Taliban überschätzt?

hi,

sind die taliban militärisch wirklich so stark, wie behauptet wird?

1.)die taliban haben nur ca 35.000 mann unter waffen, die abgesehen von der landesverteidigung auch noch polizeiaufgaben im landesinneren erledigen müssen, also im konfliktfall nicht 100% zur verfügung stehen.

2.) die modernen waffen (stinger - raketen etc.) aus zuwendungen der usa und waffen der damaligen udssr sind 20 jahre alt und wohl nicht entsprechend gewartet worden.

3.) die bevölkerung ist am rande einer hungerkatastrophe bedingt durch dürre.

4.) der nachschub an modernen waffen ist wegen der einkreisung des landes unmöglich geworden.

5.) treibstoffe fehlen: die dortigen ölquellen und raffinerien, sofern überhaupt vorhanden, können ein leichtes ziel für cruise missiles sein.

6.) es gibt eine bewaffnete opposition im land (nordallianz) die logistisch durch ihre grenzen profitiert

7.) die taliban begeben sich der hilfe der hälfte ihrer bevölkerung, nämlich der frauen, durch ihre diskriminationspolitk

8.) die taliban verfügen nicht über moderne kommunikatiosmedien

9.) das land ist ethnisch zerstritten. partikularinteressen dominieren die idee eines verteidigenswerten gesamt - afghanistans.

10.) bin laden ist araber, ein ( auch ethnischer )ausländer, für dessen interessen sich die afghani nicht unbedingt opfern möchten.

11.) die eliten des landes sind im ausland, tot, oder im gefängnis.

12.) religiöser opferfanatismus könnte besonnenes militärisches kalkül aushebeln

13.) die taliban haben jetzt schon schwierigkeiten, ihre kämpfer mit waffen auszustatten. außerdem benötigen freiwillige, die sich angeblich in so großer zahl gemeldet haben sollen, eine ausbildung. wer übernimmt das in welchen camps und mit welchen übungswaffen?

14.) die lufthoheit dürfte sehr schnell bei den amerikanern liegen

15.) die militärtechnische entwicklung ist bei den amis zu suchen, wir haben nicht mehr 1980.

16.) afghanistan bietet keinen tropischen regenwald als schutz wie in vietnam.

17.) die anzahl der panzer und jets ( je ca. 30 ??? ) ist für eine moderne kriegsführung viel zu gering.

18.) das kriegsziel der amis ist nicht die eroberung des landes, sondern die ausschaltung terroristischer elemente

19.) die amis haben politisch dazu gelernt. sie werden rambo-strategien vermeiden, um die weltöffentlichkeit nnicht gegn sich aufzubringen

20.) die amis beherrschen die medien

21.) die amis können bin laden und den taliban den geldhahn zudrehen.

nur so ein paar gedanken…wie die zu gewichten sind, substanz haben oder auch keine wird sich in zukunft entscheiden
oder durch eure meinugen vorweggenommen werden.

martin

Auch hi,

sind die taliban militärisch wirklich so stark, wie behauptet
wird?

1.)die taliban haben nur ca 35.000 mann unter waffen, die

abgesehen von der landesverteidigung auch noch polizeiaufgaben
im landesinneren erledigen müssen, also im konfliktfall nicht
100% zur verfügung stehen.

Woher hast du diese Zahl? Lt. Taliban selber zusätzliche 300.000 Mann unter Waffen genommen. Ich halte diese Zahl zwar für Übertrieben, aber ich hab auch keine Quelle wie viele es nun wirklich sind.

2.) die modernen waffen (stinger - raketen etc.) aus
zuwendungen der usa und waffen der damaligen udssr sind 20
jahre alt und wohl nicht entsprechend gewartet worden.

Und funktionieren bestens, wie am am Abschuss der Amerikanischen Drohne gesehen hat.
Außerdem hast du deine Aussage durch das „wohl“ selbst schon relativiert. wir wissen es nicht

3.) die bevölkerung ist am rande einer hungerkatastrophe
bedingt durch dürre.

stimmt. aber unterdrücken lassen sie sich trotzdem.

