Tablet, aufladen

Moin,
mein Tablet Xido Z110-G3 last sich über das Original Netzteil in ca. 3 Std. laden (nicht dokumentiert, nur gefühlt).

Leider ist das Kabel etwas kurz und fest verbunden.

Ein Fremdnetzteil lädt auch vernünftig schnell aber auch das Kabel ist mir noch etwa zu kurz.

Also habe ich eine USB-Verlängerung zwischengeschaltet. UPS, erwartete Ladezeit zwischen 24 und 48 Std.:triumph:

Tablet mit Powerbank geladen, normal. Das Laden der Powerbank ist mit dem Fremdnetzteil & Verlängerung völlig normal.

Wie kann das Ladeverhalten des Tablet so unterschiedlich sein?

Danke für eure Aufklärung.

Gruß Volker

Hallo!

Das ist aus der Ferne schwer zu beurteilen.

Grundsätzlich sind zwei Dinge wichtig:

  1. USB war nie zum Laden gedacht, sondern als Computer-Anschluß. Geräte dürfen pauschal 0,1A ziehen, nachdem sie die Erlaubnis vom Computer haben, auch bis zu 0,5A. An die 0,1A halten sich viele Geräte nicht, an die 0,5A meist aber schon.
    Ladegeräte können durch Verbinden der beiden Datenleitungen signalisieren, daß sie auch mehr liefern können (geht bis zu etwa 2,1A) , und dann ziehen die Geräte auch mehr.
  2. Die USB-Spezifikation sieht vor, daß ein Gerät nur so viel Strom ziehen darf, daß die Spannung nicht unter 4,xV einbricht.

Ein Tablet hält sich and diese Spielregeln, eine Powerbank möglicherweise nicht.
Falls das USB-Kabel defekt ist, erkennt das Tablet ggf. nicht, daß da ein Netzteil am anderen Ende ist, und hält sich stark zurück, die Powerbank nicht.

Und generell sind USB-Kabel gerne aus sehr dünnen Kupferleitungen, die nen enstprechenden Widerstand haben. Das führt zu nem stärkeren Spannungsabfall, was als „Appetitzügler“ fürs Tablet wirkt, während die Powerbank ungehobelt das letzte Watt aus der Leitung lutscht.

Grade der letzte Punkt fällt besonders auf, wenn man ein Netzteil ohne Kabel hat, und das originale Kabel mal gegen ein billiges tauscht.

Hallo,

danke Dir erstmal.

Das USB-Kabel dürfte von ca. 2002 sein, also rein auf Datentransport ausgelegt, das würde ja passen.

Die Kabelstärke ist aufgrund einer soliden Abschirmung schlecht zu schätzen.

Na, mal gucken, vlt. habe ich noch eine andere Verlängerung, ist ein Ansatz.

„Ladekabel, nicht zur Datenübertragung geeignet“ habe ich schon gelesen, aber das Gegenteil nicht.

Gruß Volker

Beim „nur Ladekabel“ fehlen die Datenleitungen.

Umgekehrt geht aber nicht, man benötigt im minimum neben den Datenleitungen , noch eine Masseverbindung, könnte sich dadurch nur eine Draht sparen. Zudem erkennen viele Geräte an der Spannung, dass sie verbunden sind. Und viele Geräte haben gar keine eigene Stromversorgung! Oder du schon einen USB-Stick mit Netzteilanschluss gesehen?

MfG Peter(TOO)

Danke Dir,

wieder etwas gelernt.

Auf der Umverpackung kann man ja noch die Bestimmung lesen, aber ausgepackt erkenne ich sie nicht mehr😤

Gruß Volker

Hallo,

in den Netzteilen werden die Datenleitungen „missbraucht“. Es sitzen keine USB-Portchips dahinter, sondern Widerstände als Spannungsteiler. Ein angeschlossenes Gerät erkennt die Spannung auf dieser Leitung und stellt in seinem Batteriemanagement den Stromfluss entsprechend ein. So schaffen es ein iPad und ein iPhone aus dem Netzteil des iPad maximal 2,1 A zu ziehen. Ein Telefon einer anderen Marke, das den Spannungsteiler nicht erkennt, wird aber nur 0,5 A ziehen.

Jetzt könnte es sein, dass Dein Verlängerungskabel einen zu hohen Widerstand aufweist und der Spannungsteiler des Netzteils im Tablet nicht mehr richtig erkannt wird. Entsprechend fährt dann das Tablet die Stromaufnahme auf ein Minimum zurück.

Grüße

Echt, es gibt „nur Lade“-Kabel? Sowas hatte ich noch nicht in der Hand. Bisher habe ich nur herkömmliche Mini- oder Micro-USB-Kabel gesehen, die sich auch zum Austauschen von Daten nutzen lassen.

Bisher kenne ich nur das System des Spannungsteilers im Netzteil zur Erkennung des maximalen Ladestroms.

Mittlerweile gibt es z.B. auch Taschenlampen, welche man über USB laden kann. Da können die Hersteller ein paar Cent sparen, wenn sie die zwei Adern weg lassen.

Nach Norm muss ein USB-Anschluss 0.1A zur Verfügung stellen. Höhere Ströme ( USB 2.0 bis 0,5A, USB 3.0 bis 0.9A) werden dann über das USB-Protokoll mit dem PC ausgehandelt. Dies ist besonders für Laptops und Notebooks wichtig, welche den Akku möglichst optimal ausnutzen müssen. der PC kann ein Gerät auch abschalten oder ihm den Strom rationieren.
Vile Desktop PC haben aber das Strommanagement gar nicht implementiert, da ist die USB-Spannung, meist über eine Sicherung direkt mit den +5V des Netzteils verbunden.

Da dezidierte Ladegeräte über 2A Ladestrom liefern können, und die Datenleitungen nicht benötigt, klemmt man einen Widerstand <200 Ohm zwischen die Datenleitungen. Im einfachsten Fall schlisst man die Leitungen einfach kurz.

Andere Geräten ist dies alles egal und sie ziehen einfach so viel Strom wie sie bekommen können ohne Rücksicht auf Verluste.

Intelligentere Gräte überwache dabei die USB-Spannung und ziehen nur so viel Strom, dass die USB-Spannung nicht unter 4.xV fällt. Bei USB 2.0 sollte die Spannung nicht unter 4.75V fallen. Bei USB 1.0 sind minimal 4.40V und bei USB 3.0 4.45V zulässig.

MfG Peter(TOO)

In meiner Lieblingszeitschrift c’t wurde es anders geschildert. Nichts mit automatischer Spannungskontrolle, sondern mit Aushandeln des Stroms über einen Widerstandsteiler auf den Datenleitungen. Untersucht wurde vor allem die Kompatibilität verschiedener Smartphones und Tablets mit unterschiedlichsten Netzteilen. Ist allerdings bestimmt schon zwei, drei Jahre her.