Sucht sie Aufmerksamkeit ?

Zur Vorgeschichte:
Meine Oma (76) dreht seit ca. einem Jahr mehr oder weniger am Rad. Es fing an mit ständigem Suchen und Aufräumen, welches sich dann bis hin zum verrammeln der Schlafzimmertüren steigerte. Als sie vor 3 Monaten ein neues Blutdruckmittel bekam, brach sie auf einer Reise zusammen und kam nach wenigen Tagen schliesslich ins Krankenhaus. Seit sie wieder zuhause ist, entwickelt sie sich zu einem richtigen Monster. Man wird vor Freunden wegen belanglosen Dingen (verschobener Vorhang) aufs Übelste beschimpft. Wenn man zum Beispiel ihre Handtasche sucht, weil sie sie nicht findet, wird man noch angebrüllt, was man in ihrem Schlafzimmer zu suchen hätte. Ausserdem beschuldigt sie mich wegen allen falschen Dingen, die im Haus passieren. Kürzlich hat sie doch glatt behauptet, ich hätte ihren Schlüssel in den Keller geworfen. Jetzt wechselt ihre Stimmung ständig. In einem Moment schenkt sie mir einen Schokonikolaus und im anderen wird man angemotzt, wo der Mist herkommt und, dass sie gar keinen Grund hätte mir so etwas zu geben (bei meinem frechen Mundwerk, etc. Jetzt bestellt sie meine Mutter dauernd zu sich. Sucht sie nur Aufmerksamkeit oder will sie uns einfach nur ärgern?

Hallo,

mich erinnert das an die Anfänge von Demenz bei verschiedenen Familienangehörigen, die anfangs sich alle ähnlich launisch verhalten haben, vieles vergessen haben, aber nicht zugeben wollten , und dann aggressiv wurden bzw schlicht anderen unterstellten sachen zu verlegen.

lg

Brenna

Hallo

Ich kann dir versichern, weder noch!

Meine Omi hat auch so angefangen, es war extrem schlimm. Sie hatte Demenz, und ich kann dir sagen, dass wird nicht besser! Sie macht das nicht mit Absicht - sie KANN NICHT anders! Hinzu kommt noch, dass alte Menschen, die ein Leben lang auf eigenen Füßen gestanden haben, und auch der Ansprechpartner in ihrer Familie waren, es nicht akzeptieren können, dass sie nun HIlfe brauchen. Und Sie nicht mehr diejenigen sind die sich um andere kümmern sonder plötzlich sind sie es um die man sich kümmern muss.

Tut mir sehr leid für dich, es ist eine schwere Zeit, aber versuch sehr viel Geduld zu haben und dich auch Zeit für sie zu nehmen. Und wenn Sie dann meckert dann lächle und gib ihr Recht. Sie wird sich freuen. Und rede mit deiner Mutter, sie sollte schauen, dass sich deine Oma zu einem Arzt begibt. Es gibt Medikamente mit denen man diese Krankheit, zwar nicht heilen aber den Fortschritt verlangsamen kann.

Ich wünsch dir und deiner Familie alles alles Liebe und viel Geduld!

Lg Jenny

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Moin, nb,

das sind die ersten Anzeichen einer Demenz. Die Oma verliert nach und nach die Orientierung, ist aber noch so wach, dass ihr diese Ausfälle nicht entgehen. Das macht Angst, und die Suche nach Erklärungen macht misstrauisch.

Demenz verläuft bei jedem Menschen anders, deshalb kann man nichts vorhersagen. Auf jeden Fall braucht die Oma ärztliche Hilfe; gegen das zunehmende Vergessen gibt es nichts, wohl aber gegen die Angstgefühle, die dadurch hervorgerufen werden.

Widerspruch ist zwecklos, aber die meisten Dementen lassen sich zu allem überreden. Das klingt hart, ist aber genau so: Ihr müsst sie um den Finger wickeln, notfalls auch belügen und betrügen (ich weiß inzwischen, woher das Wort Notlüge kommt).

Macht Euch klar, dass es jetzt nur noch gilt, die Angst zu bekämpfen, besser gesagt alles zu vermeiden und zu umschiffen, was Angst machen könnte. Ich wünsche Euch gute Nerven!

Gruß Ralf

Hallo,

was die Vorposter geschrieben haben, ist zum Thema sicher richtig. Mir ist nur aufgefallen, dass Du anscheinend eine verstärkende Wirkund durch ein neues Blutdruckmittel erwähnt hast.
Mir ist bei meiner eindeutig nicht dementen Schwiegermutter aufgefallen, dass sie ab der Einnahme von stärkeren Blutdruckmitteln deutlich vergesslicher wurde, es war richtig auffallend.
Das ist einige Jahre her, dement ist sie nach wie vor nicht.

Habe daher den Eindruck, dass Blutdruckmittel dem ohnehin altermäßig etwas angeschlagenen Gedächtniss ev. nicht gut tun.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Hilft zwar nichts, weil man auf die Medikamente nicht verzichten kann, aber dann weiß man zumindest, auf was man sich einstellen muss.

