Superastrologen für Superteleskope?

Frage an die unerschütterlichen Astroapostel (die jetzt bitte nicht gleich weinend zum Mod laufen!)

Schaut man durch die Riesenteleskope neuester Bauart und blickt recht tief ins Weltall, sieht man praktisch nichts Anderes mehr als Sterne Sterne Sterne… - von denen es ja wirklich weit mehr gibt als Sandkörner auf der Erde, und ein Großteil davon ist bereits erloschen, z. T. vor Millionen von Jahren. Da fragt sich natürlich: Wie kommt ihr Astrologen damit klar? Müssten die antiken Sternbilder, auf denen eure „Wissenschaft“ basiert, nicht längst einmal gründlich überholt werden? Und kann man dann überhaupt noch etwas anfangen?

Gruß Tom

Hallo,

Wie kommt ihr Astrologen
damit klar?

Gar nicht. Wir ignorieren das einfach, weil es viel zu weit weg ist. Es geht nur um das, was sich hier im Sonnensystem abspielt. Und auch das nur heftig selektiv und je nach ‚Schule‘ komplett unterschiedlich.
Lies mal: http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/01…

Müssten die antiken Sternbilder, auf denen eure

„Wissenschaft“ basiert, nicht längst einmal gründlich überholt
werden?

Warum? Was genau sollte das denn ändern, wenn die Sternbilder doch mit den Horoskopen gar nichts zu tun haben?

Und kann man dann überhaupt noch etwas anfangen?

Nein. Aber Spaß machts doch trotzdem, und das ist das wichtigste. Manche verdienen sogar Geld damit, und solange die Abnehmer dieser Dienstleistung dadurch ihr Leben verbessern können, ist das doch prima.

O.T.: das ist dann das Gegenteil der gesellschaftlich und juristsch völlig akzeptierten Werbeindustrie. Die lebt davon, die Gesellschaft unglücklich zu machen, indem sie immer neue unerfüllte Wünsche erzeugt. Und verdient damit Milliarden. DAS sollte dringend verboten werden.
Gruß
kb

Servus,

von denen es ja wirklich weit mehr gibt als Sandkörner auf der Erde

abgesehen mal davon dass das angezweifelt werden kann, hast Du natürlich Recht.

Doch Du brauchst gar nicht bis zu den Sternen greifen, schon beim Pluto scheiden sich die astrologischen Geister. Manche „rechnen“ mit ihm, andere ohne ihn.

Das zeigt schön deutlich die Willkürlichkeit der Astrologie. Aber einen Astrologen wirst Du weder mit diesem, noch mit anderen Argumenten überzeugen können (Hab’s lange versucht.).

Die selektive Wahrnehmung ist einfach stärker als jeder objektive Gegenbeweis.

Gruß,
Sax

Je nun, bei dem Blick ins All ausgerechnet von der Astrologie Einsicht zu erwarten ist wohl etwas zuviel erhofft…das habe ich hier schon mal versucht:

„…
Einige elementare Kenntnisse der Physik und etwas Verstand entlarven den Hokuspokus schnell:
Wie arrogant und gleichzeitig naiv muß man sein, um zu glauben, daß die von einer unbedeutenden Spezies auf einem unbedeutenden Planeten in einem unbedeutenden Sonnensystem in einem Nebenarm einer unbedeutenden Galaxie beobachtbaren Fusionsreaktionen ausgerechnet die individuellen Lebensläufe dieser Spezies beeinflußt?
Solange dafür niemand eine Begründung, einen Beweis oder einen Mechanismus beibringen kann bist Du auf dem richtigen Weg mit Deiner Skepsis.
Sterne sind nix anderes als einige 10^x Tonnen fusionierenden Wasserstoffs. Ihre Position wurde durch drei Faktoren bestimmt: Quantenfluktuationen in den ersten Millisekunden des Urknalls bzw. deren Verdünnung in der inflationären Phase. Gravitationseinflüsse in den letzten ca. 15 Milliarden Jahren. Neubildung („2. Generation“) in Materieansammlungen, siehe:
http://hubblesite.org/newscenter/archive/releases/19
http://fire.biol.wwu.edu/trent/alles/Stellar_Life_Cy
Physikalische Fernwirkungen dieser Sterne auf einen Menschen kann man sicher ausschließen - dazu liegen zu viele Lichtjahre dazwischen. Anders ausgedrückt: Wenn Dein Nachbar sich eine Hantelbank und eine Kerze kauft, dann hat er mehr gravitativen und elektromagnetischen Einfluß auf Dich als Algiedi Prima im Steinbock mit seinen 1500 Lj. Entfernung…
Und die Anordnung der Sterne?
Naja, diese Anordnung hat noch nicht einmal einen physikalischen Hintergrund - außer daß sie zufällig von Sol gesehen beieinander stehen und die Menschen eben gerne Assoziationen suchen.
Miteinander haben sie nichts zu tun, schau Dir mal die Entfernungen an:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stier_%28Sternbild%29
…“

Das Trostbedürfnis einiger Leute ist halt so viel stärker als ihr Realitätssinn.

