Meine Tochter ist stark Alkoholabhängig seit über 4 Jahre. Hat etliche Entgiftungen und Langzeittherapien hinter sich. Sie bekommt jetzt Rente wegen Erwerbsunfähigkeit.Mit der Zeit ist meine Tochter verwirrt und ich hatte schon einmal eine rechtliche Betreuung beantragt.Wurde eingestellt da sie in ein betreutes Wohnen gezogen ist. Die Betreuung ist aber nur auf einmal in der Woche ein treffen und wenn es hochkommt noch ein Telefonat. Ihr Geld wird verwaltet . Ich wurde gebeten nicht mehr meine Tochter anzurufen,da ich den Fortschritt blockiere.Wenn ich Fragen habe werde ich mit dem Datenschutz abgewiesen.
Meine Frage ist jetzt.
Was sollte ein betreutes Wohnen bieten und bin ich als Mutter nicht berechtigt über die wichtigsten Informationen in Kenntniss gesetzt zu werden.
Wo kann ich mich hinwenden ,um genaue Informationen zu bekommen. Ich möchte meiner Tochter nur helfen,sie müßte nach meiner Auffassung in eine Betreuung wo ständig jemand anwesend ist und wo Sie wieder einen normalen Tagesablauf kennenlernt.
Ich würde mich freuen ,wenn ich Hilfe bekomme
Mit freundlichen Gruß H. Grothe
Wenn ein junger Mensch alkoholabhängig wird, hat das immer auch mit der Vergangenheit, der eigenen Geschichte zu tun. Möglicherweise ist in der Beziehung zur Tochter etwas nicht so rund gelaufen und die Tochter ist dadurch in die Abhängigkeit geraten. Jetzt ist sie krank, denn Alkoholismus ist eine Krankheit. Ich verstehe nicht, wieso Sie einerseits schreiben, dass Ihre Tochter in einer betreuten WG lebt aber andererseits diese Betreuung nur einmal die Woche ein Treffen hat? Oder was meinen Sie da? Es ist nicht klar, was Sie hier sagen wollen, aber wie dem auch sei, ist Ihre Tochter jetzt in anderen, professionellen Händen und dort will man ihr helfen. Sie will das wohl - so wie es aussieht - auch, denn sonst würde sie ja gehen oder aber sich den Vorschriften des Hauses widersetzen und das Gespräch mit Ihnen suchen.
Wenn jemand eine Suchttherapie macht, ist es grundsätzlich normal, dass die Angehörigen in der ersten Phase außen vor bleiben und es keine Kontakte geben soll. Ihre Tochter muss sich selbst finden, kennen lernen, verstehen, warum sie trinkt und das kann sie nicht, wenn Sie ständig anrufen. Lassen Sie ihr die Zeit, die sie braucht. Sie müssen sich nirgendwo hinwenden, um Informationen zu fordern. Wenn Ihre Tochter volljährig ist, haben Sie dazu sogar überhaupt kein Recht und auch keine Möglichkeit.
Sorry, dass ich jetzt mal ganz hart und unverblümt sage, was ich denke: Wenn Ihre Tochter schon länger erwachsen ist und Sie nicht einmal jetzt die Privatsphäre und die Vorgaben der Betreuer respektieren, dann haben Sie Ihr Kind nie los gelassen und es ist nicht so arg verwunderlich, dass sie sich nur durch Trinken dann und wann befreit sah.
Sie werden vielleicht, wenn Sie sich jetzt ruhig und still verhalten, eines Tages zur Therapie hinzugezogen. Dann müssen Sie bereit sein, Ihre Fehler zu sehen und Ihren Beitrag am Schicksal Ihrer Tochter erkennen und therapieren lassen. Kinder hat man nur eine Weile, wenn man sie dann festhält, hat man sie irgendwann für immer verloren. Leben Sie Ihr Leben, machen Sie vielleicht unabhängig von Ihrer Tochter eine Therapie.
