Kurze Erklärung:
Das Gerät an der Dose ist eine Art Sender, der meist eine Art Klingeln oder Piepsen auf die Leitung gibt. Damit kann man berührungslos mit einem empfindliche Prüfsensor erkennen, ob dieses Signal irgendwo ankommt.
Rechtliches:
Wenn dem Mieter eine Wohnung mit einer Telefondose übergeben wird, dann muss diese funktionsfähig sein (oder man hätte den bestehenden Defekt im Mietvertrag vereinbaren müssen).
Wie bei einer Steckdose, einem Wasserhahn oder einer Sprechanlage: Wenn es vorhanden ist, muss es funktionieren.
Aber ich schrieb doch, dass die Telekom die Leitung zwischen Hausanschluss und Telefondose kostenlos verlegt. Stimmt das überhaupt?
Ich weiß es nicht.
Mein Wissen stammt aus dem Telekom-Forum „Telekom hilft“. Dort schreibt ein Nutzer „Chill erst mal“, der als Techniker bei der Telekom arbeitet, das hier:
https://telekomhilft.telekom.de/t5/Telefonie-Internet/Zustaendigkeit-fuer-Montage-der-1-TAE-Dose-samt-Kabel-zum-APL/m-p/5881462
An anderer Stelle schreibt aber ein Telekommitarbeiter, das es stets kostenpflichtig laut Preisliste wäre.
Aber was interessiert es dich! Denn zum Glück gibt es seit 2018 ein Urteil vom Bundesgerichtshof.
http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&nr=90632&pos=0&anz=1
Eine kurze Zusammenfassung findest du hier:
https://www.merkur.de/leben/wohnen/vermieter-muss-defekt-am-telefonanschluss-reparieren-lassen-zr-11033214.html
„Doch der Bundesgerichtshof stellte klar: Der Telefonanschluss oder die Leitung zwischen dem Hausanschluss und der Anschlussdose in der Wohnung seien Sache des Vermieters. Ein funktionierender Telefonanschluss gehöre zum Mindeststandard für zeitgemäßes Wohnen. Befindet sich ein Anschluss in der Wohnung, schulde der Vermieter dem Mieter einen funktionierenden Anschluss im vertragsgemäßen Zustand.“
Bitte drücke dem Elektriker unbedingt das hier in die Hand:
https://termin.telekom.de/endleitung/
https://telekomhilft.telekom.de/t5/Telefonie-Internet/Das-richtige-Kabel-zwischen-APL-und-TAE-Dose/ta-p/3499089
Den meisten Elektrikern ist überhaupt nicht bewusst, das Deutschlands meistverkauftes Telefonkabel J-Y(St)Y zugleich das schlechteste Telefonkabel ist, was man überhaupt kaufen kann.
Hohe Dämpfung und Fehlanpassung sorgen für eine deutliche Verschlechterung des DSL-Signals. Wer so einen Schrott heute noch neu verlegt, soll sich einen anderen Beruf suchen.
Dass dieser Leitungstyp Müll ist, sagt nicht nur die Telekom, sondern zum Beispiel auch der hier:
http://bedienungsanleitung.elektronotdienst-nuernberg.de/impedanz.html#ysty
Dein Vermieter möge doch bitte einen (fähigen) Elektriker vorbeischicken. Ich würde zunächst die Dose öffnen, einen Sender an die Leitungen klemmen und mit dem Empfänger in der Hand die Wohnung auf weitere Dosen absuchen. Wenn das erfolglos bleibt, würde ich freundlich beim Mieter unter / neben deiner Wohnung fragen, ob ich mal an seiner Dose nachgucken darf. Früher verlegte man eine Leitung mit vielen Adern von Wohnung zu Wohnung - jeder hatte einen separaten Anschluss mit zwei Adern, aber die ganzen Adern aller Wohnungen liefen in derselben Leitung.
Erst wenn die Suche ergebnislos bleibt (da muss man auch mal etwas Spürsinn und Zeit haben), würde ich eine neue Leitung verlegen.
Da wurde mehrfach geflickt und gepfuscht. Das verwendete Material zeigt entspricht genau dem, was üblicherweise Telekomtechniker benutzen.
Der Hausanschlusskasten sollte mal instand gesetzt werden. Hat das der Techniker, der bei dir war, nicht in die Wege geleitet? Dann war der untermotiviert. Ein gutes Zeichen, denn dann hat er sich bei der Suche nach dem Signal wohl auch keine große Mühe gegeben und die Chancen stehen gut, dass es doch einen bestehende Leitungsweg gibt - der halt nicht an deiner deutlich sichtbaren Dose endet, sondern vielleicht an einer lediglich übertapezierten Dose in einem anderen Zimmer.
Der Hausanschluss der Telekom - offiziell „APL“ genannt - gehört übrigens ganz eindeutig dem Netzbetreiber, also der Telekom. Da darf der Vermieter nichts dran machen.