4.) der nachschub an modernen waffen ist wegen der einkreisung
des landes unmöglich geworden.

aus Pakistan sind jahrelang Waffen geliefert worden und ich kann mir nicht vorstellen, daß hier die Grenzw wirklich dicht ist.
Aber ich geb dir recht, daß es hier zumindest sehr schwierig ist, an nachschub zu kommen.

5.) treibstoffe fehlen: die dortigen ölquellen und
raffinerien, sofern überhaupt vorhanden, können ein leichtes
ziel für cruise missiles sein.

Stimmt.
Aber womit willst du da krieg führen? in den Bergen braucht es eh fast nur Fußvolk.
ansonsten zustimmung.

6.) es gibt eine bewaffnete opposition im land (nordallianz)
die logistisch durch ihre grenzen profitiert

??? Das wage ich zu bestreiten. Wie Kommt es dann, daß die Nordallianz in den letzten Jahren von 30% Afghanistans auf 5% zurückgedrängt wurden.
In wie fern haben Sie da bisher profitiert?

7.) die taliban begeben sich der hilfe der hälfte ihrer
bevölkerung, nämlich der frauen, durch ihre
diskriminationspolitk

Was die sich aber gefallen lassen.

8.) die taliban verfügen nicht über moderne
kommunikatiosmedien

Reichen hiefür Satelitentelefone?
Aber stimmt sonst schon.

9.) das land ist ethnisch zerstritten. partikularinteressen
dominieren die idee eines verteidigenswerten gesamt -
afghanistans.

Genau das hat doch erst dazu geführt, daß die Taliban das Land mehr oder weniger übernommen haben. Dieganzen zerstrittenen haben sich doch dann zur Nordallianz zusammengeschlossen.

10.) bin laden ist araber, ein ( auch ethnischer )ausländer,
für dessen interessen sich die afghani nicht unbedingt opfern
möchten.

bin Laden ist
a) einer der größten Förderer Wohltätiger Einrichtungen im Land
b) Der Schwiegervater eines Taliban Anführers
c) Ein Moslem - und die dürfen nun mal nicht an „Ungläubige“ ausgeliefert werden.

11.) die eliten des landes sind im ausland, tot, oder im
gefängnis.

Um so schlimmer, ein Krieg gegen „Bauern“ denen Ihr eigenes Leben egal ist, macht es nicht einfacher…

12.) religiöser opferfanatismus könnte besonnenes
militärisches kalkül aushebeln

sofern militärisches kalkül überhaupt vorhanden ist. andererseits haben Sie in der letzten Jahren bewiesen, daß Sie Krieg führen können.

13.) die taliban haben jetzt schon schwierigkeiten, ihre
kämpfer mit waffen auszustatten. außerdem benötigen
freiwillige, die sich angeblich in so großer zahl gemeldet
haben sollen, eine ausbildung. wer übernimmt das in welchen
camps und mit welchen übungswaffen?

Das klingt mir schwer nach Vermutung mit den Waffen. Dass sie nicht großartig ausgebildet werden können, da stimme ich dir zu.

14.) die lufthoheit dürfte sehr schnell bei den amerikanern
liegen

Was in dem Gelände nicht von entscheidender Strategischer Bedeutung sein dürfte.

15.) die militärtechnische entwicklung ist bei den amis zu
suchen, wir haben nicht mehr 1980.

Da geb ich dir recht.

16.) afghanistan bietet keinen tropischen regenwald als schutz
wie in vietnam.

Aber Berge wie in Yu

17.) die anzahl der panzer und jets ( je ca. 30 ??? ) ist für
eine moderne kriegsführung viel zu gering.

Es wird eben einen Partisanen Krieg geben.

18.) das kriegsziel der amis ist nicht die eroberung des
landes, sondern die ausschaltung terroristischer elemente

Das ist gut so. Allerdings schwer zu bewerkstelligen

19.) die amis haben politisch dazu gelernt. sie werden
rambo-strategien vermeiden, um die weltöffentlichkeit nnicht
gegn sich aufzubringen

Stimmt.

20.) die amis beherrschen die medien

In der Westlichen Welt ja, aber in der Arabischen?

21.) die amis können bin laden und den taliban den geldhahn
zudrehen.

So? Warum haben Sie das dann die letzten Jahre nicht geschafft?

