Tarifoptimierung Private Krankenversicherung PKV

Geld & Sparen Versicherung
#1

Hallo zusammen,
ich bin seit ca. 24 Jahren Mitglied einer privaten Krankenversicherung. Die Beitragssteigerungen der letzten Jahre haben mich zusehends genervt. Aktuell bezahle ich bei einer Top-Versorgung ca. 640 Euro.
Jetzt habe ich mal versuchsweise über einen sogenannten Beitragsoptimierer bei der gleichen privaten Krankenversicherung ein neues Angebot geben lassen. Die Leistungen sind etwas schlechter als vorher; der Beitrag dafür aber überproportional günstiger so dass ich mir stark überlege ob ich dieses Angebot nicht einfach annehmen soll. Umsonst arbeitet der Beitragsoptimierer selbstredend nicht: Er bekommt die Nettobeitragsersparnis des ersten Jahres.
Was mich stutzig macht ist seine Rechnung, dass sich das auch langfristig sehr positiv auf meine Beiträge auswirken wird. Seiner Aussage nach wird sich ein niederer Beitrag jetzt auch langfristig auf einen deutlich günstigeren Beitrag in der Rentenzeit bewirken da die Alters-Rückstellungen in dem Fall deutlich reichen würden (bis über das 80.ste Lebensjahr hinaus).

Frage: Hat jemand zu dem Thema Erfahrungen? Warum kann die PKV von sich aus mir kein derartiges Angebot machen?
Vielen Dank für eure Hinweise.

#2

Hallo,

eine sehr mutige Aussage, für die der Beitragsoptimierer selbstredend keine Garantie gibt oder anderweitig geradesteht - oder?

Natürlich kann man Dir bei der Krankenversicherung einen günstigeren Tarif mit schlechteren Leistungen verkaufen, aber die Frage ist, ob man das will. Einerseits will man den alten Tarif vielleicht am Leben halten (jedes gute Risiko, das einen Tarif verläßt, führt zu höheren Beiträge bei den verbliebenen Versicherten), andererseits möchte man vielleicht gerne die höheren Beiträge einnehmen oder vielleicht möchte man Dir auch einfach keinen Tarif anbieten, der von den Leistungen her suboptimal ist. Reden hilft. Also einfach mal nachfragen.

So oder so wird Dir die Krankenversicherung sicherlich nicht garantieren, daß die Beiträge auf dem dann vereinbarten Niveau verbleiben und ganz sicher wird man Dir nicht irgendwelche Märchen über die Reichweite der Rückstellungen oder gar der Beitragshöhe im Alter erzählen. Im Gegensatz zum Beitragsoptimierer, der natürlich an der kurzfristigen Auszahlung an ihn interessiert ist, muß die Versicherung nämlich idealerweise noch Jahrzehnte mit ihren Kunden auskommen.

Gruß
C.

#3

Hallo,

Ihr Versicherungsbetreuer hätte die Arbeit für lau gemacht. Ein einfaches Schreiben an Ihre Krankenversicherung hätte Ihnen die „Jahresnettoersparnis“ ebenfalls erhalten. Die Aussage des „Beitragoptimierers“ bezüglich der zukünftigen Entwicklung ist natürlich Unsinn.

Gruß
Tycoon

#4

Hallo,
die „Auskunft“ des Beitragsoptimierers zur künftigen Entwicklung der Alterungsrückstellungen disqualifiziert diesen. Der weiß da scheinbar mehr als der verantwortliche Aktuar des PKV-Unternehmens.
Fakt ist: bei einem Tarifwechsel innerhalb des Unternehmens sind die gebildeteren Alterungsrückstellungen im vollen Umfang auf den „neuen“ Tarif zu übertragen; ist der Leistungsumfang dieses Tarifes geringer, so führt dieses Verfahren grundsätzlich einmalig zu einer überproportionalen Beitragsminderung. Daraus kann keinesfalls eine qualifizierte Aussage über die künftige Beitragsentwicklung abgeleitet werden.
Einige PKV-Unternehmen haben sich verpflichtet, auf Anfrage des Versicherten umfangreich über Tarifwechselmöglichkeiten zu informieren:


Vielleicht gehört ja Deine PKV zu den Teilnehmern?
Viel Glück und Gruß
J.K.

#5

Guten Tag,

der Antwort von Tycoon muss ich leider zustimmen.

Wenn man sich mit dem Versicherer in Verbindung setzt, gibt es dort Angebote und Leistungsvergleiche frei Haus, bzw. man bekommt die Kontaktdaten des Vertragsbetreuers vor Ort.

Die Dienstleistung ist vollkommen kostenlos.

Da der „Beitragsoptimierer“ am meisten verdient, wenn er die größte Ersparnis erzielt, kann man davon ausgehen, dass der Schutz leidet. Oft rechnet sich schon eine SB einzubauen bzw. die bestehende SB zu erhöhen. Der Beitragsunterschied kann höher sein, als die „neue SB“ und somit beibt der Schutz gleich.