Servus,
Dampfnudel / Apfelmus ist eines der großartigen Freitagsessen, die ich meiner Lebtag aus dem Gehügel hinter Tettnang in meinem Busen bewahren werde. Als Landwirtschaftslehrling mit 18, wo man eigentlich 24/7 Lust auf Essen hat, und dabei noch mit richtig knackiger körperlicher Arbeit, hab ich mich immer die ganze Woche auf den Freitag gefreut, weil es da zu Mittag immer so ein herrliches Freitagsessen und zum Vesper Pellkartoffeln mit einem Suure Chäs (Romadur geschabt und mit Zwiebeln, Essig/Öl/Pfeffer angemacht) gab.
Wenn die Ausrüstung für Dampfnudeln nicht passt (man braucht dafür eine sehr große, richtig dicht schließende Reine - wie Du siehst, führe ich Dich bereits in süddeutsche Begriffe ein), kann man auch jetzt in der Apfelzeit ein paar Wochen lang alle paar Tage eine Tarte aux Pommes machen - ich erwähne diese aus der Unzahl von verschiedenen Apfelkuchen, die es gibt, weil ich erst kürzlich auf den trivialen Gedanken gekommen bin, dass ein Kuchen mit sehr sparsamer Zuckerzugabe doch eigentlich eine Tarte ist:
300 g Mehl, 150 g Sauerrahmbutter (Raumtemperatur), 1 Prise Salz, 60 ml Wasser rasch verkneten (Butter mit dem Messer „in das Mehl schneiden“). Teig ausrollen, in 4 falten und mindestens eine Stunde, besser über Nacht im Kühlschrank oder auf dem Balkong ruhen lassen.
Aus 3 Äpfeln, wenig Wasser und wenig Zucker, Vanillezucker oder Zimt (nicht Vanille und Zimt gleichzeitig, das beißt sich) ein Kompott kochen.
4 Äpfel geschält und ausgehaust in Schnitzen vorbereiten, Saft von 1/2 Zitrone lässt sie weniger braun werden.
2/3 des Teiges für den Boden (Springform) ausrollen, 1/3 für den Rand.
Kompott gleichmäßig auf dem Boden verstreichen, die Schnitze vom Rand beginnend hineinsetzen.
Mit 1 Ei, 50 g Sauerrahm, 25 g Mehl gründlich verrührt (Schneebesen) gleichmäßig übergießen.
180 °C (vorgeheizt), ca. 3/4 h.
Wohl bekomms
MM