Tabus

Hallo Bio-und Zoologen,
In welches Brett muss ich für folgende Frage:
Kennen Tiere (reduziert auf Primaten) Tabus in unserem Sinne ?
Die Tötungshemmung ist nach meiner Ansicht nicht ein „Tabu“.
Mit Gruss: hardy

Hi hardy,

da würde ich das Brett ‚Biologie und Chemie‘ vorschlagen und wenn sich dort keiner meldet, nach einiger Zeit mal ‚Psychologie‘ versuchen.

Gandalf

Hallo,

Hallo Bio-und Zoologen,
In welches Brett muss ich für folgende Frage:
Kennen Tiere (reduziert auf Primaten) Tabus in unserem Sinne ?

kann „In unserem Sinne“ gar nicht sein, weil die
Def. des Wortes Tabu sich auf die menschl. Gesellschaft
und menschl. Verhalten bezieht.

Ta|bu das; -s, -s: 1. bei Naturvölkern die zeitweilige od. dauernde Heiligung eines mit Mana erfüllten Menschen od. Gegenstandes mit dem Verbot, ihn anzurühren (Völkerk.). 2. ungeschriebenes Gesetz, das aufgrund bestimmter Anschauungen innerhalb einer Gesellschaft verbietet, bestimmte Dinge zu tun; sittliche, konventionelle Schranke.
Quelle: DUDEN - Das große Fremdwörterbuch

Tabu das, in einigen Religionen ein religiös, magisch oder rituell begründetes und allg. respektiertes Meidungsgebot, d. h. das Verbot, bestimmte Gegenstände oder Personen anzurühren oder zu verletzen, gewisse Handlungen vorzunehmen, bestimmte Örtlichkeiten zu betreten, über bestimmte Dinge zu reden oder gewisse Namen auszusprechen, um ein durch übernatürl. Macht bewirktes Unheil zu vermeiden.
Quelle: Der Brockhaus in einem Band

Steht also die frage, auf was Du hinaus willst?

Gruß Uwi

Tabu la Rasa
Hallo, Hardy und Gandalf (der Uwi zeicht sich ja wieder besonders schlau!)
Für mich als Katzenliebhaber gehören dieselben doch auch im wesentlichen zur „Natur“. Psychologie? Auch, aber den Tieren gesteht (allerdings wohl nur die Bibel) man wohl Seele (zu sein) zu, aber keine Psyche (was immer das sei, eingestanden).
Meiner Kenntnis nach (ver)meiden Tiere auf jeden Fall Orte/Umstände, in denen für die aus Erfahrung Gefahr lauern könnte.
Ich kenns bildich eingeprägt von meinen Katzen, weniger von Hausvögeln.
Ich erinnere mich gut, wie sie manchmal richtig negatief auf schlechtes Essen hinschielen.
Natürlich sind sie nicht in der Lage (in meiner humpelnden Opinion), daß (auch nur innerlich für sich) zu verbalisieren.
Aber ich habe gelesen, daß sich Tiere (Bienen zB mit Tanz, Vögelscharen im Gruppenflug) untereinander darüber verständigen können, auch positief: Nahrungsquellen, etc)
Ist nicht auch bei uns Menschen ein Tabu ursächlich ein Vermeidungsverhalten?
Merkwürdigerweise ist das „Unverletzlichkeits-“ („Unberührbarkeits-)prinzip ja auch bivalent:
Nicht an-fassen, und: nix an-tun!
Ich hatte hier vor kurzen eine Korrespondenz über ähnliche Fragen im „tiersoziologischen“ Bereich.
Thema: Neid, Eifersucht, Toten"kulte“ u.a.

Moin, Manni

Nur Pflanzen - können die sich überhaupt (selbständig und gezielt) bewegen? Und wenn ja: welche Teleologie (Zielgesetztheitsbereitschaft, besser) steckt da drin?

Hallo Gandalf,
Mir dämmert’s! Zuerst müsste man herausfinden, was denn ein Tabu bei uns bedeutet. Sind es „mystische Ängste“ oder was ? Da ja Tabus meistens etwas Negatives bedeuten, ist es ein masochistischer Hang oder will man, indem man sich etwas verbietet später eine Belohnung ?
Mit Dank und Gruss: hardy

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Nur Pflanzen - können die sich überhaupt (selbständig und
gezielt) bewegen? Und wenn ja: welche Teleologie
(Zielgesetztheitsbereitschaft, besser) steckt da drin?

Wenn man einzellige Algen zu den Pflanzen zählt - auf jeden Fall.

Wenn mann unter Bewegung nicht nur "Fort"bewegung meint - auch. Beispiele: Taxien und Nastien (Photo- Thermo- und Thigmo-). Taxien sind im eigentlichen Sinne Ziel-gerichtet. Nastien sind zwar aktive, teilweise sehr schnelle Bewegungen als sepzifische Reizantwort, aber nicht Ziel-gerichtet.