Ich will damit nicht sagen, daß die Taliban ein starker Gegner sind.
Aber sollte man Sie wirklich so unterschätzen wie in deinen Gedanken?

Du läßt eines außer acht.
Afghanistan ist schon so zerbombt, daß die AMIs im Gegensatz zu Yugoslavien nicht mehr viel zerbomben können um Sie zum einlenken zu bewegen. Gerade Kabul ist eingentlich ein einziges Trümmerfeld aus der Zeit der nennen wir es mal Stammeskriege der Mudjahedin.

Überschätzen? Nein.
Aber Unterschätzen? Schon gar nicht.

mfg Ivo

Hallo Ihr!!

Dass sich das unterdrückte Volk - damit natuerlich auch die unterdrueckte Weiblichkeit - in Afghanistan alles so „gefallen“
laesst, glaube ich nicht. Ich denke, man muss ihnen nur eine Chance zu Ausbrechen geben.

Was die aktuelle Anzahl der Kaempfer der Taliban anbelangt, so muss man sagen, dass sie weit unterhalb der 100.000-Marke liegt, allerdings handelt es sich hierbei ja auch weniger um Miliaer, als um eine Miliz. „Times“. Ein Grossteil der afghanischen Bevoelkerung wuerde umgehend auf Seiten der Nordallianz eintreten.

die Bewaffnung ist veraltet. Jedoch - ein rostiges Messer tötet auch. Das Alter der Waffen ist eigentlich unerheblich. Wichtig ist, gegen was sie eingesetzt werden. Die Taliban werden ihre Stinger sicherlich nicht massenweise und zwecklos gegen hochfliegende Ziele einsetzen - bedenken wir die Reichweite von
max 3,5 km - im Einsatz gegen nahe, niedrige, langsame Ziele.
Ein hochfliegender Bomber mit gelenkten Waffen ist absolut
sicher. Da muessen andere FK´s her.

Die Waffen wurden nicht an die Taliban geliefert, sondern an die
Mudjahedin (Teil der Nordallianz), die jetzt den Taliban gegenueberstehen. Es sind also Beutewaffen.

Die Taliban konnten 90% des Landes erobern, weil sie pakistanfreundlich (Bez. f. Westindien) sind. Sie wurden mitunter von Pakistan hochgeruestet, da sie den Pakistanis in einem moeglichen Kashmir-Konflikt beigestanden haetten.

Die NATO kann selbst kleine Taliban-Stellungen per Satellit
ausspionieren und dann punktgenau arbeiten.

Man darf jedoch nicht vergessen - wie Ivo angemerkt hat -, dass es sich bei den Taliban-Milizen um astreine Kaempfer handelt, die
mitunter um jeden Klumpen Erde Kaempfen wuerden, allerdings erinnere ich mich auch an die irakische „Schwarze Garde“, die wegen ihrer Ergebenheit und Opferbereitschaft gefuerchtet wurden, sich jedoch bei „Desert Storm“ gleich zu tausenden kampflos ergaben (allein 3,000 waehrend eines Angriffs des Alliierten). Ich glaube, jetzt, wo es sich noch um ein diplomatisches-halbmilitaerisches Vorgehen handelt, sehen wir hier eine aggressive Taliban-Miliz, jedoch, wenn es hart auf hart kommt, dann werden wir sicherlich nicht an japanische Kamikaze erinnert. Wozu es - glaube ich - jedoch auch nicht kommen wird. Die Schlaege werden sicherlich so aussehen, dass die Taliban kaum Gelegenheit zur Abwehr bekommen werden. Die Amerikaner sind den Taliban so unendlich hoch ueberlegen, dass man die Chancen leicht errechnen kann. Wie man weiss, wird es sich nicht um einen Krieg im eigentlichen Sinne des Wortes handeln. Von daher hinken saemtliche Vergleiche mit dem Einmarsch der Soviet Union oder dem der Englaender vor knapp zweihundert Jahren. Die westliche Waffentechnologie ist sehr, sehr weit entwickelt - die Taliban hingegen werden mit den Waffen kaempfen, mit denen die Mudjahedin schon vor 15 Jahren gegen die Sowjets kaempften. Die Waffen der Sowjetarmee jedoch stammten damals aus den 50er, 60er und 70er Jahren.

