Suche Verbindung zwischen Yoga und Christentum

Liebe/-r Experte/-in,Guten Tag. Ich bin ein entschiedener Christ Katholik und beschäftige mich unter anderem auch mit Yoga. Kennen sie Menschen, die versuchen Gemeinsamkeiten zwischen Yoga und Christentum zu finden und das in ihr Alltagsleben einbauen?
Mit freundlichen Gruß
Gerd Rudolph

Sei gegrüßt Gerd Rudolph,
leider kann ich Dir speziell darauf keine Antwort geben. Gratuliere Dir jedoch von Herzen zu Deiner Religionszugehörigkeit (Du hast wenigstens eine), die Dir bestimmt in Deinem Beruf eine große Hilfe ist. Als Katholik und dann in Anklam - alle Achtung - !
Der Katholizismus ist leider nicht mein Favorit. Davon mal abgesehen beschäftige ich mich sehr viel mit den fünf großen Glaubensrichtungen unserer Welt.
Sicher könnte ich mir vorstellen, dass Deine Affinität zu Yoga, solltest Du es bereits schon länger betreiben, Dir eine Hilfe bei der Meditation während des Gebetes sein kann. Stelle doch daher mal einem Mönch, der diese wunderbare mentale Übung täglich mehrmals vollführt, Deine Frage. Heute sind doch auch die strengsten Eremiten vernetzt.
Liebe Grüße Reinhard

Lieber Rudolph,
ja, solche Menschen kenne ich. Leider aber keine Gruppen oder Einzelpersonen, zu denen ich Ihnen raten oder für Sie einen entsprechenden Kontakt herstellen könnte. Und seien Sie vorgewarnt, auf christlicher Seite werden Sie auf sehr viel panische, auch regelrecht militante Intoleranz und Unwissenheit stoßen. Mir wird da oft ganz übel. Vielleicht einfach mal zum Thema googeln und bloß nicht aufgeben bei der Suche nach positiven Ansätzen und Menschen, es gibt sie :smile: Ich möchte Ihnen zwei Literaturhinweise geben, wo Sie gewiss vieles zum Thema finden:

Der Mut, auf den Grund zu gehen: Von der Unerschrockenheit der Mystik
von Hans Torwesten

Der Yoga Jesu: Einblick in die verborgenen Lehren der Evangelien
von Paramahansa Yogananda

Mit den besten Grüßen
Amano

Hallo Rudolph,

gerne antworte ich Ihnen. Für mich ist Yoga eine Form über den Körper zur Ruhe, zu sich selbst zu kommen. Erst in der Ruhe und Aufmerksamkeit gelingt es uns zum höheren Selbst vorzudringen. Es ist spielt nicht wirklich eine Rolle welcher Religion wir angehören, denn durch den Kontakt mit dem höheren Selbst kommen wir Gott immer näher.
Es gibt Ausübende die Yoga als reinen Sport ansehen, was es nicht ist!
Letztendlich findet der eine das Buddhabewusstsein, der andere fühlt sich dem Christuslicht näher.
Meine Yogaleherin baut öfter kleine Meditationen ein, was mir gut gefällt.

Machen Sie sich keine Sorgen, Yoga passt bei allen Religionen und verbindet!

Mit lieben Grüßen,
Mona-Fee

Vielen Dank für deine Antwort1

Ja vieles von dem du schreibst habe ich schon erfahren. Besonderen Dank für deine Buchtipps.

Mit freundlichen Gruß
Gerd Rudolph

Ja, vielen Dank für die ermutigende Antwort

Mit freundlichen Gruß Gerd Rudolph

Vielen Dank, ich habe mir gleich zwei Bücher bestellt.
Mit freundlichen Gruß Gerd Rudolph

Hallo!

Ich glaube, dass in den Schriften von Yogananda (z.B. „Autobiographie eines Yogi“) und bei Elisabeth Haich & Selvarajan Yesudian (erster indischer Yogi in Europa, der eine Yogaschule gegründet hatte) gibt es unter anderem philosophische Überlegungen über Yoga und Christentum in Indien und allgemein. Es ist nicht viel, aber interessant. Ich kann mich leider nicht erinnern, in welchen Büchern ich es gelesen hatte.

