Hallo Mark,
Das Problem ist zweischneidig, da im Jahr 2004 die Food and Drug Administration (FDA) der USA Schwangeren empfohlen hatte, nicht mehr als 340 Gramm Meeresfisch pro Woche zu essen, denn er kann erhebliche Mengen an neurotoxischen Umweltgiften wie Methyl-Quecksilber enthalten.
Hierzu gab es amerikanische Studien, die die zu dem Schluss kommen, dass die Empfehlung zur Begrenzung des Fischkonsums während der Schwangerschaft vermutlich unbegründet sei. Auch während des Stillens solle Fisch gegessen werden.
Der unabhängige Arztneimittelbrief schreibt dazu:
"Eine Anfrage bei dem Leiter der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel, Bereich Fischqualität in Hamburg ergab folgende Informationen:
In Deutschland werden auf den Markt kommende Fische durch staatliche Veterinär- und chemische Überwachungsinstitute der Länder untersucht. Die Obergrenze für den Quecksilbergehalt von Fischen allgemein liege bei 0,5 mg/kg Fisch, für einige Raubfische wie Rotbarsch und Hecht bei 1 mg/kg. Große Seefische, wie Hai und Tunfisch, werden meist einer Einzelanalyse unterzogen. Hinsichtlich chlororganischer Rückstände gelten andere komplizierte Regeln. Der weitaus größte Anteil des Quecksilbers auf hoher See komme aus vulkanischen Quellen. In Küstennähe können Industrieabwässer den Gehalt des Meerwassers an Quecksilber und anderen toxischen Schadstoffen deutlich erhöhen.
Das US-amerikanische Institute of Medicine (IOM) der National Academies of Science-based Advice hat im Auftrag der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) ein mehrere hundert Seiten starkes Buch mit dem Titel: „Seafood Choices: Balancing Benefits and Risks“ erstellt, dessen Kurzfassung (8 Seiten) im Internet zugänglich ist. Spezielle Empfehlungen für Kinder bis 12 Jahre und Schwangere lassen sich kurz zusammenfassen: Beide Zielgruppen profitieren eher vom Verzehr von Seefischen mit hohem Gehalt an Docosapentaensäure und Eicosapentaensäure. Ca. 170 g pro Woche werden empfohlen, aber auch die doppelte Menge könne verzehrt werden. Große Raubfische wie Hai, Schwertfisch und Königsmakrele (King-mackerel) sollten vermieden werden. Vieles spricht dafür, auch Tunfisch nicht häufig zu verzehren."
In Japan wird diskutiert, ob die hohe Magenkrebsrate auf den hohen Fischkonsum zurückzuführen ist. Auf geräucherte und gepökelte Nahrung sollte bei Kindern daher verzichtet werden.
Wie so häufig, ist das richtige Maß entscheidend. Ich würde den Fischkonsum bei Kindern nach aktueller Studienlage auf 1-2 mal wöchentlich beschränken.
Herzliche Grüsse
Jan
Liebe/-r Experte/-in,
meine Tochter ist 6 Jahre alt und ich mache mir Sorgen, weil
sie so gerne Sushi ist. Seit Fukushima ist ja die Welt wieder
anders und man weiss nicht, wie gefährlich das alles ist.
Können Sie mir sagen, wie ich damit umgehen soll? Meine
Tochter lebt bei der Mutter und ich habe nur bedingt
Einflussmöglichkeiten auf sie. Ich kann nur die Mutter
fundiert informieren und dann hoffen, dass es umgesetzt wird.
Dazu bräuchte ich gute Informationen und Quellen, damit ich
die Mutter meiner Tochter überzeugen kann - falls überhaupt
Gefahr droht.
Spezielle Fragen wären z.B. ob man sicher sein kann, dass
Sushi in Deutschland sicher ist und welche Inhaltsstoffe
überhaupt aus Japan und Umgebung kommen.
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Schöne Grüße
Mark