Ich denke, hier bestehen nur geringe Chancen fuer die Taliban, auf der militaerischen Ebene auch nur einen einzigen Erfolg herbeizufuehren. Was die Siegeschancen gegen die Taliban anbelangt, so habe ich keine Befuerchtungen. Meine Befuerchtungen gehen in Richtung harter VergeltungsANschlaege.

Viele Gruesse, tigger

Du gehst von konventioneller Kriegsführung aus, wie sie seit dem Golfkrieg nicht mehr stattgefunden hat. Die Taliban werden sich aber nicht -wie Saddam- in offener Feldschlacht gegen mögliche Angreifer zur Wehr setzen, sondern die beliebte hit-and-run-Taktik aller Guerilla anwenden. Getreu der Devise „Wer den Berg hat, kontrolliert auch das Tal“ haben sie in den 80er Jahren den Sowjets Nachschubkonvois und Truppentransporte zerschossen und sich danach in sichere Schlupfwinkel in irgendwelche Höhlen zurückgezogen. Man braucht keinen Dschungel, um Guerilla zu sein. Das geht sogar in der Wüste.
Verluste der sie unterstützenden Zivilbevölkerung, die repressive Massnahmen der Russen erlitt, haben die Mudjahedin dabei in Kauf genommen. Ziel der Amis müsste/könnte/sollte es also sein, dieser Guerillataktik dadurch vorzubeugen, dass die Zivilbevölkerung nicht in Kampfhandlungen involviert wird und stattdessen Nahrung und Unterkünfte bekommt. Das ist für mich Dreh-und Angelpunkt der ganzen Kampagne.

Hallo Ihr!!

Dass sich das unterdrückte Volk - damit natuerlich auch die
unterdrueckte Weiblichkeit - in Afghanistan alles so
„gefallen“
laesst, glaube ich nicht. Ich denke, man muss ihnen nur eine
Chance zu Ausbrechen geben.

Diese chance sieht bisher aber keine offene Auflehnung vor, sondern lediglich die Flucht nach Pakistan und in den iran.

Was die aktuelle Anzahl der Kaempfer der Taliban anbelangt, so
muss man sagen, dass sie weit unterhalb der 100.000-Marke
liegt, allerdings handelt es sich hierbei ja auch weniger um
Miliaer, als um eine Miliz. „Times“. Ein Grossteil der
afghanischen Bevoelkerung wuerde umgehend auf Seiten der
Nordallianz eintreten.

Das ist gut möglich. Ich denke aber, daß der Großteil von dem du da redest, einfach in Ruhe gelassen werden will.

die Bewaffnung ist veraltet. Jedoch - ein rostiges Messer
tötet auch. Das Alter der Waffen ist eigentlich unerheblich.
Wichtig ist, gegen was sie eingesetzt werden. Die Taliban
werden ihre Stinger sicherlich nicht massenweise und zwecklos
gegen hochfliegende Ziele einsetzen - bedenken wir die
Reichweite von
max 3,5 km - im Einsatz gegen nahe, niedrige, langsame Ziele.
Ein hochfliegender Bomber mit gelenkten Waffen ist absolut
sicher. Da muessen andere FK´s her.

Geb ich dir recht.

Die Waffen wurden nicht an die Taliban geliefert, sondern an
die
Mudjahedin (Teil der Nordallianz), die jetzt den Taliban
gegenueberstehen. Es sind also Beutewaffen.

Stimmt meines wissens so nicht völlig. Die Mudjahedin sind die Nordallianz. Diese heißt so, weil sich hier die ursprünglich selbst verfeindeten verschiedenen Mudjahedingruppen, die damals beim Kampf um die Macht Kabul platt gemacht haben, gegen die Taliban, die ursprünglich auch ein Teil der Mudjahedin waren vereinigt haben.

Die Taliban konnten 90% des Landes erobern, weil sie
pakistanfreundlich (Bez. f. Westindien) sind. Sie wurden
mitunter von Pakistan hochgeruestet, da sie den Pakistanis in
einem moeglichen Kashmir-Konflikt beigestanden haetten.

Stimmt.