Gruß, Paran

Hallo,
Deine Oma wird dement und das äußert sich so.
Ihr dürft die Anschuldigungen nicht ernst nehmen, solltet aber in eine Alzheimerberatungsstelle gehen. Dort wird Euch genau erklärt, wie die Krankheit verläuft und wie ihr Euch verhalten sollt, damit es nicht zum Streit kommt und wie man die Krankheit etwas aufhalten kann. Und ihr bekommt ganz viele Tipps über Hilfen für Euch und die Oma.

Bei meiner Schwiegermutter und Mutter habe ich das auch erlebt. Habe ich widersprochen, dann kam es immer zum großen Streit. Sie hat das meist schnell vergessen, aber in mir hat es getobt.
Als ich die Krankheit verstanden habe, habe ich mein Verhalten verändert.
Ich habe ihr zum Beispiel gesagt, das hab ich bestimmt vergessen, aber jetzt ist alles ok.
Und ich habe sie mit Ausreden zum Arzt geschleppt und vorher mit dem Arzt alleine über die Probleme geredet. Dann wurden die Medikamente alle überprüft und sie bekam neue.
Oft hatte sie auch vergessen, welche zu nehmen und sie bekam dann eine Tablettenbox für die ganze Woche.
Mit den richtigen Tabletten kann man es schon etwas hinauszögern.
viele Grüße
Fröschle

Manchmal ist das einfachste erstmal das banalste.
und zwar war es bei meiner Oma nur das vergessen zu trinken?
Wenn ältere Menschen vergessen zu trinken und das passiert sehr schnell werden die so wie es an Alzheimer den schein hat. Natürlich hast Du schon sehr viele Veränderungen wahrgenommen. Welche Medikamente muss Deine Grossmutter einnehmen? Auch Lasix dabei? Ein wasserausschwemmendes Medikament? Wie ist der Hauttugor? Bilden sich Ödeme? Beine. Welche Krankheiten sind bei der Dame bestätigt worden vom Hausarzt? Wie schaut die Wohnung aus? Die Körperpflege? Orientierung?
Gibt so viel im Vorfeld zu beachten, bevor die Dame einfach in einer Krankhaften Schublade gesteckt wird.
MfG

Hallo,

es klingt eher nach Alzheimer. Da aber auch einige Medikamente dement machen können, sollte man hier mal nachsehen, was sie so bekommt - Blutdrucksenker, Schlafmittel, Psychopharmaka …
Es macht keinen Sinn sich darüber aufzuregen, Sie ist nicht böswillig oder sich dessen bewußt.
Ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt wäre sicher sinnvoll.

Gruß

Kerstin

Hallo zusammen,

ehrlich gesagt bin ich etwas geschockt, wie leichtfertig hier mit Begrifflichkeiten wie Demenz und insbesondere Alzheimer umgegangen wird. Ja, es gibt hier Anzeichen, die durchaus in das Bild einer wie auch immer gearteten demenziellen Erkrankung passen. Aber ob es wirklich eine solche ist, und wenn ja, dann was genau für eine, sollte man doch vielleicht besser ärztlicher Diagnostik überlassen. Je nach dem was dabei heraus kommt, muss man dann sehen, ob man sich hiermit tatsächlich mehr oder weniger abfinden muss, oder ob es nicht durchaus doch noch Möglichkeiten gibt (der Wechsel des Blutdruckmittels könnte da eine Rolle spielen).

Gruß vom Wiz

Hallo,
natürlich weiß ich es nicht, doch auch ich vermute den Beginn einer demenziellen Erkrankung.
Ich habe mehrere Jahre in einer WG für Demenzerkrankte gearbeitet und das Verhalten Deiner Oma erinnert mich daran. Meist ist es bei dem Erkranktem so, dass er seine Vergesslichkeit bzs. seine Veränderungen zu Beginn der Erkrankung wahr nimmt. Dies verunsichert den Menschen natürlich immer mehr. Mit der Zeit verändert sich das Wesen des Kranken so, dass Orientierungsschwierigkeiten auftreten (zeitlich, örtlich, persönlich).
Auf jeden Fall würde ich zusehen, dass die Oma einem Arzt vorgestellt wird, der spezielle Tests mit ihr machen wird.
Sollte es sich wirklich bestätigen, lass Dich beraten, wie man sich am Besten verhält. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es für den Demenzkranken beruhigend ist, wenn man „in seine Welt eintaucht“, damit er sich nicht ständig unverstanden fühlen muß.
Alles Gute für Deine Oma und Deine Familie, Gruß von Buterfly

Hallo,
jeder Mensch sucht in irgendeiner Form nach Anerkennung und Aufmerksamkeit und wenn er die nicht bekommt reagiert der Körper mit diversen Befindlichkeiten, die dann zu schweren und schwersten Krankheiten führen können und denen wird dann mit Medikamenten begegnet.
Doch es gibt Lösungen, die keine Nebenwirkungen haben und das ist neben einer ausgewogenen ERnährung (5-7 Portionen Gemüse und Obst täglich) auch Nahrungsergänzungen wie z. B. Omega 3 : http://www.kidsakademie-hamburg.de/gesunde-ern%C3%A4… Da könnt ihr eine wissenschaftliche Studie über eine gezielte Einnahme von Omega 3 lesen.

herzlichst
Moja1