben, besprechen alles. Doch täglich etwa 1 Std. „Auszeit“ halten wir für gut.
Statt am PC zu arbeiten oder gegen ein Programm Schach zu spielen hätte ich gerne auch einen Chatpartner zum Thema Theologie.
Ich besuchte kurz Ihre Homepage und entnahm dieser eben, dass Sie zwar offiziell „i.R.“ sind aber nie in Ruhestand gehen werden.
Den Bereich „Atheismus“ überflog ich aus Zeitgründen nur. - Toleranz ist eine Tugend, die „man“ pflegen sollte. Und so akzeptiere ich auch Atheisten, die diese Einstellung hier im Osten eben nicht anders beigebracht bekamen. Vom Balkon unserer Wohnung aus der direkte Blick auf die Neuapostolische Kirche. Dort finden sehr gut besuchte Gottesdienste sonntags um 09:30 h und mittwochs um 19:30 h statt. Ich beneide diese Kirchgemeinde um deren Zusammenhalt.
Ein berühmter Mann sagte mal „Scio me nihil scire“. Leider sprach mich noch kein Atheist auf meinen Glauben an. Die Antwort wäre so einfach gewesen: „Geh im Frühling durch den Wald und mach Deine Augen auf!“
Ich würde mich sehr über Ihr Feedback freuen. Vielleicht kennen Sie jemanden, der Lust & Zeit für solche regelmäßigen Mailkontakte hat.
Ihnen alles Gute,
IHS
Josef