Süddeutsche Zeitung

Hallo

Ich muss am Montag ein Referat über die Süddeutsche Zeitung halten. Das Problem ist, dass meine Lehrerin wirklich streng bewertet und da ich 3 Punkte im Zeugnis bekommen habe und jetzt gefährdet bin, will ich unbedingt bei diesem Referat punkten. Ich habe mir wirklich bis jetzt Mühe gegeben und hätte paar Fragen…die ihr vielleicht beantworten könnt.
1.Weiß einer von euch vielleicht, an wem sich die Werbungen in der Süddeutschen Zeitung richten? +Warum?!
2. Da sind öfters Eigenwerbungen der SZ vom Bayerischen Rundfunk etc.…und da sind alte glückliche Leute drauf….weiß einer von euch warum ausgerechnet alte Menschen drauf sind?
3. Die Merkmale der Werbungen in der SZ… Wie die Werbung dort gestaltet ist. Mir ist aufgefallen, dass viel Text meistens in den Werbungen steht…aber eigentlich sollte wenig stehen, wie soll ich das vor der Klasse erklären?!
4. Warum kosten die Werbungen auf der Wirtschaft-, Politik-, Blockaufschlagseiten (seite 3, 5, 7) mehr als auf andere Seiten?

Bitte Leute ich brauche unbedingt eure Hilfe sonst bin ich verloreeen

Kann Dir da leider nur wenig weiterhelfen… Frage 1+2 kann ich Dir keine Antwort geben, zu Frage 3: Warum sollte grundsätzlich wenig Werbung in einer Anzeige stehen? Das hängt immer von der Zielgruppe ab - und die ist bei der BILD nun mal eine andere als bei der SZ. Während erstere mit wenig Worten besser bedient bzw. erreichbar sind, ist das Lesepublikum der SZ in der Regel ziemlich gebildet und von daher auch in puncto Werbung anspruchsvoller - und entsprechend ist diese gestaltet.
Frage 4: Das hängt in der Regel mit dem Leseverhalten zusammen - und da gibt es halt Untersuchungen, die zeigen, dass die Leute zuerst (und verstärkt) auf die Aufschlagseiten schauen bzw. auch auf die Seite 3 - und entsprechend lassen sich dort höhere Anzeigenpreise verlangen als auf Seiten, denen die Leser weniger Beachtung schenken.
Beste Grüße und viel Erfolg!

Völlig unverbindlich und ohne Experten-Wissen:

  1. Die SZ gilt politisch als linksliberal. Sie wendet sich an aufgeklärte, intellektuelle Leser, die sie auch zumeist hat. Die Autoren der SZ gelten zumeist als Edelfedern. Der Anspruch der Zeitung ist hoch bis sehr hoch.

  2. Von glücklichen Alten ist mir nichts bekannt.

  3. Die Werbung wendet sich an die o.a. beschriebene Leserschaft. D.h. die wenigstens gehobene Mittelschicht mit entsprechendem Einkommen. Entsprechend wird für Weine, Reisen, Bücher, Musik usw. geworben. Wenn das per Text geschieht, entspricht es dem Informationsbedürfnis der Leserschaft.

  4. Aufschlagseiten und dergl. sind immer ein Blickfang.

Tipp: Deutschen Werberat, Anzeigenabteilung und ähnliche Instutionen befragen.

Hallo!

Schwer, das alles zu beantworten, wenn man Dein Thema nicht genau kennt. „Referat über die Süddeutsche Zeitung“ ist arg allgemein. Trotzdem hier ein paar Anmerkungen zu Deinen Fragen:

