Südstaatenflagge

Hallo,

was das ist, weiss ich. Da ich das Teil gelegentlich auf Jacken, an Autos, in Vorgärten etc. sehe, würde ich gern mal erfahren, was man i.a. damit ausdrücken möchte. Wollen die alle ihre Sklaven wieder haben ?
Es werden doch nicht alle in Western Clubs sein ?

Ciao maxet.

Hallo!

was das ist, weiss ich. Da ich das Teil gelegentlich auf
Jacken, an Autos, in Vorgärten etc. sehe, würde ich gern mal
erfahren, was man i.a. damit ausdrücken möchte. Wollen die
alle ihre Sklaven wieder haben ?
Es werden doch nicht alle in Western Clubs sein ?

Ich denke, das soll ein Ausdruck von Unabhängigeitswillen sein - die Südstaaten werden ja gern als Underdogs gesehen, die mit heroischem Kampfgeist gegen die industriell aufgerüsteten Nordstaaten kämpften und tragisch unterlagen.
Dass der Kriegsverlauf so eindeutig nun auch wieder nicht war und die Nordstaaten nur deshalb gewannen, weil die Südstaaten zu wenig Resourcen, Soldaten, Verbündete und gute Generäle hatten (d.h. weil der Krieg zum Zermürbungskrieg wurde und die Nordstaaten einfachlänger durchahlten konnten), das wird dabei oft übersehen.

VG
Christian

Hi,

ich würde Christian recht geben. Das Stichwort ist m.W. „Rebel“. Die Fahne sieht man ja außer auf Campingplätzen und in Schrebergärten auch oft bei Truckern, die sich als Einzelkämpfer betrachten. Interessanterweise wird allerdings die Rebel-Attitüde nur allzuoft ausgerechnet von erzkonservativen bis reaktionären Leuten vor sich her getragen, die mit Befreiung wirklich gar nichts zu tun haben und die „weiße“ und konservative Moral gerne auch mal gewaltsam „verteidigen“.

Naja, das ist zumindest das Bild, das sich mir darstellt. Ich lasse mich da gerne korrigieren…

Liebe Grüße
Burkhard

Hallo !

Glaubst Du wirlich, die machen sich viele Gedanken dabei?

mfgConrad

Anschlussfrage Sezession
Hallo,

Maxets Frage hat mich auf die Frage gebracht, warum die Südstaaten nicht aus der Union austreten durften? Soll heißen, auf welcher Rechtsgrundlage wurden sie wieder inkoporiert?

Vielen Dank,
Andreas

Hallo !

Ein paar Informationen dazu:

Die Mähr von der Befreiung der Sklaven durch die Nordstaaten ist ein Lüge.

Nicht die Sklavenhaltung des Südens war die Ursache des Bürgerkriegs. Die Spaltung in Nord und Süd veranlaßte Präsident Lincoln dies zu verhindern und löste damit den Krieg aus.

Die Sklaverei blieb im Süden der USA bestehen, nur im Norden galten die Segnungen der Unabhängigkeitserklärung auch für Schwarze. Südlich des Ohio blieben sie rechtlos.
Eine bundeseinheitliche Regelung kam nicht zustande, schon deshalb nicht, weil die Südstaaten die Kongreßmehrheit stellten.
Mit einigem Recht verwiesen die Verteidiger des Sklavenwesens darauf, dass die Nordstaaten es sich leicht erlauben konnten, moralisch zu sein. Sie lebten von Handwerk und Industrie und hatten für Sklaven keine Verwendung. Die Plantagenwirtschaft im Süden war jedoch ganz auf den Einsatz der aus Afrika importierten Sklavenheere eingestellt… Hätte es sich nur um eine Frage der Moral gehandelt, wäre sie längst gelöst gewesen. Was die Sache so schwierig machte, war das wirtschaftliche Problem.

Noch 1820 war Illinois der westlichste Staat der USA. Nach und nach und immer schneller wurden neue Territorien im Westen erschlossen. Von Anfang an stritten Norden und Süden um die Frage, ob in diesen neuen Siedlungsräumen die Sklaverei verboten sein sollte oder nicht.
Als Missouri 1821 vom Territorium zum Staat erhoben wurde, einigte man sich auf folgenden Kompromiß :
In alle neuen Territorien südlich einer bestimmten Trennlinie zwischen Nord und Süd - man wählte den Breitengrad von 36 Grad 30 Minuten - sollte die Sklaverei exportiert werden können, in den Gebieten nördlich davon war sie ausgeschlossen.

