Liebe Uschi,
wie wär’s mit einer Betrachtungsweise, die Raum für Wissenschaft und Glauben lässt? Mir lässt es manchmal keine Ruhe, wenn ich „vernünftige“ oder gar „wissenschaftliche“ Argumente gegen - ich nenne sie mal esoterische (incl. Astrologie und Co.) Ideen und Praktiken höre. Oft es den Autoren nicht bewusst, das ihr Standpunkt auch lediglich ein Glaubenssystem ist, das im Falle der Wissenschaft (die eigentlich nur eine Methode ist) zur absoluten Wahrheit erklärt wird. Die Argumentation ist wissenschaftlich nur im Rahmen wissenschaftlichen Vorgehens gültig, wird aber oft missbraucht, um den Zugang zu neuen Ideen zu versperren.
Hier ein paar Anregungen: Man weiss nicht wissenschaftl. exakt zu beschreiben, was Bewusstsein wirklich ist, wo es ist, was es wahrnimmt, für Gefühle und Ahnungen gibt es kein physikalisch sinnvolles Modell. Wieviel weiß man über die Wahrnehmung von Farbe oder deren Wärmeabstrahlung auf die Haut (Tarotkarten sind oft bunt)? Es gibt Menschen (z. B. Autisten), die in einer Sekunde alle Karten eines Spiels erfassen. Das Gehirn kann’s also, könnte das Unterbewusstsein also die Auswahl der Karten beeinflussen und damit unbewusste Ahnungen bewusst machen? Könnte das komplexe Zusammenwirken vieler unbekannter Faktoren, die die Zukunft erzeugen, von unseren ebenso komplexen Gehirn, bewusst oder unbewusst, so fein erfasst werden, dass von ihm Vorhersagen genauer möglich sind, als der (wiss. berechnete) Wetterbericht? Könnte beides zusammen (Karten und Unbewusstes) einen Weg des Erfassten ins Bewusste schaffen?
Es macht doch Spass, Brücken zu schlagen zwischen dem, was man erfährt und dem was man Denkt, zw. Gefühl und Wissenschaft.
Es gibt wohl mehr Physiker, die begeistert ihrem Fortpflanzungstrieb folgen, ohne über den Sinn nachzudenken, als solche, die sich genau so offenherzig mit ihrer eigenen Psyche befassen. Das letztere macht vielleicht mehr Angst, sonst gäbe es schon eine Variable „Un-/Bewusstsein“ im physikalischen Weltbild (in der subatomaren Teilchenpysik gibt es Ansätze).
Ist vielleicht ein bisschen lang geworden?..
Wolfgang