Suche Übersetzung ins Hebräische Psalm23

Hallo,

ich möchte meinen beiden Kindern Ihre Taufsprüche gerne in hebräischer Schrift als Wandbild über´s Bett schreiben. Wer kann mir dabei helfen, Psalm 23 zu übersetzen oder wer kann mir ein Programm nennen, mit dem ich eine (grammatikalisch richtige) Übersetzung in hebräische Schriftzeichen bekomme!

Brauche eine Schrift, die sich sehr klar vergrößern lässt, damit ich mir davon Schablonen fürs Übertragen auf die Wand fertigen kann.
Gerne auch eine Schmuckschrift oder althebräische Schrift.

Um gleich div. Fragen zuvor zu kommen: Ich möchte den Text NICHT für eine Tätowierung. Aufgrund jüdischer Wurzeln in meiner Familie kommt das für mich nicht in Frage!

Jedoch möchte ich meinen Kindern damit einen Bezug zu Ihrer familiären Herkunft geben.

Ich hoffe sehr, hier Hilfe zu finden.

Vielen DANK,
Sabrina

Hallo Sabrina,

wieso Übersetzung? Das Original ist doch hebräisch. Ich hoffe das hier ist der gewünschte Psalm:

http://mechon-mamre.org/p/pt/pt2623.htm

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra,

Danke für den Link. Hast Du auch eine Ahnung, wo ich das ganze in Schmuckschrift / Schönschrift ggf auch Althebräisch umwandeln kann?

Liebe Grüße,
Sabrina

Hallo Sabrina,

Hast Du auch eine Ahnung, wo ich das ganze
in Schmuckschrift / Schönschrift ggf auch Althebräisch
umwandeln kann?

Das ist Althebräisch. Zur Erläuterung: Es gibt zwischen Althebräisch (also Bibelhebräisch) und Modernhebräisch gar keine so großen Unterschiede. Hebräisch war ja lange Zeit in erster Linie eine Liturgiesprache. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde es als gesprochene Sprache „wiederbelebt“.

Es gibt einige Worte, die heute eine andere Bedeutung haben, z.B. Cheschmol. Das wird in der Bibel als „Glanzerz“ (was auch immer das sein mag) übersetzt, und heißt auf Modernhebräisch „Elektrizität“. Und dann gibt es natürlich auch Worte für Dinge, die man noch nicht kannte, also die Bibel entstand. Computer, Auto, etc. Außerdem gibt es einige grammatikalische Besonderheiten.

Dir ist wahrscheinlich schon aufgefallen, dass in der Bibel oft einmal ein „und“ zu Beginn eines Satzes steht. Das liegt daran, dass da im hebräischen Original eine besondere Zeitform steht, die man heute nicht mehr verwendet.

Aber im Prinzip ist es die gleiche Sprache. Mit anderen Worten: Es gibt nur diese eine hebräische Version.

Wo du eine „Schmuckschrift“ herbekommst, weiß ich nicht. Tut mir leid.

Schöne Grüße

Petra

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Off-Topic-Dank
Moin Petra,

die Frage nach dem Grund für das häufige „und“ in der Bibel will ich ab und zu hier stellen, und ebenso ab und zu vergesse ich es - jetzt weiß ich die Antwort.

Dankende Grüße
Pit

Hallo Petra,

ich danke Dir sehr herzlich für Deine wirklich interessante Antwort!

Du hast mir damit wirklich weitergeholfen. Und eine Schmuckschrift werde ich auch noch finden. Bin sehr zuversichtlich! *grins*

Danke,

viele Grüße,
Shalom

Sabrina

Dir ist wahrscheinlich schon aufgefallen, dass in der Bibel
oft einmal ein „und“ zu Beginn eines Satzes steht. Das liegt
daran, dass da im hebräischen Original eine besondere Zeitform
steht, die man heute nicht mehr verwendet.

Welche Zeitform wurde denn mit „und“ eingeleitet?

Fragt sich gerade

Martinus…

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Hallo,

bei mir (mit Opera) wird das aber falsch angezeigt - die Vokalzeichen (die Punkte über und unter den Buchstaben) stehen jeweils mit einem Leerzeichen. Abgesehen davon, dass die Vokale eigentlich eher nicht geschrieben werden.

