Hallo,
Ich wage zu bezweifeln, dass viele Paten sich als Amtsinhaber
ihrer Kirche sehen.
eben das meinte ich auch mit ‚lau‘. Leute, die sich dazu andienen, die religiöse Erziehung eines Kindes zu garantieren, aber weder von der Religion noch von der Aufgabe, zu der sie sich da verpflichten, groß eine Ahnung haben. Die das also doch wohl lediglich pro forma und ohne ernsthafte Absicht, dieses Versprechen zu erfüllen, tun - einfach weil es halt zu der schönen Zeremonie dazugehört.
Ob das den Bedürfnissen der Leute die das primär angeht, die
sich hier aneinander in spezieller Weise binden, irgendwie
entspricht oder das zur „juristischen Onanie“ wird, ist eine
ganz andere Frage.
Dein Einwand ist ziemlich bezeichnend - welche Leute sollte das denn primär angehen? Die Eltern, die Paten? Um wessen Bedürfnisse sollte es hier gehen? Doch nicht um die der Eltern und schon gar nicht die der Paten, sondern um die des Täuflings. Der Regelfall sieht jedoch anders aus - da geht es um ein Bedürfnis von Erwachsenen nach feierlicher Inszenierung von Passageriten. Aber alles bitteschön unverbindlich. Mit der Übernahme einer religiösen Verpflichtung - und genau darum geht es bei der Patenschaft - hat das in den Fällen, auf die Du hier anspielst, nichts mehr zu tun. Und das ist genau der Punkt, wo ein Geistlicher mein volles Verständnis hat, wenn er sich weigert, da als Grüßaugust noch mitzuspielen.
Irgendwo stand in der Bibel mal was davon, dass der Sabbat den
Menschen zu dienen hätte und Jesus gab da ein ganz übles
Beispiel „Kirchenrechtlicher“ Lauheit.
Ja, z.B. als er Geldwechsler und Händler von Opfertieren, die der Ansicht waren, der Tempelvorhof hätte den Menschen zu dienen, dort hinausprügelte. Hinkt nun Dein Beispiel (da ging es doch wohl um die Verletzung des Gebotes der Sabbatruhe, nicht wahr?) oder war der Rabbi einfach nur inkonsequent?
Freundliche Grüße,
Ralf