Teambildende Massnahme

Mein Betrieb plant an einem Freitag zum Samstag eine teambildende Massnahme  ( Seminare 7,5 h ) mit Übernachtung. Inwiefern bin ich verpflichtet nach dem Semianr zu bleiben, oder kann ich meine Freizeit individuell gestalten. Muss ich die Übernachtung annehmen auch wenn mir das Doppelzimmer nicht zusagt, oder kann ich mir auf eigene Kosten was buchen? Inwiefern kann es für mich Konsequenzen haben, wenn ich meine Souveränität behalten will und über mich mit 52 selbst entscheide?

Hallo,

vermutlich ist die gemeinsame Herberge samt Unterkunft im Doppelzimmer Bestandteil der teambildenden Maßnahme und aus diesem Grund bewusst gewählt.

Aus dieser Perspektive betrachtet, wäre es ungeschickt, ein Zimmer außerhalb der gebuchten Unterkunft zu beziehen. Letzten Endes wird dich niemand dazu zwingen können, das bestehende Angebot zu nutzen - die Frage wird aber bleiben, ob du in diesem Fall nicht den Eindruck erweckst, dich bewusst außerhalb des Teams zu stellen.

Ich selbst stehe mit zunehmendem Alter - trotz jeder Menge gruppenpädagogischen Know-hows - ebenfalls nicht mehr so wahnsinnig auf fremde Menschen in meinem Schlafzimmer. Ich würde vermutlich beim Chef in einem Vieraugengespräch „bekennen“, dass ich so sehr schnarche, dass das keinem Teamkollegen zugemutet werden könne und ich mich deswegen auch in Grund und Boden schämen würde.

Und dann würde ich darum bitten, ob ich nicht - eventuell gegen einen Aufpreis - eines der Zimmer in der geplanten Bleibe für mich alleine haben könne, weil mir natürlich daran gelegen sei, auch außerhalb des Seminars Zeit mit meinem Team zu verbringen.

Sollte er das ausschlagen oder sollte es nicht möglich sein, bliebe mir immer noch die Möglichkeit, mich für eine Übernachtung außerhalb zu entscheiden. Zumindest der Chef wüsste dann um die „Gründe“ und wäre - wenn auch nicht begeistert - wenigstens darüber im Bilde, dass ich nicht der Maßnahme entgehen will. Wenn ich dann noch zu den Letzten gehörte, die die (vermutlich gemeinsame) Abendgestaltung verließen, bliebe mir wohl wenig vorzuwerfen.

Schöne Grüße,
Jule

Hi Devina,
naja zwingen kann dich keiner da zu bleiben, allerdings ist ja gerade das Ziel dieser Maßnahme, dass man tagsüber etwas lernt und abends einfach mal zusammen sitzt und etwas Networking innerhalb des Unternehmens betreibt bzw einfach mal ungezwungen beisammen sitzt und ggf. nicht ausschließlich über den Job spricht. Ein Fernbleiben dürfte nicht gut ankommen, da ist es vermutlich besser die Zähne zusammen zu beißen und die paar Stunden einfach über sich ergehen zu lassen.

Allerdings dürfte das Umbuchen auf ein Einzelzimmer ohne Probleme gehen, wenn man einfach nett fragt und anbietet die Zusatzkosten zu übernehmen. Wenn man keinen engen Kontakt zu den Arbeitskollegen hat ist es verständlich das man Zimmer und Bad nicht teilen möchte.

Hallo,

Inwiefern kann es für mich Konsequenzen haben, wenn ich meine
Souveränität behalten will und über mich mit 52 selbst
entscheide?

Um den Teufel an die Wand zu malen:
Könnte es als Arbeitsverweigerung ausgelegt werden, mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben könnten (Abmahnung usw.)?

Gruß
Jörg Zabel

Inwiefern bin ich verpflichtet nach dem Semianr zu bleiben,
oder kann ich meine Freizeit individuell gestalten.

Freizeit kannst Du m.E. IMMER individuell gestalten. Da hat der Chef nix mitzureden.

Sofern diese Zeit von der Firma nicht als Arbeitszeit deklariert und bezahlt wird, kannst Du rein rechtlich gesehen nach dem Seminar gehen.

Ich würde aber mit „Augen zu und durch“ gute Miene zum bösen Spiel machen, ggf. Einzelzimmer bezahlen.

Moin auch,

legal oder nicht: Es ist, denke ich, keine gute Idee, die Übernachtung zu verweigern. Was ich allerdings verweigern würde ist, das Zimmer mit jemandem aus dem Team zu teilen.

My 2 cents,

Ralph