Liebe/-r Experte/-in,
mich würde im Zuge von Fukushima interessieren wie weit die Werte OK sind in Deutschland. Ab wieviel µSv/h wird es gesundheitsschädlich. Momentan sind es ca. 0.165 µSv/h.
Ist der Wert bei Kleinkindern niedriger?
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Andrea
Hallo,
genaue Werte kann ich nicht nennen. Die Wissenschaft sucht immer noch im Dunkeln, ab welcher Effektivdosis eine Gesundheitsschädigung eintreten kann.
In der Medizin: ab 3000 µSv/h besteht ein Betretungsverbot eines Strahlenschutzraumes. Bei ca. 1,3 µSv/h muss ein Raum als Kontrollbereich ausgezeichnet werden.
Eine Dosis von 0,165µSv/h ist in meinen Augen absolut unbedenklich. Die natürlich Strahlenbelastung beträgt ca. 0,39 µSv/h. Wenn sie im Schwarzwald leben erhalten Sie durch natürlich vorkommendes Uran235 mehr Dosis. Ein Flug in ein paar Kilometer Höhe und 5 h entsprechen mehrere Röntgenaufnahmen eines Skeletts.
Also keine Angst - noch ist alles im grünen Bereich
Bei weiteren Fragen einfach melden
Gruß aus Bayern
Vielen Dank für die Info. Das hat mir schon mal sehr geholfen
Liebe Grüße nach Bayern aus Baden Württemberg ,
Andrea
PS… der Pegel steigt langsam an… hoffen wir mal das wir soweit verschont bleiben… schon schlimm genug für die Leute dort…
Liebe Andrea,
der bundesweite Normalwert liegt bei etwa 0,07 µSv/h, ortabhängige Schwankungen sind aufgrund der Bodenzusammensetzung und der eventuell eingetragenen Radioaktivität durch Tschernobyl „normal“.
Der Grenzwert für Personen die beruflich mit Radioaktivität in Berührung kommen liegt auf Stundenbasis umgerechnet bei etwa 0,23 µSv/h.
Es gibt auch eine 10-µSv/h-Grenze die bei radiologischen Notstandssituationen für Einsatzkräfte festgelegt wird, um den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten. An einer Stelle mit einer Dosisleistung von 10 µSv/h kann man sich bis zu 100 Stunden aufhalten, ohne dass die aufgenommene Dosis den Wert von 1 mSv übersteigt. Eine Dosis von 1 mSv erhält man übrigens auch ganz automatisch wenn man sich für 1 Jahr in 3000m üNN aufhält durch die natürliche Höhenstrahlung. Aus meiner Sicht ist also Alles OK!
Grüße
LARS
Gute und schwierige Frage.
Ein paar Fakten:
- Die Auswirkungen von Röntgenstrahlung und Radioaktivität auf den menschlichen Körper sind gut untersucht (nicht zuletzt durch jahrzehntelange Nachbeobachtungen nach den Atombombenabwürfen) und gut dokumentiert.
- Hohe Dosen von Radioaktivität und von Röntgenstrahlung sind sicher schädlich. Zum Einen durch direkte Zellschädigungen mit Strahlenkrankheit (bei sehr hohen Dosen) zum Anderen durch Tumorentstehung auch verzögert nach Jahren.
- Das alles ist nur bewiesen für hohe und sehr hohe Strahlendosen.
- Für Dosen unter 200 Milli Sv sind bisher keine Auswirkungen auf den menschlichen Organismus nachgewiesen.
- Wir sind täglich natürlicher Strahlung aus Gestein und Kosmos ausgesetzt in der Größenordnung von bis zu 2 Milli Sv. Hinzu kommen noch die medizinischen Belastungen, denen wir im Leben ausgesetzt sind.
- Die von Ihnen angefragte Belastung von 0,165 x 10-6 Sv pro Stunde entspricht ca. 1,4 Milli Sv (10-3) pro Jahr.
