Tabletten: kleine oder geteilte?

Hallo,
gibt es eine Vorschrift, dass ein Arzt nur dann das Teilen einer Tablette (also zB. 1/2 Tabl. 5 mg) verschreiben darf, wenn es die kleinere Form (Tabl. mit 2,5 mg) nicht gibt?
Gibt es da Unterschiede bei „Privatpersonen“ oder wenn es sich um ein Altenheim handelt?

Gruß
HaWeThie

Die Vorschrift kommt wohl am ehesten von den Pharmaunternehmen, die viele kleine Pillen teurer als wenige große verkaufen können…

Ein paar Gedanken:

  • Manche Pillen dürfen nicht geteilt werden, weil sie z.B. erst im Darm aufgenommen werden sollen, und ne Beschichtung gegen Magensaft haben.
  • Manche Pillen sind sehr bröselig, so daß man zwei „drittel“ Pillen und ein Drittel Staub bekommt.
  • Werden die Pillen nicht regelmäßig genommen, ist die übrig gebliebene Hälfte Luft und Feuchtigkeit ausgesetzt, und kann so schnell vergammeln
  • Das Teilen ist nicht immer ganz einfach, es gibt aber auch Geräte dafür
  • Wenn das Teilen nicht exakt läuft, hat man zwei unterschiedlich große Hälften, mit unterschiedlich viel Wirkstoff drin

Ich kann mir vorstellen, daß ein Arzt lieber Pillen mit korrekter Dosierung verschreibt, weil das für den Patienten einfacher ist.

Und währen dem Hausarzt die Kosten beim Patienten relativ egal sein können, ist das im Krankenhaus anders. Das Krankenhaus bekommt nen pauschalen Geldbetrag für eine Krankheit, egal, wie lange der Patient da ist, und wie viele Medikamente er benötigt. Daher wird hier auch bei den Medikamenten sehr viel mehr auf den Preis geachtet, und wenn die Packung mit den großen Pillen billiger ist, wird eben geteilt. Zumal das Personal da ja auch können sollte.

Meiner Erfahrung nach unterscheidet sich ein Altersheim von einem Krankenhaus auch darin, daß Medikamente immer dem Patienten gehören, und es keinen großen Vorrat gibt, von dem alle bedient werden. So staunte meine Mutter nicht schlecht, als sie ne Rechnung über ne Packung Paracetamol bekam, weil meine Großmutter im Heim nach ner Tablette gegen Kopfschmerzen gefragt hatte.

Hallo HaWeThie
Im Allgemeinen verschreiben Hausärzte die Tablettengroße, welche der Dosierung bei der Einnahme entspricht, da nicht alle Patienten „handwerklich geschickt“ genug sind, eine Tablette zu teilen.

Es gibt jedoch genug Tabletten, welche man getrost teilen kann. Ich stimme da den Gedanken, die sich @sweber gemacht hat, weitgehend zu.

Mit dem Suchbegriff Tabletten teilen findest Du im Netz einige Artikel, mit deren Hilfe Du das Peoblem im Einzelfall lösen kannst, z.B.:

http://www.wiegand.ch/de-de/images/home/publikationen/tabletten-teilen_r-quinzler_de.pdf

Ich selber habe - auf eigenen Wunsch - in meinem täglichen Medikamentencocktail 2 Tabletten, die ich teile. Das erspart meiner Krankenkasse eine Menge Kosten und mir einiges an Rezeptgebühren.

Ich hoffe, das hilft Dir
:japanese_ogre: merimies

Hallo HaWeThie,

Es gibt Studien, welche zeigen, dass ein Teil der Personen überfordert ist, wenn sie täglich mehrere Medikamente nehmen müssen und sie dann unregelmässig oder gar nicht nehmen.
Die Pharmaindustrie „hilft“ hier mit Kombipräparaten und Pillen die möglichst nur 1x täglich genommen werden müssen.
Die aktuellen „Träume“ gehen da hin, dass extra für dich eine Pille gemischt wird, in welcher alles drin ist :frowning:

Wie auch schon geschrieben wurde, ist due Umhüllung und die Hilfsstoffe ein wichtiges Merkmal.
Dies ist ein Problem bei Generika. Generika sind aber kein grundsätzliches Problem, man muss meistens nur die Dosierung etwas anpassen. Man sollte also einfach immer beim selben Hersteller bleiben, egal ob Generika oder Original!

