Suche Studie / Psychoanalytiker / Gespräch Krebspatientinnen / Diagnostik

Liebe wer-weiß-was ´ler!

Für meine Berichte zur Prüfung suche ich dringend nach einer Studie. Ich bin eigentlich ganz gut im Recherchieren im Netz. Beim Suchen nach dieser Studie aber bin ich nun komplett ohne Ergebnis geblieben.

Von meiner Supervisorin bekam ich den Hinweis, es gäbe eine Studie, die sie wie folgt beschrieb.

Setting: Psychoanalytiker und Krebspatientinnen haben miteinander ca. 5 Gepsräche. Und über einen längeren Zeitraum dann noch einmal. Die Krebspat. hatten ihre Erkrankung vor kurzer Zeit überwunden. In den Gesprächen konnten die Analytiker, nur anhand der Gespräche (und der sich entwickelten Übertragung / Gdgenübertragung)  gemeinsam mit den Pat. vorraussagen, ob sie Metastasen entwickelt hatten, oder nicht. Und zwar mit einer erstaunlichen Zuverlässigkeit von fast 100%. Ohne vorherige köerperliche Diagnostik.

Diese Studie habe es „vor einigen Jahren“, wahrscheinlich um eine „Frankfurter Studiengruppe“ gegeben.

Es sind zugegeben marginale Angaben und sehr ungenau. Die Supervisorin wusste leider überhaupt nicht mehr dazu. Ich hoffe, diese Studie existiert überhaupt? Sie war sich so sicher, hatte aber weder Unterlagen noch weitere Angaben dazu.

Ich war seit Jahren nicht mehr hier im Forum, nun aber wusste ich keinen anderen Ausweg. Und weil mir diese Studie bei der Ausarbeitung eines meiner Prüfungsberichte sehr helfen könnte, fiel mir ein, wie sehr mir w-w-w vor einigen Jahren geholfen hat, „Dinge“ klar zu kriegen bzw. einen klaren Kopf zu bekommen :wink: .

Nun aber wird es ernst. Ich wäre Euch wirklich extrem dankbar für Hinweise. Vielleicht hat ja der eine oder andere Experte hier davon gelesen.

Herzlichen Dank an alle, die sich dazu vllt. erfolgreicher als ich auf die Suche machen bzw. mir eine Information dazu zur Verfügung stellen können.

Liebe Grüße,

Bettina

Hallo Bettina,
danke für die Anfrage - was für ein spannender Ansatz. Leiuder kenne ich diese Studie nicht, bis her weiß ich nur, dass jeder Hinweis auf eine systematische Bezugnahme der Psychogenen Dynamiken sofort widerlegt werden konnten.
Oft sind es die methodischen Probleme, die hier wirken.

Im Oktober ´13 war ich auf dem internationalen Kongress „Bindung und Psychosomatik“ in München, wo beeindruckende Ergebnisse (systematisierter Forschung) von Erkrankungen in Bezug zu Bindungsstörungen dargerstellt wurde. Jedoch von Krebs war hier nicht die Rede.
Dennoch - wenn man sich die Ergebnisse der Psychoimmunologie vergegenwärtigt, dann schließt dies die Krebserkrankung auch mit ein. Aber das ist nur ein theoretischer Gedanke.

Ich werde nochmal eine Freunden fragen, sie ist Ärztin in einer Krebsklinik und sehr engegiert (immer auf dem neusten Stand), sie müsste es wissen, aber meine Hoffnung ist nicht sehr groß. Nichts gegen Ihre Supervisorin, aber wenn es eine valide Studie mit so einer Vorhersagechance gäbe, wäre sie populär und es gäbe folgestudien, denn das wäre sensationell. Ich vermute eher, dass es sich um eine kleien Stichprobe und die Patientengruppe eines Therapeuten/in handelt und man wieder kein valides Design hat.

Sollten Sie auf diese Studie tatsächlich treffen, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie dies kund tun - ich zumindest bin sehr an so einem Ergebnis interessiert. Auch wenn man immer gut aufpassen muss, dass man die Selbstzuschreibungen und Schuldgefühle der KlientInnen nicht negativ verstärkt. 