Grüße

Vielen Dank für deine Antwort, ich beschäftige mich noch immer viel mit dem Thema, auch für mich praktisch .Ich werde versuchen in den von dir erwähnten Büchern zu suchen.

Viele Grüße aus Anklam Gerd

ich bedanke mich auch für die schnelle antwort und frohe mich , dir hilfreich sein zu können. Nachdem ich deine antw. gelesen habe, ist mir noch folgendes eingefallen:

  1. Yogananda hat auch erfolgreiche Versuche arabisch-persische Schriften gegenwartsmäßig zu deuten.

  2. Yesudian (Inder) hat christliche Eltern und hat viele Kommentare zum Christentum. Sind aber in allen seinen Schriften stückweise zerstreut („Sport & Yoga“ „Steh auf“ "Yoga und Schicksal „Hatha Yoga Übungsbuch“

  3. Elisabeth Haich ist Ungarin. Ich glaube im Buch „Einweihung“ könnte etwas über Religionen stehen (auf jeden FAll steht da einiges über Ägypten)

  4. Vivekananda (Inder Ende 19. Jh.) ist der erste (soviel ich weiss), der nach USA/Englang zu einem Kongress gereist ist, um die yoga -philosophie zu erklären/bekanntmachen.

Da gibt es auch Aussagen zu solchen Themen.

Lieber Gerd Rudolf,
ich habe mich vor 15 Jahre mit Yoga beschäftigt, aber seit mehr als 10 Jahre nicht mehr. Und meine Schlussfolgerung ist: Yoga als reine physische Übung geht noch, aber auf keinen Fall die Philisophie und die Religion die drum rum liegt folgen. Am Anfang hat es mich fasziniert, und ich glaubte dass es sei völlig mit dem Christentum kompatibel. Ich habe allerdings entdeckt dass es ein Bruch gibt der kein Guru sehen will: in Christentum Jesus Christus ist Gott, von Ewigkeit in die Ewigkeit, wobei wir nur geschaffene Wesen sind mit einen Anfang, also keine Götter wie in Yoga gelehrt wird. Und nein, Jesus bräuchte nicht von Gurus lernen und nach Indien reisen, da er Gott ist und weiss alles. Es gibt viele Menschen die mit Yoga gebrannt sind, einer davon ist Klaus Kenneth (siehe dafür http://www.klauskenneth.com/). Lese nur über sein Leben, und bestelle auch sein Buch „Zwei Millionen Kilometer auf der Suche“, ich kann nur wärmst empfehlen. Wenn du trotzdem weiter machen willst, sei vorsichtig und nehme nicht alles ohne nach zu denken. Yoga ist eine Religion, nicht über andere sondern neben andere. Christentum und Yoga können nicht vereint werden, es gibt nur eine oder die andere.

Liebe Grüße,
Ioan

Guten Tag, vielen Dank für diese überraschende Meldung. Es ist schön von einem zu hören, der sich auch mit diesem Thema beschäftigt. Ich könnte seitenlange Briefe dazu schreiben. Nur soviel. Ich bin vor einigen Jahren Katholik geworden, aus zwei hauptsächlichen Gründen, wegen der spirituellen Erfahrungen und der Offenheit auch auf andere Religionen zu achten, ohne in diesen aufzugehen. Das ist auch mein Ansatz. Ich bin tief gegründet im katholischen Glauben (in meinem alltäglichen Glaubensvollzug) ohne eine Dogmatiker zu sein. 
Ich schaue nicht zu anderen Religionen, weil mir etwas fehlt, sondern in der Offenheit zu sehen wo sich Gott (oft nur ansatzweise und sehr versteckt) offenbart hat.
So mache ich z.B, täglich meine Yogaübungen verbinde sie aber mit dem katholischen Stundengebet.
Eine Frage die ich noch nicht beantworte gefunden habe ist, die Frage was ist der christliche Unterschied zwischen Seele. Geist (menschlicher) und Leib. Wo fängt das eine an, und hört das andere auf. Manchmal habe ich das Gefühl Yoga könnte da mit seiner Chakralehre antworten geben.
Danke, ich bin sehr vorsichtig bei meinen „Ausflügen“. Aber ein guter Ratgeber ist mir herzlich willkommen.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Rudolph

