Suicidal Türbo-Diesel?

Kann sich ein Turbo-Diesel-Motor selbst richten?

Folgendes Szenario:

Der Turbolader hat ein Leck, so dass Motoröl in den Brennraum gelangt. Der Wagen verbrennt jetzt Motoröl anstatt Diesel. Der Motor lässt sich nicht mehr ausschalten und läuft solange weiter, bis das Motoröl leer ist. Der Motor ist danach folglich „hinüber“…

Kann das wirklich passieren? :confused:

Gruß Oberberger

Passiert doch oft genug !

[quote=„Oberberger, post:1, topic:9417407“]
Kann sich ein Turbo-Diesel-Motor selbst richten?

Folgendes Szenario:

*Der Turbolader hat ein Leck, so dass Motoröl in den Brennraum gelangt. Der Wagen verbrennt jetzt Motoröl anstatt Diesel.

das ist schon mal falsch, er verbrennt auch Öl, zusätzlich zum Diesel.

Der Motor lässt sich nicht mehr ausschalten und läuft solange weiter, bis das Motoröl leer ist.

das ist technisch/verbrennungstechnisch nicht möglich. Moderne Diesel laufen nicht nur mit Öl . Und selbst wenn man es mal so annehmen würde, so kann man Motoren doch immer auch mechanisch stoppen, also abwürgen und somit zum Stillstand bringen. Und einmal im Stillstand ist auch die Ölpumpe und der Turbo aus.

Der Motor ist danach folglich „hinüber“…

das stimmt, aber der Motor ist auch vorher bereits hin

mfG
duck313

Hallo,
wieso soll der Diesel nicht ausgehen?
Hat der einen Suicidal Fahrer?
.
Solange eingekuppelt ist, dreht der Diesel mit den Raedern, entsprechend der Getriebeuebersetzung. Wenn die Raeder abgebremst werden, eben langsamer. Bei beschriebenem Problem (falls es ueberhaupt entstehen kann) eben bremsend abwuergen.
.
Gruss Helmut

Der Wagen steht (ausgekuppelt); kein Fahrer am Steuer.

Btw.: Mir wurde dieses Szenario „erzählt“. Ich weiß nicht, ob das stimmt.

Gruß Oberberger

Hi,

das kann nicht nur passieren, das passiert auch ab und an. Mit dem einzigen Unterschied, das der Motor nicht so lange läuft bis das Öl leer ist sondern immer höher dreht bis irgendwann das schwächste Teil nachgibt. Meist ein Kolben bzw. ein Pleul.
Wenn der Fahrer schnell genug reagiert, kann er (mit Schaltgetriebe) versuchen den Wagen mit geschlossener Kupplung zum Stillstand zu bringen und dadurch den Motor abzuwürgen. Reagiert er zu spät, runiniert er sich neben dem Motor auch noch die Kupplung.
Beim Automatikgetriebe ist in dem Fall gar nichts mehr zu machen.

Grüßle
Frank K.

Hallo,

ich habe es selber mal erlebt, dass ein Diesel „durchgegangen“ ist.
Hier allerdings, weil ein ungeübter Fachlagerist zuviel Motoröl in den Gabelstapler gefüllt hat.

Stoppen kann man das, indem man die Luftzufuhr unterbricht oder den Motor abwürgt (beim Gabelstapler mit hydrostatischem Antrieb war das nicht möglich).

Suche mal bei Youtube nach „Diesel geht durch“ oder „Diesel runaway“.

Aha
dummer Fahrer, haette vor dem Aussteigen den Motor ausmachen sollen.
Es ist uebrigens verboten, beim Parken den Motor laufen zu lassen. Der stinkt doch, und auch noch unnuetz.
Gruss Helmut

1 Like

Der Motor gerät also in so eine Art von „Resonanz“. Das „Zwangsverbrennungsproblem“ schaukelt sich hoch … Katastrophe … :boom:

Gruß Oberberger

Genau. Laut meinem Gatten, den ich gestern Abend dazu befragte (danke übrigens für deine Frage, wieder was gelernt), ist es ein faszinierendes Schauspiel, wenn ein großer Motor (LKW) mit 12 Litern Hubraum und bis zu 7000 Umdrehungen! stirbt. Da wirken unglaubliche Kräfte.

Data

Hi,

warum der Diesel nicht ausgeht? Zündung abschalten hilft nichts, da dann zwar die Dieselzufuhr gestoppt wird, der Motor aber kurzerhand das eingesaugte Öl verbrennt. Da Diesel generell mit Luftüberschuss arbeiten hat er auch den nötigen Sauerstoff für die Verbrennung und agiert so quasi unter Vollast. Wer da nicht sofort reagiert ruiniert sich nur zusätzlich noch die Kupplung und die Bremsen. Sofern der Wagen überhaupt ein manuelles Getriebe hat.
Große Fahrzeuge haben inzwischen oft ein Automatikgetriebe, da ist mit runterbremsen und abwürgen eh nichts zu machen.

Grüßle
Frank K.

da solch ein Szenario in der Regel während der Fahrt passiert, kann der Fahrer den Motor beim bzw. nach dem Anhalten nicht mehr abschalten.