Sudeln und hudeln

Hallo zusammen,

die Frage nach der Sulln bzw. Helene’s Erklärung dazu (http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…) hat mich auf ne andere Frage gebracht. Helene’s kluges Wörterbuch sagt ja folgendes:

sudeln - 1.harnen, mhd.‚sudelen‘ beschmutzen, besudeln
2.langsam arbeiten

Nun bedeutet aber „hudeln“ auf schwäbisch das genaue Gegenteil, nämlich eine Sache nur flüchtig und oberflächlich erledigen. So zum Beispiel „No ed hudla“
Außerdem ist hudeln noch die Tätigkeit, bei der ein Holzbackofen nachdem die Glut lange genug drin war mit einem Wischmop am Stil, dem sog. Hudlwedl, ausgewischt wird. Was natürlich zu der Aussage „no ed hudla beim hudla“ führt *g*

Mist! Wie krieg ich jetzt die Kurve?? Denn eigentlich wollte ich ja nur fragen, ob „sudeln“ und „hudeln“ nur zufällig so ähnlich klingen und so gegensätzliche Bedeutung haben oder ob’s da nen Zusammenhang gibt :wink:

Lieber Dank schon jetzt

Petzi

ich ja nur fragen, ob „sudeln“ und „hudeln“ nur zufällig so
ähnlich klingen und so gegensätzliche Bedeutung haben oder
ob’s da nen Zusammenhang gibt :wink:

Hallo Petzi,

es gibt einen Zusammenhang, aber nicht in der Bedeutug der Verben, sondern bei der Wortbildung.

Aber zuerst mal die beiden Verben:

_su|deln [in dem Verb sind zwei gleich lautende frnhd. Verben zusammengefallen; das erste ist verw. mit sieden u. bedeutete »sieden, kochen«, das zweite gehört zu Sudel u. bedeutete »beschmutzen, im Schmutz wühlen«] (ugs. abwertend): 1. mit etw. Flüssigem, Breiigem, Nassem so umgehen, dass Schmutz entsteht, Dinge beschmutzt werden: das Kind hat beim Essen gesudelt. 2. a) nachlässig u. unsauber schreiben; schmieren (3 a); b) nachlässig u. liederlich arbeiten; pfuschen (1 a).

hu|deln [zu Hudel (1), eigtl. wohl= zerfetzen] (landsch. ugs.): 1. bei einer bestimmten Arbeit zu schnell u. dadurch unsorgfältig sein: die Handwerker haben gehudelt; R nur nicht h.! (nur langsam, nichts überstürzen!). 2. schlecht behandeln, zurechtweisen: jmdn. h.

© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001_

Beide Wörter sind mit dem Suffix -eln gebildet. Solche Verben nennt man „Iterativa“, das meint: sie drücken aus, dass die Tätigkeit des zu Grunde liegenden Verbs in einer oft und rasch oder ungefähr ausgeführter Folge von Wiederholungen getan wird, bzw. das der Gegenstand, von dem das Verb gebildet wirde, so benutzt wird.

Kochen ist richtiges, starkes Aufwallen des Suds, köchelt der Sud nur, so gibt es nur kleine Bläschen.

tanzen - tänzeln
lachen - lächeln
saufen - süffeln
schnaufen - schnüffeln

und

der Schwanz - schwänzeln
die Wurst - wursteln

sind Beispiele für solche Wortbildungen.

Dass in sudeln und hudeln beidesmal die Kombination -ud- auftaucht, hat keine Bedeutung und ist eher ein Zufall.

Gruß Fritz

Dankeschön und * für die tolle Antwort (o.T.)

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