An Sabrina: Überprüf mal, ob das bei Dir stimmt - wenn nicht, melde Dich nochmal.

Viele Grüße,

Jule

vom Umgang mit anderen religiösen Traditionen
Hallo Sabrina,

ich möchte meinen beiden Kindern Ihre Taufsprüche gerne in
hebräischer Schrift als Wandbild über´s Bett schreiben.

Ich denke, die technische Seite Deines Vorhabens ist das
geringere Problem. Im Netz wirst Du zuhauf „Hebrew Fonts“ finden,
die Du runterladen kannst, und sicher ist irgendwo ein Schriftbild dabei, das Dir zusagt. Zum Anschauen, wie hebräische Buchstaben in religiösen Schriften geschrieben werden, findest Du einige Beispiele hier:
http://www.soferet.com/gallery.html

Die Personen - meist Männer -, die diese „Schreibarbeiten“ durchführen, haben eine lange Ausbildung, nicht nur handwerklicher, sondern auch spiritueller Art, durchlaufen.

Wer
kann mir dabei helfen, Psalm 23 zu übersetzen oder wer kann
mir ein Programm nennen, mit dem ich eine (grammatikalisch
richtige) Übersetzung in hebräische Schriftzeichen bekomme!

Dazu hat Petra schon Einiges geschrieben, was Dir vermutlich hilft.

Brauche eine Schrift, die sich sehr klar vergrößern lässt,
damit ich mir davon Schablonen fürs Übertragen auf die Wand
fertigen kann.
Gerne auch eine Schmuckschrift oder althebräische Schrift.

Was genau Du mit „Schmuckschrift“ meinst, verstehe ich nicht, aber vermutlich meinst Du hebräische Buchstaben in einer Schriftart, die Dir gefällt.

Um gleich div. Fragen zuvor zu kommen: Ich möchte den Text
NICHT für eine Tätowierung.

In einem jüdischen Forum würdest Du dann auch keine Antworten auf die Frage bekommen.

Aufgrund jüdischer Wurzeln in
meiner Familie kommt das für mich nicht in Frage!

Aber andere Formen der Respektlosigkeit schon? - frage ich mal etwas provozierend nach.

Ich finde es zuallererst einmal ganz wichtig, dass Kinder ganz allgemein durch das alltägliche Miteinander lernen, andere Menschen - egal welche Religion, Weltanschauung oder sexuelle Orientierung sie haben, zu achten.

Mein Eindruck - aufgrund Deiner Anfrage und wie sie gestellt ist - ist, dass Du keinerlei Bezug zu jüdischen Traditionen hast. Das ist kein Vorwurf, sondern nur eine Feststellung. Damit dürfte es Dir so gehen, wie den meisten Menschen in einer ähnlichen Situation.

Ich finde, es hat schon etwas sehr Magisches, sich von hebräischen Schriftzeichen an der Wand des Kinderzimmers zu erwarten, dass damit ein Bezug zur jüdischen Familienvergangenheit grundgelegt / hergestellt wird.

Deine Kinder werden größer werden, und dann werden sie eigene Vorstellungen haben, wie sie die Wände ihres Kinderzimmers gestalten wollen. Abgesehen davon, werdet Ihr vielleicht auch einmel umziehen oder wenn es sich um ein eigenes Haus handelt, irgendwann mal die Räume vielleicht anders aufteilen wollen.
Wie willst Du dann mit den hebräischen Schriftzeichen auf der Wand umgehen speziell denen, die das Tetragramm wiedergeben?

Der von Dir angefragte Psalm beinhaltet zweimal das Tetragramm (den hebräischen G-ttesnamen). Ich habe mal vor einigen Jahren für eine jüdische Organisation ein hebräisch-englisches Bibelprogramm übersetzt und bearbeitet. Wenn jemand an entsprechender Stelle auf den DRICKEN-Button geklickt hat, dann ging ein Fenster auf, das den Nutzern erklärte, dass sie jetzt einen religiösen Text mit einem Tetragramm ausdrucken, und dass sie gebeten werden, falls sie den Text nicht mehr benötigen, ihn zum nächsten Rabbinat zu bringen, weil Texte, die den G-ttesnamen beinhalten, nicht einfach mal so entsorgt werden können.