Soweit erst einmal - tut mir leid, dass ich da nichts wirklich Hilfreiches beitragen kann.
viele Grüße und schöne Weihnachtstage wünscht
Catharina Hübner

www.catharina-huebner.de

Bedenken
Hallo liebe Bettina,

welcome back! :smile:
Auch wenn es gerade in dieser Zeit ist, wo wer-weiss-was managementmäßig in toto unter einer antisozialen PSt leidet :wink:

Einen Wink für einen Link kann ich dir leider nicht geben. Das Suchgebiet, und damit auch ein Nest von Fachleuten, die da weiterhelfen könnten, wäre natürlich die -> Psychoonkologie. Aber das wird dir nix Neues sein.

Die Andeutungen des Inhaltes der „Studie“ aus dritter Hand lassen natürlich wenig Hinweis zu. Aber die bereits darin sich offenbarenden und eh notwendigerweise vorhandenen systematischen Fehler lassen ein Ergebnis „fast 100%“ ja logischerweiser schon nicht zu: Psychoanalytiker: wie lange praktizierend? Wieviel medizinisches Wissen lag vor a. über Krebs, Krebsentstehung, Heilungschancen überhaupt, b. über die jeweiligen unterschiedlichen(!?) Krebsarten der Patientinnen, c. über Wahrscheinlichkeiten von Streuungen, d. über die unterschiedlichen Therapieformen, die angewendet wurden … usw. Wie will man das quantifiziert haben wollen! Darin liegt ja allein schon ein systematischer Fehler von ±100%!

Und das nach 5(!) Gesprächen!? Übertragung/Gegenübertragung!? Wo in regulären Therapien gerade mal die Anwärmphase und der „Können wir miteinander?“-Check in Gang gekommen ist?

Mit deinem eigenen Erfahrungshintergrund sag ich dir ja sicher nichts Neues mit dem Hinweis, wie schnell und gerne aus "Ich hab da mal, ich weiß nicht wo, was von einer Studie gehört … " ein „Es ist wissenschaftlich bewiesen, daß …“ wird.

Und gerade wegen der „fast 100%“ nach „5 Gesprächen“ incl. „Gegenübertragung“ (und die Erde ist eine Scheibe) ahne ich eher eine Propaganda aus der Lobby der „Krebspersönlichkeit“-Spekulationen. Die „Krebspersönlichkeit“ geistert ja schon seit Jahrzehnten ungebremst durch die Fachwelt und hat sich nach wie vor noch nicht zu mehr entwickelt als die Handlesekunst.

Ich hoffe, diese Studie existiert überhaupt? Sie war sich so sicher, hatte aber weder Unterlagen noch weitere Angaben dazu.

Yepp, siehe oben. Wie gesagt, wenn diese Studie nicht bei jedem Institut bekannt ist, das sich Psychoonkologie auf die Fahne geschrieben hat, würde ich eher eine Urban Legend vermuten.

Das sind leider jm2p dazu :frowning:

Hallo Bettina,

leider kann ich auch nichts Besseres sagen als die bereits vorliegenden Antworten.
Wenn ich auch kein Therapeut bin, so wäre mir diese Studie, hätte ich sie in einer Fachzeitschrift gelesen, doch vage in Erinnerung geblieben oder ich hätte sie gar in meiner persönlichen Literatursammlung notiert…
Den „Bedenken“ kann ich mich nur anschließen und halte das Konstrukt, so es doch existiert, nicht für seriös und belastbar.
Tut mir Leid für Dich!
Dennoch viel Erfolg für die weitere Arbeit!
Werner

Hi,

sorry, so eine Studie kenne ich auch nicht. Ich weiß nicht recht ob ich mich wundern, lachen soll oder nicht. Psychoanalytikern ist ja manches zuzutrauen.
Ich erinnere mich, früher die Bücher von Wilhelm Reich gelesen zu haben. Der fabulierte auch über den Charakter von Krebspatienten – zu einer Zeit, wo man über Asbest und chemische Intoxikationen nichts wusste. Das ein Psychoanalytiker auf Reich zurückgreift und an Hand der Charakteranalyse zum Wahrsager wird würde mich nicht wundern, aber ich schätze, so was gehört heute in´s (Wilhelm) Reich der Esoterik.