Suizidandrohungen von Kind

Hallo,

Glaub mir: Kinder wollen Grenzen, Kinder wollen Konsequenz.
Und es ist die Aufgabe der Eltern, sie zu erziehen und ihnen
Grenzen aufzuzeigen und konsequent zu sein.

Und: Das schließt die Zuwendung zum Kind und das Sehen seiner
Bedürfnisse überhaupt nicht aus.

Wie vereinbart sich dies mit

Die Eltern vernachlässigen ihr Kind, und das Kind ist deutlich suizidgefährdet. Das reicht aus, um zum Jugendamt zu gehen.

aus einem anderen Beitrag von dir hier in diesem Thread?

Insbesondere beide Ansagen mit dem UP überhaupt?

Ich finde es unglücklich, wenn du es so darstellst wie in deinem Post hier.

Ich finde, du reagierst auf unterschiedliche Antworten mit unterschiedlichen Inhalten zum UP :smile:

Gruß
nasziv

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Hallo Jenny,

nix für ungut, ich find deine Beispiele und deine Vorgehensweise echt gut. Da sind ein paar Anregungen dabei, die ich mir vorstellen könnte, zu übernehmen, wenn ich mal Kinder hab. :smile: Aber dass du das „nicht erziehen“ nennst, find ich schon ein wenig befremdlich. Ich denke, daher kam auch die (beinahe entsetzte) Reaktion von Fogari.

Dann fange ich frühzeitig an meinen Kind darauf vorzubereiten,
dass wir jetzt gehen.

In meinen Augen eindeutig Erziehung.

Wenn mein Sohn um 20 Uhr noch durch das Haus rennt, dann biete
ich ihm an, dass wir zusammen doch ein Buch lesen oder ihm im
Bett ein Lied vorsinge. Zur Not spielen wir auch noch 10
Minuten im Bett mit Lego. Dann kommt er zur Ruhe und
entspannt. Wenn er jetzt tatsächlich noch nicht schlafen
wollen, dann ist er wohl nicht müde. Und dann überlegen wir
uns halt noch was.

Auch das im Grunde Erziehung, wenn auch seeehr sanft.

Ich würde ihr immer wieder erklären wie wichtig das ist und
sie loben, wie toll sie es macht. Und natürlich merkt sie doch
auch, dass es dir wichtig ist.

Wieso ist solche positive Bestärkung in deinen Augen keine Erziehung?

Btw. Grade bei so wichtiger Medikamenteneinnahme, gibt es aber m. E. keine Ausnahmen. Sollte deine beschriebene Taktik mal nicht klappen (was nicht unwahrscheinlich ist), kann man nicht sagen: „Gut dann halt heut nicht.“ Das wäre wohl bei manchen Krankheiten wirklich gefährlich. Da hilft dann nur noch (sanfter) Zwang.

Grundsätzlich sind Kinder ja auch daran interessiert, dass es
harmonisch in der Familie zugeht. Das Kinder grundsätzlich
Tyrannen sind und erst erzogen werden müssen ist eine extrem
traurige Vorstellung.

Mag sein, dass es Menschen gibt, die so denken. Aber nicht jeder, der von Erziehung spricht, meint das so, wie du es anscheinend verstehst und hier implizierst. Für die heißt Erziehung nicht unbedingt Gefügigmachen von kleinen Tyrannen, sondern einfach ein Helfen, damit sich die Kinder in der Welt zurechtfinden.

Ich nehme einfach die Schuhe mit und wenn mein Kind dann heult
weil die Füße kalt sind, dann gibt es halt Schuhe.

Auch eine (m. E. sehr gute) Form von Erziehung, wenn du deinem Kind die automatischen Folgen seines Tuns (oder Verweigerns) ganz einfach spüren lässt.

Warum dem Kind die Schule nicht schmackhaft machen?

Auch das ist in meinen Augen ganz klar Erziehung.

Oder macht einen Bereich aus, wo man hinmalen darf oder gib
deinem Kind den Fleckradierer und erkläre ihm, dass man die
Küche auch putzen muss, wenn die angemalt wurde.