Gut 30 Jahre hielt der „Missouri Compromise“. Dann zerstörte ein ehrgeiziger Senator aus Illinois namens Stephen A. Douglas ohne Not die schwankende Balance. Unbedacht löste er eine Folge von Ereignissen aus, die letzlich zum Bürgerkrieg führten.
Douglas betrieb den Bau einer Eisenbahnlinie nach Kalifornien. Durch ein Entgegenkommen in der Sklavenfrage wollte er sich die Unterstützung der Südstaaten für dieses Projekt erkaufen. Pathetisch sprach er von einem Versöhnungswerk und glaubte gar, sich damit für das Amt des Präsidenten zu qualifizieren. Konkret ging es einmal mehr um die Frage der Ausbreitung der Sklaverei auf ein neues Territorium, nämlich um die Siedlungsgebiete von Kansas und Nebraska. Beide liegen nördlich des 36. Breitengrades, hätten also nach dem Missouri-Kompromiß frei bleiben müssen von Sklaverei. Doch Douglas setzte ein Gesetz durch, den sogenannten „Kansas-Nebraska-Akt“ von 1854, wonach die Siedler selbst über die Sklavenfrage entscheiden sollten. Er berief sich auf das Prinzip der Volkssouveränität. Vermutlich bemerkte er gar nicht, wie zynisch es war, ausgerechnet die Ausdehnung der Sklaverei auf diese Weise zu rechtfertigen.
Sofort schickten die Südstaaten Trecks von Bewaffneten Söldnern nach Kansas und Nebraska, um die dortigen Siedler zu zwingen, sich für die Sklaverei auszusprechen. Die überwiegend aus dem Norden kommenden Siedler wehrten sich gegen den Terror. Es kam zu einer Art Bürgerkrieg.
Der Gouverneur des neuen Territoriums weigerte sich, die vom Kongreß befohlene Volksabstimmung
durchzuführen, worauf Präsident Pierce ihn seines Amtes enthob. Nun erklärten die Anti-Sklaverei-Siedler sich solidarisch mit dem Gouverneur und verlangten die Aufnahme in die Union als sklavenfreier Bundesstaat. Pierce sprach von einem Akt der Rebellion und stellte sich auf die Seite der Sklavenhalterpartei. Im Frühjahr 1856 schickte diese so genannte „border ruffians“, bezahlte Banditen, nach Lawrence in Kansas. Der Ort wurde niedergebrannt und viele Siedler kamen ums Leben. Aus Rache überfiel der fanatische Sklavereigegner John Brown mit seinen Söhnen eine Farm am Pottawatomie-River und ermordete in der Nacht vom 24. auf den 25. Mai 1856 fünf Kolonisten der Sklavenhalterpartei.
Auf beiden Seiten wuchsen Erbitterung und Hass. Im Januar 1854 erschien in der New York Daily Times ein Apell der Senatoren Charles Summer und Salmon P. Chase, in dem die Gesetzesvorlage von Douglas als Verschwörung der Sklavenhalter angeprangert wurde.
Der Apell führte zum endgültigen Bruch zwischen Sklavereigegnern und -befürwortern. Zwei neue Lager entstanden : Die Republikaner als Partei der Sklavengegner und die nun ganz südstaatlich orientierten Demokraten.
In einem vergifteten politischen Klima fand 1856 die Wahl des neuen Präsidenten statt.

Lincoln sagte in seiner Antrittsrede unter anderem, daß er Bundeseigentum schützen werde und nicht aufgebe. Gemeint waren die bundeseigenen Forts, welche in den Südstaaten lagen und mit Nordstaaten-Soldaten belegt waren. Die Südstaaten verlangten die Übergabe dieser Forts.
Mit der Beschießung von Fort Sumter am 12. April 1861, morgens um 04.30, begann dann der Brigadegeneral Beauregard den Krieg, der zum Bürgerkrieg sich ausweiten sollte.

(Der Freiheit eine Gasse).

MfgConrad

4 Like

Hallo !

Noch etwas. Sie traten ja aus !

Die Wahl des Republikaners Lincoln brachte das Faß zum Überlaufen.
Am 20. Dez. 1860, sechs Wochen nach der Wahl, trat South Carolina als erster Staat aus der Union aus. Im Jan. 1861 folgten Mississippi, Florida, Alabama, Georgia und Louisiana. Am 1. Febr, 1861 Texas.
Die Parlamente dieser Staaten stimmten mit überwältigender Mehrheit für die Sezession.
Am 9. Febr. 1861 wurde Jefferson Davis aus Mississippi zum Präsidenten der Confederate State of America gewählt.
Die Staaten des oberen Südens, die durch engere Handelsbeziehungen mit dem Norden verbunden waren, schlossen sich erst nach der Beschießung von Fort Sumter im pril 1861 der Konföderation an.
Virginia, Arkansas, North Carolina und Tennesse traten zwischen April und Juni 1861 aus.
Missouri und Kentucky ebenfalls.

