Surfkurs ander als abgesprochen - soll ich bezahlen oder nicht?

Hallo Leute,

neulich habe ich einen Surfkurs angefangen. Weil ich zu den Kurszeiten nicht konnte, meinte der Inhaber, wir können auch Termine machen und da haben wir welche abgesprochen. Als ich nach den Konditionen fragte, meinte er „alles easy“ und „das sehen wir dann“.

Nachdem ich ein paar Einheiten absolviert hatte und nach den nächsten Terminen fragte, wurde der Inhaber komisch und meinte, ich hätte schon viel mehr bekommen als Leute, die einen regulären Kurs machen. Schließlich hätte ich Einzelunterricht, und da wäre die Stunde eben teurer als bei einem Kurs.

Da war ich erstmal platt. Ich war von einem Kurs ausgegangen. Dass ich fast die ganze Zeit allein unterrichtet wurde, war nicht meine Sache. Auf Einzelunterricht lege ich gar einen Wert. Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich mir eine andere Surfschule gesucht, denn es gibt hier viele. Mal ganz abgesehen davon, dass ich die Schulung nicht besonders professionell fand.

Ich habe den Preis für die erhaltenen Stunden schon bezahlt, sogar etwas mehr. Der Inhaber will aber den vollen Kurspreis bezahlt haben, weil ich ja „Einzelunterricht“ hatte. Ich finde aber, für den vollen Kurspreis muß ich auch die volle Stundenzahl erhalten.

Einerseits will ich mich nicht streiten. Andererseits fühle ich mich abgezockt. Der Inhaber bügelt mich ab und tritt sehr massiv auf so dass ich echt verunsichert bin. Es kommt dazu, dass ich hier wohne und mit der Surfschule sicher noch mal was zu tun haben werde.

Wie seht ihr das, oder was würdet ihr machen?

Hallo,

hier fangen doch schon alle Probleme an. Du meldest dich zu einem Kurs an, den du eigentlich nicht besuchen kannst, weil dir die Zeiten nicht passen.

Das der Inhaber dir mit Einzelunterricht entgegen kommt finde ich positiv. Das dieser mehr kostet als eine gemeinsame Kursstunde sollte eigentlich jedem klar sein. Das du dann versuchst, die Einzelstunden zu seinem Problem umzudeuten ist schlicht peinlich.

Rechtlich mag das eine andere Sache sein, so wie du es hier schilderst ist es für mich in Ordnung.

Gruß,
Steve

Hallo Steve,

ich habe nach den Kurszeiten gefragt, da stellte sich heraus dass die Zeiten nicht passen. Der Inhaber fragte mich, welche Zeiten mir passen und meinte, das würde auch gehen. Erst dann habe ich mich angemeldet. Von Einzelstunden war nie die Rede. Ich bin davon ausgegangen, dass er mehrere Leute zu einem weiteren Kurs zusammenfaßt. Ich deute auch nichts um, ich schildere es so, wie es war. Für mich ist daran nichts Peinliches.

Gruß, Sandra

Jetzt ist die Geschichte also andersrum, erst passen die Zeiten nicht, dann (trotzdem) die Anmeldung.
Wenn du hier die Ausgangslage änderst passen die Antworten natürlich nicht mehr.

Gruß,
Steve

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Hallo

Scheint mir so, als habe er es darauf angelegt, dass du dir in etwa sowas denkst, was du dir auch tatsächlich gedacht hast.
Allerdings hat er ja gesagt, dass ‚wir es dann‘ erst sehen, dass du dich also hinsichtlich der Konditionen überraschen lassen sollst.

Klar, so richtig gute Argumente hat er dir gegenüber ja nicht.
Allerdings hast du dich ja anscheinend schriftlich für den Kurs angemeldet, oder? Und dass alternative Termine
vereinbart wurden, ist aber nicht schriftlich festgehalten worden?

Vielleicht schreibst du ihm einen eingeschriebenen Brief, in dem du zunächst sachlich schilderst, wie das Gespräch abgelaufen ist, und danach schreibst du deine Ansichten dazu.

Wenn er darauf antworten und dabei nur auf deine Ansichten eingehen und deine Schilderung nicht abstreiten sollte, hätte er damit immerhin indirekt bestätigt, dass deine Schilderung der Wahrheit entspricht. Das wäre vielleicht einen Versuch wert.

Man macht sich nicht unbedingt beliebt, indem man sich abzocken lässt. Eher im Gegenteil.