Die NATO kann selbst kleine Taliban-Stellungen per Satellit
ausspionieren und dann punktgenau arbeiten.

Wenn das denn so einfach wäre, wüssten die AMIs schon seit Jahren, wo sich Bin Laden genau aufhält. Und der wäre dan nicht mehr am Leben.

Man darf jedoch nicht vergessen - wie Ivo angemerkt hat -,
dass es sich bei den Taliban-Milizen um astreine Kaempfer
handelt, die
mitunter um jeden Klumpen Erde Kaempfen wuerden, allerdings
erinnere ich mich auch an die irakische „Schwarze Garde“, die
wegen ihrer Ergebenheit und Opferbereitschaft gefuerchtet
wurden, sich jedoch bei „Desert Storm“ gleich zu tausenden
kampflos ergaben (allein 3,000 waehrend eines Angriffs des
Alliierten). Ich glaube, jetzt, wo es sich noch um ein
diplomatisches-halbmilitaerisches Vorgehen handelt, sehen wir
hier eine aggressive Taliban-Miliz, jedoch, wenn es hart auf
hart kommt, dann werden wir sicherlich nicht an japanische
Kamikaze erinnert. Wozu es - glaube ich - jedoch auch nicht
kommen wird. Die Schlaege werden sicherlich so aussehen, dass
die Taliban kaum Gelegenheit zur Abwehr bekommen werden. Die
Amerikaner sind den Taliban so unendlich hoch ueberlegen, dass
man die Chancen leicht errechnen kann. Wie man weiss, wird es
sich nicht um einen Krieg im eigentlichen Sinne des Wortes
handeln. Von daher hinken saemtliche Vergleiche mit dem
Einmarsch der Soviet Union oder dem der Englaender vor knapp
zweihundert Jahren. Die westliche Waffentechnologie ist sehr,
sehr weit entwickelt - die Taliban hingegen werden mit den
Waffen kaempfen, mit denen die Mudjahedin schon vor 15 Jahren
gegen die Sowjets kaempften. Die Waffen der Sowjetarmee jedoch
stammten damals aus den 50er, 60er und 70er Jahren.

Ich denke auch nicht, daß hier ein Sieg des Westens ernsthaft gefährdet wäre. Und den Vergleich mit früher halte ich für genauso falsch. Die USA werden ja nicht das Land besetzen.

Ich denke, hier bestehen nur geringe Chancen fuer die Taliban,
auf der militaerischen Ebene auch nur einen einzigen Erfolg
herbeizufuehren. Was die Siegeschancen gegen die Taliban
anbelangt, so habe ich keine Befuerchtungen. Meine
Befuerchtungen gehen in Richtung harter VergeltungsANschlaege.

Ja, ich möchte dann auch nicht unbedingt neben dem US Generalkonsulat wohnen wie eine Freundin von mir.

mfg Ivo

Hi Ivo,

ich habe gestern einen Bericht von Saira Shah aus Afghanistan gesehen. Was die Auflehnung der afghanischen Bevölkerung anbelangt, so sagt sie, das jeder ueberlegt Tag schon einen
Sieg fuer die Menschen in Afghanistan darstellt. Das pure Uberleben stellt fuer sie schon einen unglaublichen Sieg dar.
Wenn ich es aus dieser Perspektive betrachte, dann glaube ich,
dass fuer viele Menschen dort die Auflehnung reinweg als ueberfluessiger Luxus zu betrachten ist. Ich wusste gar nicht, dass es dort so schlimm ist. Ich korrigiere mich nach oben und
gestehe, dass Du in diesem Punkt vollkommen im Recht bist.
Die Taliban benehmen sich mitunter (wenn auch der Vergleich hinkt) barbarischer als die Nazis. Es sind reine Verbrecher, die keinem anderem Ziel dienen, als dem Verbrechen. Wie die Nazis, die ja auch ihr eigenes Volk unterdrückt, belogen, betrogen und gemordet haben.
Allerdings, heute kam es aus dem Weissen Haus, dass die Satelliten der USA und Russlands Afghanistan jetzt mehrfach komplett abfotografiert haben und jeder Stellungswechsel jetzt
genau ausgemacht werden koennte. Solange es keine Probleme mit dem anstehenden Winter auf der Nordhalbkugel - und der damit einsetzenden Bewoelkung - gibt, glaube ich das auch. Warst Du schonmal auf dem Terraserver von Microsoft? Da gibt es die „SPIN“-Abteilung mit Satellitenbildern. Da kannst Du teilweise erkennen, wie in Miami irgendwelche Typen gerade einen Gulli reparieren. Und die Bilder sind teilweise aus den 80igern.