Teleologie ist kein naturwissenschaftlicher Begriff. Es gibt keinen „tieferen“ Sinn, keinen Zweck und kein Ziel außer einem langfristig einen guten Reproduktionserfolg der Population (das Individuum ist dabei nur sekundär von Bedeutung). Eigentlich ist auch das egal, da sowieso alle paar zigmillionen Jahre die Biosphäre von elementaren Katastrophen heimgesucht werden un auch Arten/Populationen mit gutem Reproduktionserfolg dahinrafft.

Leben ist einfach ein Prozess effizienter Dissipation. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger. Und 42 ist die Antwort.

Jochen

Hallo !

Das Wort „tabu“ kommt aus dem Polynesischen und bedeutet meistens, ein Verbot, einen bestimmten Ort zu betreten.

In Europa ist ein „Tabu“ eine Sache, die man eigentlich besser nicht macht, z.B. Geschwisterliebe, Verkehr mit Tieren, usw, usw. Diese ganze Palette von Merkwürdigkeiten, die man einfach nicht tut, weil unnormal.

Bei Tieren? Ich weiß nicht!

Gruß max

Inzesterfahrungen?
oder: wie machen Geschwister einglich Liebe?
Dazu fällt mir eine lange schon gärende Frage ein:
Das Inzestverbot, sagt man, sei uralt, und diene der Vermeidung von genetischen Fehlbildungen („Inzucht“, wieso einglich „-Zucht“?), und zwar aus Erfahrung.
Heißt das, daß die Menschen erstmal Jahrmillionen lang unter geschwistern „ko-gepuhlt“ haben?
Dann ist mir auch klarer, wieso d a s hier daraus geworden ist. Und ich. Und du.
Und außerdem: im Zeitalter des Kondors (und des Abortos, im Notfalle), wäre die eigene Familie nicht langsam ein ideales „Übungsgelände“?
Mir scheinen die Hemmungen der eigenen Geschwister doch tieger zu liegen!!! Aber wennunmal die amtliche Wissenschaft ne Erklärung sich erFreud hat zu finden, dann reitet sie natürlich solange darauf herum, bissi weiich ist und mundgerecht.
Saufz!

Dies ist auch e inTest!

Moin, Manni

Hi,

oder: wie machen Geschwister einglich Liebe?
Dazu fällt mir eine lange schon gärende Frage ein:
Das Inzestverbot, sagt man, sei uralt, und diene der
Vermeidung von genetischen Fehlbildungen („Inzucht“, wieso
einglich „-Zucht“?), und zwar aus Erfahrung.

Zucht ist in diesem Zusammenhang sicher nicht mit einer Zucht im Sinne von gesteuerter Vermehrung zu verstehen. Obwohls sicher auf den gleichen Wortstamm fällt. Eher sollte man sich bei Inzucht (im Zusammenhang mit Menschen) eher an anderen Worten wie zB. Unzucht bei der Interpretation orientieren.

Heißt das, daß die Menschen erstmal Jahrmillionen lang unter
geschwistern „ko-gepuhlt“ haben?

Wohl eher nicht. Sonst hätten wir auch deutlich einheitlichere Genpools :smile:)
Spaß bei Seite, die Hemmung sich mit Geschwistern und Elternteilen oder auch Kindern zu verpaaren liegt sicher tiefer als die bewusste Einsicht in genetische Nachteile. Ich schätze Sie ist nicht zuletzt ein Produkt der Sozialstruktur des Menschen und wohl auch einiger anderer Tiere. Zumindest solangge die entsprechende Soziallandschaft intakt ist.

Dann ist mir auch klarer, wieso d a s hier daraus geworden
ist. Und ich. Und du.
Und außerdem: im Zeitalter des Kondors (und des Abortos, im
Notfalle), wäre die eigene Familie nicht langsam ein ideales
„Übungsgelände“?

Die wenigsten würde sich dafür „begeistern“. Die die es doch tun gelten in vielen Fällen als „nicht therapierbar“… möchte ich anmerken…

Mir scheinen die Hemmungen der eigenen Geschwister doch
tieger zu liegen!!! Aber wennunmal die amtliche Wissenschaft
ne Erklärung sich erFreud hat zu finden, dann reitet sie
natürlich solange darauf herum, bissi weiich ist und
mundgerecht.
Saufz!

Dies ist auch e inTest!

Moin, Manni

Die amtliche Erklärung wirds in diesem Sinne wohl nicht geben. Man kann Argumente finden und verwerfen; da aber bei der Geschichte kein Etikett mit dem wahren Grund dabei hängt… ists immer eine Theorie.

Aber ein Tabu im Sinne einer moralischen Ablehnung wirds bei Tieren eher selten geben. Obwohl man bei sehr hochentwickelten und sozialen Wesen wie Primaten und auch Walen niemals nie sagen sollte :smile: Man weses halt nüscht.

JD