[email protected]

Hallo Gerd,
Was braucht einer Glass Kügelchen wenn er eine Goldgrube entdeckt hat? Was hat Jesus mit Krischna zusammen? Was hat Jesus und Mammona zusammen? Nichts. Natürlich sind in andere Religionen gute Sachen, aber das ist so weil der Mensch in sich das Gottesbild ist und das Gute sucht. Eigentlich alles was der Mensch macht ist nach dem Paradis zu sehnen. Nun Christus hat mehr gebracht, indem er wollte Gott und Mensch vereinen, ohne in einander zu schmelzen. Lese einfach das Galubensbekenntnis von der Nizäa-Konstantinopel, wie in die ersten ökumenische Konzilien erklärt wurde.

Es ist sehr interessant, und positiv auch, dass du von Seele interessiert bist. Dazu aber gibt es in die Christliche Literatur des erstes Jahrtausend (die Patristik) so viel Information, oder besser gesagt reales Leben, dass du nirgendwo anders suchen musst. Auch den Unterschied von Seele, Geist und Leib. Ich versuche dir zu erklären mit einfache Worte: das Leib sieht man schon und ist wenig darüber zu reden; die Seele ist das wo die Liebe, Hoffnung, und Glauben gehört, auch Vernunft und Weisheit - die haben mit dem Leib nichts zu tun, wobei die beeinflüßen ihm; der Geist ist der Name der subtiler Teil der Seele, wobei von der Seele nicht zu trennen ist, wo Vernunft und Weisheit liegt. Alle diese sind nur Kräfte der Seele, Energien die daraus fließen, weil die Seele an sich nicht übermittelt werden kann außer durch diese Kräfte. Das ist genau was mit Gott passiert, wir können sein Wesen nicht antasten, spüren, nur durch die ungeschaffene Energien die aus Gott herausfließen.

Hol dir Bücher von Johannes Chrisostomos, Basilios der Große, Gregorios der Große (im Osten), Hl. Augustinus oder Hl. Ambrosius (im Westen) und lese die. Dazu viel zu lernen ist von Hl. Antonios der Große, der das Mönchtum wie wir es heute kennen angefangen hat, Hl. Athanasios oder Maximus der Bekenner, und viele andere. In diesem Jahrhundert voller Dunkelheit, wobei wir stolz davon sind, wo die Information explodiert, wobei die Weisheit und Vernuft in dieses Informationflut wenig zu finden sind, machen viel Spaß und bringt viel Licht in der Seele solche Lektüren die verborgen sind. Nicht dass die Kirche das wollt, sondern weil der prinz dieser Welt so will, dass die Menschen nicht mehr der Weg zu Gott finden können. Lese aber hauptsächlich auch das neue Testament, du wirdst jedes mal was neues finden; das aber mit Hilfe einer guter Priester. Bete dafür, jeden Tag un jede Stunde, dass Gott dir hilft auf dem guten Weg zu bleiben und zu Ihm zu kommen.

Liebe Grüße,
Ioan

Hallo, vielen Dank für deine Antwort.Ja, du hast natürlich recht. Ich habe das Gold und brauche die Glaskügelchen nicht.Ich lebe ja auch aus diesem Gold. Aber ich bin auch ein suchender Geist, der Freude daran hat, tiefer in die Geheimnisse Gottes einzutauchen und zu staunen über seine Wunderwerke.
In der letzten Zeit habe ich mir viele Podcast angehört von einer amerikanischen Seite „http://ancientfaith.com/podcasts“: Da finde ich viele Parallelen zu dem was du geschrieben hast.
Noch einmal vielen Dank! Freundliche Grüße Gerd