Hallo,
es stimmt, dass die EU sich nicht entblöden konnte, die Freilassung von Timotschenko (=Hefezopf) zur Bedingung für eine Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und der UKR zu machen.
Ob die Unterzeichnung nur an diesem „erpresserischen“ Eingriff in das ukrainische Justizsystem scheiterte, oder ob dies auch vom politischen „Druck“ Russlands (Zollunion) mitverursacht wurde, sei dahingestellt.
Tatsache ist, dass es nicht möglich gewesen wäre, die UKR sowohl mit der EU zu assoziieren als auch mit Russland in einer Zollunion zu verknüpfen. Dies hätte zur Folge gehabt, dass mittelbar auch russische Waren „assoziiert“ worden wären. Die UKR hätte so als Umschlagplatz fungieren können.
Aber es war zweifelsfrei die mangelnde Weitsicht der EU-Staaten, die verhinderte, dass es zu einer Dreierkonferenz zwischen der UKR, der EU und Russland kam, um auszuloten in welche Sonderform ein Vertragswerk mit der UKR gegossen werden könnte, um alle Interessen zu wahren. Da war kein Kompromiss erwünscht. Und Moskau beharrte auf einer Zollunion.
Ausgangslage 2012: http://www.laender-analysen.de/ukraine/pdf/UkraineAn…
Siehe auch Seite 9 ff. aus der schon die Spaltung innerhalb der UKR in Bezug auf die EU hervorgeht.
Januar 2013: http://www.euractiv.de/ukraine-und-eu/artikel/ukrain…
Oktober 2013: http://de.ria.ru/zeitungen/20131029/267174977.html
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article1211159…
Hier mal ein ganz kurzer Überblick über die Situation seit Ende der UdSSR: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article1211159…
Es war gerade Timotschenko, die die Bewegung auf dem Maidan radikalisierte. Ich erinnere mich an die Verlesung einer Nachricht durch ihre Tochter auf dem Maidan ganz zum Anfang der Proteste. Leider finde ich dazu nichts mehr. In der Nachricht forderte Timotschenko die Demonstranten dazu auf, so lange zu demonstrieren bis Janukowytsch und seine Zecken (sinngemäß) hinweggefegt worden wären.
Ihr Ziel, die eigene Freilassung, hat sie ja nun erreicht. Ebenso ihre erneute Kandidatur zur Präsidentin. Sie wird aber aktuell weniger Interesse an einer Wahl haben, da ihre eigenen Chancen auf eine Wiederwahl sehr gering sind. Aber sie mischt wieder mit und das wird nichts gutes bringen. Wenigstens Klitschko hat seine Kandidatur zurückgezogen und unterstützt nun den aussichtsreichsten Kandidaten, der bereits über ausgiebige politische Erfahrung verfügt. Und das ist Petro Poroschenko
Gruß
vdmaster