Hallo,
wie alt ist Ihre Tochter?
Wenn über 18 haben Sie keine Handhabe.
Trinken Sie selbst?
Wenden Sie sich an den Betreuer.
Wenn Ihre Tochter Sie nicht sehen will…geht’s nicht
Suse
an lena binka: Was soll denn die Frage, ob die Mutter selbst trinkt???
Hallo,
ich habe ihren Kommentar gelesen und ich möchte mich dazu näher äußern. Meine Tochter ist 47 Jahre und war verheiratet und hat zwei Kinder. 22Jahre und 18 Jahre. Sie war in der Altenpflege (Altersheim) vom 20 Lebensjahr beschäftigt .Sie war immer bemüht Arbeit und Privatleben gut hin zu bekommen, aber sie hat es nicht geschafft zu sagen,ich kann nicht mehr. Seit der Privatisierung in der Altenpflege sind die Arbeitsbedingungen unerträglich geworden. Ich hatte oft liebe volle Gespräche mit meiner Tochter und ich kann ihnen versichern ,das ich trotz meiner Scheidung damals eine liebevolle Mutter war, aber auch ich war berufstätig.2007 hatte sie den ersten Alkoholentzug und es schien so als wäre alles wieder gut. 2009 trennte sie sich und ihre damals 14 jährige Tochter zog mit ihr der Sohn blieb beim Vater,aber er hatte einen guten Kontakt zu ihr.Sie hat wieder angefangen zu trinken und der Ehemann wollte die Ehe nicht weiter fortführen. Feb.10 lernte sie über das Internet einen Mann kennen, der ist auch gleich bei ihr eingezogen und von da an ging es immer weiter bergab. Sie trank und kam ins Krankenhaus, und so ging es fortlaufend,
Ich wurde dann immer angerufen und sollte mich um Kind und Hund kümmern. Der Lebensgefährte von ihr hat sie so manipuliert, das sie es nicht mal gemerkt,wie ihre Tochter darunter gelitten hat. Die Tochter ist dann auch zum Vater gezogen und hat bis heute den Kontakt zur Mutter abgebrochen.Der Typ hat es geschafft ,er hat sie geschlagen ,Konto geplündert Verträge auf ihren Namen abgeschlossen . Sie hat es manchmal mitbekommen,aber nichts unternommen. Anfang 2012 verlor sie ihre Wohnung und kam ins Obdachlosenheim. Er ging für Monate ins Gefängnis und sie trank weiter.Ich wurde zwischendurch immer wieder eingeladen mich um meine Tochter zu kümmern.Der Typ hat ihr eingeredet das ich an allem Schuld habe.2013 hat sie wieder eine Langzeittherapie gemacht und anschliessend ist sie in eine betreute Wohngruppe gezogen. Dort hat sie ihr eigenes Zimmer und wird von einer Sozialarbeiterin betreut.Die Betreuung besteht darin,einmal in der Woche ein Gespräch wenn Behördengänge zu erledigen ,wird das gemacht.,und das war es. Meine Tochter hat durch den vielen Alkoholkonsum ihre Merkfähigkeit verloren.Sie hat erheblich Orientierungsschwierigkeiten.Ich hatte einen Antrag auf einen gesetzlichen Betreuer gestellt ,der wurde abgelehnt weil meine Tochter gerade in dem betreuten Wohnen eingezogen ist. Ich bin aber der Meinung das meine Tochter dort nicht richtig betreut wird.Ich hoffe das ich mich jetzt besser ausgedrückt habe. Ich habe zu meiner Tochter immer ein gutes Verhältnis gehabt,wir konnten uns immer auf einander verlassen,bis der Typ aufgetaucht ist . Ich könnte Romane schreiben,was ich die letzten Jahre alles erleben durfte und ich möchte doch nur das meine Tochter lebenswertes Leben leben kann.Ich bedanke mich ,das Sie mir helfen wollen. Wenn ich nicht so einen lieben und Verständnisvollen Ehemann hätte,wäre ich schon längst ein Frack.