  1. Alle Zeitungen haben ganz bestimmte Zielgruppen. Das bedeutet, sie richten sich an Leser mit konkreten Interessen, Einkommen und so weiter. Wie das die Süddeutsche selbst sieht, kannst Du hier nachlesen:
    http://mediadaten.sueddeutsche.de/home/
    An diesen Zielgruppen orientieren sich auch die Inserenten. Sie vermuten, dass sie über Werbungen in der SZ ganz bestimmte Menschen erreichen können (also z.B. eine „anspruchsvolle Zielgruppe“ etc.)
    Wie die SZ ständig auf ihr angeblich hohes Niveau verweist, kannst Du auch hier sehen:
    http://www.meetinx.de/werbung-sueddeutsche-zeitung-s…
    Ein wenig hängt es auch von der inhaltlichen Grundhaltung einer Zeitung ab, wer bei ihr Anzeigen schaltet. Bei der SZ ist die Grundhaltung eher links-liberal (wie z.B. auch bei der „Zeit“ oder der „Frankfurter Rundschau“), bei anderen Zeitungen ist sie konservativ („Die Welt“) oder konservativ-liberal („Frankfurter Allgemeine Zeitung“), z.T. auch ausgeprägt links („taz“. Manche Inserenten neigen dazu, in ihnen politisch nahestehenden Zeitungen zu werben. Aber im Vordergrund steht wohl doch eher der wirtschaftliche Erfolg: Wen erreiche ich über welches Medium am besten?

  2. Kann ich Dir leider nicht beantworten. Keine Ahnung, was der Bayerische Rundfunk - eine Anstalt des öffentlichen Rechts! - mit einem Privatunternehmen wie der Süddeutschen Zeitung zu tun hat. Das kann ja wohl nur eine Anzeige des Bayerischen Rundfunks sein, oder? Dass überwiegend ältere Personen zu sehen sind, könnte mit dem demografischen Wandel zu tun haben: Die Zeitungen fürchten ja wegen der Internet-Revolution, dass sie über kurz oder lang nicht mehr gefragt sein werden. Sie vertrauen deshalb darauf, dass ältere Menschen, von denen ja viele nicht so gut mit dem Internet umgehen können, in Zukunft noch am ehesten Zeitung lesen werden. Deshalb werben sie um die Älteren. Wenn die glücklich wirken, meint der Verlag vielleicht, jeder Ältere rennt sofort zum Kiosk und kauft sich eine SZ. Na, ob das stimmt? Ähnliche Beweggründe könnte auch der Bayerische Rundfunk haben, der z.B. mit seinem Programm „Bayern 1“ vor allem auf ältere Menschen abzielt.
    Generell werden Eigenanzeigen oft aber auch nur deshalb veröffentlicht, weil es zu wenig normale - bezahlte - Werbung gibt. Das sind dann sozusagen „Füller“ (sie füllen leeren Platz).

  3. Die Anzeigen werden generell von den Anzeigenkunden geliefert. Auf ihren Inhalt nimmt der Verlag in der Regel keinen Einfluss. Natürlich berät die Anzeigenabteilung ihre Kunden, wenn sie das wünschen. Wenn viel Text drin steht, dann ist das also normalerweise der Wunsch des betreffenden Anzeigenkunden. Meistens ist das bei erklärungsbedürftigen Themen so, z.B. bei Anzeigen von Organisationen, Umweltverbänden, politischen Institutionen und so weiter. In der Produktwerbung dagegen wird in der Regel eher plakativ, mit wenigen kurzen, prägnanten Aussagen gearbeitet. Da muss man also differenzieren und sich die Werbungen genau anschauen, worum es sich genau handelt.