Viele Gruesse, tigger

hi,

Auch hi!

sind die taliban militärisch wirklich so stark, wie behauptet
wird?

1.)die taliban haben nur ca 35.000 mann unter waffen, die
abgesehen von der landesverteidigung auch noch polizeiaufgaben
im landesinneren erledigen müssen, also im konfliktfall nicht
100% zur verfügung stehen.

„Nur“ 35.000 Mann?

Na wenn schon! Wir haben doch gerade erlebt, wozu 18 zu allem entschlossene Männer in der Lage sind. Laß das ganze noch mal passieren, mitten in Manhattan, in Chicago, in Los Angeles, aber dieses Mal mit chemischen oder biologischen Kampfstoffen an Bord - dann gehen die Verlustzahlen in den fünf- bis sechsstelligen Bereich. Und was dann? Afghanistan atomisieren?

Grüße
Heinrich

Die Antwort ist klar.
Hallo Heinrich,

vielleicht erinnerst Du Dich noch daran, was der Vater
des jetzigen US-Praesidenten dem Irak androhte, sollte
dieser einen Angriff mit Massenvernichtungswaffen gegen
die USA oder einen Verbuendeten wagen. Er hat einen
Atomschlag quasi deutlich angekuendigt.

Ich denke, ein Angriff mit Massenvernichtungsmitteln
fordert als Konsequenz tatsaechlich die Erwaegung einer
„flexible response“. Weiter glaube ich, wuerde so etwas jetzt
geschehen, waere eine unmittelbare nukleare Antwort vermutlich das wahrscheinlichste Mittel der „Artikulation“.

Dann geht es nicht mehr um Schuldige oder Unschuldige.
Es handelt sich dabei absolut vitale Interessen. Es geht
dabei um einen Angriff mit Massenvernichtungswaffen. JEDES
Land auf der Welt MUSS - nicht zuletzt im eigenen Interesse -
dafuer sorge tragen, dass Terroristen keine Waffen - und schon
gar keine Massenvernichtungswaffen - in die Haende bekommen.
Wenn ein Land, wie der Afghanistan - (un-)verantwortlich gefuehrt von den Taliban - Terroristen schuetzt, die A, B oder C Waffen kaufen und/oder herstellen, dann wird dieses Land die
Konsequenzen tragen, die aus einem terroristischen Einsatz dieser Waffen resultieren. Ein Einsatz unkonventioneller Waffen wuerde niemals konventionell beantwortet. Das hat mich mein Studium und eine mehrjaehrige Erfahrung in der Marine durchaus gelehrt, und wenn auch Krieg nichts anderes bedeutet, als die totale Abwesenheit von Vernunft und Unschuld, so waere eine nukleare Antwort vermutlich der einzige Weg, dem zu entsprechen.

Wenn wir es mal aus der Sicht der Amerikaner sehen: jetzt mit ca. 7000 Toten getroffen. Dann - jetzt fiktiv - obendrauf ein Angriff mit B- oder C-Waffen auf die von Dir genannten Staedte. Demgeneueber ein Land, dass den vermeintlichen Drahtzieher schuetzt…auch wenn es sich keiner wuenscht, aber in Afghanistan wuerde es vermutlich einen Boden-Nullpunkt geben. Und erdenkbar nicht nur in Afghanistan. Ich wuerde den Irak nicht gaenzlich ausschliessen wollen. Hierbei handelt es sich auf keinen Fall um eine Vorgehensweise, die ich mir wuenschen wuerde. AUF GAR KEINEN FALL!! Jedoch, wenn ich eine solche fiktive Sachlage einschaetzen muesste, so wuerde ich das Vorgehen der Amerikaner entsprechend sehen.