Und hier noch viel deutlicher. :smile:

Was meinst du wie oft wir an der Straße stehen, unseren Spruch
sagen und dann erst rüber gehen? Meine Kinder wissen, dass sie
schauen müssen, weil ich es so mache und wir es immer
gemeinsam machen. Sie machen es mit mir zusammen. Es ist
selbstverständlich. Ebenso soziale Regeln. Ich mache es vor
und die Kinder nach. Kinder sind so gierig auf lernen und neue
Dinge. Heißt halt nur mehr Arbeit für die Eltern und immer
möglichst alles genau zu machen.

Ja, aber wieso ist dieses Vormachen, was du beschreibst, für dich keine Erziehung? Unter „nicht erziehen“ würde ich im Falle Straßenverkehr verstehen, wenn man einfach sobald die Straße frei ist, mit seinem Kind drüber geht, ohne irgendwas zu erklären, zu fordern etc. Du aber erklärst deinem Kind, dass man links und rechts gucken muss und forderst est (vielleicht nur implizit) auf, das auch zu tun. Wenn das nicht Erziehung ist, was dann?

Entweder er tritt in Hundekot, dann muss er seine Schuhe
sauber machen und geht da nicht mehr lang, oder er passt
tatsächlich auf. Aber warum sollte ich ihm dann verbieten da
zu laufen?

Und wieder eindeutig Erziehung… :smile:

Mir hat das hier mal wieder deutlich gemacht, wie unglaublich schwierig Kommunikation manchmal ist. Man verbindet mit dem Wort „Erziehung“ etwas so Unterschiedliches, dass die Aussage des einen (Ich erziehe meine Kinder nicht), beim anderen Entsetzen hervorruft, obwohl vielleicht beide eine recht ähnlichen Umgang mit Kindern befürworten.

Gruß
M.

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Musicalfan und Jenny,

Ich schließe mich Musicalfan an, auch ich finde deine Ansichten und deine Umgehensweise mit deinen Kindern sehr schön und würde das bei eigenen Kindern auch so oder so ähnlich machen. Aber auch für mich ist das trotzdem Erziehung.
Ich selbst wurde eher nach dem Prinzip „Laissez faire“ erzogen, was mir nicht so gut getan hat. Nicht, dass ich außer Rand und Band war, ganz im Gegenteil. Ich war immer ein sehr vernünftiges und verantwortungsvolles Kind und meine Mutter führte das immer auf ihren lockeren Erziehungsstil zurück. Aber ich denke das hat mich als Kind teilweise überfordert. Ich habe mir oft Grenzen gewünscht an denen ich mich hätte orientieren können. So musste ich irgendwie alles selbst herausfinden, was mich zu einem sehr ängstlichen und unsicheren Menschen gemacht hat.

Um auf die Ausgangsdiskussion zurück zu kommen: ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Art der Erziehung, so schön sie auch sein mag, in einer Gruppe mit 22 Kindern umsetzbar ist.

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Hallo Fogari!
Du hast es ganz toll ausgedrückt, wem hilft hier die Polizei?
Die kommt erst, wenn schon was passiert ist, aber nicht vorher!
Wofür gibt es ein Jugendamt oder eine Lebensberatung?
Da gäbe es noch einiges zu erwähnen dazu, aber auf alle Fälle
ist für dich ein Sternchen drinnen!

Liebe Grüße
harmonie

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Hallo!
Bei einer Erziehung ist Konsequenz sehr wichtig, aber auch Kompromissbereitschaft
muss noch vorhanden sein.
Jeder Erwachsene wünscht sich diese auch vom Partner oder seinen Kollegen, usw.

Es hat schon einige Selbstmorde unter Kindern gegeben, wo sich dann jeder gewundert hat, dass niemand etwas unternommen hat und einfach weggeschaut wurde.
Das ist doch ein großes Alarmzeichen, wird nicht geholfen ist das untersagte Hilfeleistung in meinen Augen.
So wie es beim Kindesmißbrauch immer wieder vorkommt.

Liebe Grüße
harmonie