RF

Hallo Tom,

Es ist müßig, die Anzahl der sichtbaren Sterne in Zusammenhang mit den Sternbildern bringen zu wollen. Und die hat es ja damals auch schon gegeben. Die weiter entfernten konnten erst durch immer bessere Teleskope gesehen werden. Aber das ist ja gar nicht entscheidend. Die Sternbilder bilden auch einen jahreszeitlichen Ablauf (Widder ist Frühlingspunkt), der ebenfalls in die astrologische Deutung einfließt.
Auch die zur Deutung benutzten Planeten „wirken“ nicht durch ihre Strahlung, sondern scheinen eher Anhaltspunkt für die Deutung zu sein.
Möglich ist, daß das Horoskop quasi einen „geheimen“ Schaltplan darstellt, der einem wertvollen Aufschluß über den Charakter und den Lebenslauf erschließt.
Da bis heute ein belastungsfähiger Beweis fehlt, ist Astrologie nach wie vor angreifbar. Dennoch kann ein Vorhandensein des Einflusses auch nicht geleugnet werden.

Es verhält sich dabei ebenso, wie mit dem Gottesbeweis. Auch hier steht ein belastungsfähiger Beweis aus, dennoch gibt es die Kirche und der Staat akzeptiert und unterstützt sie – auch ganz stark in steuerlicher Hinsicht.

Im Übrigen sind viele Rätsel des Universums noch ungelöst; fast täglich gibt es neue Entdeckungen und Lehrmeinungen, die wieder umgestoßen werden.

Der Mensch möchte eben allwissend sein! Und es wurmt ihn mächtig, daß er das nicht ist.

So werden dann abenteuerliche und von uns nicht begfreifbare und nachvollziehbare Ereignisse als wissenschaftliche Erkenntnisse postuliert ( Urknall / schwarze Löcher / dunkle Materie ), um das Unbegreifbare in eine Erkenntnisform zu bringen.

Es ist für den Menschen eben nicht hinnehmbar, etwas nicht zu wissen, vor großen Rätseln zu stehen und vielleicht sogar nicht Herr seines Lebens zu sein. Daraus resultiert dann auch die wütenden Ablehnung der Astrologie. Wir haben aber in der Vergangenheit schon viele zornige Auseinandersetzungen mit neuen Denkmodellen gehabt, über die wir heute schmunzeln (Erde als Scheibe).

Gruß Heinz

Hallo,

Da bis heute ein belastungsfähiger Beweis fehlt, ist
Astrologie nach wie vor angreifbar. Dennoch kann ein
Vorhandensein des Einflusses auch nicht geleugnet werden.

Aber natürlich kann so etwas geleugnet werden. Sogar mit vollem Recht.

Wir haben aber in der
Vergangenheit schon viele zornige Auseinandersetzungen mit
neuen Denkmodellen gehabt, über die wir heute schmunzeln (Erde
als Scheibe).

Die Sache mit der Erde als Scheibe ist aber schon außerordentlich lange her und taugt als Argument in keiner Weise.

Gruß
O.Varon

1 Like

Hallo,

Da bis heute ein belastungsfähiger Beweis fehlt, ist
Astrologie nach wie vor angreifbar. Dennoch kann ein
Vorhandensein des Einflusses auch nicht geleugnet werden.

Aber natürlich kann so etwas geleugnet werden.

Andersrum gefragt:
Wenn es nicht geleugnet werden kann, welche Belege gibt es für genau diese Aussage?

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,

schade …

Dennoch kann ein
Vorhandensein des Einflusses auch nicht geleugnet werden.

Wenn es nicht geleugnet werden kann, welche Belege gibt es für
genau diese Aussage?

… dass es wohl keine Antwort auf meine Frage gibt …

Gruß
Jörg Zabel

Hallo Jörg,

zum Beispiel hier:

http://www.blick.ch/news/wirtschaft/am-tag-vor-vollm…

Gruß Heinz

Hallo Heinz,

das ist ja „nur“ der Mond. Ich dachte an Informationen zu Planten, Sternzeichen usw.

http://www.blick.ch/news/wirtschaft/am-tag-vor-vollm…

Auch die Urheber sehen es nicht unbedingt als „Beweis“:

https://www.allianz.ch/allianz-cda/Intranet/Mondphas…

Gruß
Jörg Zabel

Schaut man durch die Riesenteleskope neuester Bauart und
blickt recht tief ins Weltall, sieht man praktisch nichts
Anderes mehr als Sterne Sterne Sterne…

Na komm! Was du da siehst sind bestenfalls winzigste Lichtpünktchen, sieben oder elf Photonen pro Quadratstunde, und erst deine jeder tieferen Weisheit entblödete Interpretation macht daraus Sterne. Der Astrologe hingegen interpretiert diese Dreckeffekte ganz korrekt als Staub (meinetwegen Sternenstaub) und entstaubt entsprechend sein Okular und sein Weltbild. Um selbstverständlich bei jener klaren Weltsicht zu landen, die die Astrologie ureigentlich ausmacht und Kepler (Astrologe), Galileo (Astrologe), Tycho Brahe (Astrologe), Kopernikus (Astrologe) und Harald Lesch (kein Astrologe) erst ihre bahnbrechenden Erkenntnisse ermöglicht hat.

HTH