- Die in Deutschland zulässige Strahendosis bei beruflich exponierten Personen beträgt max. 6 MilliSv pro Jahr.
- Das Krebsrisiko beträgt statistisch 5% pro Sievert zusätzlicher Strahlendosis. Das bedeutet für Ihre Zahlen bei 1,4 Milli Sv Dosis pro Jahr und einer Lebenserwartung von noch 70 - 90 Jahren ist eine kumulative Gesamtdosis von 0,1 bis 0,14 Sv zu erwarten. Das führt dann auf das Leben bezogen zu einer rechnerischen Risikoerhöhung von 0,5% bis 0,7%. Bei einem Risiko von ca. 25 % im Laufe seines Lebens an Krebs zu sterben bedeutet das also eine Erhöhung von 25% auf 25,5%.
Fazit: Je weniger desto besser. Unter 5 MilliSv pro Jahr würde ich persönlich mir gar keine Gedanken machen.
Hallo Andrea,
Du hast ja schon ein paar ausführliche Antworten bekommen, dem kann ich nicht mehr viel hinzufügen. Nur soviel: Der Spiegel hat kurz nach dem Unglück eine Grafik online gestellt, die einen Vergleich von verschiedenen Strahlendosen zeigt:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/bild-751256…
Die gemessenen Strahlenwerte für Fukushima sind natürlich seit dem (leider leider leider) erheblich gestiegen.
Gruß
Uwe
ja super vielen Dank
Hallo
das sind echt eine Menge toller Infos. Vielen Dank für die Mühe.
Bin nun doch sehr beruhigt
vielen Dank
Andrea
Hallo
- Bitte mach dir keine Sorgen um dich oder deine Kinder.
Je nach Wohnort(je nach Gesteinbeschaffenheit und nicht ob ein Kraftwerk in der Nähe steht) kann eine natürliche Strahlung (kosmische(Sonne/Planeten)terrestische(Erde/Gestein)Nahrung,Atmung) zwischen 1 bis zu 10 mSv/ Jahr sein.
Das bedeutet Natürliche Strahlung: 0,1-1,0 µSv/Stunde also ist der von dir angegebene Wert 0,165 µSv/h ein ganz normaler Wert für Deutschland und vollkommen ungefährlich.Bedenke bei einen Flug nach Malle bekommt man ca 1,0 µSv .
Wenn in Fukushima die Kraftwerke explodieren würden würde sich der Wert in Deutschland nicht viel ändern.
Grenzwerte für Umsiedlung in Deutschland: 0,01 mSv (10 µSv) pro Stunde = 100 mSv (100.000 µSv) pro Jahr
Die erlaubte Jahresdosis für beruflich strahlenexponierte Personen beträgt 20 mSv/Jahr.
Also nicht verrückt machen lassen von den Medien!
mfg Christine
Hallo,
vielen vielen Dank ich bin echt erleichtert gerade wegen meinen Kindern (1,5 und 4,5 Jahre)
Bin echt froh das ich hier die Frage gestellt habe.
Danke
Andrea
Hallo erstmal.
Zuerst muss ich immer wieder drauf hinweisen. Das wir hier in Deutschland keine Angst haben müssen. Die Entfernung ist zu weit um eine schädliche Dosis abzubekommen.
Direkt für Kinder kenn ich leider keine Werte. Aber das was sie da gemssen haben ist eine normaler Wert. Es kommt auch drauf an wo in Deutschland sie leben. In Bayern liegt der Wert um einiges höher als z.b. in NRW. (Bayern 0,3µSv/h__NRW 0,1µSv/h)
Das ist die normale Tägliche Strahlung die wir unterliegen.
Ich verweise gerne auf eine Seite die den Strahlendosen Vergleich einfach erklärt.
http://www.strahlenschutz.cc/schule/bausteine/dosisw…
Hoffe das ich dadurch helfen konnte?
MFG Sascha