  4. Die Verlage ermitteln regelmäßig ihre Reichweite, ihre Leserstruktur, das Leseverhalten und so weiter. Allgemeines hierzu:
    http://www.die-zeitungen.de/leistung/werbeleistung/a…
    Die Verlage wissen aus diesen Untersuchungen auch ziemlich genau, welche Teile der Zeitungen mehr und welche weniger gelesen werden. Es ist z.B. kein Geheimnis, dass die Kulturteile (Feuilleton) nur von einem relativ kleinen Anteil der Leser gelesen werden (in der Regel nur wenige Prozent). Die ersten Seiten (Politik) werden mehr gelesen. Wenn jemand in den viel gelesenen Teilen eine Anzeige schalten will, werden dafür meist höhere Preise verlangt - das ist halt das Spiel von Angebot und Nachfrage. In den Wirtschaftswissenschaften ist nachgewiesen worden, dass sich die Preise in der Marktwirtschaft aus Angebot und Nachfrage bilden: Je höher die Nachfrage, um so höher der Preis, und umgekehrt. Und je höher der Preis ist, den ein Anbieter fordert, um so geringer die Nachfrage, und umgekehrt.
    Viele Werbetreibende aus der Wirtschaft wollen gern im Wirtschaftsteil Anzeigen schalten, weil sie vermuten, dass sie dort genau von denjenigen Lesern gelesen werden, die für sie wichtig sind. Das gilt besonders für solche Unternehmen, die durch ihre Anzeigen andere Unternehmen, Aktionäre oder allgemein wirtschaftlich interessierte Menschen erreichen wollen. Hersteller von Zulieferteilen für Maschinen z.B. wollen vielleicht Maschinenproduzenten auf sich aufmerksam machen. Die Verlage wissen, dass der Wirtschaftsteil bei solchen Gruppen gefragt ist, und verlangen deshalb höhere Preise für Anzeigen im Wirtschaftsteil. Anzeigen im Feuilleton müssten umgekehrt billiger sein, wenn man an das Spiel von Angebot und Nachfrage mit seinen Wirkungen auf die Preise denkt.
    Aus ähnlichen Gründen sind Anzeigen auf den „Aufschlagseiten“ der jeweiligen „Bücher“ in den Zeitungen (Wirtschaft, Sport, Lokales"), also auf den jeweiligen ersten Seiten, meist teurer: Man weiß aus den Untersuchungen, dass diese ersten Seiten bei den Lesern auf höhere Aufmerksamkeit stoßen als die anderen Seiten, die oft nur überblättert werden. Also auch hier immer Angebot und Nachfrage: Je höher das „Angebot“ (Zahl der Leser einer bestimmten Seite) ist, um so höher der Preis für die Anzeigen. Andersrum: Je höher die „Nachfrage“ (Interesse der Leser an einer bestimmten Seite) ist, umso höher der Preis für die Anzeigen. Und umgekehrt.

Einige interessante allgemeine Infos zu Anzeigen in Zeitungen findest Du hier:
http://www.startinformationen.de/index.php?id=34
Die beziehen sich zwar nicht speziell auf die Süddeutsche, aber da kannst Du vielleicht das eine oder andere daraus ableiten. Ein paar allgemeine Aussagen sind ja bei Referanten meist auch nicht schlecht.

Ein Tipp: Nimm für Dein Referat eine „Süddeutsche“ mit und halte immer, wenn Du über bestimmte Seiten sprichst oder auf konkrete Anzeigen verweist, die entsprechende Seite hoch. Oder lasse diese Seite vielleicht in der Klasse weiterreichen. Währenddessen kannst Du das alles erklären ("Bei dieser Anzeige sieht man genau … Diese Anzeige steht im Wirtschaftsteil - es handelt sich klar um ein Unternehmen… und so weiter). Das lockert sehr auf und kommt wahrscheinlich viel besser an als ein trockener Vortrag.

Ich hoffe, dass Du mit all dem etwas anfangen kannst, und wünsche Dir für Dein Referat viel Erfolg.

Viele Grüße

Lorenz

Ohh vielen dank…wirklich nett von dir. Das hat mir wirkich viel geholfen…

Danke

Es tut mir wirklich leid, aber da ich in Österreich wohne und die Süddeutsche Zeitung nicht kenne, kann ich Dir nicht helfen.

Hallo,
deine Fragen zu beantworten ist gar nicht so leicht, aber ich will es mal versuchen:

  1. Die Werbung richtet sich an an alle Zeitungsleser, also zb. wenn Werbung für Hifi Geräte gemacht wird, sehe ich mir lieber die Prospekte in Ruhe an(geht ja nicht in TV oder Radio). Also man hat alles in Papierform vorliegen.
  2. Leider kann ich dir hierzu nichts schreiben.
  3. Die Werbung wird ja meist von Werbeagenturen an den Verlag geschickt, also hat die SZ kaum einfluß auf die Gestaltung der Werbung. Um hier nähere Informationen zu bekommen, müsstest du mit einer Werbeagentur sprechen.
  4. Die Seiten die am häufigsten von den Leuten gelesen werden sind natürlich teurer, auf diesen Seiten kann man viel mehr Leser erreichen, sozusagen: mehr Leser, mehr Kunden für das Produkt das beworben wird, also auch teuerer.
    Hoffe das ich etwas helfen konnte.

Sorry, dazu konnte ich so schnell keine Antwort geben… Ich hoffe, du hattest trotzdem Erfolg…

ups, erst jetzt gesehen. Hoffentlich alles gut gelaufen.
Gruß Wolfgang