Ich habe z.B. bei einem Antibiotikum das Problem, dass ich mit dem Original und einem Generika keine Probleme habe. Ein Generika, von einem Namhaften Hersteller, stösst mir aber über Stunden auf. Liegt aber wohl nicht am eigentlichen Wirkstoff.

Finanziell beträgt der Preisunterschied zwischen einer Pille und einer mit dem doppelten Wirkstoffgehalt oft nur 5-10%, da rentiert es sich, halbe Pillen zu nehmen. Teilweise schränkt dies aber wiederum die Auswahl an Herstellern ein, denn nicht alle stellen die Pillen mit Bruchrillen her.

Zur Teilbarkeit und auch zum Zerstossen von Pillen, gibt es hier in CH Listen der Spitalapotheken, welche auch über das Internet zugänglich sind.

Ich selbst habe in meinem täglichen Medikamenten-Cocktail einige 1/2 und 1/4 Pillen.
Angefangen haben mein Arzt und ich mal wegen der Kostenoptimierung.
Da es z.B. 15mg nicht als Pille gibt, habe ich 1/2 20mg und eine 5mg die Alternative wäre 3x 5mg. 1/4 20mg ist etwas mühsam, da die Pille recht klein ist und nur eine Bruchrille hat.
Bei meinem „Blutverdünner“ reicht täglich 1/4, da gibt es aber gar keine Variante mit kleinerem Wirkstoffgehalt. Allerdings brauch das Zeugs etwa 6 Tage, bis es zur Hälfte abgebaut wird, da spielt dann etwas mehr oder weniger am Tag keine Rolle. Man könnte in diesem spezielle Fall auch jeden 2ten Tag eine Halbe nehmen.

Mein Einnahmeschema erscheint auf den ersten Blick sehr komplizier, mit 3x täglich und vor und nach dem Essen. Da wundern sich die Ärzte immer, weil dies im Widerspruch zu den Studien steht. Besonders welche Pillen ich vor dem Essen nehme, hat eine grossen Einfluss auf den Blutzuckeranstieg nach dem Essen. Vermutlich werden dadurch die Darmbakterien etwas ausgebremst.
Ich selbst erleichtere mir das Leben indem ich 1x wöchentlich die ganze Wochenration in eine Dosette abfülle. Da sieht man dann auch ob man seine Portion schon genommen oder vergessen hat, je nachdem ob das Fach leer ist oder nicht.

Bei mir kommt noch hinzu, dass ich ein Ultrarapid Metabolizer bin, d.h. ich habe da ein paar Lebergene doppelt und verarbeite manche Medikamente wesentlich schneller. Allerdings sind Interaktionen von Medikamenten auch anders. Es gibt da ein Nord-Süd Gefälle, im Norden sind etwa 5% der Bevölkerung betroffen, in unserer Region um die 7-8% und in den arabischen Regionen um die 30%. Die Erforschung hat erst etwa vor 15 Jahren angefangen.
Die Pharmakologen wissen mittlerweile teilweise bescheid, aber meine Medikamentenliste löst in der Apotheke jede Menge Alarme wegen Unverträglichkeiten aus. Die Ärzte haben mittlerweile zumindest davon gehört, dass es das gibt, die meisten haben aber noch keine Ahnung und verschreiben ganz normal drauf los :frowning:

Für mich musste ich das Meiste experimentell herausfinden. mittlerweile wurde das meiste aber von Pharmakologen bestätigt. Bei manchen Effekten haben sie aber auch noch keine Ahnung. Da ich als Elektronikentwickler viel mit Mess- und Regeltechnik zu tun hatte, bin ich da im Vorteil. Das Einstellen von Medikamenten unterscheidet sich da nicht von der Elektronik. Man muss nur noch vorsichtiger vorgehen, im schlechtesten Fall hat man in der Medizin keinen zweiten Versuch mehr.

MfG Peter(TOO)