In der englisch-hebräischen Orginalfassung des Programms war dieser Hinweis übrigens nicht enthalten, was damit zu tun hat, dass man in Deutschland nach der Schoah nicht davon ausgehen kann, dass ein entsprechender Wissensstand, was den Umgang mit diesen Dingen betrifft, da ist.

Bereits weiter oben im Text habe ich von der Person geschrieben, die religiöse Texte (Sofer - Soferet) schreibt. Dem Tetragramm bzw. der Realität, die dahinter steht, wird so viel Achtung entgegengebracht, daß ein Sofer / eine Soferet vor dem Schreiben des Tetragramms in die Mikwe (rituelles Tauchbad) geht. Ein solcher „Schreibvorgang“ wird im Judentum als religiöser Akt gesehen. Das kann man nicht so einfach irgendwie irgendwo „hinpinseln“.

Jedoch möchte ich meinen Kindern damit einen Bezug zu Ihrer
familiären Herkunft geben.

Das wäre noch mal eine ganz eigene Diskussion.

Ich bezweifle, dass Dein geplantes Wandbild daa taugliche Mittel dafür ist. Inwiefern bekommt man durch hebräische, chinesische, kyrillische oder welche Schriftzeichen auch immer, einen Bezug zu den Realitäten, die sie vermitteln?

Wie stellst Du Dir das vor? Wie wird eine Entfremdung, die über Generationen hinweg stattfefunden zu haben scheint, über hebräische Schriftzeichen an der Wand relativiert oder vermag einen Bezug zur jüdischen Familienvergangenheit herzustellen?

Abgesehen davon sprichst Du in Deiner Anfrage von Tauf sprüchen. Damit habt Ihr Euch doch schon für eine Weichenstellung entschieden. Eine Verbindung - welcher Art und Intensität auch immer - mit dem Christentum scheint ja dann vorhanden zu sein.

Möglicherweise - und auch das ist gar nicht so selten - geht es um eine ungelöste Identitätsproblematik auf der Elternebene. Die sollte dann aber nicht auf dem Rücken - oder den Zimmerwänden - der Kinder ausgetragen werden.

Ich hoffe sehr, hier Hilfe zu finden.

Ob das was Du da im Sinn hast bzw. für Anregungen hier bekommen hast, Deinem Anliegen dient, ist eine andere Frage.

Viele Grüße

Iris

Hallo Iris,

Wie willst Du dann mit den hebräischen Schriftzeichen auf der
Wand umgehen speziell denen, die das Tetragramm wiedergeben?

Da hatte ich nicht genau gelesen und habe mir das Bibelzitat - in schöner Schrift, und vielleicht mit der deutschen Übersetzung daneben - als Bild in einem Rahmen vorgestellt. (Kann man ja auch machen.)

Wie geht man denn mit dem Tetragramm auf einer Wand um? Da habe ich noch nie drüber nachgedacht.

Und wie sieht es aus, wenn man es mit Kreide an die Tafel geschrieben hat?

Ich weiß nur, dass es im PC kein Problem ist, solange man es nicht ausdruckt.

Dem Tetragramm bzw. der Realität, die dahinter steht, wird so
viel Achtung entgegengebracht, daß ein Sofer / eine Soferet
vor dem Schreiben des Tetragramms in die Mikwe (rituelles
Tauchbad) geht.

Jedes Mal? Oder einmal am Tag? … Das Tetragramm kommt ja in der Bibel recht häufig vor.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra,

Wie geht man denn mit dem Tetragramm auf einer Wand um?
Da habe ich noch nie drüber nachgedacht.

Das wäre eine eigene rabbinische Diskussion.
Ob und wo es die gibt, weiß ich nicht.

Das Tetragramm auf Wänden: Ich kann mich nicht erinnern, das schon mal gesehen zu haben. Hebräische Inschriften gibt es durchaus, aber ein Tetragramm ist mir noch nicht untergekommen.

Wenn Torahrollen beschädigt sind, versucht man, sie zu restaurieren. Kann man sie nicht mehr verwenden, dann werden sie auf jüdischen Friedhöfen in eigenen Gräbern beigesetzt. Für andere rituelle Gegenstände wie Mesusot, Schriften gab es die Genisa, also einen eigenen Aufbewahrungsort.