Man versuchte von Seiten des Nordens, die Auflösung zu verhindern.
Lincoln in seiner Antrittsrede : „Die Unauflösbarkeit ist implizit, wenn nicht explizit, im Grundgesetz aller Staatsregierungen enthalten“.

Der Sieger hatte später das Sagen.

mfgConrad

Hallo,

Die Mähr von der Befreiung der Sklaven durch die Nordstaaten
ist ein Lüge.

so kann man das nicht sagen. Der Austritt der Südstaaten aus der Union hatte seine Ursachen im Gegensatz zwischen dem Norden und dem Süden. Ein Aspekt dieses Gegensatzes war die Sklavenfrage, wie Du selbst geschrieben hast. Während der Süden an der Sklaverei festhielt, lehnte man sie in den Nordstaaten ab. Als sich die Demokratische Partei u.a. deswegen zerstritten und Lincoln 1860 die Präsidentschaftswahlen gewonnen hatte (Lincoln gehörte der erst wenige Jahre zuvor gegründeten Republikanischen Partei an), nahmen das die Sklavenhalterstaaten zum Anlaß, aus der Union auszutreten. Lincoln führte den Krieg zur Wiederherstellung der Union, proklamierte aber während des Krieges die Befreiung der Sklaven. Die Schwarzen erhielten nach dem Krieg die Wahl- und Bürgerrechte. Daß es trotzdem noch ca. 100 Jahre lang zu schweren Diskriminierungen und Menschenrechtsverletzungen kam, u.a. durch den rassistischen Ku-Klux-Klan, ist klar.

Grüße,

O. Walter

1 Like

Dass Mär ohne „h“ geschrieben wird, scheint mir das Falsche an dem Satz.

Dass es nach dem Sessessionskrieg zur langsamen Befreiung kam, ist nicht zu bestreiten.
Dass der Krieg aber geführt wurde, um die Sklaven zu befreien, ist nicht richtig. Selbst die Union gestand den Südstaaten Sklavenhaltung zu.

mfgConrad

Industriesklaven des Nordens
Hallo !

Mit einigem Recht verwiesen die Verteidiger des Sklavenwesens
darauf, dass die Nordstaaten es sich leicht erlauben konnten,
moralisch zu sein. Sie lebten von Handwerk und Industrie und
hatten für Sklaven keine Verwendung.

Irgendwo hörte ich folgende Geschichte: Ein Nordstaatler wirft einem Südstaatler die Sklaverei vor. Worauf der Südstaatler entgegnet: Schau mal in eure Fabriken. Die Arbeiter dort haben es nichts besser!
In der Tat! Das Los der Industriearbeiter war großenteils katastrophal!

Was das Andauern der Diskriminierung angeht, ein Sprung ins 20. Jhdt., so ca. die 50er Jahre: Vor einer Weile sah ich eine TV-Dokumentation über die Geschichte des Rock’n Roll. Elvis hatte ja anfangs auch Lieder von Schwarzen im Programm, die er in Kneipen usw. vortrug. Er ist hochkantig rausgeflogen, ein paar Bierflaschen hat man ihm noch an den Kopf geschmissen. Zeitungen beschrieben den Rock’n Roll … die Nazis hätten es wirklich nicht besser formulieren können! Das Videoband dazu habe ich noch!

Gruß, Stucki

Die Schwarzen erhielten nach dem Krieg das Wahlrechte.

Was den meisten aber bald wieder durch das „Großvatergesetzt“ aberkannt wurde! Was zeigt, dass es soweit mit der Gleichberechtigung damals auch nicht her war.
schönen Gruß,
servus

Die Schwarzen erhielten nach dem Krieg das Wahlrechte.

Was den meisten aber bald wieder durch das „Großvatergesetzt“
aberkannt wurde! Was zeigt, dass es soweit mit der
Gleichberechtigung damals auch nicht her war.