Hallo,
meine Tochter ist 47 Jahre alt. Nein ,ich trinke nicht und ich habe auch nicht meine Kinder vernachlässigt. Ich habe mich an die Betreuerin gewendet, und sie hat mir glaubhaft gemacht das sie ganz dicht an meiner Tochter dran ist und alles tut um das es meiner Tochter gut geht.Genau das kann ich nicht glauben. was bringt ein halbe Stunde bis eine Stunde in der Woche?
Vielen Dank für ihre Antwort.
Sehr geehrte Frau Grothe,
so, wie sich mir die Situation darstellt, haben Sie keinen rechtlichen Anspruch auf Informationen. Natürlich ist das für Sie als Mutter kaum nachzuvollziehen und gewiss auch nicht ganz leicht zu verkraften.
Aber es gibt auch Hoffnung. Das betreute Wohnen ist eine Chance für Ihre Tochter, wieder in ein suchtmittelfreies Leben zu finden. Sie wird dort gewiss eine optimale Betreuung erhalten und vielleicht sogar lernen, den Alltag ohne Alkohol zu meistern. In solchen Therapie- oder Adaptions-Einrichtungen ist es durchaus normal, dass Kontakte zum Umfeld (insbesondere auch Familie) zunächst eingeschränkt werden. Das ist keinesfalls als „Strafmaßnahme“ gedacht, sondern sehr wichtig für alle Beteiligten, einen Weg zur Normalität zu finden.
Wichtig ist, dass Sie jetzt auch etwas für sich tun. Schließen Sie sich Gleichgesinnten an - es gibt Selbsthilfegruppen, in denen sich Angehörige von Suchtkranken treffen und sich über ihre Sorgen austauschen. Hier bekommen Sie auch wertvolle Tipps, wie Sie am besten mit der Situation umgehen können. Schauen Sie sich am besten verschiedene Gruppen an und entscheiden Sie dann, wo es Ihnen am besten gefällt. Dabei sind auch sogenannte „gemischte“ Gruppen, in denen sich Suchtkranke und Angehörige gemeinsam treffen, sehr empfehlenswert. Je mehr Sie über die Suchterkrankung wissen, umso besser können Sie mit der Erkrankung Ihrer Tochter umgehen. Das hilft Ihnen und Ihrer Tochter. Falls Sie Hilfe benötigen, eine Gruppe zu finden, melden Sie sich einfach nochmal bei mir. Gemeinsam werden wir da bestimmt etwas Passendes entdecken.
Viele Grüße und alles Gute wünscht Ihnen,
Ilo-Ali
Hallo,
Ich kann Sie sehr gut verstehen,weil ich auch in einer ähnlichen Situation war/bin.
Ich habe mir selbst psychologische Unterstützung geholt.
Dazu würde ich Ihnen auch raten.
Das kann einen richtig kaputt machen und Ihrem Mann wird es auch richtig schwer fallen auf Dauer.
Vielleicht sind sie dann auch gestärkt und haben wieder Kraft für Ihre Tochter,oder Sie werden auch lernen wie mit dieser Situation am besten umzugehen ist.
Viel Erfolg und liebe Grüße sendet Oscara
Tatsache ist das es sich bei einer Alkoholabhängigkeit um eine Familienerkrankung handelt.
IMMER !!!
Die Gretchenfrage lautet also: welche Rolle spielst DU bei dem ganzen ???
Du kannst Deiner Tochter am besten helfen in dem DU dich um Dich kümmerst und schaust was Du für Dich tun kannst .Das jedoch schafft niemand im Alleingang.Du benötigst Hilfe und Unterstützung.
Eine mögliche und probate Anlaufstelle für Dich sind die Al Anon Familiengruppen.