Und wie sieht es aus, wenn man es mit Kreide an die Tafel
geschrieben hat?

Warum sollte man das Tetragramm an die Tafel schreiben? Welche
Notwendigkeit besteht dazu?

Ich weiß nur, dass es im PC kein Problem ist, solange man es
nicht ausdruckt.

Ich erinnere mich an die Anfangszeiten des Internet. Da gab es große rabbinische Diskussionen, wie das mit den Pixeln zu sehen ist oder auch nicht.

Selbst das Ausdrucken an sich ist nicht das Problem. Das Problem fängt mit der „Entsorgung“ an.

Dem Tetragramm bzw. der Realität, die dahinter steht, wird so
viel Achtung entgegengebracht, daß ein Sofer / eine Soferet
vor dem Schreiben des Tetragramms in die Mikwe (rituelles
Tauchbad) geht.

Jedes Mal? Oder einmal am Tag? … Das Tetragramm kommt ja in
der Bibel recht häufig vor.

Theoretisch jedes Mal, aber in der Praxis läuft es so, daß der Sofer / die Soferet Platz läßt für die Tetragramme und nach dem Untertauchen in der Mikwe die entsprechenden frei gelassenen Stellen ausfüllt.

Viele Grüße

Iris

Hallo Iris!

Das Tetragramm auf Wänden: Ich kann mich nicht erinnern, das
schon mal gesehen zu haben. Hebräische Inschriften gibt es
durchaus, aber ein Tetragramm ist mir noch nicht
untergekommen.

Dann schau mal hier:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:9490_-_Milano…
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:BASILICA_OF_S…
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Church_in_the… (okay, da ist es nur ein Fenster, keine Wand)
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Entreolai.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Halmstadgrupp…
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jhwh_askome.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jhwh_abild_ta…
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Jhwh_barnarp.jpg

Davon gibt’s noch viel mehr.

Warum sollte man das Tetragramm an die Tafel schreiben? Welche
Notwendigkeit besteht dazu?

Z.B. im Religionsunterricht, wenn man den Schülern erklärt, was ein Tetragramm ist oder woher der Name „Jehova“ stammt.

Liebe Grüße
Immo

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Hallo Vokietis,

Das Tetragramm auf Wänden: Ich kann mich nicht erinnern, das
schon mal gesehen zu haben. Hebräische Inschriften gibt es
durchaus, aber ein Tetragramm ist mir noch nicht
untergekommen.

Bei meinem Ursprungsposting ging es um jüdische Kontexte und die halachische Diskussion von Rabbinen. Selbige befassen sich nicht mit christlichen Kontexten.

Soweit ich das erkennen kann, sind die Links Aufnahmen von Tetragrammen auf Wänden bzw. Glasbildern in christlichen Kirchen. Deshalb verstehe ich nicht, was Du damit aussagen willst.

Ich habe nicht behauptet, daß es keine Tetragramme auf Wänden gibt, sondern, daß sie mir in jüdischen Kontexten nicht untergekommen sind.

Ich habe schon eine Meinung dazu, was Tetragramme in christlichen Kirchen betrifft. Aber es geht mich im Grund genommen nichts an, und tangiert mich nicht sonderlich, denn es sind ja nicht meine Orte.

Warum sollte man das Tetragramm an die Tafel schreiben? Welche
Notwendigkeit besteht dazu?

Wenn man das Tetragramm nicht schreiben will, dann braucht man es auch nicht schreiben. Im jüdischen Religionsunterricht arbeitet man schon in sehr jungen Alter mit den Orginaltexten. Da ist also ein Tanach vorhanden, sodaß man es zeigen kann ohne dass es einen Tafelanschrieb braucht.

Z.B. im Religionsunterricht, wenn man den Schülern erklärt,
was ein Tetragramm ist oder woher der Name „Jehova“ stammt.

Geht - wie gesagt - auch anders; und im Zeitalter der Whiteboards sowieso.

Viele Grüße

Iris

Hallo,

Geht - wie gesagt - auch anders; und im Zeitalter der
Whiteboards sowieso.

Das Tetragramm von einem Whiteboard zu wischen ist inwiefern ein geringeres Problem, als es von einem Blackboard zu wischen?

