Superfoods?

Der Begriff „Superfood“ wurde in den letzten Jahren populär und bezieht sich auf bestimmte Lebensmittel, die angeblich besonders gesundheitsfördernd sind und eine hohe Konzentration an Nährstoffen, oder anderen gesundheitsfördernden Verbindungen aufweisen. Beispiele für Superfoods sind beispielsweise Chiasamen, Acai-Beeren, Grünkohl, Quinoa und Kurkuma.

Aber sind Sie wirklich so gesund ?
Ich empfinde das mehr als einen Marketingtrend

Wie bei allen solchen undifferenzieten, rechtlich nicht näher definierten Begriffen.

Anfänglich mögen sie noch von einer kleinen „Community“ sinnstiftend eingesetzt werden. Sobald eine gewisse Bekanntheit des Begriffs gegeben ist, fangen die Hersteller erstmal an, althergebrachte Produkte, die da eher zufällig reinpassen, mit dem Begriff zu bewerben (und für die „Umflaggung“ das Produkt teurer machen). Im nächsten Schritt wird es immer abstrakter und am Ende passen dir hinzugefügten Produkte eher nur noch theoretisch und sind praktisch manchmal sogar gegenläufig zum eigentlich Ziel der Begriffsschöpfung.

Kann man sehr schön am „Vegan“-Trend sehen:

  • ursprünglich war damit „Vermeidung von Lebensmittel tierischen Ursprungs“ gemeint
  • irgendwann wurde bei pflanzlicher Margarine das vegane betont und Diese teurer.
  • heute sind „Plastikschuhe“ vegan und so vom Billigprodukt teuren Vegan-Produkt mutiert.

Nur bei herkömmlichen Produkten, die schon ein so gepuschtes Produkt ersetzen würden, funktioniert das nicht. So werden z. B. Leinensamen in der Produktbezeichnung eher selten mit „Superfood“ aufgepeppt, denn mit Chiasamen gibt es schon ein Produkt, mit dem sich bei ähnlicher Eigenschaft sehr viel mehr verdienen läßt (da wirkt zusätzlich der Effekt, dass ein Produkt, welchen von weit weg kommt, bei vielen Verbrauchern aufwertend wirkt).

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Scnr :see_no_evil:

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Ich? Ja, durchaus. Mit der richtigen Medikation von Bluthochdruck, hohen Werten von LDL-Cholesterin und COPD, 100 km Fahrrad / Woche und einer vernünftigen Ernährung (Grenache nur, wenn bis zum trockenen Ende durchgegoren, und nicht zu sparsam anwenden), darf ich mich als pumperlxund bezeichnen.

Ist das jetzt ein hilfreicher Beitrag für Deine Anlernphase?

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Hallo

Wenn ich davon ausgehe, dass die Großschreibung des „sie“ ein Fehler ist, lauten die Antworten: „kommt drauf an, womit man es vergleicht“ und „ja“.

Für Chiasamen stellen die Anbieter gerne den hohen Gehalt an Protein und Omega-3-Fettsäuren heraus. Leinsamen toppt die Gehalte jedoch noch. Und auch hinsichtlich Ballaststoffen steht Leinsamen den Chiasamen in nichts nach und sättigt ebenso gut. Doch achten Sie auf die Herkunft: Neben Leinsamen aus europäischem Anbau steht häufig Importware aus fernen Ländern wie China im Regal.
Quelle: Verbraucherzentrale.de

Açai-Beeren gelten vor allem aufgrund des hohen Gehalts an Anthocyanen als Superfood. Anthocyane sind blaue Pflanzenfarbstoffe, die den Körper vor schädigenden Oxidationsprozessen schützen können. Aber auch heimische blaue und violette Obst- und Gemüsearten enthalten große Mengen der Pflanzenfarbstoffe und stehen der exotischen Beere somit in nichts nach. Reich an Anthocyanen sind zum Beispiel Heidelbeeren, Holunderbeeren, blaue Trauben oder Rotkohl.
Quelle: wie oben

Bei dem habe ich das Gefühl, dass er neben Spinat zu dem am meisten abgelehnten heimischen Nahrungsmitteln gehört. Dabei ist er wirklich reichhaltig, vor allem zu seiner typischen Erntezeit einsame Klasse und auf dem Feld genügsam.