„Keine Kriege werden zugleich so ehrlos und unmenschlich gefuehrt als die, welche Religionsfanatismus und Parteihass im Inneren eines Staates entzuenden.“ - Schiller

„Bellum se ipsum alet. Der Krieg ernaehrt sich selbst.“ - Cato

Im Prinzip will ich sagen, dass wir Menschen in einer Welt leben, die den Krieg - in all seinen Gestalten - mit sich bringt.
Wir haben den Krieg geschaffen, wir werden ihn nicht mehr los.
Er ist eine Geissel der Menschheit. Wir haben selbst schufen Automatismus, in den wir uns einmal eingeschlossen haben und dann den Schluessel vernichtet haben. Wir kommen da nicht raus. Massenvernichtungswaffen koennen uns nicht mehr wegwuenschen.
Oppenheimer hat gesagt: „Die Uhr blieb stehen, als wir sie zum ersten Mal zuendeten. Die Uhr wird anzeigen, wann wir sie wieder einmotten und ihre Zielangaben in den Tresoren vergraben. Jedoch die Uhr laeuft weiter. Und sie wird anzeigen, wann die Tresore wieder geoeffnet werden.“.

Definitiv und kurz zum Abschluss. Ein Einsatz von Massenvernichtungsmitteln - die ihre Wirkung nicht verfehlen - gegen die USA oder ihre Verbuendeten wird ganz ohne Zweifel nuklear beantwortet - und auch hierbei wir die Wirkung nicht fehlen.

Gruss, tigger

hi Tigger,

ich habe gestern einen Bericht von Saira Shah aus Afghanistan
gesehen. Was die Auflehnung der afghanischen Bevölkerung
anbelangt, so sagt sie, das jeder ueberlegt Tag schon einen
Sieg fuer die Menschen in Afghanistan darstellt. Das pure
Uberleben stellt fuer sie schon einen unglaublichen Sieg dar.
Wenn ich es aus dieser Perspektive betrachte, dann glaube ich,
dass fuer viele Menschen dort die Auflehnung reinweg als
ueberfluessiger Luxus zu betrachten ist. Ich wusste gar nicht,
dass es dort so schlimm ist. Ich korrigiere mich nach oben und
gestehe, dass Du in diesem Punkt vollkommen im Recht bist.

danke. letztendlich wird dies aber gar nicht mal kiegsentscheidend sein. denn wer sich für keine seite engagiert ist wenigstens kein gegner.

Die Taliban benehmen sich mitunter (wenn auch der Vergleich
hinkt) barbarischer als die Nazis. Es sind reine Verbrecher,
die keinem anderem Ziel dienen, als dem Verbrechen. Wie die
Nazis, die ja auch ihr eigenes Volk unterdrückt, belogen,
betrogen und gemordet haben.

stimmt.
besonders toll finde ich es ja, daß sich jeder TALIBAN auf den Koran beruft. Bei 85% oder mehr Analphabeten frage ich mich doch, woher die wissen wollen, was da drin steht.

Allerdings, heute kam es aus dem Weissen Haus, dass die
Satelliten der USA und Russlands Afghanistan jetzt mehrfach
komplett abfotografiert haben und jeder Stellungswechsel jetzt
genau ausgemacht werden koennte.

Ich denke auch, dass die militärs sehen könnten, ob ein gegnerischer Soldat von einer Mücke gestochen wird oder nicht.

Solange es keine Probleme mit
dem anstehenden Winter auf der Nordhalbkugel - und der damit
einsetzenden Bewoelkung - gibt, glaube ich das auch. Warst Du
schonmal auf dem Terraserver von Microsoft? Da gibt es die
„SPIN“-Abteilung mit Satellitenbildern. Da kannst Du teilweise
erkennen, wie in Miami irgendwelche Typen gerade einen Gulli
reparieren. Und die Bilder sind teilweise aus den 80igern.

Schon, Positionsbestimmungen im P-Band der Sateliten sind auch auf 12 cm genau. zum Vergleich M-Band (GPS) 12m.

Aber dann hoffen wir mal, daß die US Streitkräfte für Ihren hightech-Krieg nicht auf Windows zurückgreifen müssen… ansonsten sehe ich schwarz für die USA. Absturz in der falschen Minute ist dann im wahrsten Sinne des Wortes tödlich.

mfg Ivo