Gruß
Werner

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Hallo Werner,

Geht - wie gesagt - auch anders; und im Zeitalter der
Whiteboards sowieso.

Das Tetragramm von einem Whiteboard zu wischen ist inwiefern
ein geringeres Problem, als es von einem Blackboard zu
wischen?

Auf das Abwischen hatte ich mich nicht bezogen - da ist es egal, ob Du Kreide von einer grasgrünen, schwarzen oder was auch immer Tafel wischt. Ein Whiteboard läßt aber andere Möglichkeiten (Internet) zu, etwas sichtbar zu machen für alle ohne dass gewischt werden muss.

Viele Grüße

Iris

Hallo,
ich glaube da hast du dich einfach im Begriff vertan.
Ein Whiteboard ist eine weiße kunststoffbeschichtete Platte, die mit speziellen „Filzstiften“ beschrieben wird.

Was du anscheinend meinst wird meistens als „Smartboard“ bezeichnet, das elektronisch eingegebene Daten darstellen kann, aber auch von Hand beschrieben werden kann. Praktisch ein Riesentouchscreen oder Grafikpad.

Ich entnehme aus dem vorhergesagten, dass hier irgend eine Haarspalterei greift, die eine Unterscheidung zwischen der Darstellung elektronischer Daten und von Hand aufgeschriebenen macht. In bezug auf ein Whitebord würde das nichts bringen.

Gruß
Werner

Hallo Iris,

Du schreibst, bei Deinem Ursprungspostings ging es um das Tetragramm in jüdischen Kontexten; allerdings wurde (mir zumindest) das so nicht deutlich; denn die gesamte vorangegangene Diskussion drehte sich um ein Tetragramm auf einer Wand in einem offensichtlich christlichen Haushalt (nur eben mit jüdischen Wurzeln).

Und in diesem Sinne antwortete ich noch, zeigte Dir Tetragrammata auf Wänden, bei denen sich eben die Frage stellt, wie damit nun (z.B. bei Renovierung/Restaurierung) zu verfahren sei, ohne dabei respektlos* gegenüber Juden zu erscheinen.
Ebenso ist mir natürlich vollkommen klar, dass kein Jude** das Tetragramm an die Tafel schreiben würde, aber im christlichen Religionsunterricht oder auch im Ethikunterricht (der ja auch Religionen vorstellt) kann das schon mal vorkommen, da ist i.Allg. kein Tanach vorhanden (und auch nicht immer ein Smartboard oder ein Beamer).

Wäre es (aus jüdischer Sicht) eigentlich zulässig, aus einer Zeitung ein Jod, zwei He und ein Waw auszuschneiden und diese in der Anordnung des Tetragramms zu arrangieren (mit Magneten an der Tafel)? Käme das dem Schreiben des Tetragramms gleich, oder könnte man dann die Buchstaben einfach wieder von der Tafel abnehmen, und gut is?

Liebe Grüße
Immo

* Wenn Dir das Wort „respektlos“ an dieser Stelle ungeeignet erscheint, dann denke Dir ein passenderes. Ich habe jetzt nicht die Muße, mir das passende Synonym auszusuchen, welches gerade die Problematik verdeutlicht, die überhaupt die gesamte Diskussion ausgelöst hat.

** Ich frage mich gerade, ob es auch Strömungen im Judentum gibt, die das Schreiben des Gottesnamen nicht als rituelle Handlung verstehen; die dann insofern „liberaler“ wären, als sie das Tetragramm eben „nur“ als Repräsentation des Gottesnamens ansehen und nicht als den Namen selbst, den das dritte Gebot zu missbrauchen verbietet.
In diesem Kontext stellt sich mir auch die Frage, ob es tatsächlich Juden gibt (oder Menschen, die sich zumindest selbst als Juden sehen), die den Namen Gottes (Jahwe/Jehova oder wie auch immer vokalisiert) z.B. im Gebet, als direkte Anrede, verwenden und nicht durch Adonai o.Ä. umschreiben.
Und schließlich frage ich mich (aber das wird jetzt leider wirklich off topic), ob es für Juden (vielleicht auch nur für strenggläubige) ein Problem ist, über die Zeugen Jehovas zu reden, weil diese ja den Gottesnamen in ihrer Eigenbezeichnung führen.