Viele Grüße

Hallo Symsimone,

Danke für Deine Antwort.
Ja, ich habe etwas unterschrieben, aber nur ein Formblatt mit Adresse, Telefonnummer und Geburtsdatum. Leistung oder Preis stehen da nicht drin. Es gibt keinen Vertrag oder schriftliche Regelung, nur diese unklare mündliche Absprache.
Es handelt sich um ein Wassersportcenter wo Touristen bedient werden. Da melden sich auch Gruppen an und bekommen ein individuelles Angebot. Laufkundschaft wird bedient mit Kursen oder Materialverleih, auch nach Absprache. Die Kurszeiten sind nirgends ausgehängt sondern nur mündlich zu erfragen. Das ist alles sehr flexibel und nach Absprache, nicht so wie im Turnverein.

LG, Sandra

Ich möchte unabhängig von den Formalitäten erwähnen, dass in den meisten Sportarten Einzelstunden unvergleichbar intensiver und erfolgreicher sind, als Gruppenunterricht.
Ich habe lange als Skilehrerin gearbeitet und würde zu Gruppenunterricht nur noch Anfängern raten, und dann viel Praxis und immer wieder Einzelstunden.
Im Skisport sind Gruppenkurse das leichte Geld für die Skischulen und anders kann der Andrang nicht bewältigt werden und der Kursteilnehmer meint auch, es sei günstiger so.

Habe teilweise in 2 Einzelstunden Leuten das gesamte Wochenprogramm beibringen können. in 3 mal 2 allen.
Könnte mir vorstellen, dass das beim Surfen ähnlich ist.
(Frage an die Surfer, stimmt das?)
Wenn der also seinen Job gut gemacht hat, hast Du wahrscheinlich wesentlich mehr gelernt trotz aller Unklarheiten bei der Bezahlung.

Was genau unterschreibt man denn da? Dass die Adresse usw. stimmt?
Oder gab es irgendwas Kleingedrucktes darauf?

Hallo Zahira, danke für Deinen Beitrag.

Ich stimme Dir zu, Einzelstunden sind intensiver und man lernt mehr als in der Gruppe.
In meinem Fall gab es kaum individuelle Schulung. Ich stand auf dem Brett und bin „intuitiv“ gefahren, was auch ganz gut geklappt hat. In den nächsten Einheiten bei einem anderen Lehrer war es ähnlich, einfach nur fahren. Fast kein indivuduelles Training, Korrektur oder Tipps. Erst in der dritten Einheit beim dritten Lehrer habe ich dann gemerkt, dass mir ein paar Grundlagen wie Grundstellung, Surfen nach den Windrichtungen, Steuertechnik, Notstopp etc fehlen.

Es ist eine zertifizierte Surfschule wo man eine anerkannte Prüfung ablegen kann. Was man dazu können muß, beherrsche ich zum Teil nicht weil es nicht gelehrt wurde.

Auch ist es so, dass mir die Zeit auf dem Wasser fehlt. Surfen lernt man nicht nur vom Reden sondern vor allem auch vom Üben. Von daher bin ich nicht wirklich zufrieden.

LG, Sandra

Hallo Simsymone,

mit meiner Unterschrift habe ich die Richtigkeit der Angaben bestätigt. Es war nichts Kleingedrucktes dabei. Allerdings habe ich auch keinen Durchschlag bekommen, so dass ich keinen Blick mehr draufwerfen kann.

Hm, das klingt alles nach „blöd gelaufen“.
Ist das alles in Deutschland?
Sportschulen haben doch Preislisten, die zugänglich, wenn nicht gar ausgehängt sind.
Ich würde auch meinen, dass einem klar sein sollte, dass Einzelstunden teurer sind.

Ob der das klar kommuniziert hat, oder eben nicht, und der Unterricht selber, mit dem Du auch unzufrieden bist (wenn Deine Schilderungen so stimmen, dann mit Recht, wobei eigentlich schon nach der ersten unzufrieden absolvierten Stunde ein Nachhaken seitens der Kundin angebracht und erwünscht sein sollte) sollten diese Schule für die Zukunft ausschließen, aber auch wenn ein Essen nicht geschmeckt hat, und der Kellner ein Idiot war, bezahlt werden muss es trotzdem.

Wenn das Gegenüber in Ordnung ist und man selber auch freundlich und fair kommunizieren kann sollte ein Kompromiss zu finden sein.Es ist ja auch im Interesse des Betreibers, dass er einen guten Ruf behält.
So kenne ich es jedenfalls von unseren Skischulen hier.

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Vielen Dank an alle die mit mir das Trauma meines ersten Surfkurses durchgegangen sind. Ich habe jetzt alles soweit verarbeitet und weiss, was zu tun ist. LG an Euch alle!