Tabula Rasa von Arvo Pärt

Liebe Alle,

ich habe eine Frage zu Arvo Pärts Tabula rasa, weil ich ein Programm dazu schreiben muss für mein Konzert nächste Woche. Im Internet gibt es nciht so viele Quellen dazu, was Pärt unter dem Begriff „tabula rasa“, „ludus“ und „silentium“ genau versteht. Begreift er „Tabula rasa“ als umgangsprachliches unbeschriebenes Blatt oder versteht er es philosophiegeschichtich als unbeschriebenes Gedächtnis, Intellekt oder Seele? Und wie begreift er „ludus“ und „silentium“. Ich würde mich sehr freuen, wenn das vielleicht jemand weiß oder mir andere interessante Informationen zu dem Stück geben kann…

Herzliche Grüße und vielen Dank im voraus!
BInha

Hallo Binha!

Also unter http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/Arvo-P%… habe ich folgendes gefunden:

  1. … Tabula rasa für 2 Violinen …
  2. … Ludus: Con moto …
    3)… Silentium: Senza moto …
    Nach Hineinhören interpretiere ich das so
  3. so etwas wie ein Solo für zwei Violinen (eine einem Teil des Stücks)
  4. Satzbeschreibung: bewegtes Spiel
  5. Satzbeschreibung: ruhig, ohne Bewegung

Ich bin allerdings alles andere als ein Klassikexperte, aber hoffe ich konte dennoch helfen.

Liebe Grüße
Gerhard

…und?
Lieber Gerhard

hoffe ich konte dennoch helfen.

Das ist ja wahnsinnig lieb, dass du helfen willst. Aber irgendwie, sei mir nicht bös, werd ich das Gefühl nicht los, dass du die Frage irgendwie nicht so ganz richtig aufgefasst hast. Es ging da irgendwo mehr um die Philosophie und nicht um so eine halt irgendwie mehr oder weniger vage Beschreibung eines Klangeindrucks. Ich glaub, den hat Binha schon selbst Takt für Takt und Note für Note wesentlich präziser, wenn sie die Stücke selbst spielt (wie ich aus ihrem Posting und Profil [„Musikstudentin (Violine)“] zu entnehmen wage).

Nichts für ungut…

Ebenso liebe Grüsse vom dodeka, der sich leider bei Pärts Denken nicht so auskennt (Webern oder Messiaen würden mir z.B. näher liegen…)

Servus Summertime!

Kenne zwar nicht die Musik von Arvo Pärt, aber wenn ich diesen Artikel lese
Link ==> http://www.universaledition.com/Arvo-Paert/komponist…
sehe ich im Begriff „tabuka rasa“ eher eine „Spielanweisung“.
ZITAT:" … Plötzlich werden die Gleichmäßigkeit von Auf- und Abstrichen, die Kontrolle des Vibrato, Bogenwechsel, Saitenwechsel und vieles andere mehr zu existentiellen Problemen.
Und keine Virtuosität ist weit und breit in Sicht, hinter der sich wie so häufig Mängel der Technik oder Musikalität verstecken ließen: Kein übermäßiger Vibrato-Gebrauch darf die präzise, sich an den mathematisch exakten Gesetzmäßigkeiten des Obertonaufbaus orientierende Intonierung ersetzen oder entsprechende Unsauberkeiten vertuschen; kein standardisiertes ‚espressivo‘ kann Ersatz sein für das vom Interpreten hier und jetzt geistesgegenwärtig zu entwickelnde Gefühl von Wahrhaftigkeit und Verantwortung gegenüber dem einzelnen Ton…" ZITÜT.
Es geht nur um die Schönheit / Reinheit des Tones, unbeeinflusst von sonstigen Dingen.

Natürlich spielt hier auch der philosophische Ansatz des „tabula rasa“ als eine von sonstigen Ideen und Vorstellungen / Bildern / Abbildern befreite Erkenntnis hinein, die „reine Tonalität“ steht aber - so scheint es mir - bei dem erwähnten Begriff im Vordergrund.
Zu „silentium“ gibt es auch noch Hinweise in dem verlinktem Artikel.
Hoffe, das hilft Dir weiter.

Grüße aus Wien
Helmut