Du hast 1. mein Zitat verstümmelt, 2. erzählst Du, was ich im Satz danach schon allgemeiner beschrieben habe und 3. schweifst Du vom Thema ab. Fakt ist, daß eine Folge des Bürgerkriegs die Abschaffung der Sklaverei war (13. Verfassungszusatz von 1865), ehemalige Sklaven die vollen Bürgerrechte erhielten (14. Verfassungszusatz von 1868) und es verboten wurde, ihnen das Wahlrecht abzuerkennen (15. Verfassungszusatz von 1870). Wenn man trotzdem behauptet oder unterstützt, daß es ein Märchen und eine Lüge sei, daß die Nordstaaten die Befreiung der Sklaven herbeiführten, dann hat man eine ziemlich schiefe Perspektive, gelinde gesagt.

Grüße,

Oliver Walter

Die Schwarzen erhielten nach dem Krieg das Wahlrechte.

Was den meisten aber bald wieder durch das „Großvatergesetzt“
aberkannt wurde! Was zeigt, dass es soweit mit der
Gleichberechtigung damals auch nicht her war.

Du hast 1. mein Zitat verstümmelt

ich weiß, aber es ist nicht Sinn entstellt!! außerdem war das als Ergänzung und nicht als Verbesserung gesehen

  1. erzählst Du, was ich im Satz danach schon allgemeiner beschrieben :habe und

entschuldigung, wurde mir aber anscheinend nicht deutlich

3.schweifst Du vom Thema ab. Fakt ist, daß eine Folge des
Bürgerkriegs die Abschaffung der Sklaverei war (13.
Verfassungszusatz von 1865), ehemalige Sklaven die vollen
Bürgerrechte erhielten (14. Verfassungszusatz von 1868) und es
verboten wurde, ihnen das Wahlrecht abzuerkennen (15.
Verfassungszusatz von 1870).

hab ich auch nie bestritten (wär wohl auch etwas schwer ;o) ).

Wenn man trotzdem behauptet oder unterstützt, daß es ein Märchen und :eine Lüge sei, daß die Nordstaaten die Befreiung der Sklaven :herbeiführten, dann hat man eine ziemlich schiefe Perspektive, :gelinde gesagt.

das hab ich ja auch nicht bestritten!!
Nur meine ich, sollte man unterscheiden, zwischen dem was auf dem Papier steht und das was Realität ist/war.
Ich bezweifel, dass sich für die meisten Schwarzen um Süden groß was geändert hat, nach der Niederlage des Südens… laß mich aber gern korregieren
schönen Sonntag noch,
servus

Hallo,

das hab ich ja auch nicht bestritten!!

Du nicht, aber Conrad hat das oben behauptet. Deshalb schrieb ich ja mein erstes Posting hier.

Nur meine ich, sollte man unterscheiden, zwischen dem was auf
dem Papier steht und das was Realität ist/war.

Worauf ich hingewiesen habe.

Ich bezweifel, dass sich für die meisten Schwarzen um Süden
groß was geändert hat, nach der Niederlage des Südens… laß
mich aber gern korregieren

Das war nicht das Thema, sondern das Thema war die obige Behauptung von Conrad. Für eine Diskussion der Situation der Schwarzen nach dem Bürgerkrieg sollte man einen eigenen Thread starten.

Schwamm drüber.

Grüße,

Oliver Walter

Hallo Conrad,

Glaubst Du wirlich, die machen sich viele Gedanken dabei?

Wer sich einen Fisch an Auto pappt, weiß was er tut, daher dachte ich schon.

Ciao maxet.

Hallo Burkhard,

ich würde Christian recht geben. Das Stichwort ist m.W.
„Rebel“. Die Fahne sieht man ja außer auf Campingplätzen und
in Schrebergärten auch oft bei Truckern, die sich als
Einzelkämpfer betrachten. Interessanterweise wird allerdings
die Rebel-Attitüde nur allzuoft ausgerechnet von
erzkonservativen bis reaktionären Leuten vor sich her
getragen, die mit Befreiung wirklich gar nichts zu tun haben
und die „weiße“ und konservative Moral gerne auch mal
gewaltsam „verteidigen“.

gut, das passt ja halbwegs in das tradierte hist. Schema.

Ciao maxet.

Du kannst doch nicht christliche Menschen mit Anhängern der Südstaaten vergleichen! Wer diese Flagge als Symbol trägt, ist gleichzeitig Buschanhänger bzw besonders.

MfgConrad

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Conrad!

Du kannst doch nicht christliche Menschen mit Anhängern der
Südstaaten vergleichen! Wer diese Flagge als Symbol trägt, ist
gleichzeitig Buschanhänger bzw besonders.

Ob die das aber auch alle wissen (dass sie Bush-Anhänger sind nämlich)??
VG
Christian