Quinoa ist vor allem für Veganer eine attraktive Protein(Eiweiß-)quelle, nicht zuletzt aufgrund der hohen biologischen Wertigkeit des Proteins. Das bedeutet, der Körper kann das Eiweiß gut in körpereigenes Protein umwandeln. Außerdem enthält Quinoa für ein pflanzliches Lebensmittel viel Eisen. Eine Alternative zu der exotischen Körnerfrucht ist die Hirse. Auch Hirse verfügt über wertvolles Protein und reichlich Eisen. Sie wächst zudem in Europa, unter anderem in Deutschland.
Quelle: wie oben

Kurkuma ist vor allem für seine krebshemmende Wirkung bekannt. Der wichtigste Inhaltsstoff der Kurkuma-Pflanze ist das Curcumin. Curcumin wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend, krebshemmend und leitet Schwermetalle aus dem Körper aus. Wissenschaftler fanden heraus, dass das Sulforaphan im Brokkoli ebenfalls eine krebshemmende Wirkung hat. Brokkoli regt den Organismus zur Bildung von Indol-3-Carbinol an - ein Stoff, der die Ausbreitung von Krebszellen verhindert. Zudem verfügt Brokkoli über Kalium, Kalzium, Phosphor, Eisen und die Vitamine A, B1, B2 und C.
Quelle: ecowoman.de

Du siehst mit der kleinen Zusammenstellung: ja, die von Dir aufgezählten Produkte sind tatsächlich gesund, bzw. gesundheitsfördernd. Aber sie besitzen heimische Alternativen, die zum Teil besser sind und nicht um den halben Globus geschifft oder geflogen werden müssen (und nicht aus China kommen und unter Bedingungen angebaut werden, die sich hier niemand erlauben kann).

Grüße
Pierre

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Servus,

gilt übrigens auch für Leinsaat - die weiteste Entfernung eines ganz bedeutenden Produzenten dürfte da Kasachstan sein, das meiste (insbesondere im Bio-Sektor) kommt aber aus Polen und Litauen (das ich nicht wegen der Leinsaat und andren Bio-Produkten liebe, sondern wegen der wunderschönen Sprache: Auf den Eingangsrechnungen und den Kontrakten ist hie und da ein generalinis direktorius ausgewiesen, verschickt werden die Dokumente dann von einem bukhalteris, und im Briefkopf steht unter anderem die Nummer vom telefonas).

Leider wird hier herum Leinsaat meistens ganz angeboten, wegen längerer Lagerfähigkeit. Ihre Aromen entwickelt sie aber nur grob geschrotet. Geschrotet ist Leinsaat übrigens nicht bloß besser im Müesli, sondern auch viel leichter in Brotteig zu verarbeiten.

Schöne Grüße

MM

Wobei man darauf achten sollte, dass das Leinschrot dann frisch verwendet oder zumindest im Kühlschrank aufbewahrt wird und nicht nur im normalen Vorratsschrank.

Ich lebe in einer Gegend in der mehrere Flurnamen existieren, die auf den früheren, umfangreichen Leinsaatanbau hinweisen. Davon existiert nichts mehr.

Das war allerdings vornehmlich für die Leineweberei, Grundlage der frühen Industrialisierung.

Die früheren Anbaugebiete für Lein in D sind sukzessiv durch die Konkurrenz der Baumwolle weniger geworden; das letzte große, das Allgäu, ist erst im Zuge des Eisenbahnbaus (und damit günstigen Transportmöglichkeiten für Emmentaler) zum grünen Allgäu geworden, das es heute ist - es war über Jahrhunderte das blaue Allgäu (von der Flachsblüte), von dem „zwischen Mittelalter und Neuzeit“ zuerst die Humpis, Möttelin & Co von Ravensburg und dann etwas später die Gebrüder Fugger aus Augsburg die Grundlagen für ihren enormen Reichtum aus Tuchhandel bezogen.

Vor Ranzigwerden braucht man übrigens bei Leinschrot keine Angst haben - in der industriellen Müllerei wird das Material beim Schroten genügend heiß, um über viele Monate haltbar zu bleiben.

Schöne Grüße

MM

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Und das Leinmehl, das für die Verwendung in Brot feilgehalten wird, ist ohnehin teilentölt und damit noch einen ganzen Takt länger lagerfähig.

MM

Es freut mich, dass Du Dich gesund fühlst.
Mach weiter so :blush:

Hallo Pierre,

vielen Dank für Deine Antwort

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Danke für Deinen Beitrag

In diesem Strang vermisse ich den Hinweis auf die selbst hergestellten „Superfoods“: z. B. Weizensprossen (nur als Beispiel für Sprossen aus allen möglichen Samen).
Die Herstellung ist keine Astrophysik und wenig Mühe – der Erfolg/Ertrag ist überproportional.
Schade, dass das immer so untergeht gegenüber dem bequemen Einkauf im Laden.